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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Hans gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Dnrch die Post be-

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A nzeigcnpreis: 20 Pfg. für die Ispaltigc Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahmc von Anzeigen an bestimm.
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

Zur Los von Hlorn-ZLewegung.

Unsere Ultramontanen tadeln bei Besprechung der
Los von Rom-Bewegung das Hinnbergreifen evangeli-
scher Geistlichen aps Deutschland und Oesterreich, thrnl
aber selbst das gleiche. Aber die systematische Bekämpf-
vng der österr. Los von Rom-Bewegung mit deutschem
geistlichem Material, da das Lsterreichische dazu fast durch-
weg unfähig ist, wird inallerStilleundHeim-
lichkeit, aber dafür umso grllndlicher betrieben, und
zwar geschieht das besonders unter starker Verwendung
der Rheinländer. Der Bischof von Leitmeritz in Böhmen,
dessen Diöcese esn Hauptsitz der Los von Rom-Bewegung
ist, hat llber 30 Kandidaten der Theologie aus dem Rhein-
lande in sein bischöfliches Priesterseminar in Leitmeritz
aufgenommen. Selbswerständlich haben diese llber 30
Rheinländer nicht etwa das Bedürfnis, ihre Bonner Uni-
versitätsbildung durch die Wissenschaft des Leitmeritzer
Seminars zu vervochkommnen, im Gegenteil ist anzu-
vehmen, daß sie ihre allgemeine theologische Vorbildung
in Bonn empfangen und im Leitmeritzev Seminar nur
Noch für die speziellen Verhältnisse der österreichischen
Praxis ausgerüstet werden. Diese iirteressante That-
lache findet man in einem ultramontanen Organ, natllr-
lich nicht des Rheinlandes, denn über solche Dinge wissen
die Klerikalen gut zu schweigen. Das enfant terrible,
das der Welt das mitteilt, ist das Organ des Bischofs
von Leitmeritz: „Das Volk." Da sehen wir wieder die
bewährte klerikale Taktik, man schlägt Lärm wegen des
Perhaltens der Gegner, lenkt dadurch die Aufmerksamkeit
von dem entsprechenden Punkt der eigenen Thätigkeit ab
vnd macht es im Geheimen gerade so, oder noch besser
als der Gegner, dessen Taktik man nachahmt und ver-
bessert. __

Deutsches Neich.

— Fürst Herbert Bismarck veröffentlichl eine
Crklärung, die besagt, er wolle auf eine Wiederwahl im
Reichstage verzichten, wenn eine jüngere Kraft sich findet,
die Aussicht auf Erfolg hat. Anderenfalls werde er seine
Kandidatur aufrecht erhalten.

— Der Kapitän-Leutnant Puttfarcken, erster
Dffizier des Küstenpanzers „Hagen", hat die zweite
Klasse der zweiten Stufe des chinesischen Ordens vom dop-
Velten Drachen erhalten. Diese Auszeichnung ist bemer-
lenswert, weil sie die erste seit der definitiven Beilegung
des chinesischen Konflikts ist.

Oberleutnant Nolte, frllher im Jnfanterie-
regiment 65, zuletzt Adjutant beim Bezirkskomniando
Köln 7, ist in Kamerun von Eingeborenen getötet wor-
den. Holte war 1896 in die kaiserliche Schutztruppe
eingetreten und wurde zunächst Stationsleiter in Aaunde,
damals dem weitest vorgeschobenen Poschn im slldlichen
Hinterlande des Schutzgebietes. Nach einem Heimats-
vrlaub im Jahre 1898 war er zunächst bei der Ausbil-
diing der Schutztruppe fllr den Feldzug in das Land
der Wute und nach Adamaua thätig. während dessen
^r eine Kompagnie fllhrte. Seine Kompagnie drang
diitte Januar bei der Erstllrmung der Wutestadt Ngila
ZUerst in diese ein. Nach dem Feldzug war er eine Zeit
wng Leiter der neuen Militärstation Aoko, wo er gleich
vut Ziegelbrennen, Bretterschneiden usw. für den Bau
der Station begann, die heute auf dem Schnittpunkt der
^traßen von Aaunde nach Tibati, Ngaundere und

