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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0682

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^ 5 Handschuhsheim, 11. April. (Jagdglück.) Herr
^r. Wicke cius Köln schoß dieser Tcige morgens 4 Ilhr in
°r>n hiesigen Gerneindewald «.Vorderer Hirschgrnnd» einen vrocht-
Wen Anerhahn. Schon lange Jahre wnrde ein derartig
Wnes Eremplar hier nicht mehr geschossen.

n. Wrrblingen, 11. April. (S k e l o l t f u n d e.) Bei dcn
Mndamcntgrabungen eines Ncubaues stieß Maurermeister
^ilhelm Damm in einer Ticfe von -10 Centimeter auf
^nschliche Skeleite. Bei sorgfältiger Grabung wnrden nach
nach vier Skelette blotzgelegt. Auch auf den Schädel
Pferdes stietz man. Da die Skelette übereinander lagcn,
vermutet man, datz man es hier mit einem Massengraü
^ thun hat Vielleicht werden bei den weiteren Grabungen
andcre Gegenstände zu Tage gefördert. Die Fundstelle
"ffindet sich am Eingang des Ortes von Heidelberg aus.

** Sandhauscn, 10. April. Heure ercignete sich dahier ein
Wst bedanerlicher Unsall. Der 12jährige Sohn des Land-
xsttes Franz Kolb dahier ftieg, während der Vater rn der
-chhe pflügte, auf einen Pappelbanm nnd stürzte von unge-
'«hr 18 Mcter Höhe herab. Dabei ficl er auf cinen Ast, der
^enfalls brach und dem Knaben von rnckwärts in den Korper
^ang. Auf das Geschrei kam der Vater herbei, lud den
Tchaben auf den Wagen und fuhr ihn nach Hause. Der hinzuge-
Mene Arzt entfcrnte ein ctwa 15 Zentimeter langes Stück
volz aus der Wunde. Neben dieser Wnnde trug der Knabe
"°ch einen Rippenbruch und Verletzung des Rückgrates davon,
auäi noch andere irinere Verletzungen vorgekommen sind,
^Nnte bisher nicht festgestellt iverden.

^ än. Karlsruhc, 10. April. (Zur Jubiläumsfeier.)
fch der bevorstchenden Feier des 50jährigen Regierungsjubi-
Wms Seincr Königlichen Hoheit des Grotzherzogs werden vor-
^Nssichtlicü so vicle Festgäste hier eintreffcn, datz dieselben in
W Gasthäusern nicht alle Unterkunft finden können. Um den
(chsuchcrn des Festes in dieser Hinsicht entgegenzukommen, hat
Feftleitung ein Wohnnngsbureau eingerichtet, welches in
I Lagc ist, denjenigen Festgästen, welche mehrere Tagc hicr
vcrwcilen gedenken, möblierte Zimmer zuzuweisen. Für
Wenigcn Festbcsucher, welche von dieser Einrichtung Gebrauch
">achen wollen, dürfte es sich empfehlen, die Anmeldungen
-Mzeitig an das Wohnungsburcan für das Jubiläumsfest
Karlsruhe, Rathaus, zu richten.

A»s Baden. Jn Boll (Amt Metzkirch) nahm am Sonn-

während die Eltern in der ---

^Möffclhof zurückgebliebenen Kinder ein gefülltes Pulverhorn,
"'elches auf einem Kasten lag, trug es in die Küche, legte
dem Herd glühcnde Kohlen auf dcn Boden und schurtcte
!°> Beisein seiiier neugierig zuschauenden drei übrigcn Ge-
^tvister im Alter bon drei und sieben Jahren, das Pulver
?Uf bie Kohleu. Dasselbe entzündete sich, zerritz das Pulver-
Mn und den Kindern Gesichter und Hände. — Jn Ober-
^ihl (Amt Waldshut) brannte das mit Stroh gedeckte An-
.esen des Landwirts Eduard Mutter mit sämtlichen Fahr-
Men nicder. Die Bewohner vermochten kaum das^eigene
^ben

Kirche waren, eines der im

e-"en zu retten. Zwei Ochsen, zwei Kühe, ein Kalb und
k°ei Stück Jungvieh, sowie ein Schwein nebst Geflügel kamcn
^ den Uammen um. Der Schaden beträgt etwa 12 000 M.
M Abgebrannie ist versichert. Das Feuer dürfte dnrch Fahr-
" enistanden sein. _

Kleine Zeilung.

