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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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-que

z? Bergerac und des Aiglon, Edmoud Rostand, reden, dessen
> Rnahme in die französische Akademie bevorstehr, und der,
ii^ berlautet, seine Antrittsrede in Versen halren will — eine
h ^hörte Neueruugl — Die Wahl des anziehenden Stoffes,
^ wunden mit der Erinnerung an die glänzende Darbietung
Winter 1900 sichert dem Redner eine zahlreiche Zu-
'«rerschaft.

, Schöffengerichtssttzung vom 21. April. Vorsitzender Dienst-
erweser Herr Referendär Hager. 1) Josef Wernet von Freiburg
ohielt wegen Betrugs 1 Monat Gefängnis; 2) Heinrich Schroth
«r wurde von der Anklage wegen Vergehens gegen die Gewerbe-
,kdnung frcigesprochen; 3) Valentin Dietrich von Mönchzell er-
Mt wegen Diebstahls 5 Tage Gefängnis; 4) Friedrich Straub
Mr erhielt wegen Sachbeschädigung 1S Mk. Geldstrafe oder 3
>dge Gefängnis, Julius Gramlich vnd Karl Braun von hier
?rgen des gleichen Vergehens je 10 Mk. Geldstrafe oder 2 Tage
^ffängnis; 5) Karl Leonhard Weißkapp und Otto Hetnrich
draus von Hetdelberg erhielten wegenBelcidigung, Hausfrtedens-
^UchZ und Ruhestörung Ersterer 15 Mk. Geldstrafe oder 3 Tage
Mängnis. Letzterer 15 Tage Gefängnis; 6) Lorenz Kettner
Mn Dossenheim erhielt wegen Körperverletzung 10 Tage Ge-
^bgnis; 7) Johann Schletch von Heidelberg wurde von der
Mklage wegen Vergehens gegen 8 288 St.G.B. freigesprochen;
Ä Michael Bauder von Ältenbach crhielt wegen Beletdigung
? Mk. Geldstrafe oder 10 Tage Gefängnis; 9) Nikolaus Beck
Bammenthal erhielt wegen Körperverletzung 10 Mk. Geld-
?kafe; 10) Bernhard Wilhelm Schwarz von Kleingemünd erhielt
^gen Körperverletzung 14 Tage Gefängnis; 11) Jakob Sauter
Nd Rudolf Baer erhielten wegen Sachbeschädigung je 6 Mark
Mldstrafe, während Josef Neuner von- da von der gleichen An-
?uge freigesprochen wurde; 12) Pfeffer von Nußloch wurde von
Anklage wegen Bedrohung fretgesprochen; 13) Jakob Deckert
Wieblingen crhielt wegen Körperverletzung 30 Mk. Geldstrafe.
. ** Schönau a. H., 22. April. (S ch a d e n f c u e r.)

Mute Vormittag nach 11 Uhr wurden die Bewohner unseres
Mdtchcns durch Alarm und Sturmgeläute aufgeschreckt. Ein
Nnfjähriger Bube hatte den Schuppen des Landwirtes Johann
^eichwciu in Brand gesteckt. Dank dem thatkräftigen Ein-
^eifen dcr rasch herbeigeeilten Feuerwehr und anderer Per-
!°Nen gelang es, das Feuer auf seincn Herd zu beschränken und
zum katholischen Schulhause gchörige Oekonomiegebäude,
^elches in sehr grotzer Gefahr schwebte, zu fichern.

, Wiesloch, 21. April. (Den Schaffner v e r g e s-
), so schreibt die „Wieslocher Zeitung", hat heute Morgen
Äsero Nebenbahn auf dcr Station Baierthal, woselbst ran-
b'erte wurde und der Schafsner, der zugleich auch Zugführer
A erst eine Weiche stellen mutzte. Trotz allen Pfeifens fuhr
Herr Lokomotivführer wciter nnd ließ den Herrn Zug-
ushrer vcrdutzt zurück. Erst auf der Station Horrenberg
??erkte man das Versehen, nnd der Herr Stationsverwalter
Afscr Station mutzte wohl oder übel dcn Posten des Zug-
Rrers und Schaffners für knrzc Zeit übernehmen. Denn
Züglein der Nebenbahn ohne jede 'Begleitung fahren zu
msen, geht doch nicht an.