Banyo einen wichtigen Einflutz ausübte. Nach einem
weiteren Urlaub im Jahre 1900 kehrte er trotz seiner
geschwächten Gesundheit nach dem Hinterlande zurllck, und
zwar wieder nach Aoko, das er zum Teil abgebrannt fand
und daher wieder neu aufbauen wußte. Ende vorigen
Jahres war ihm bei der Erschließung des westlichen Hin-
terlandes eine wichtigeAufgabe zugedacht.HauPtm.Cranier
v. Klausbruch, der Chef der in der Aoko stehenden Kom-
pagnie der Truppe, hatte einenZug nachNgaundere unter-
nommen, um den Sultan zu zllchtigen, der Sklaven-
jagden, offenbar nach Osten hin, im französischen Ge-
biet unternommen hatte. Bei dieser Gelegenheit wurde
Ngaundere gestllrmt. Jn Ngambe, der Stadt der Man-
diongolo-Tikar, sollte Oberleutnant Dominik zu Haupt-
mann von Klausbruch stoßen und dann mit ihm über
Tibati nach der sechs Tagemärsche von dort entfernten
Sultansstadt Banyo ziehen, wo Nolte die neuen Mili-
tärstation errichten sollte. Letzere wird als Stützpunkt
für den von Oberleutnant Dominik in Garua am Beunee
zu errichtenden Stützpunkt dienen. Wenn es sich nun be-
stätigt, daß Nolte von Eingeborenen ermordet worden
ist, so trifft ein bei den Machtverhältnissen der muha-
medanischen Sultane des Graslandes nicht zu unterschätz-
ender Schlag die Truppen in dem Augenblick, wo die
Erschließung des Binnenlandes vor sich gehen sollte, und
ist der Tod eines um das Schutzgebiet durch kriegerische
ntie durch Friedensthätigkeit hochverdienten Offiziers
zn betrauern.

— Die „Nordd.Allg. Ztg." schreibt: Fürst Bismarck
hat stcts daran festgehalten, daß wtr uns nicht in innere
Angelegenheiten anderer Staaten einmischen sollen
und daß die Richtung der Dynastien einen wesentlichen Be-
standteil guter internationaler Politik bilde. Das gilt in
besonderem Maße für das Verhältnis dcs deutschen
Reiches zu der verbündeten österreichisch-ungari-
schen Monarchie sowie inbezug auf die beiden befreun-
deten Herrscherhäuscr Habsburg und Hohenzollern und zwar
heute ganz ebenso wie zur Zeit Kaiser Wilhclms des
Großen und seines großen Kanzlers. Der Abg. Schö-
nerer hat gegen diese bewährten Grundsätze mit dem Schluß«
satze seiner Rede gröblich verstoßen und der Wirkung nach,
was au ch seine Absicht gewesen sein mag, seinen tschechischen
Gegnern und andcrcn zersetzenden Elcmenten Vorschub ge>
leistet.

Gerdauen, 19. März. R e i ch s t a g s w a h l.
Bis 11 Ilhr vormittags wurden gezäAt fllr Rautter
(Kons.) 9546, Dultz (Freis.) 4806, Ebhardt (Soziald.)
3618 Stimmen. Acht ländliche Bezirke fehlen noch. Rant-
ter ist voraussichtlich gewählt.

Baden.

LO. Karlsruhe, 19. März. Die Einnahmen der
Bad. Bahnen betrugen im Monat Februar nach pro-
visorischer Feststellung 4 682 750 Mk., d. h. 238 350 M.
mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Diesmal ist
nicht nur im Personen- sondern auch im Güterverkehr eine
beträchtliche Mehreinnahme zu vcrzeichnen, was aus etne
Besserung der wirtschaftlichen Lage schltcßen läßt.

— Aus Konstanz berichtet die dortige Zeitung,
daß fortwährend Extraschiffe und Extrazüge rnit Hun-
derten von i t a l i e n i s ch e n Arbeitern ankom-
men und abgehen. Seit Februar feien mindestens schon

10 000 Jtaliener durch Konstanz gekommen. Und das
ist nur eine Eingangspforte! Da muß man wirklich
fragen: Wo bleiben die Arbeitslosen? Jst die Not schon
vorbei oder ist sie nur ein Humbug gewesen? Oder ist
der Michel wieder einmal bei seinem Lieblingsgeschäft,
die Fremden zu süttern und die Eigenen hungern zu
lassen? Warum erhebt die sozialdemokratische Presse,
die dieJnteressen der Arbeiter vertreten will, nicht so laut
wie möglich ihre Stimme gegen diese Ueberschwemmung
und Lohndrllckerei? Sie dllrfte diesmal auf kräftige
Unterstlltzung aus dem bürgerlichen Lager rechnen.

