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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0678

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"Stallulig und Schopf vollständig in Asche legte. Es bestand so-
wlt der Veidacht, daß daS Feuer nur durch Brandstiftung
^utstanden setn konnte. Der Verdacht wurde noch dadurch bestärkt,
Aril man auf dem Felde einen Zettel fand, auf welchem mit
^randstiftung gedroht wurde. Die Ausregung hierüber ist eine
^tgemeine. Von wem der Zettel herrührt, konnte nicht ermittelt
^erden. Nuu wurde aker gcstern unter dem Verdachte, den Brand
Megt zu habcn, der in Haueneberstein wohnhafte Sesselmacher
^asmus Edelmann und dessen Ehefrau Engelbcrtha geb.
Httscherich verhoftet und nock BLHl abgeführt Dem Edelmann,
r-n dem Trunke ergebencr Mann, waren die Kinder im Zwangs-
^rge abgenommen und in htesiae Familien tur Erziehung ge-
»rben wordcn. Schon wiederholt hat sich Edelmann bemüht,
^ne Kinder wieder zu erbalten, da aber seine Bemühungen ver-
«eblich waren. hat er schon mebrfach dte Drohung ansgestoßen.

Häuser, in welckem ssine Kinder untergebracht sind, anzu-
°unden, ja ganz Stollhofen in Asche zu legen. Es wird

»Ort. B ' nun ongenommen, dah Edelmann sowohl den Brand
, t Ehinger. sowie auch die weiteren im vorigen Jahre vorge-
^uimenen Brände gelegt hot.

Oisos 6ap8sin sioä nur
äoiit mit äsm ^.ukckrnvk
„rambaospzsln" unä äsr
Firwa Lpotbskor I.ÜKK
in Vürrburg.

ttsiäslbsrg i. ä üpotbsüsn.
Lsstimmt:
Universitäisapotksles

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^ldlli mitealol o.vs. dest. Sandeldl o.r.

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"Ntlnig.Fsbtlksnten

dtur ücht in rot«n PllilettN »u s M.

Hllllimmsilllmmll Millllyelm.

u. Nachstehend bringen wir die inder Vollversammlung der Hand-
Mrkskammer vom 18. März 1802 erlassenen Vorschriften zur
Mgelung des Lehrlingswesens für den Handwerkskammerbeztrk
.. iannheim, welche mit Erlah Grohh. Ministeriums des Jnnern
Uni 30. März 1902 Nr. 12160 gemäß 8 103 x Abs. 4 der
Mtverbeordnung zum Vollzug genehmigt wurden, zur öffentlichen
^°Nntnis.

Mannheim, den 5 April 1902.

Der Vorsitzende: Der Sekretär:

Joseph Leonhard. C Haußer.

Vorschviften

Regelung des Lehrlingswesens füv den
Handwerkskammerbezirk Mannheim.

Befugnis zum Halten und zur Nnleitung von Lchrlingen.

j 8 1. Die Befugnis zum Halten oder zur Anlei-
^ von Lchrlingcn steht denjenigen, welche sich nicht im Be-
? der bürgcrlichen Ehrenrechte befinden, nicht zu (Gcwerbe-
^°nung § 126).

1. 8 2. Jn H a n d w e r k s b e t r i e b e n steht dic Bcfugnis
Anleitung von Lehrlingcn nur solchen Pcrsoncn zu,
^ nche das vierundzwanzigste Lebensjahr zurückgclegt haben
h, s" >n dem Gewerbe odcr in dem Zweigc des Gewerbcs. in
>chcm die Anlcitung crfolgen soll, entwcder

s. die von dcr Handwcrkskammer vorgeschriebcnc Lahr-
zcit oder solangc dic Handwerkstammer eine Vorschrift
iibcr die Dauer der Lchrzeit nicht erlassen hat, min-
destens einc 3jährige Lehrzeit zurückgelegt und die
Gesellcnprüfung bestandcn haben, oder
d. 5 Jahre hindnrch persönlich das Handwerk selbständig
aiisgcübr haben oder als Werkmeister oder in ähnlicher
Stetlung thätig gewesen sind, oder
c. im Besitzc von Prüfungszeugnisscn von Lchrwerk-
stätten, gewerblichen Unterrichtsanstalten odcr von
jtaatlichen Prüfungsbehördcn sind, soferne diesen
Zeugniffen dic Wirkung dcr Bcfugnis zur Anleituiig
von Lehrlingen für das betreffende Handwcrk beige-
legt ist, odcr

ä. welchen dic Befugnis zur Anleitung von Lehrlingcn
durch dic höhere Verwaltungsbehörde verlichen ist
(Gewcrbeordmmg 8 129).

sty ^>0 Zurücklegung der Lehrzeit (Absatz 1o) kann auch in
dcm Gcwerbe angehörenden Groszbetriebe crfolgcn oder
iOsh den Bcsuch einer Lehrwcrkstätte oder sonstigen gewerblichen
^vrichtsanstalten crsctzt wcrden.