» ** Waldmichelbach, 22. April. (Der Mainzer

^lpenvcrein) war letzten Sonntag 85 Herren stark, hier
?stlvesend. Die frohe Gesellschaft wurde von Herren des hie-
'Sen Odenwalbklubs auf der Siedclbrunner Höhe abgeholt
?Nd in die Gastwirtschaft „zum Odenwald" hierher geleitet, wo
A alsbald ein munteres Leben bci vorzüglichcm Mahle cnt-
Nckelte. Nachmittags kchrte dcr Verein über den prächnge
övr- und Fernsicht gewährenden Schimmelberg nach dem
Feschnitzthale zurüch, nm von Rimüach aus wicdev per
^arnpfros; heimwürts zu eilen.

, dc. Pforzheim, 22. April. (S n b m i s s i o n.) Gestern
L>nd die Oeffnung der eingclanfcnen Offerten für den
lahnhofncubau statt. Die Pforzheimer Unternehmer hatten
Zne gemeinsame Eingabe gcmacht; es dürfte ihnen, da sie
billigstcn sind, die Ärbeit zugewiesen werden. Höchst- und
^indestangcbot differiert „nur" nm rund 100 000 Mark.

^ 7 Mannhcim, 22. April. (Vor der hiesigen
^trafkammer) fand heute eine interessante Beleidi-
Nngsklage statt, deren Mittclpunkt Herr Polizei-Obcramtmann
^chäfer bildcte. Wegen Beleidigung des Herrn Schäfer sahen
Nf der Anklagebank: 1. dcr 80 Jahrc alte Händler Fricdrich
Mitz, 2. der 43 Iahre alte Schlosser Karl Vogt aus Offen-
>»ch, 8. der 50 Jahre alte Agent Josef Peter von hier und
^ der 54 Jahre alte Agent Moses Bodenheimer aus Malsch.
M dcr Nacht vom 11. zum 12. November vorigen Jahres
i»Nren Belitz nnd Vogt gegcn 1 Uhr in die Weinwirtschaft der
sÄalie Müller hier und verlangten eine Flasche Wern. Nach-
L>n die Kellnerin den Wein gebracht, forderten die berden das
Kädchen auf, ihnen einzuschenken. Die Kellnerm weigerte
M mit dcm Bcmerken, dies sei in dem Lokal nicht üblich.
iiNrauf überschutteten Belitz und Vogt die Kellnerin und die
ZNzugetrctene Wirtin mit Schimpfreden und erhoben drohend
Nf Fäuste. Daraufhin erhoben fich zwci an einem anderen
mche sitzende Gäste, packten die Störenfriede und setzten sie
Ä die Luft. Aus Wut schlug Vogt von autzen dic Glasscheibe
Wirtschaftsthüre ein. Diesen Vorgang machte nnn Belitz
^ni Ausgang einLs lügenhaften Geschwätzes Lber Oberamt-
f>nnn Schäfer, indem er behauptetc, Vogt habe Herrn Schä-
in dcr Wirtschaft, weil dieser für die Wirtin Partei er-
Mfcn, mitzhandclt und unter den Tisch geworfcn. Dieses
!/eschwätz war vollständig erfunden, da Schäfer gar nicht in
Wirtschaft Müller anwesend gewesen war. Bogt, Peter
Äd Bodcnheimer warcn bemüht, das Geschwätz recht weit her-
»Äziierzählcn. Der Staatsanwalt beantragte gegen jeden
Ägeklagten zehn Monate Gefängnis, die Strafkammer ver-
Kteilte Bclitz zu neun Monatcn, Peter zu sechs Monatcn,
^vgt und Bodenheimer zu jc drei Monaten Gefängnis.