— Neustadt a. H., 7. April. (Schützenwein.) Zu
W diesjährigen Verbandsschützenseste des Pfälzischen und
Mtelrhcinischen Schützenbundes murden von dem hiesigen
^ttein von einer besonders ernannten Kommission die Weine
^sgewählt und bestimmt. Bei sehr starkem Angebot wnrde
Ze Lieferung des eigentlichen Festweines (Schützenweines)
altrenommirten Weinfirma Julius Krafft Söhne
zjkr übertragen. Der Konsum wird auf etwa 12 000
^aschen von dieser Sorte geschätzt.

> — Mülheim a. d. R., 10. April. Anf derStraßen-
^hnstrecke Mülheim-Heißen wurde insolge einer Störung
Leitung ein in voller Fahrt besindlicher Wagen
'srückgeschleudert; die Bremse versagte. der Wagen
Mzw um. Dabei wurden 9 Personen schwer ver-
ktzt. Einc dcrsetben, ein Lehrer aus Oberhausen, erlitt
^en Schädelbrucb und starb bald darauf.

— Drcsden, 8. April. Ein iieunjähriger Mörder?
neunjähriger Knabe wurde verhaftet, weil die Polizei
Wimmt, er habe sieben Kinder im Laufe der letzten
^onate in die Elbe gestoßen, wo sie ertranken.

Kandcl und Merkeyr.

K^rankfurt, 10. April Effektenso-iietät- Abends 6V. Uhr.
?idiir,ktien 210.70—90 b., Disconto Cvmmandit 189.20—30 b.,
LMsche Bank 2Ü7 b.. Dresdener Bank 137.70 b.. Darmstädter
?°»k 187.50 b., Berliner Handelspesellschaft 152 b. G , Lom-
^kden 18.60 b-, Hamburp-Amerik. Packet 108 b., 5proz amort.
nUikaner 42.40 b-, Bochumer 193 70 b., Harpener 166 P.
tz.u gz G„ tzibernla 162 90 b, Oberichl. Eisen-Jndnstcie 114.30 b.
"chmeiler 201 b., Wittenec Stablröhren 45 P. 44.90 G.
w/„ avr-. —

I. Jm Einklang mit besseren Londoner Kursen zeigte die Abend-
?>se.'trotz anhaltend stillen Verkehrs. auf allen Gebielen elwas
^fre Halluna.

Wafferstandsnachricknen

Rhein

Lauterburg 10, 4 53, gef. 0,13m

. ... Maxau, 10., 4,72. gef. 0,13m

»Nnheim, 10.. 4,66, gek. 0,16m' Mannheim 10.. 4,67, gef. 0,17m

» Necka >.

Melberg.ll-, 1,95. gcs. 0,08m
HUdronn, 9., 1.42, gef 0.08m

Oraf Wülow in Wien.

Äien, 10. April. Graf Bülow hat hcute Vor-
h>wag Besuche weder empfangen noch abgestattet und fnhr
"ags in's Auswürtige Amt, wo er mit Goluch owsky
lange Konferenz hatte. Um 2Vs Uhr wurde Graf
j>.^vw vom Kaiser Franz Joseph empfangen. Die Audienz
j^rte eine Stunde. Nachmittags hatte Graf Bülow
tz Hvtel abermals eine Konserenz mit dem Grafen
°'uchowski.

sj.. ^8ien, 10. April. Nach der Audienz beim Kaiser
tzUete Graf Bülow den Botschaftern und Ministern
ab. Auf die Bemerkung, daß die Wiener Reise
ganz besonders mit handelspolitischen
!>^ugen in Zusammenhang gebracht werde, soll Bülow
Bericht der „Frankf. Ztg." zufolge geäußert haben:
>h/ch Gott, diese Dinge bleiben jetzt auf der langen Bank;
fsll denn an Handelsvertragsverhandlungen denken,
^ ist dgch alles auf ein Jahr hinausgeschoben!"

