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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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»vrgeschriebenen Tagen wird keine Lerantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidclberger Zeitnng nnd den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

L8SS -4. April 1VOÄ

Hrotzherzog Ariedrich von Aaden

in WorL und Wat.

Zum fünfzigjährigen Regierungs-Iubilüum

von

D r. Rudolf K r o n e.
(Fortsetzung.)

Es war dem badischen Volke je uud je aufrichtiges
«edürfnis, dem Großherzog Zeichen der Verehrung und
oes Tunkes darzubringen, wie solches bei freudigen wie
Mch traurigen Ereiguissen innerhalb der Großherzoglichen
ftamilie geschah, so besonderS bei deu beiden Regieruugs-
Uibiläen, dem 25. und 40. Beidemale erschien eine Depu-
iation von Vertretern der gesamten Landesgemeinden,
Uin dem Laudesherru das freudige GelöbniS daxzubrin-
8en, Treue um Treue, Liebe um Liebe zu bewahren.
Sowohl am 30. April 1877 als auch am 20. April 1892
oeautwortete der Fürst die Huldigung deS Landes in län-
8erer Rede, worin sich eherries Pflichtgeftihl widerspiegelt.
^etztere erfolgte auf Begriißung unö Verlesung der
mustvoll ausgestatteten Begtückungwüuschnngsadresse
"urch den Oberbürgermeister Schnetzler von Karlsruhe,
die Versammlung durch ein begeistertes Hoch auf den
^roßherzog zugesümmt hatte. Die Schilderung der
liflichterfütlung iiu zwriteu Teile dieser Rede wirkt in
shrer Schlichtheit gerc^ezu erhebend>, ebenso wie die
türsttiche Bescheidenheit, welche in dem ersten Teile überall

unkliugt.

Rede

üeim Empsang der Landesdeputation, 29. April 1892.

„Jch danke Jhnen zunächst von ganzem Herzen, lieber
Herr Obekbürgermeister, für die liebevolten Worte, mit
^enen Sie die Adresse eingeleitet haben, die Sie im
^amen der ganzen Versammlung hier verlesen haben,
Pe der Ausdruck dieser Gesinnung ist, wie ich wohl dank-
^ar sageu darf uud dankbar sage, daß ich es gewohnt
^in von Jhuen zn hören. Sie haben mich verwöhut mit
Ärer Liebe, aber ich erwidere sie auch aus ganzem und
"ollem Herzen.

Wenn es mir vergöunt war, iu den langen Jahreu
^eine Pflicht zu erfüllen, meine Herren, fo fühle ich
Uhl, toieviel Schwäche dabei noch war, wieviel dec gute
Dille in Anspruch genommen werden niußte und wie die
>hat hinter dem guten Willen zurückgeblieben ist; aber
zsts eiue gereicht mir zum Troste, daß, wenn auch so man-
^es nicht gauz so erfüllt werden konnte, wie es begonnen
"jie es gedacht war, sb doch im großen und ganzen immec
^n inniges und treues Verständnis vorhanden war, ein
^«rmes Vertrauen, das Sie mir eutgegengebracht ha-
^kn, und dadurch eine Kräftigung der Ärbeit, der ich mich
^rue und freudig und gehorsam gegen Gott gefügt habe.
^as Sie hervorheben als günsttg, was in diesen Jahren
«?schehen ist, das wollen wir zusammenfassen in das
^he, das Sie gewiß mit mir empfindeu, daß Gott uns
^rseguet hat uud reich geseguet hat in diesen langen
Mhren. Deuu das sei ferue von mir, Vergleiche anzu-
^fllen, aber der Vergleich liegt zu nahe, als daß ich
-At sagen darf, wir find ohne große Störnngen des
Dseutlichen Woüls und der öffentlichen Ruhe und Ord-

>. nung hindurchgekommen mit Ausnahme der beiden Kriege,
! die das Deutsche Reich teits glücklich bestandeu, teils
aber siegreich durchgeführt hat.