; dn. Karlsruhc, 22. April. (Zur Jubiläums-
^Ä r.) Das Dbersthofmeistcramt macht noch bekannt: Da die
'Hitteilungen über die Deputationcn, welche von Seiner Kgl.
v^heit dem Grotzherzog empfangen zu werden wünschen, 6ei
Vcröffentlichung dcs Programms noch nicht vollständig
?»gelaufcn waren, erfolgt nnnmehr unter Nachstehendem die
^dgMige Festsctzung dieser Empfänge. Es ist daher an ent-
ss^chenher Stelle einzuschalten: Freitag, den 25. April, Vorm.

Nhr: Empfang der Abordnnng des k. u. k. Jnfantcrie-
n^giments Nr. 503. Samstag, dcn 26. April, Vorm. 10,45
Är.- Empfang des Prinzen Fricdrich von Sachsen-Meiningen,
przogs zu Sachsen. Vorm. 11 Uhr: Empfang der Militär-
z?dutation des 14. Nrmeekorps, der Abordnung des Ulanen-
Lgiments Grotzherzog Friedrich von Baden (Rheinisches)
^ 7, dcs Kaiserlichen ersten Seebataillons S. M. S. „Ba-
imd des Kommandierenden Generals des 16. Armee-
srpZ. 'Sonntag, den 27. April, Vorm. 11 Uhr: Gratnlation
^ Hofstaates,' der Mitglieder dcs Staatsministeriums, der
^dutation dcr Ersten und Zweiten Kammer der Ständever-
!?sNmlnng nnd Sr. Exc. des Herrn Erzbischofs von Freiburg
zwei Domkapitularen. Mittags 12 Uhr: Empfang der
vSndesdepntation. Autzer allen Deputationen wcrdcn anch
h?NtIiche Mitglieder bcidcr Kammern der Ständcversamm-
LÄ, sowie d'ie Stadträtc nnd der Stadtverordnetenvorstand
D^Iadungen zur Festvorstellimg im Grotzherzoglichen Hofthea-
^ ain Äontag, den 28. April erhalten. Die Allerhöchsten
Ächaften gcdcnken der Festvorstellung am 29. ds. in der-
^ver, Weise anzuwohnen, wie am 28. und 28. ds. Mts.

^ U.o. Freiburg, 21. April. (D e r B ü r g e r a u s s ch u tz)

aus Lille wird diesmal über den Dichter des Chrano


Äf

'sthmigte den Voranschlag für 1902 und setzte die Umlage

42 ^ fest. Trotz zahlreicher, sehr kostspieliger Unter-

i?Ä>ungen und Ankäufe ist Freiburg in der glücklichen Lage,
allen größeren Städten des Landes die niedrigste Umlage

zu entrichten (eiuen ganzen Pfcnnig weniger wie Heidel-
bergl). Es verdankt dies borzugsweise der bedeutenden Zu-
nahme der Steuerkapitalien. Von einer wirtschaftlichen De-
pression ist hier keine Rede, was wesentlich auch dcm Umstande
zu verdanken ist, datz Frciburg keine Jndüftrie- und Handcls-
stadt genannt werden kann, sondern als Fremden-, Universi-
täts- und Garnisonsstadt bezeichnet werden mutz. Sehr ge-
spannt war man auf die Ergcbnisse der erst seit etwa einem
halben Jahre im Betricb befindlichcn elekirischen Straßenbahn.
Sie sind als recht günstig zn.bczeichnen. Einnahmen und
Ausgaben balanzieren mit 307 500 M. Das Elektrizitäts-
werk erfordert dagegen vorerst einen Zuschutz von 19 000 M.
Die Debatte war eine sehr umfaiigreiche.

dc. Freiburg, 22. April. (Die Frequenz der
hiesigen U n i v e r s i tä t) scheint in diesem Sommer-
semester cinc autzerordentlich starke zu werdcn. Die Studie-
renden treffen diesmal sehr früh ein, was wohl auf die
Jubiläumsfeierlichkeiten zurückzuführcn ist. Gestern meldeten
sich über 150 Studicrende zur Jmmatrikulation an.

Weater- und Kunstnachrichen.