^vtziehung dieser Bcfugnis zur Anlcitung vou Lchrlingen.

3. Die Bcsugnis zum Halten nnd znr Anleit u n g
^-^ehrlingen kann solchen Personen ganz odcr auf Zeit ent-
werdcn:

1. Ivelche sich wiedcrholt grober Pflichtverletzungen gegeii
die ihnen anvcrtrauten Lehrlinge, namentlich durch
mangelhafte Ausbildung, schuldig gemacht habcn, oder

2. gegen wclche Thatsachen vorliegcn, dic sie in sittlicher
Bcziehung zum Halten oder zur Anleitung von Lehr-
lingcn ungeeignet erscheincn laffen (Gewerbeordnung
8 126 Absatz 1).

^>>1 D>» Bcfugnis zur Anleitung von Lehrlingen

iorner solchcn Pcrsonen entzogcn werdcn, welche wegen
!>lh-8er odxx körperlichcr Gebrcchen zur sachgcmätzen Anlei-
N>ds p»es Lchrlings nicht imstandc sind. Jn diesem Falle
ledoch Anleitung der Lehrlingc eincm Vertreter des
^^^isters übertragen wcrden, welcher allen in 88 1 bczw.
t»t»^,unten Vorschriftcn cntspricht. Das glciche gilt bei der
j?ung des Handwerksbetriebes nach dcm Tode des Jnha-
ÄxZvr Rechnung der Witwe oder der mindcrjährigen Erben
. ^rbeordnung 8 126a Absatz 2).

^lxj Die Entziehung dcr Befugnis zum Halten und zur
q,^>>g don Lchrlingen erfolgt dnrch das Bezirksamt.
^shDgcr, tzjx Verfügung des Bczirksamtes, durch welche die
1 entzogen wird, ist Rekurs an den Bezirksrat zulässig.

Ablauf eines Jahres kann die entzogcne Bcfugnis
^>!iz. me kiöbere Nerlvaltunasbebörde l Grosib. Landcskom-

>!stz..»>» höhere Verlvaltungsbcihörde (Grohh. Landeskom-
» tvicdcr ertcilt werden.

-ll'ommen Thatsachcnc zur Kenntnis des Vorstandes dcr
^>ti ^Eainmer, welche die Befugnis zum Halten oder zur
^efs ^8 bon Lehrlingen in Frage stellen, so wird derselbc den
Mo>s8den Handwerksmeister zu eincr innerhalb eincr Woche
MH?kliden Erklärnng iiber diese Thatsachen veranlaffen.

^>» dem Vorstande unverzüglich anzustellende
^ die Richtigkeit der Thatsachen, so wird derselbe

»diverksmeistern durch eingeschriebenen Brief auffordern,
' lvenn es sich um das Recht zum Halten eines
^ehrlings handelt, den Lehrling zu entlassen;

Ivenn es sich um das Recht zur Anleitung
kines Lehrlings handelt, die Anlcitung des Lehrlings
^Ulem, den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden
^rtretcr zu übertragen oder den Lehrling zu ent-

^>, so^!^^ ^er Ausgeforderte der ihm gemachten Auflage
"»rd der Vorstand der Handwerkskammer davon unter

Kleine Zeitung.

