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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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Donnerstü^ _ Aweites Blsrtt. _ 44. Jahrgaug. — 83.

rscheint taglich, Somitags ausgenommen. — PreiS mit Familienblättern monailich 50 Psg. in's Hans gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post dc-

zogen vierteljährlich 1.85 Mk. ansschließlich Zustellgebühr.

Nzeig enpr ei s: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Neklamezeile 40 Psg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen crmäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bcstimm
^geschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen- — Anschlag der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitnng und ben städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

2l

18SS !?4. April 1OOA

Groscherzog Arüdrich von Maden

in Wort uud Hhat.

Zuui öOjährigeu RegierungS-Jubiläum
von

Dr. Rndolf Krone.

(Nachdruck verboten.)

. . . Wer den Besten seiner Zeit
genug gethan, der hat gelebt für
alle Zeiten.

, Fünfzig Iahre woiser und gesegneter Regiernng vollen-
nnnmehr unser in Ehrfurcht geliebter Großherzog.
üarf sein begliickteK Volk wohl der aufrichtigen Herzen
t>tquellenden hohen Frende innigen Ausdruck geben und
^wizende Feste feiern; aber auch dem allmächtigen Lenker
or Welt^sei Dank gesagt für die Güte, womit er über
chserem Fürsten, seinein Hause und über deni ganzen
Mke in Gnaden gewaltet. Jn Wort und That unseren
^oßherzog kennen. heißt ihn lieben nnd verehren.

, Wie die folgenden Aiisführnngen in großen Zügen
Zrzeichnen, was der Großherzog für Baden und das
?eich gethan hat, so sollen sie auch in seine Aeußeriingen
chj verschiedenen Gelegenheiten einen Einblick geben, da-
stit nian die lückenlose llebereinstimmiing von Wort und
sthat erkenne nnd wie wichtig es ihm ist, zn danken
, vd zu bitten, anzuerkennen und zn erfreuen, zu warnen
"Nd zn erniiintern.

Jn der Regel werden aus seinen Reden nur eiiizelne
^atze angeführt, die schon zum Gemeingut des badi-
)NLn Volkes geworden sind, aber inan lernt des Grotz-
?rzogs Wesen und Gesinniing, Unschauiing und Ge-
chnkengang, Eigenart nnd Ausdrucksweise durch voll-
chNdige, nnverkürzte Wiedergabe einer aiisgewählten
-l>d nach der Zeitfolge geordneten, wenn auch noch so
^einen Anzahl von Kimdgebungen ohne Zweifel am
Nten kennen. Weil denn die angemessene und schönste
Mer des fünfzigjährigen Regiernngsjubiläums in der
..tfassnng und Wertung der verehrnngswürdigen Per-
Alichkeit unseres Großherzogs besteht, soll neben der
^chltderung seiner Thätigkeit in Land und Reich auch
Wrsten herzgewinnende Beredtsamkeit ihren hohen
sch>z auf den Leser ausüben zu Nutz und Frommen der
^ischm Heimat!

r. Jeder, welchem Stand und Bernf er auch angehört,
"lrd davon reichen, inneren Gewinn haben.

I.

, GroßherzogFriedrich,

^!sen fünfzigjäbriges Regierimgsjiibiläiim das dank-
z?te Volk unter begeisterter Teilnahme aller deutschen
Widerstämme feiert, erblickte am 29. September 1826
der zweitälteste Sohn des gütigen Großherzogs Leo-
k io und der Großherzogin Sofie, gebürenen Prinzessin
^ii Schweden, das Licht der Welt. Von seinen sechs
»^jchwistern ist nur noch Prinz Karl, der hochverehrte
^asident der Ersten Kammer, am Leben. Nni 24. Upril,
^inselben Tage, der nnseren Großherzog, in Folge des
^deZ seines unvergeßlichen Baters, zur Regierung berief, «
itz ivde er im Jahre 1841, zusammen mit seinem älteren Z
Wider, Erbgroßherzog Ludwig, konfirmiert. Für beids >
^Nzen begann nun die allersorgfältigste Einführnng '

in die militärische Laufbahn imd zugleich die wissen-
schaftliche Ansbildung auf den Universitäten Heidelberg
und Bonn, deren Lehrern Großherzog Friedrich zeitlebens
ein dankbareS Andenken bewahrt hat. Den in sonniger
Kindheit emporgeblühten-fürstlichen Jüngling ließen die
schwerwiegenden Zeitereignisse, insonderheit die Eryebung
für -Lchleswig-Holstein unö die verhängnisvollen Zeiten
der Volksempörimg nnd des AufruhrS schnell zum Rcanne
heranreifen.