Heidclbcrg, 28. April. Kritik der Kritik. Jm
„Anzeiger" wenden fich „mehrere Kunstfreunde" gegen die
Besprechung, welche unser F-Refercnt der neulichen Aufführung
des „Nathcm" dnrch das Ensemble der Karlsruher Hofschau-
spieler gewidmet hat. Sie bezeichnen die Durchführung der
Titelpartie als eine Meisterleistung und beabsichtigcn eine
Zustimmungsadresse an den Darsteller zu richten. Wir be-
merken hierzu, datz ein Berichtcrstatter, der kritisicrt, sich
gefallen lassen mutz, seinerseits kririsiert zu werden, datz wir
also prinzipiell durchaus damit einverstandcn sind, daß „Kunst-
freunde" ihre von der Zeitnngskritik abweichende Meinung
zum Ausdruck bringcn. Zur Sache möchten wir feststellen, datz
unser F-Referent auf Befragen erklärt hat, unbeschadet aller
Hochachtung vor den künstlerischen Qnalitüten des „Nathan"-
Darstellers bei sciner Auffassnng beharren zu müssen. Nach
seiner Ansicht sei der „Nathan" im Geiste Lessings durchaus
schlicht und einfach zu halten, nicht so cinfach bielleicht, wie cr
in Mannheim gegeben werde, aber so, wie er ihn in Berlin
in einer Darstcllung gesehen, die ihn tief ergriffen habe.

Maiinheim, 22. April. Ueber dic gcstrige erfte Aufführung
des Mayer-Försterschen Stückes „A l t - H e i d e l b e r g" im
hiesigen Hof- und Nationaltheater schreibt der „Generalanz.":
Das Stück erzielte einen vollen Erfolg. Am lebhaftesten wurde
der Beifall nach dcm wirkuiigsvollen Schlutz des zwciten
Aktes laut. Weniger schien der Umschlag anzusprechen, der
dann ans einem vermuteten Lustspiel das Stück mehr auf das
Gebiet des Tragischen hinübergespiclt. Zum Schlutz wurdc
wieder kräftig und cmhaltend gcklatscht.

Kandel und WerkeHr.

Frankfurt, 22. April. Effektensozietät. Abends 6 V« Uhr.
Kreditaktten 210.90 b., Darmstsdter Bank 136.20 b. G. exkl.
Dtvidende, 3vroz. Mexikaner 25.90 b.ult.. 26 b. cpt., 5proz. amort.
Mexikaner 42.20 b., Gelsenkirchen 164.70 B. 60 G, Harpener
167.30 B. 20 G.. Oberschl. Eisen.Jndustrie 119.50 b., Rhein..
Weitfäl. Kalkmerke Dornap 105 b. G.

6V.-6V- Uhr: .

Auf höheren Londoner Silberpreis waren mexikanische Werte
befestigt. Die übrigen Gebiete zeigten sich nnverändert.

WasserstandSnachrichten

N e ck a r.
Heidelberg,23.,1,73. gef. 0,07m
Heilbroim, 21., 1,13, gest. 0.08m
Manukeim.22 .4.26, gef. 0.01m

Rhein.

Lauterburg. 21., 4,22, gef. 0,22w
Maxau, 21.. 4,60, gef. 0,00w
Mannbeim. 22.. 4.28. oes. 0.02m

Neueste Nachrichten.

Berlin, 22. April. Der Kaiser begab sich heute
Vormittag an den PotSdamer Bahnhof zur Bestchtigung
eines Hilfszugs bei Eis enbahnunfällen.