Daß es mir vergönnt war, in dieser Zeit thätig zu
sein, ja, meine Herren, das fühlen Sie mit mir, weil
ich weiß, daß auch in Jhrem Herzen die.gleiche Empfin-
dung ist, das ist ein großes Glück gewesen, ein Glück, das
wir Alten augestrebt haben uud die Juugen nuu er-
lebten, die Einigung unseres Vaterlandes. Daß ich
aber dioses bexühre, werden Sie aus diesem Grunde
gewiß gerne mit mir hören, weil ich die Mahnung daran
knüpfe: Wirken Sie atle in Ihrem Berufe darauf hin,
daß die Errungeuschaften der (tahre 1870 und 1871
fest und immer fester begründet werdeu iu den Herzen
das badischen Votkes. Es kaun nichts zu stande kommen
vou so großer Bedeutung, ohne auch seine Schattenseiten
zu haben, aber die Lichtfeiten sind weit darüber erhaben.
Die Lichtseite, die ich meine, das ist die Kraft, die wir
erlangt habeu aus der Schwäche, in der wir gewesen sind,
und, meine Herren, wenn man diese Schwäche kennen
gelernt hat, wie ich sie kennen gelernt habe, dann preist
man die Kraft, die >vir jetzt haben, doppelt und dreifach
und freut sich, wenn die Zukunft uns diese Kraft erhält, fo
groß auch die Opfer sein mögen, die dafür verlangt
werden. Es ist kein Opfer zu groß, um diese Kraft zn
erhalten, es wäre aber eine furchtbare Enttäuschung und
Entkräftiguug, weun diese Opfer uicht gebracht würden,
denn sie würden uns Nachteile in jeder Weise bringen. Ach
brauche die Biahnung nicht an Sie zu richten, denn ich
weiß, in Jhrem Herzen steht es ebenso wie ich eben aus-
zusprechen versuchte, aber trachten Sie darnach, daß die
Jugend sich mehr und mehr anschließe an die Größe der
Aufgabe, die uoch zu erfüllen ist und daß sie darnach
trachte, würdig zu werden dessen, was uns zu Teil ge-
worden ist.

Jcki^habe aber neben dem großen Dank anszusprechen
meine Freuude, für das Vertraueu, das Sie mir in vieleu
Fahren entgegengebracht habeu. Sie sagten eben, daß
Sie auch vor 15 Jahren hier vereinigi waren. Es ift
mir dies eine werte teuere Erinnerung, eine teuere Er-
inneruug, weil mir schou damals viele Liebe erwiesen wor-
den ist und seitdem so viele Liebe erhalten wurde, es ist
mir auch sonst noch eine sehr werte Erinnerung, denn sie
greift in eine Zeit, wo wir das Fest in Gegenwart unseres
hochseligen Knisers begehen konnteu, eine Erinnerung, die
wie ich weiß, in allen Herzen feststeht und waltet. Wenn
ich suche, Jhuen gegeuüber heute meine Empfindnng
kundzugeben, wenn Sie darin nur erkennen wollen, daß
ich mit wenigen Worten aber treu gemeinteu Empfiudmr-
j gen Jhnen gegenüber trete, um Jhnen kundzugeben, was
s mich erfüllt an dem heutigen Tage, so kaun ich mich nur
z in die wenigen Worte zusammenfassen: wenn ich Jbnen
! diese Empfindnng treu schildern soll, so denke ich eines
werten Schriftwortes, das mit den Worten envet: „llnd
z wenn das Leben köstlich war, so war es Mühe und Ar-
s heit." Das lautet auf den ersten Anblick etwas traurig,
i ich nehme es aber von einer ganz anderen Seite: Mühe,
das ist die Pflichterfüllung; und Arbeit, das ist Leben,
uud damit schließe ich Flmen gegenüber die wenigeu Worts
meiner Begrüßung. Gebeu wir uus alle Miihe und
reichlich Mühe zur Erfüllung unserer Pflicht und geden-
ken wir stets, meine Freunds, daß in der That Arbeit
Leben ist uud daß daraus Segen erwächst. Weuden
^ wir uniere aauren Kräite an. daß die Arbeit. die wir