— Brüggc, 6. April. Aus eine wahrhast grätzliche
Weise kam in dem nahen Orte Zedelghem cin gewisser
Geevaert nms Leben. Derselbe wollte dort das Eisen-
bahngeleise nberschreitcn, geriet dabei aber mil dem
einen Fuße zwischen zwei Schienen und alle Versnche,
den Fuß wieder herauszuziehen, blieben erfolglos. Anf
sein Hülfegeschrei kamen verschiedcne Männer herbeige-
eilt, aber anch diese warcn nicht imstande, den jedensalls
bereits geschwollenen Fntz wieder frci zu machen. Jn-
zwischen hörte man mit einem Male den von Paris
kommenden Schnellzng heranrollen und nunmehr liesen
einige der Dorfbewohner diesein entgegen, nm ihn zum
Halten zn veranlassen, während die übrigen ihre An-
strengungen nm den durch die Schienen festgehaltenen
Mann verdoppelten. Aber anch jetzt blieben alle Be>-
mühnngcn erfolglos nnd ebensowenig konnte der Zug
znm Stehen gebracht werden. Vor dem heranbransenden
Zuge ninßtcn die nm Greevaert beschäftigten Männer
sich schlictzlich zurückziehen und diesen seinem Schicksale
überlassen. Halb wahnsinnig vor Angst, cntsetzliche Hilfe-
rufe ansstoßend nnd vcrzweifelnd an seinem Beine- zer-
rend skarrte der Unglückliche dem sich rasch nähernden
Zugc entgegen, von dem cr gleich darauf zu Boden ge-
worfen und zu einer sormlosen Masse zermalmt wnrde.
Kann man sich wohl, so fragt mit Recht ein hiesiges
Blatt, eine schrecklichere Todesart denken als diejenige,
welche jener Biann crleiden muszte?

— Erster Gednnke. Lieschen: „Was vcrstcht man cigcnt-
lich nnter Natwnalheiligtümcrn?" —- Elschen: „Doch wohl die
Leutnants."

Darlcgung des Thatüestandes und Nachweisung der ergangenen
Auffordcrung der zuständigen Behörde (Grotzh. Bezirksamt)
Anzcige machcn.

Jm Fallc der Entlaffung lvird der Vorstand dcr Handwcrks-
kammer sür dic llntcrbringung des Lehrlings bei cinem an-
dercn Handwerksmeister für den Rcst der Lehrzeit thunlichst
Sorge tragen.

Fähigkeit, Lehrling zu werden.

8 7. Als Lchrlinge sollen nur solche Personen angenommen
werden, welche dic erforderlichcn Fähigkciten besitzen und nicht
an Krankheiten oücr a» körpcrlickzen oder geistigen Gebrechen
leiden, dic sie znr Erlcrnnng dcs betreffcndcn Handwcrks nn-
tüchtig machen.

Anmrldung der Lchrlinge.

8 8. Jeder Haiidwerksmeister isl vcrpflichtet, dic bei ihm
cin- odcr austrelendcn Lehrlinge innerhalb 14 Tagen nach Ab-
schlutz dcs Lchrvcrtrages lsiehc 8 8 fs) bezw. nach erfolgtem
Austrirr bci dcr Hanüwcrkskammcr zur Lehrlingsrolle an-
bezw. abzumcldcn.

Bei vorzcitigcr Lösung dcs Lehrverhältnisses sind bei der
Abmcldung zugteich die Gründe der vorzeitigen Vertragslösung
aiizugcbcn.

Zur An- bczw. Abmeldung ist das von den Handwerks-
tammcrn vorgeschricbcne Formular zu verwenden.

Jst dcr Lehrherr Alitglicd einer Jnnnng, so hat die Nn-
bczw. Abmcldung bci dem Jnnungsvorstande zu erfolgen.

Lctzterer ist verpflichtet, der Handwerkskammer jcweils auf
1. Mai und k. November jeden Jahres ein Verzeichnis dcr in
dcr Zwischcnzcit bei den Mitgliedcrn der Jnnung ein- bezw.
ansgetretencn Lehrlinge einzureichen.

Lehrverttag.

8 8. Dic Annahme eincs Lehrlings darf nur auf Grund
eincs schristlichen Lehrvertrages erfolgcn (Geiverbeord-
nnng 8 126 b, Absah 1).

Ein Lehrvcrtrag ist dann nicht notwendig, wcnn der Sohn
bcr seincm Vater in dic Lehre gcht; die An- und Abmeldnng
zur Lehrlingsrollc hat jedoch anch in diesem Falle stattzu-
sindcn.