Berlin, 22. April. Die Zolltarifkommission des Reichs-
tags beriet die Positionen 131 Milch und Rahm zollfrei,
132Butter, 133 Käse, beide 30^. für den Doppelzentner.
Hierzu licgen die verschiedensten Anträge vor. Jn der
Debatte wurde der Berliner Milchkrieg ausführlich besprochen.
Dabei griff Abg. Stadthagen (Soz.) den Berliner Polizei-
präsidenten und den Landwirtschaftsminister heftig an. Der
Vorsitzende Abg. Rettich rügte dicse Ausfälle. Der Land-
wirtschaftsminister v. Podbielskt wies die Vorwürfe zurück
und empfahl die Regierungsvorschläge. Staatssekretär Dr.
Graf sv. Posadowsky wendet sich gegen jeden Milchzoll;
ebenso der bayerische Ministerialdirektor v. Geiger. Die
Abstimmung über Position 131 ergab einen wieder-
spruchsvollen Beschluß. Der Regierungsvorschlag
auf Zollfreiheit wird abgelehnt, ebenso die gestellten Anträge;
jedoch wird unter stürmischer Heitcrkcit ein sozialdemokra-
tischcr Eventualantrag anf Zollfreiheit für Kuhmilch an-
genommen. Zu Position 131 wird die Anmerkung an>
genommen, daß geronnene Milch, aus der die Molke
größtenteils ausgeschieden ist, wie Käse verzollt wird.
Posttion 132 und 133 werden nach der Vorlage angenommen.
Es folgt Beratung des Eierzolls. Die Kommisston
vertagt sich auf morgen.

Greiz, 21. April. Die Eröffnunz des Testa-
ments des Fürsten Heinrich XXII. erfolgte in Gegen-
wart der mündigen Prinzessin Emma durch den Amtsge-
richtsrat Scheibe. Sofort wurde dann an den regierenden
Fürsten der jüngeren Linie, Heinrich XIV., ein Telegramm
nach Dresden gesandt. Der Fürst weilt indessen z. Zt.
in Darmstadt. Soweit bekannt wurde, hat stch der Ver-
storbene eine Landestrauer ausdrücklich verbeten.

Bremerhaven, 22. April. Auf der Rickmerschen Schiffs-
werft lief heute Mittag das zweite Kad et tenschul-
schiff des Norddeutschen Lloyd, „Herzogin Cäcilie",
vom Stapel.

Schlotz Loo, 22. April. Nach dem hmtige»
Krankheitsbericht ist das Befindeu der Königin
andauernd befriedigend.

Schlotz Loo, 22. April. Nach der heute stattge-
habten Konsultation mit Professor Nosenstein, die '/^
Stunden dauerte,. wurde folgendes Bulletin veröffentlicht:
Jn dem Befinden der Königin ist cine leichte
Besseruug eingetreteu, die sich durch Sinken der
Morgentemperatur kundgiebt. DaS Bewußt-
sein ist ungetrübt. Das Allgemeinbefinden ist befriedigend.

Charlcroi, 22. April. Mehr als 39000 Gruben- und
andere Arbeiter nahmen heute früh die Arbeit
wieder auf.

Rotterdam, 21. April. Die Garderobiöre der

Königin Wilhelmina wurde von einem Fieber«
anfall h-imgesucht nnd sofort nach dem Hrag
tiansportierl.

üollietermä

ÜMptstr.

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Z»8ck-4rtikelii.

Liuiptstr.

1SV

8psria!g68okMf6in6i' ^sljsi-^ai-sn u. Ksisksffelrtsn.

SpcMirlGrmmk der HeidMergrrZritimz.

Leipzig, 22. April. Jn der heutigen Gläubigerversamm-
Leipziger Bank teilte der Konkursverwalter
Rcchtsanwalt Frcitag mit, er hoffe im Laufe dcs Jahres
noch eine Dividende von 15—20 Prozcnt verteilen zu können.