Als Großherzog Leopold nach 22jähriger Regiernng
am 24. April 1852 die Angen schloß, war es — bei der
durch andaiiernde schwere Krankheit des nunmehrigen
Großherzogs Ludwig eingetretenen Nerhindernng — die
hohe Aufgabe des zweiten «ohnes des Entschlafenen,
die Regieruug des Großherzogtums als Prinzregent zu
übernehnieii.

Die Zeitlage war ernst. Auf die unglückseligen Revo-
lutionsjahre 1848 und 1849, welche so große Verirrungen
und Verwirrimgen, Aufruhr und Empörnng hervorge-
bracht hatten, folgten nach kraftvoller Niederwerfung
der Revolution und Wiederherstellung der staatlichen Ord-
nimg traurige Zeiten der Niedergeschlageiiheit nnd lln-
thätigkeit in politischer und wirtschaftlicher Beziehuug.
So nmßte eS kommen, nachdem der ausgeartete Frei-
heitsdrang des Volkes alle Schranken durchbrochen und
der von Gott geordneteii angestanimten Obrigt'eit sich
freventlich widersetzt hatte. Denn „die Lünde ist der
Leute Verderben."

Aber mit herzgewiimendeni, edlem Sinn, nicht achteud
der erlittenen Kränkung des Großherzoglichen Hauses,
durch irregeleitete Kreise der Bevölkerung, brachte der
26jährige Prinzregent dem Lande ungebrochene Liebe
nnd neues Bertranen entgegen, das anfrichtigen nnd
jnbelnden Widerhall ini Volke fand.

Welche Gefühle den neuen Herrn beseelten, Gefühle
der tiefeii Trauer um den hochverehrten Vater nnd den
kranken älteren Bruder imd Gefühle der ernsten Verant-
wortimg bei Antritt der Regierung, zeigte die Ver-
öffentlichung an das ganze Land.

P rokla ni atio n

bei dem R e g i e r u n g s a n t r i t t e
24. April 1852.

Wir Friedrich, von Gottes Gnaden Prinz nnd Regent
von Baden, Herzog von Zähringen rhun hiermit öffent-
lich kund:

Teni Allmächtigten hat es gefallen, den Durchlanch-
tigsten Fürsten und Herrn, Le o p o l d, Großherzog von
Baden, Herzog von Zähringen, llnseres inuigst verehrten
Herrn Vaters Königliche Hoheit imd Gnaden heute Abend
iim 6 llbr 30 Riinnten aus dieser Welt abziiriifen.

Die tiefe Trauer, in welcher Wir nnt dem Großherzog-
lichen Hause iind dem gesaniten Lande durch das
Ableben des allverehrten Fürsten versetzt wurden, wird
noch gesteigert durch die schwere Geistes- und Leibes-
Krankheit llnseres iimigst geliebten Herrn Bruders, des
niiiiiiiehrigen Großherzogs Lnd w i g, Königliche Hoheit,
welche Jhm, nach deni übereinstinimenden Ausspruch lln-
serer Durchlauchtigsteii F-rau Mntter und der Agnateu
llnseres Hauses, unniöglich macht, die kraft der Haus-
und LandeSgrimdgesetze auf Jhn übergegangene Regie-
rung anzutreten, oder für deren Verwaltung Fürsorge
zu treffen.

Wic haben demnach, durch llnser Recht imd llnsere

Pflicht dazu berufen, die Regierung deS Großherzogrums
mit allen der Louveränität innewohnenden Rechten und
Befugnissen bereits angetreten und werden sie an der
Stelle llnseres innigstgeliebten Herrn BruderS führen,
bis es der Gnade des Allinächtigen gefällt, Ihn von
seinem schweren Leiden wieder zu befreien.

Wie Wir selbst die Treue gegen den Großherzog
stetshin bewahren werden, so erwarten Wir, als üer
Stellvertreter des Großherzogs, von sämtlichen Dienern
und llnterthanen, daß sie unS treu und gehorsam sein
werden, und weisen sie an, solches durch den llns Zu
leistenden Huldigungseid zu bekräftigen.

Wir verbinden hiermit die VersiclM'ung, die Ver-
fassung des Landes heilig zu halten, dessen Woblfahrt
möglichst zu befördern, alie und jeden in ihreni Recht, in
ihren Würden und Aemtern kräftig zu schiitzen, so Wir
insbesondere Unsere Diener in dem ihnen anvertrauten
Wirkungskreis hiermit ausdrücklich bestätigen.

Gegeben unter llnserer eigenhändigen llnterschrift
und vorgedruckten Staatssiegel in llnserer Residenzstadt
Carlsrnhe am 24. April 1832.

Friedrich

Frhr. Rüdt. (P. k>.)

Auf Seiner Königlichen Hoheit höchsteiiIBefehl:

Schunggart.