leisten, eiue fest zusammeuwirkeude ist, uud daß >vir
uuü dadurch fest machen gegen so inanche Gefahren der
heutigen Zeit, die nur überwunden werden können durch
eiue große und seste Eiuigkeit aller derer, die die Er-
haltuug des Ltaates, die Erhaltuug der Orduung, die
Erhaltung der Kraft im Staate als das Höchste betrach-
teu, was wir anstreben müssen.

Jch vertraue auf Sie alle, meiue Freuude, datz Sie
meine Regierung und mich auch für künftig auf diesem
Wege unterstützen und daß wir auch glücklicheren Tageii
entgegeugehen.

Ich bitte Sie nun zum Abschied, wenn Sie heim-
kehreu, seieu Sie die Vertreter meiues herzlichsteuDankes
für die Kuudgebung, die Sie mir heute gebracht haben,
und sageu Sie allenthalben, datz nicht uur ein dank-
bares Herz in mir schlägt für das ganze Volk, für die
ganze Bevölkerung, für das ganze Laud, sondern auch
ein treues Herz, das aushalten will solange Gott mir
die Kraft dazu giebt. Mit diesen treuen und guten Wün-
scheu für Jhr Wohlergehen schließe ich mcinen Gruß und
nminen Dank."

(Fortsetzung folgt.)

Wom Kongreß für irnere Wedizin.

Wiesbaden, 15. April.

Als Thema der ersten Sitzuug war dieLehrevom
M a g e n g e s ch wü r bestimmt. Die beiden Referen-
teu, Professor E w a l d (Berliu) und Professor Flei-
n e r (Heidelberg) teilten sich uach dem Bericht der „Frkf.
Ztg." so in ihre Aufgaben, datz Ersterer vorzugsweise
die Diagnose, Letzterer die Therapie des Mageugeschwürs
besprach. Geheimrat Ewald betonte zunächsl, daß er
uicht die Diaguose der klasfischen Fälle von PNageuge-
schwür, souüeru uur die der schwer zu beurteilenden Fälle
besprechen wolle. Ewald selbst hat im Laufe der letzten
10 Iahre 1080 Fälle von Ällagengeschwiiren beobachtet.
Er trägt kein Bedeuken, in allen zweifelhaften Füllen
zur Sichernug der Diagnose den Pcngenschlauch anzu-
weudeu. Ter Referent mißt dem Verhalten der Salz-
säure weniger Bedeutung für die Diagnose des Magen-
geschwürS bei als dem völligen Fehlen der Acilchsäure.
Er hat bei seiuen Ulcus-Kranken uiemals Milchsäure
im Riageiiiiihalt gefunden. Klleincre Meugen Blul in
ihm siud viel häufiger, als nian angeuommen tzat, sind
jedoch für den lllcus uicht charakteristisch. Wichtiger
für die Diagnose ist das Blutbrecheu; jedoch siud dabei
Jrrtümer möglich, da Pcagenblutungeu auch bei anderen
Erkrankungeu vorkommen, z. B. bei Krebs, bei vika-
riierenden iiieustruellen Blutuugen und bei schweren fep-
tischen Prozessen des Ilnterleibes. Die verschiedenen
Formen solchec Blutungen wurden eingehend erörtert
uud mit treffeudeu Beispieleu aus der Erfahrung des
Vortragendeu belegt. Eine sichere Diagnose über den Sitz
deS Geschwürs läßt sich heute iu dcu allermeisten Fällen
noch cbensowenig stellen, wie vor 20 Jahren. Der Re-
ferent bespricht dann noch mit eiittgen Worten die bei
der Differentialdiagnose in Betracht konimenden Symp-
tome uud würdigt sie iu ihrer Bedeutnug. Eine droheude
Mageiiblutung und der beoorsteheude Durchbruch des
Geschwürs durch die Mageuwand kanu uicht vorausge-
sagt werdeu.