Bayern. "ch

Bamberg, 19. März. Der deutsche Kronprinz
ist gegen 7 Uhr abends eingetroffen und am Bahnhof von
Prinz Rupprecht von Boyern herzlich empfangen wor-
den. Bürgermeister Brandt hielt eine Begrüßungsansprache.
Alsdann fuhren beide Prinzen in offcncm Wagen nach dem
Residenzschloß, wo die Prinzesfin Rupprecht den Kronprinzen
begrüßte. Der Kronprinz trug sich noch heute Vormittag
in das Goldcne Buch der Stadt Bamberg ein, das ihm
in der Residenz vorgclegt wurde. Mittags bcsuchte er in
Begleitung des Prinzen Rupprecht unter Führung des
Dompropstes Lingg den Dom. Bei der Fahrt zum Offizier»
kasino wurde der Prinz von der Bevölkerung lebhaft be-
grüßt. Jn den Straßen vor der Ulanenkaserne bildete
das Ulanenregiment Spalier. Am Abend findet in der
Restdenz Hoftafel statt.

Prcnße«.

— Jn der BudgetkommWon des prenßischen Äb -
geordnetenhauses wurde bei der Beratung über
öen Etat der Ansiedelungskommission für Westpreußen
und Posen seitens der Regierung mitgeteilt, daß von dem
200 Millionen-Fonds noch 60 Millionen Mark llbrig
sind. Es sind bis jetzt 164 000 Hektar erworben, zn
denen noch 46 000 hinzuerworben werden.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit derGroßherzog haben den
Amtsvorstand Obcramtmann Hans Wild in Waldshut zum
Ministerialrat im Ministerium des Jnnern ernannt.

Karlsruhe, 19. März. Die Großherzogin ist
gestern Abend halb 11 Uhr wohlbehalten wieder hier ein-
getroffen. Heute Vormittag erteilte der Großherzog dem
Prosessor Bornhäuser von der Univcrsttät Greifswald, bis-
her evangelischer Divisionspfarrer der 28. Division, eine
Abschiedsaudienz und nahm dann den Vortrag des Ge-
heimen Legationsrats Dr. Freiherrn von Babo entgegen.
Zur Frühstückstafel kam die Prinzessin Wilhelm. Jm
Laufe des Nachmittags hörte Se. Königliche Hoheit den
Vortrag des Legationsrats Dr. Seyb. Abends besuchten
die Großherzoglichen Herrschaften das Abonnementskonzert
im großen Saal der Festhalle.

Ausland.

Oesterrcich-Ungarn.

W i e n, 17. März. „Eingetretener Hindernisss
wegen" wird der für Ende April geplante niederöster-
reichische Katholikentag nicht abgehalten. Sc>
lautet die lakonische Meldung. Die „eingstretenen Hin-
! dernisse" sind zweifelsohne in der Verwirrung zu suchen,
! wclche dnrch das kühnere Hervortreten des Reform-

SLadtLHealer.

Heidelberg, 20. März.

„Feenhände." Lustspicl nach Scriüe von Gatzmann.

, Zum Benefiz für cine verdicnstvolle Darstcllcrin ging ge-
Nrn Abcnd das Lustspiel „Fecnhände" in Szenc, das hinsichtlich
Stoffes und seiner Durchführung Harmlos, stellenweise
Mar rccht langweilig erschien, immerhin der Benefiziantin
^clegenheit bot, in dcr sympathischen. Rolle eines schönen
Pistokratischen Mädchens, geschmückt durch alle Gaben des
A^rzens und ausgezeichnet durch hervorragcnde Talente, die
^ctvunderung dcs daukbaren Heidelberger Publikums cntgegeu-
?jwehurcn. Frl. Herter hat uns die Jphigenie, die Sappho,
Zc^Maxia Stuart und die Pfarrerin Sang dargestellt, sie hat
^ Salonrollen, besonders als Claire im „Hüttenbesitzcr", glän-
Aideu Erfolg gehabt, ihre Erscheinung, ihre Haltung und
^stgauz haben ebensoviel Anerkcnnung gcfunden wie ihre
rOchnensicherheit und ihr Eifer. Gelingt es dcr Darstelleriu,
Studien zu vertiefen, die komplizierte Psychologie dcr
-^auencharaktere der moderuen Dichtung zu dnrchdringen uud
«u beherrschen, so wird sie die schönsten Früchte ihrer Bemüh-
^öen crnten.

,. Die Feenhände gehören ciner verwaistcn jungen Aristokra-
^ an, die der Demütigungen im Hause rhrer stolzen Verwand-
U. ,bei denen sie lebt, müde wird, nach Paris geht nnd dort
-UYprechx^h ihrei: künstlerischen Begabnng und ihrer Spczial-
.Ftigkeiten einen Modesalon gründet. Bald gehört es zum
uen der Gesellschaft, bei Mmc. Hcrmance Roüen anferti-
lassen, so dah es der KLnstlerin unschwer gelingt, Geld
L uuckznlegen und einen gewissen Einflutz in aristotratischen
re:,en zu gewinuen. Diesezz weitz sie im richtigen Nlomcnt
de^lluutzen, als es gilt, rhrcn Berwandte», dcnen sie trotz
H^.Zchlechten Behandlung, die fie erfahren, herzlich crgeben
uecht schwierigen finanziellen Situarioncn zn helfen.
scku, ^^Kuiut vereinigr sie mit ihrcm Vetter Tristan, der sie
^ u seit laugem liebt unö gleich ihr trotz aristokratischer !