Seither sinb 50 Jahre der gesegneten Regierung
imseres Großherzogs verflossen. Ein halbes Iahrhim-
dert nüt seineni gewaltigen Inhalt an Blühe und Arbeit
und Kampf, aber cmch an Erfolg. Was er in jenen
Jugendtagen gelobl, hat er treu und stark gehallen bis
auf diesen Tag. Glücklich, wer gleich ihm im Alrer zu-
rückschauen kann auf die unentwegt eingehaltene Bahn
strenger Pflichterfüllung, die der Regent einst freudig
und ernst in bewegter iLtunde gelobt hat, als er am
2. Mai 1852 den im unteren Galleriesaale des Grotzher-
zoglichen Residenzschlosses zu Karlsrnhe versammelten
Miuisteni und Beamten den Huldigimgseid abnabm.

llnabweisbare Rücksichten auf sein Haus und Land
bewogen den Rcgenten, bei der unheilbareii körperlichen
und geistigen Erkrankung seines innig geliebten Bruöers,
am 5. September 1856 die Würde eines Grotzherzogs
von Baden anzunehmen. Wenige Tage darauf, am 20.
«eptember, fand die im ganzen Lande freudig begrüßte
Verbindimg des Großherzogs mit der Prinzessin Luise
von Preußen, der Tochter deS nachmaligen Kaisers Wil-
helm 1. und der Kaiserin Augusta, statt. L>chon bei der
Verlobung, im Jahre 1865, hatte der Prinz-Regent vor
dem ganzen Bolke die Hoffnung ausgesprochen, daß diese
Verbindung, die ihm Persönlich so viel Glück verheiße,
auch seiiiem Volke zum Segen gereichen werde.

EL giebt wohl keinen badischen Unterthan, der nicht
wüßte, in welch hohem SNaße die von dem Fürsten einst
ausgesprochene Hofsnung in Erfüllung gegangen ist.
Großherzogin Luise, das Vorbild eiuer deutschen Frau,
hat in rastloser Thätigkeit in Werken der Liebe und
Barmherzigt'eit als die große Samariterin im Krieg und
Frieden sich erwiesen nnd insonderheit durch den weit-
verzweigten, über ganz Baden sich erstreckenden „Frauen-
verein" ein unvergängliches Dent'mal der Liebe und Be-
wunderung sich gesetzt; sie arbeitet niit dem größten Ersolg
daran, üaß die Töchter des Volks, jede in ihrem Stand,
tüchtig herangebildet werden nnd die Kenntnisse und

Das Zirknökind.

Romaii von Emma M e r k.
(Fortsetzung.)

thWahla sah es wohl, daß seine Augen wärmer auf ihr
ih sLV srine Stimme erregter war, als sich für den Arzt, dein
W'ch anvertraucn sollle, geziemte. Zu jeder andereu Stunde
sie sich trotz seines tyrannischen Auftretens von ihm zu
SijssUrn gewußt haben. Aber heute war ihr alles völlig gleich-
Wie ein Nebel lag's über ihren Gedanken.

?ie war in einer jener Stimmungen, in welchen ein Weib
z>h schlimmsten Thorheit, ja einer Schuld fähig ist, nur um
iti^rgessen, um den nagcnden Schmerz in der Brust zu er-

jq ließ sie es geschehen, daß der Arzt ihren Arm in den
zog und oerließ in scincr Begleitung das hell erleuchtete
^ des Theaters.

der Zufall ist zuweilen so heimtückisch boshaft! Auch
hatte sich erhoben, als er sah, daß Dahla aufstaud und
ikv?Wchte nur einen kürzeren Weg durch die engverschlungenen
Äjzstdore zu uehmen, dann erreichte er vor dem Doktor das
A ?chen und er üot ihr den Arm, cr trat allein mit ihr hinaus
Ue Winternacht.

Ivar so bereit, Dahla eiu licbes, ivarmcs Wort zu

st^.Hans hatte uur allzuviel an Dahla gedacht in diesen
a Wochen. Cr tvar sich klar darüber geworden, daß die
tzstMng zu deni schönen, eigenartigen Mädchen wie jein
lfxMvi hereinzubrechen drohte in sein Leben, das bisher wohl-
§0tf ^ vor ihm gelegen und ihm keine Konflikte gebracht
i>W- Cr wußte, daß eine Heirat mit Dahla einen Bruch
e, mit dem Manne, dem er Bildung, Existenz, Stellung,
stbm, alles verdankte, den er mit gutem Recht seinen
nennen durfte. Nicht erwa weil Dahla nrm war. Nein,

aber das in einer Zirkusbude herangewachsene .Kind, die Toch-
ter einer lcichtsinnigen Mutter, die Schauspielerin an einem
kleineu Theater wurde — er Ivußte es wohl, in dcm streng
soliden bürgerlichen 5lreise, dem er angehörte, würde er nur
Vorurteilen, einer ganzeu Mauer von Mißtrauen begegneu.
Dabei war er durch seiu seitheriges Benehmeu gewissermaßeii
gebunden au das Mädchen, das sein väterlicher Freund für
ihn bestimmt hatte, weuii auch erst cm deren neimzehntem Ge-
bnrtstage die öffentliche Verlobung stattfiuden sollte.