8 10. Der Lchrvertrag, welchcr binnen vicr Wochen nach
Bcginn der Lehre abzuschließen ist, muß cnrhalten:

1. dieBezeichnung des Gewerbes oder desZwciges der gc-
gewervlichen Thätigkcit, in welchem die Ausbildung
erfolgen soll;

2. die Dauer dcr Lehrzeit;

3. dic Angäbe dcr gegenseitigcn Leistungen;

4. die gescylichen und sonstigcn Voraussetzrmgen, unter
dcnen die cinseitige Auflösung des Vertrags zulässig

ist;

8. die Vercmbarrmg einer Probczeit nicht unter 4 Wochcn
und nicht übcr 3 Monate;

6. die Bcstimmung, datz dcr Lehrling nach beendeter
Lehrzeit sich der Gesellcnprüfnng zn untcrziehen hat;

7. dic Verpflichtung dcs Lehrlings zum Bcsuche der
Gcwcrbc-, Fach- odcr Fortbildimgsschule, solvic ciner
Bcstimmimg darübcr, lver das Schnlgcld zu bezahlen
hat (Gewerbeordmmg 8 126b Absatz 2).

8 11. Der Lehrvertrag ist in drei Exemplarcn miszufertigen
nnd' vom Lehrhcrrn odcr dessen Stcllvertrcter, von dcm gcsctz-
lichen Vcrtrcter (Vater, Mntter oder Vormnnd) dcs Lchrlings
mid von dem Lehrling selbst zn »iiterschreibcii. Je ein Excm-
plar des Lchrbertrages crhält dcr gesehliche Ncrtretcr des
Lehrlings und dcr Lehrherr znr Aufbewahrung. Das drittc
Eremplar hat der Lehrherr dym Vorstande dcr Handwerkskam-
mcr — das Jnnnngsmitglicd dem Vorstandc dcr Jnnung —
portofrci biimcn 14 Tagen nach Abschlntz des Lehrvcrtrags
glcichzeitig mit der Anmeldung zur Lehrlingsrolle (s. oben 8 8)
zn übersenden bei Vcrmeidnng ciner nach 8 23 festznsetzenden
Ordnungsstrafe (Gewerbeordmmg 8 126b Abs. 3).

Daucr der Lelirzeitz

Z12. Für die Daiier der Lebrzeit sind die von dcr zn-

ständigen Handwcrkskammer für dcn bctreffenden Gewerbs-
zweig festgcsetzten Bcstimimmgcn matzgcbcnd.

S 0 weit s 0 lche V 0 rschriften n i ch t b e st e h c n,
bcträgt die Lehrzeit niindcstens 3 Jahre nnd
höchstcns 4 Jahrc.

Die Handwerkskammer ist befngt, in besonderen Fällcn
ausnahmswcise cinc vcrkürztc Lehrzeit zuzulassen.

Die betreffcndcn Gcsuche siiid vom Lchrhcrrn bei dcm Vor-
stand der Handwcrkskammer untcr Angaüe der Griindc, wclchc
cine Abkiirzung dcr Lehrzeit rechtfcrtigen, cinznrcichen (Ge-
werbcordnung 8 130a).

Pflichten des Lehrherni.

8 13. Der Lehrherr ist verpflichtet, dcn Lchrling in den
bei seincm Betriebe vorkommenden Arbeiten, sowie, falls er
sich vorzugswcise oder ausschlietzlich mit einem besondercn Gc-
schäfrszweig bcschäftigt, auch in dcn andercn allgcmein gebräuch-
lichen Handgriffen und gcwöhnlickien Arbeite» des Handwcrks
in dcr durch dcn Zweck dcr Ansbildung gcbotcncn Reihenfolge
und Ausdehnung zu nntcrweiscn. Er mnß cntweder selbst oder
durch einen geeigncten (88 126, 129 dcr Gewcrbeordnung und
88 1, 2 dieser Vorschriften) ausdrücklich dazu bcstimmten

Vcrtrcter dic Ausbildung des Lchrlings leitcn, den Lehrling
zur Arbeitsamkeit nnd zn guten Sittcn anhaltcn nnd vor Aus-
schweifungen bewahrcn, er hat ihn gcgen Mitzhandlungen scitens
der Arbeits- und Hansgenosscn zu schützeu und dasür Sorge

— Borsorge. 5kathe (zärtlich): „Jch fürchte nur, du wirst
mich voller Fehler findcn." — Dick: „Es soll die heiligste Auf-
gabe meines Lebens scin, dicselbcn allmählich zu verbessern."
— Kathe: „Jn der That? — Das wirst du abcr hiibsch bleiben
lassen!"