Professor Fleiner legte seincn Ausführungen über
die Theravie des iMagengeschwürs dessen Geschichte zu

Jn Gaunerhänden.

Eine Äriminalcrzählung nach der Wirklichkcit.

Von A. Oskar Klausmann.

(Nachdruck verboten.)

I.

„ Die Stadt Mobile in Alabama, die an dcm Mobile-Bah
^Nannten Teil des mexikanischen Golfs liegt, ist in den letzirn
^hrzehnten müchtig emporgewachsen. Der prächtige Hafen,
»K mit großen Kostcn zur Aufnahme tiefgehender -schiffe
Mgerichtet worden ist, wird nicht leer von Schiffen, welche
^ Produkte des Hinterlandes: Baumwvlle, Zimmerholz,
^Fpentinöl ausführen wollen; Kohle, Holzarten, Frücr-re
s^kden weit nach Nord nnd Süd per Schiff verfrachtet, be-
z-Pers hat die Alabamakohle in den lctzten Jahren sehr an
^deutung gewonnen.

x- An dem Handel mit Stcinkohle hatte auch Cheesman,
der reichsten Kanfleute Mobtles, scin Vermögen ver-
und als er an einem Augustmorgen des Jahres 1894
HÄ sciner Villa aus, die in herrlichster Lage an der Mobile-
kiiu sich selbst in einem kleinen Wagen nach der Stadt
tzllchierte und dabei die an der Bay entlang führende Gulf
^drllroad benutzte, sah sein Gesicht außerordentlich heiter
hT- Flott trabte das Pferd über die Straßen, deren Pflaster
^ dl M tzrm absonderlichsten der Welt gehört; denn es ist
Austerschalen hergestellt. Der kleine Neger, der als
frllsihr hinten anf dem Wagen saß, bemerkte auch, wie
ly-dttch Herr Ivar und wie lustig er die Peitsche schwenkte,
s^jwend er durch humoristischc Zurufe das Pferd zu immer
lll-"Kerem Trabe aufeuerte. Wagen und Pferd waren tadel-
«on der besten Art, und ein Maun wie Cheesman
^Pnte sich das leisten. Als die Stadt erreicht war, nahm
^Pan seinen Weg uach der Gouvernement-Street, eine
ztz^wlstraße von kolossaler Breite, besetzt mit einer Fülle ent-
«ender, schattenspcndender Bäume, so daß die ganze Straße

fast einem Park ühnelt. Vor einem dcr elegantesten Häuser
hielt Cheesman und warf dcm kleinen Neger auf dem Hinter-
sitz des Wagens die ZUgel zu. Hier im Parterrc hattc Chees-
mau seine Bureaus. Eilig betrat er sein Privatznnmer nnd
schien nicht angenehm üerührt, als er auf der Platte seiiies
Schreibtisches eiiien großeu Haufen Briefc fand, die den Ver-
merk „privat" enthiclten odcr von denen man im Bureau
vermutcte, daß sie an dcn Chef persönlich gerichtet seien.
Cheesman hatte heute nicht viel Zeit; er ivollte znrück nach
seiner Villa und seine Frau ziim Spazierciigeheii abholen.
Er war in den letzten Wochen ge wungen, sich seincr Fran
mehr als sonst zu widmen. Denn dcr einsam in dcr Villci
jetzt hansenden Gattin wurde die Zcit recht lang, seitdem
sie ihre Tochter Virginia nicht mehr bci sich hatte. Vor vier-
zehn Tagen hatte die Hochzeit Virginia Chccsmans mit cinem
der reichsten Geschäftsleute Acobiles, mit Ralph Morton, statt-
gefunden. Auf ciner eigenen Segelhacht mit eincr Bemannnng
iion 12 Personen, auf cinem Privatschiffe, das mit dem denkbar
größteir Komfort ausgestattet war, hatte das jungc Ehepaar
seine Hochzeitsreise nnternommen, wclche in einer achtwöchent-
lichen 5kreuzfahrt im Golf von Mexiko nnd darüber hinaus
bestehen sollte. DieseArt nnd Weise, die Flitterwochen auf einem
eigencn Schiffe unterwegs zu verbringen, hat sich in den ketzten
Jahren in Amerika mehr und mehr eingebürgert. Natürlich
gehört ein Riesenvermögen dazu, um sich eine derartige Hoch-
zeitreise leisten zu können, und der Unterhalt dcr Jacht mit
Bcmannung und Verpflegung beansprucht mchrcre himdert
Dollars täglich.