Herkunft die Arbeit in einem schlichtbürgerlichen Berufe nicht
verschmäht. Die wenigen komischcn Situationen des Stückes
gipfeln in einem Auftritt zweier rivalisierender Modepriu-
zcssinnen im Atelier der Mme. Hermance. Die Darstellung
befriedigte. Sympathische B'eschcidenheit und schlichte Freund-
lichkeit des Tones zeichnen die Helene Hermance aus. Frl.
Herter gab sich mit warmer Natürlichkeit und das ist
bas beste Lob. Den Freund der Hermance, einen braven
stottcrnden Edclmcmn, der, getreu der Ansicht, für die Diplo-
matie ist niemand berufcner, da es auf Verschweigen der Ge-
danken ankomme, als ein Stotterer, sich dieser Karriere wid-
met und es bis zum Konsul bringt, spielte mit voller Hingaüe
Herr Rudolph. Es gab Momente bon grotzer Komik wie
von groher Herzlichkcit, ganz wie cs das Stück fordcrt. Dcm
warmherzigen Advokaten hochadeliger Hcrkunft lieh Hcrr B e r-
n a u Schneid, Fener und Jugendlichkeit. Frl. Kögl lvar als
ein Komtehchen sehr anmutig. Die Ncbenrollen der Gräfin nnd
ihres Sohnes, der beidcn Modcnärrinncn und eines Hcrzogs
waren durch die Damen Hohenau, Jnngmann nnd
Schönberg und die Herren Wiegner und B r a n d t
angemesscn besetz't. Die Benefiziantin wurde dnrch Gaben, Lor-
beer und Beifall geehrt und gefeiert. . K. W.

Kleine Zeitung.

—- Newyork, 19. März. Jn Hoboken brach ein
Brand aus, der vielfach der großen Feuersbrimst in
den Lloydsdocks ähnelt, nur in kleinerem Maßstabe.
Das Phönix-Dock, der britrsche Dampfer „British Queen"
und mehrere Lichterschiffe sind abgebrannt. Auch die be-
nachbarten Docks wurden beschädigt, viele Bauwolle nnd
Heu verbrannten. Ileber Verluste an Menfchenleben ist
noch nichts Bestimmtes bekannt, jedenfalls jst derselbe
nicht groß. Eine zeitlang waren die Docks der holländi-
fchen Linie gefährdet. Der Gesamtßchaden beläuft sich

vielleicht auf anderthalb Millionen.Dollars. Die Szene
war außerordentlich pittoresk, da die Flammen hoch gen
Himmel schlugen und manche kleine Fahrzeuge brennend
den Fluß hinuntertrieben, so daß ein Pier in Newyork
in Flammen geriet, die aber bald gelöscht werden konn-
ten, während andere Piers die ganze Nacht gefährdet
waren. Manche Fährboote gerieten in Gesahr, von den
umhertreibenden Fahr.zeugen in Brand gesteckt zu werden.

— Dcr Spiritismus. Anläßlich der Entlaroung des
Mediums Rothe schreibt ein Naturforscher der „Köln.
Ztg,": Der von den meisten TageZblättern eingenommeue
Standpunkt, alle psychischen Erscheinungen, die der Spiri-
tismus für sich beansprucht, seien lediglich Trug und
Täuschung, ist unhaltbar. Dieser Standpunkt ist cbenso
unkritisch, wie derjenige der populären Spiritistenvereine,
die auf Botschaften aus dem Jenseits hoffen und harren.
Wir haben die um Geld Schaustellungen gebenden sogen.
Medien stets als das gekennzeichnet, was sie sind, aber
dabei nachdrücklich betont, daß es thatsächlich psychische
Erscheinungen gibt, die wichtige Probleme für die wissen-
schaftliche Forschung bilden. Solche Erscheinungen, wozu
in erster Linie gewisse Fernwirkungen gehören, gehen nicht
von Verstorbenen, sondern von Lebenden aus, aber ihre
Fcststellung im gegebenen Falle ist Sache der exakten
Wisscnschast und gehört nicht auf die öffentliche Schau-
bühne. Diese Thatsache muß betont werden, damit nicht
infolge der Entlarvung notorischer Schwindler eine wich-
lige Seite der uns bemerkbarcn psychischen Erscheinungen
von der Wissenschaft unbeachtct bleibt.
 
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