^ Best, 10. April. Mimsterprüsident v. Szell reiste
zu kurzem Aufenthalt nach Wien ab; er nimmt an
tz? Dkahle teil, das der Minister des Auswärtigen zu
Eu des deutschen Reichskanzlers veranstaltet.

Wien, 10. April. Dem Diner bei Golnchowski zu
Ehren des Grafen Bülow wohnten u. A. der italienische
Botschaster Graf Nigra, der sächsische Gesandte Rex, der
bayerische Gesandte Podewils, sowie die Minister Körber,
Szell und Kallay bei. Graf Bülow reist morgen
früh ab. __

Aööruch der fchweizerrsch-rtacienifchen
ZSezieyungen.

Bern, 10. April. Der Bundesrat machte der
Bundessersammlung folgende Mitteilung: „Wtr beehren
uns Jhnen mitzuteilcn, doß bedauerliche Mißhelligkeiten,
welche zwischen uns und dem hiesigen italienischen
Gesandten Silvestrelli entstanden sind, uns veranlaßt
haben, von der italienischen Regierung zu verlangen,
daß sie, im Jnteresse der zwischen beiden Staaten be-
stehenden guten Beziehungen ihren, bei der schweizerischen
Eidgenossenschaft beglaubigten Vertretcr abberufe. Die
italienische Regierung lehnte unser Ansuchen ab und
versetzte uns deshalb in die Notwendigkeit, unsere offi-
ziellen Beziehungen zum Gesandten Silve-
strelli abzubrechen. (Beifall.) Dies hatte unmittel-
bar zur Folge, daß die italienische Regierung unserem
Gesandten in Rom, Herrn Carlin, gegenüber ein Gleiches
that. Dies ist die Sachlage, von der wir nicht ermangeln
wollen, Jhncn Kenntnis zu geben, indem wir uns im
übrigen vorbehalten, Jhnen demnächst darüber unter Mtt-
teilung der zwischen uns und dem italienischen Gesandten
gewechselten Nolen ausführlichen Bericht zu erstatten."
Die BuiDesversammlung nahm hiervon formell Kenntnis
in Gewärtigung der weiteren Berichte des Bundesrats.

Rom. 10. April. Die „Agencia Stefani" veröffentlicht
folgende Note: Nachdem der ttalienische Gesandte
in Bern, Silvestr elli, sich beim Bundesrat über die
völlige Straflosigkeit beschwert hatte, die für eine lange
Artikelreihe des Blattes „Le Reveil" voll Beleidigungen
gegen das Gedächlnis König Humberls und voll Vei-
herrlichungen des KönigSmordes von Monza bestand, ist
ein persönlicher Zwischenfall zwischcn dem Gesandlen und
dem Bundesrat eingetreten, in dessen Verfolg die Regierung
der Schweiz von der italienischen Regierung die Absetzung
Silvestrellis verlangte. Da Jtalien die Forderung ablehnte,
brach der Bundesrat die amtlichen Beziehungcn zu
Silvestrellis ab. Jnfolge dessen hat Jtalien in gleicher
Weise die Beziehungen zum schweizerischen Gesandten in
Rom, Carlin, abbrechen müssen.

Die Borgänge in Belgien.

Brüssel, 10. April. Es hat den Anschein, als ob
Belgien am Vorabend einer Revolution stehe. Jn
der Kammer erklärte Vandervelde: alle Mittel zur Ver-
hinderung des Bürgerkriegs seien erschöpft, und dennoch,
wenn ein Erfolg zu hoffen ist. sei er, der überzeugungs-
trcue Republikaner, bereit, selbst das Letzte zu thun, und
im Namen der Menschlichkeit den König aufzusuchen und
ihn zu bitten, durch persönliche Einmischung ein Blulvergicßen
zu verhindern.

Brüssel, 10. April. Der Generalrat der Arbeiter-
partet beschloß, einen Aufruf zu erlassen, in dem empfohlen
wird, kommenden Montag den allgemeinen Ausstand
zu beginneri.