Cheesman erwartete bestimmt heute von seinem Schwicger-
sohn und seiner Tochter Briefe vorzufinden. Er fand auch
ein Schreiben, dessen Anfschrift die Handschrift Virginias
trug, das aber mit dem Poftstempel Mobile verschen war. Als
Cheesman das Schreiben öffnete, fand cr cincn Briefbogcn,
auf den die Tochter geschriebcn hatte:

„Rette uns, Papa, wir sind sonst verlorcn. Ralph sagt,
er fmde keinen Nusweg. Es küßt dich dcine Virginia."

Untcr diese Worte hatte Ralph in seiner cigenarrigen
Checsman wohlbekannien Handschrift gcschricben:

„Thne den Schurken ihrcn Willen. Jch findc keincn an-
deren Auswcg, wir sind sonst verloren."

Daß Cheesman diesen Brief mit einigem Erstaimen be-
trachtete, ist selbstverständlich. Seit zwci Wochen war das
junge Paar mit der Jacht unterwcgs und mußte jetzt irgendivo
anf den Vahamainseln gelandet sein. Und imn kam dieser
Bricf ans Mobile selbst. Cheesman prüftc dcn Bricfumschlag,
er prüfte das Papier und cr prüfte noch einmal dic Hand-
schriften. Das Papier war cin gewöhnlichcr Briefbogen, wie
man ihn in jeder Papierhandlung kauft. Die Handschriften
wnrcn »ach genauester Prüfnng die der Tochter nnd des
Schiviegersohnes.

Der nächste Brief, den Cheesman öffnete, brachte ihm eine
Art Erklärnng. Der Brief hatte ciucn schr absonderlichen
Jnhalt imd lantete:

„Werter Herr! Es geht Jhnen gleichzcitig per Post cin
Brief zu, der von Jhrer Tochter imd Jhrcm Schwiegcrsohne
stammt und von ims in Mobile zur Post gegcben worden ist.
Fhr Schwiegcrsohn und Jhre Tochter sind in unserer Hand.
Wir haben cinen Teil der Mannschaft dcr Jacht, mit dcr das
junge Paar die Hochgeitsreise macht, für nnsere Zwecke ge-
wonnen. Unsere Leute haben den Kapitän nnd die andere
Mannschaft überwältigt. Jhr Schwiegersohn und Jhre Tochter
sitzen anf einer einsamcn Jnsel, wohlbewacht von unseren
Lentcn, und wcnn sie uns innerhalb zehn Tagen nicht drci-
malhunderttausend Dollars Lösegeld zahlcn, so werden ivir
Jhrcr Tochter unü Jhrem Schwicgersohn den HalS absebneiden.
Seien Sie versichert, Sie haben es mit ernsten Männern
zn thun, und nicht mit Kindern. Solltcu Sw irgend welche
Versuche machen, unsere Pläne zu diirchkreiizen, so iverden
wir vielleicht das Lösegeld verlieren. Jhre Tochter und Fhren
Schivicgersohn aber werdcn Sie lcbcnd nicht mehr wieder-
sehen."

Chcesman lcgte den Brief vor sich hin imd sah zum
 
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