Hans war ein pflichttrener, gewissenhafter Mensch. Ein an-
derer hütte sich vielleicht dem Zauber dcr schönen jiingcn Angen
Dahlas, die so warm in die seinen gcblickt, hingcgeben und
nicht gefragt: was soll darans werden? Er aber fürchtete sich
vor der doppelten Gesahr: lvie ein Zerstörer in das Leben
des AWchens zu treten oder seine eigene Existenz zn zer-
trümmern. So war er ihr fern geblieben. Doch als er sie,
nach der flüchtigen Begegmmg am Morgen, bleich und ernst
im Theater sitzen sah, mit einem Leidenszug um die Lippeu,
war es ihm so unerträglich erschienen, daß sie sich lvieder fremd
lverden sollten, daß alle seine Bedenken und Besorgnisse wie
fortgeivischt waren, als er ihr nacheilte durch die Korridore.

Da war er Zeuge geworden, wie ein fremder junger Mann
eifrig auf das Mädchen einsprach, ihreu Arm in den seiuen zog,
wie sie ihm folgtc, als habe dieser Manii eiu Rccht, sie zii süh-
ren.

Dnrch die ciiisamcn Strahen eilte Hans dem Paare nach,
mit einem bitteren Wch in der Brnst, mit tollen Schmerzen
der Eifersucht. Er sah Dahla mit dem Doktor in ein Haus
treten — in ein fremdes Haus imd mit einem harten Auf-
lachen stand er draußcn im Schnee und hörte wie die Thüre
hinter den beiden zufiek. —------

Niernand war mehr in der Wohnung des Arztes. Dr. Tul-
berg zündete selbst die Lampen an und bat Dahla, in seinem
Sprechzimmer Platz zu nehmen. Er gab sich alle Mühe,
die Aufregimg, die dieses Alleinseiu mit dem schönen, kange
bewunderten Mädchen in ihm weckte, zn beherrschen. Während

er Dahlas Hand in der seiiien hielt, die Wundc ausspriyre und
verband, widmete er sich mit ungeteiltcr Aufmerksamkeit seiuer
ürztlichen Thätigkcit. Ju diesem Augcnblicke Ivar es ihm
gleich, ob er die schwielige Hand eines Nrbciters oder das
iveitze, zierliche Gelenk eines jungeii Midchcns vor sicki batte.
Mit eiucm „Entschuldigen Sie, meiii Fräuleiu!" tauchte er
dami gewohnheitSmäßig die Hände in ein Wasserbecken. DaS
Schrünkchen, dem er die Verbandwatte entnommen, war ofsen
steheu geblieben uud Dahlcr blickte gleichgültig prüfend auf
die Flüschchen nnd Schächtelchen der kleinen Hansapotheke.
Vlötzlich blieben ihr Angen groß imd starr auf einem Pimkte
haften.

„O bitte, bittc, Herr Doktor, schenken Sie mir das!"

Der jimge Arzt, der sich eben die Hände trocknerc, wcndete
sich eifrig nm, erfrent über eine Bittc dcs Mädchens, von dem
er bishcr gehört hatte, daß sie jedes Geschenk anf -as stolzeste
zurückweise. Er crschrak aber, als er sah, was sie von ihm
begehrte: cin kleines Krystallfläschcheii, anf dessen Etitekre war-
nend ein Totenkopf abgebildet war.

„Was fällr Jhnen ein, mein liebes Fränleinl Ajlles,
was Sie sonst von mir begehren könncn, steht Jhnen zur Ver-
füguug. Nur nicht dics. Es ist Gift, ein starkes, törlichcs
Gift."

„Aber dicses starke, tötliche Gift ist das einzige, was ich
mif der Welt begehre."

„Wozu? Das ist kein Spiekzeug für jimge Tamen. mein
schönes Kind. Solch gcfährlichcs Geschenk kaiiu mid darf ich
Jhucii nicht geben -— so gerne ich Jhnen ja die erste Birte er-
füllen möchte. Es ist sv schwer, Jhren Augen irgend etwas
abzuschlageii, aber warum bittcn Sie mich überhaupr gerade
darum. Habeu Sie Selbstmordgedaiikeu?"

„Nein, ich schwöre Jhnen, ich will mich nicht tören, wenig-
stens nicht jetzt;" erwiderte Dahla leidenschaftlich, iväbrend sie
das kleine Fläschchen fest nmschloß nnd daim in die Tasche
gleiten ließ. „Aber es kann doch über jedes Meiisckienleben
etwas Fnrchtbares hereinbrechcn, man kc»»i des Angenlichtes,
 
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