Veraiilwollli^ iu». u>.a leoa-tiouea«,, Lc„ K. Montua jai

Fnserattntcil Th. Berkenbusch. beide tn Heidelberg._

Gegen Schnuvfen hilfr Forman.

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tisillg Wsills »» cklllltlss llllck llsüss Lisr.

Lalte unä vkirms 8psl8sa ru ^säsr laxssrslt.

Lokattigsr üartsll — xsrällwigsr 8aai.
ksasisll vvll Llt. 3 A, Ollts Lsckisnllll^.

^abrxslsgsabsit voo uock llaob Nsobarstsillaoli rll sllsll 2ügso.

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ösleuoktungslcöl'psi'n kiii' pslnolsum, 6as unä Llolctlirititr.

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LHIIxe krelse K krowpte üeäleullllx.

Leo^or, ÜMptstr. 153

smpüsblt 8M»sr-, Llkenbeln-, llorn- nock Xatllrstövke, kkelke»,
Axarrellspltrell lo Ikervstel» llock üleersvballm.

V^vrlcstLtts küi» Hspsl-llturso.

zu tragen, datz dem Lehrlinge nicht Arbcitsverrichtrmgen zuge-
wicsen wcrden, wclchc seincn kürpcrlichen Kräflen nicht ange-
messcn sind (Gewerbeordnung 8127 Absatz 1). /

8 14. Der Lchrherr darf dem Lchrlinge die zu seiner Aus-
bilduug und zum Besuche des Gottesdienstes an Soim- und
Fcsttagcn erforderliche Zeit und Gelegenl>eit nicht cntziehen.
Zu häuslichcn Dicnstlcistungen dürfen Lehrlinge, die im Hause
des Lehrherrn wcdcr Kost noch Wohnung erhalten, nicht heran-
gezogcn ivcrdeu (Gcwerbeordmmg § 127 Absatz 2).

Pflichtcn dcs Lehrlings.

8 1S. Der Lehrling ist der väterlichen Zucht des Lehr-
herrn unterworfcn und dem Lehrherrn, sowie demjenigen, wel-
chcr an Stelle des Lehrhcrrn die Ausbildung zu leitcn hat,
zur Folgsamkeit und Trcuc, zu Fleitz und aiiständigcm Be-
rragcn verpflichtet.

Ucbcrmähige und nnanständige Züchtigung, sowie jcdc die
Gesundheit des Lehrlings gefährdende Handlung ist vcrboten
(Gewerbcordnng 8 127a).

8 16. Dcr Lchrling ist verpflichtet, die Gcwerbeschule,
dic Fortbildnngsschnle bezw. die dieser gleichwerlige Fachschule
(8 120 Absah 3 der Gewcrbcordnung) rcgelmähig und pünkt-
lich zn bcsuchcn, sofern ihm zn ihrcm Besuche einc Gelegenheit
gcboten ist.

Dcr Lehrherr ist vcrpflichtet, den Lehrling zum rcgel-
mäßigcn nnd pünktlichcn Besuch der Fortbildungs-, Fach- und
Gcwerbeschule anzuhalten und ihm die hierzu ersorderlichc Zeit
zu gcwährcn; cr hat dcn Besuch der Schule scitens des Lchr-
lings zu übcrwachen >md scinerseits alle ihm zu Gebote stchen-
den Mittet anzuivendcn, damit der Lehrling die Schulc rcgel-
niäßig besucht. Bleiben diese Bemühungen dauernd erfolalos,
so hat dcr Lchrhcrr das Lehrverhältnis aufzulösen.

8 17. Dcn Lehrlingen imter 16 Jahrcn ist der Besuch
von Schank- rmd aiidercn öffentlichcn Lokalen nur in Bcglei-
iung crwachsencr Angehörigcr oder dcs Lchrherrn gestatrel.

Aahl dcr Lehrlinge.

8 18. Jedcr Handwerksmcister, der mehr als 3 Lehrlinge
hält, ist verpflichtct, hiervon u n t e r g l e i ch z e i t i g e r A n-
gave dcr Zahi der bei ihm b e s ch ä f I i g r e n G e-
scll e 11 der Handwerkskammer innerhalb 14 Tagcn nach Ein-
stcllimg des viertcn Lehrlings besondere Anzeigc zu ersratren.