Die Bürgergarde der Vororte Schaerbeek und
St. Josse ten Noode ist für heute Abend einberufen. Ein
Erlaß der Bürgermeister dieser beiden Gemeinden untersagt
Ansammlmigen von mehr als 5 Personen.

Mons, 10. April. Nach Charleroi sind Lanciers
nnd Jäger zu Fuß entsandt worden; ste treffen heute
Abend dort ein. Nach La Louviöre sind Jäger zn Pferde
abgegangen; lctzte Nacht ware» dort Dynamitpatronen gegen
mehrere Gebäulichkeiten geschleudert worden. Der Chef des
Generalstabes der Bürgergarde von Mons trifft in La
Louviöre Fürsorge für den Ordnungsdienst.

Neueste Nachrichten.

Berlin, 10. April. Die Z o ll tarifkommissio n
des Reichstags 'hat es in ihrer heutigen, bis in die siebente
Abendstunde ausgedehnten Sitzung glücklich bis zur Erledigung
der Tarifnummer 98 gebracht. Sie hat also, da einige
höhere Tarifnummern schon vorweg genommen sind, das
erste Hundert von im Ganzen 946 Tarifnummern hinter sich.
Es wird jetzt zusehends etwas schneller gearbeitet, weil die
Mchrheit mehr mit Schlußanträgen zu arbeiten beginnt
und auch bemüht ist, sich über wichtigere Zollforderungen
vorher unter sich zu verständigen. So darf man wohl
annehmen, daß der in seinen Hauptpunkten bercits mitgeteilte
Kompromißantrag über die Vieh- und Fleischzölle, der auf
einem Umwege neue und sehr hohe Minimalzölle in die
Vorlage cinschmuggeln will, das Ergebnis der vertraulichen
Besprechung ist, welche heute Vormittag im Reichstag statt-
gefunden hat.

London, 10. April. Unterhaus. Kriegsminister
Brodrik erklärt: Lord Kitchener teilte mir mit, die
Vertreter aus Transvaal, darunter Schalk Burger,
Reitz und Lucas Meyer trafen in Klerksdorp ein, wo
Botha mit ihnen zusammentraf. Stejn, Dewet,
Delareyund drci Mitglieder der Regierung des ehemaligen
Oranjefreistaats sind ebenfallS nach Klerksdorp gereist, wo
ste gestern ankamen. (Beifall.) Von den Führern ist keine
Mitteilung eingegangen, außer der bezüglich der Gewährung
freien Geleits für die Teilnehmer an der Konferenz.
Kolonialminister Chamberlain führt aus: Jch weiß
nicht, ob das freie Geleit für einen abgegrenzten Zeitraum
gewährt ist, es wird aber zweifellos so lange aufrecht-
erhalten bleiben, als die Verhandlungen fortschreiten. Am
Schlusse derselben würden die Abgesandten ermächtigt, jeder
nach seinem Bezirk zurückzukehren. Black fragt, ob Schalk
Burger und bie Anderen der Verbannung ausgesetzt wären,
falls sie nach ihrer Rückkehr zu den Linien der Buren ge-

sangen würden. Chamberlain erwidert, d'e Pioklamati on
bleibe in Kraft>

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SpkMllklegrMMt der HeidelbergerZeltullz.

0 Karlsruhc 11. Apcil. Dem Landtage ist eine
Nachtragssoreeiang in Höhe von 100 000 Mark füc die
Rheinregulierung von Straßburg bis Son-
dernheim zugcgangen.