Dcr Vorstand dcr Handwerkskammer hat alsdan zn prüfen,
ob der Lehrherr cinc im Mitzvcrhälrnis zu dem iimfange oder
der Arl semes Gelverbebetriebes ftehende Zahl von Lehrlmgen
hält und ob dadurch dic Ansbildung der Lehrlingc gesährdet
ersckieint; zurreffcndcn Falls hat er bei der untcrcn Vcrival-
timgsbchordc (Grotzh. Bczirksamt) den Anrrag zn stellcn, dcm
Lchrherrn dic Entlassung eincs entsprechenden Tcils der Lehr-
lmge anfznerlegcn odcr die Annahme von Lehrlingen über eine
bestimmte Zahl hinaus zu untersagen.

Gegen die Vcrfügung dcs Bczirksamts, durch welche die
Entlassung von Lehrliiigcn angcordnet odcr die Zahl der zuzn-
lasscndcn Lehrlinge fcstgclegt wird, ist der Rckiirs an den Be-
zirksrat zulässig (Gcwcrbcordnung 8 128).

Aufgabi! des Geschüfts.

8 19. Gicbt der Lchrherr sein Geschäft auf, so hat er
dicses rhimlichst 4 Wockicn v 0 r Einstelluiig seiucs Betricbes
dcm Vorstandc dcr Handwerkskammcr anzuzcigcn und dabei
anzugeücn, ob das Geschäft cincm Nachfolger iibcrgcben wird
nnd dicser in dcn Lchrvertrag cintritt.

Findct cinc Nachfolgc iu dcm Lchrvcrtrag uicht statt, so
wird dcr Vorstaud dcr Haudwerkskammer für anderweitige
Ilntcrbriiigung dcs Lchrlings auf die Restdaucr der Lehrzeil
thnnlichst Sorgc tragcn.

Beträgt die Rcstdauer der Lehrzeit nicht mchr als ein halbes
Jahr, so kann der Vorstand dcr Handwcrkskammer anf Antrag
gestattcn, datz der Lchrling znr nächsten ordcntlichen Gescllcn-
prüfuiig zilgclasseii wird, odcr vercmlaffen, datz zur Prüfung
dcsselben alsbald cin autzcrordcntlichcr Tcrmiu anbcraumt
wird.

Beendigung des Lchrverhültniffes.

8 20. Bei Bcendigung dcs Lehrverhältnisses hat der Lchr-
herr, sofern nicht die Jnnung einen Lchrbrief erteilt, dem Lehr-
ling unter Angabc des Gewcrbcs, in welchcm der Lchrling un-
tcrwicsen worden ist, iiber die Dauer der Lchrzeit und dic
während dcrselben crworbcnen Kenntnissc und Fertigkciten,
sowie über scin Bctragen ein Zeugnis ansznstellcn nnd von der
Gemeindebchörde (Bürgermcisteramt) öeqlaubigcn zu laffen
(Gewcrbcordnung 8 127c).

Dcr Lchrherr hat fcrner den Lehrling anzuhalten, daß er
sich nach dcr Entlassung aus der Lehre dcr Gesellenprüfung un-
terzieht, nnd hat ihm das zur Aufertigung des Gcsellcnstückes
oder znr Leistimg dcr Arbeitsprobe erforderliche Material zur
Verfügung zu stellen (Gcwcrbcodinmg 8 131c).

Borschriftcn für Jnnungsmitglieder.

8 21. Die vorstchenden Vorschriften gelten anch für die
Beschäftigimg von Lehrlingen bei Jnnungsmitgliedern, soweit
nicht dnrch dic 8Ü 8, 11 nnd 20 Ausnahmcn bestimmt sind.

Mnhmmgcn und Strafcn.

8 22. Ein Lchrherr, der seine Pflichten aus dem Lehrverhält-
nisse dcr Handwerkskammer oder dem Lchrling gegenüber ver-
säumt, ist in geeignctcr Weise znr gcwissenhaftcn Erfüllung
seincr Verpflichtungcn zu crmahnen. Die Nichteinhaltung der
vorstehenden Bcstimmungen tvird gcmäß 8 103n Absatz 2 der
Gewerbcordnnng mit eincr Geldstrafe bis zu ztvanzig Merrk
geahndet, sowcit nicht bezüglich einzelner Zutvidcrhandlungen
andere Strafcn gcsetzlich vorgcschen sind.
 
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