Berlin, 11. April. Als Kandidaten für den zweiten
Bürgermeister von Berlin meldet das „Berltner Tageblatt"
außcr Dowe den Abg. Fischbeck und den Gch. Reg.-
Rat Dr. von Friedberg.

k. Bern, 11. April. Jn Befprechung des Bruchs der
diplomatischen Beziehungen mit Jtalien stellen Schweizer Blät-
tcr fest, der Bundesrat habe gehandelt, wie es die Würde
dcs Landcs vcrlange. Sie seien überzeugt, daß der Vorfall
in prompter Weise erledigt werde. Das „Genfer Journal"
sagt, wir zählen auf die Weisheit der beiden Regierungen, zu
> verhindern, daß der Bruch, der nur ein Zufall sein kann, un-
günstige Folgcn für die Beziehungen der beiden Völker habe,
die durch alte Freundschaft verbunden seien.

k Brüssel, 11. April. Nach der Versammlung vor
dem Volkshause durchzogen gestern Abend große
Scharen die Stadt nach allen Richtungen. Ein Trupp,
welcher in dem Vorort Schaerdec eindringen wollte, wurde
von der Bürgergarde mit dcm Bajonett zurück-
getrieben; besonders heftig war der Zusammenstoß in
der Rne Nimes, in der Nähe des Volkshauses und vor
dcm Volkshause, wo von beiden Seiten mehr als
100 Schüsse fielen. Ueber 30 Personen wurden ver-
wundet, darunter Frauen und Kindcr. Dieselben wurden
in dem zu einem Lazarett umgewandelten Volkshause, sowie
im Krankeiihause untergebracht. Als die Menge die
Straßen zu verbarrikadieren versnchte, machte die Gen-
darmerie vom Bajonett Gebranch. Um Mitternacht schien
das Stadtviertel, in welchem das Volkshaus liegt, in voller
Reoolution zu sein. Man hatte dort die Schienen der
Straßenbahn aufgerissen und vor dem Volkshause
Barrikaden errichtet. Nach vielem Bemühen gelang es
endlich der Polizei, die Straßen und das Volkshaus, in
welchcs sich viele geflüchtet hatten, zu säubern. Um ein
Uhr schien die Ruhe wiedcr hergestellt.

m Brüssel, 11. April. Der „Lokalanzeiger" meldet: 60
Rcservisten, welche gestern Mittag auf dem Nordbahnhofe
ankamen, stimmten vor ihrer Weiterfahrt nach Charleroi ein
Sozialistenlied an und brachten Hochrufe auf das allge-
meinc Stimmrecht aus.

IV. Briissel, 11. April. Gestern Abend hielten die Sozialisten
unter freiem Himmel Volksversammlungen ab und zwar vor
dcm Volkshause und beantworteten die Mahnungen ihrer Füh-
rer zur Ruhe mit lautem Protest. Sie zogen dann, in meh-
rere Hausen, Musik voran, in die innere Stadt. Unter gellen-
dem Pfeifcn, lautem Johlen wurdcn in der Madeleinestraße die
Fenster eingeschlagen. Die Polizei bewacht die in der sogenann-
tcn neutralen Zone gelegenen Ministerpalais.

1 London, 11. April. Aus Pretoria wird gemeldet:
Letzte Unternehmungen der englischen Kolonnen führten znr
Gefangennahme von 60 Buren. sowie zur Erbeuturig zahl-
reicher Wagen und Munitlon.

n Konstantinopel, 11. Avril. Die Pforte hat bei
der italienischen Regierung Beschwerde darüber erhoben,
daß italienische Schiffer an der Küste von Tripolis Waffen
eingeschmuggelt und daß italienische Marineoffiziere auf
Schifferbooten Rekoonoszierungen vornahmen.

o Manila, 11. April. Es bestätigt sich, daß der
amerikanische Major Waller vor dem Kriegsgericht erklärt
hat, es sei ihm die Niedermetzelung aller über 10
Jahre alter Kinder, der Männer, Weiber und Greise bei
der Einnahme Samars befohlen worden. Diese offi-
zielle Bestätigung ist gleichzeitig mit dem Erlaß des ameri-
kanischen Kriegsministers jetzt veröffentlicht, welchcr Milde
gegen die Filipinos walten zu lassen den Offizieren an-
befiehlt.

Veranlworittck, fnr de» redaklwneUen Teil F. Montna sur üen
Fnserat-nteil Th. Berkenbusch. 5eide in Heid-Ivera

Gegen Scknupfen hilft Forman.

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äis sstliollsn bis noräöstliollsn Winäs auoll am 8amstag nnä
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