Gumbinnen, 22. April. Prozeß Krosigk. Nachmit-
tags wird cine Anzahl ehemaliger und jetziger Dragoner über
den Vorgang am 19. Januar 1901 in der Reitbahtn und im
Krümpcrstall vernommen. Ein Zeuge bchauptet, der Ritt-
meister habe die Zibilpersonen, dic am Schwadronsfeste am
18. Januar tcilgenommen hätten, hinausschmeißen lassen. An
dem Abend habe der Stubenburschc den Rittmeister nachhause
begleirct. Darauf wurde ein Brief der Polizeidirektion in
Schöneberg bei Berlin verlesen, worin mitgeteilt wird, dem
Schutzmann Sieloff sei von einem Hausdiener namens Mar
Hintz, wohnhaft in Berlin, Mittelstraße 16—17, mitgeteilt
worden, er sei in Gumbinnen Fleischerlehrling gewesen. Am
20. Januar 1901 sei er in der Tilsiter Straße in einem
Schanklokal gewcsen. Da sei gegen 5 Uhr nachmittags ein
Mann mit eincm Offiziersmantel in das Lokal getreten und
habe ein Packet zum Aufbewahre'n abgegeben. Nach einiger
Zeit sei dcr Mann sehr erregt zurückgekommen nnd habe das
Packet wieder abgeholt. Er habe dies nicht srüher gemeldet,
da er seiner Mntter, welche für die Unteroffiziere der vicrten
Schwadron waschc, kein Aergernis bererten wolle. Er sei
bereit, diese seine Aussagen zu beschwören. Der Verteidiger
beantragt die Ladung des Hintzc. Der Gerichtshof bcschlotz,
übcr die Richtigkeit der Aussagcn dcs Hintze Nachforschungen
anzustellcn. Uin halb 7 Uhr wird dic Verhandlung abgebro-
chen und auf morgen Vormittag 9 Uhr vertagt.

ü. Ntrecht, 23. April. Jn der Umgcbung des Präsidenten
Krüger wird entschiedcn die englische Meldung dementiert,
die curopäisckicn Burcndelegierten suchten den Friedensschluß
zu, hintertreibcn, dadurch, datz sie sich an den holländischen
Ministerpräsidcnten und den französischen Minister des
Aeußern, Delcassö gewandt hätten, um sich mit dem Präsiden-
ten Steijn telcgraphisch benehmcn zu dürfen. Die Buren-
regierung sci fortgesctzt über alle Vorgänge in Transvaal
unterrickstct nnd, nnterhalte dcn Verkehr mit den Gcneralcn.
Man wissc, daß die Verhandlungcn zu cinem Friedens-
s ch I ii s; nicht geführt haben. England suche durch alle
möglichcii Querzügc nunmehr dic Vcrantivortung für das
Scheitcrn dcr Verhandlungen von sich abzuwälzen, während
der Abbruch dadnrch herbeigcführt wnrde, daß England in
den Fragen dcr Unabhängigkeit nnd Amnestie keinerlei Kon-
zession machte.

Pnris, 23. April. Havas. Jnfolgc der Ermordung des
russischen Ministers des Jnnern nahm die hiesige Polizei bei
15 hicr sich aufhaltendcn Russen Haussuchuiigen
vor nnd bcschlagnahmte verschiedene Papiere, aus denen her-
vorgehcn soll, das; die betreffenden Personen mit dem Mörder
in Äerbindung standen.

London, 22. April. Unterhaus. Bei der Beratung
des Berichtes über die Resolution bctreffend den Zoll auf
Korn sprachcn sich Fowler und andcrc Liberale scharf gegen
diesen Zoll aus, der einen Schritt zum Schutzzoll hin bedeutet.
Schatzkanzlcr Hicksbcach bestreitet nachdrücklich, datzl dieser
ZoÜ ein Schutzzoll sei oder datz er in bemerkenswerter Weise
den Preis des Brotes beeinflussen wcrde. Er glaube nicht,
daß das Land sich Schutzzölle gefallen lassen würde. Jm
Laufe der Beratnng teilt Hicksbeach noch mit, datz zu Vieh-
futter oder ähnlichcn Zwecken eingeführtes Mehl nnr 3 Pence
für den Zentncr zahlen werde an Stelle von 5. Pence für
seinercs Mehl.

London, 23. April. Das Auswärtige Amt weitz nichts
von im Sudan drohenden Unruhen.

i. London, 23. April. Nach einer heute Abend ausge-
gebenen Vcrlnstliste fand am 20. ds. bei Oliviersfarm in der
Nähe von Vicksbnrg im Oranjefreistaat cin scharfer
Kampf mit cincm Burenkommando statt. Es wcrden zwei
Offiziere und acht Mann tot, drei Offiziere und 18 Mann
als verwundet auf englischer Seite angegebcn. Sechs Gefan-
gene fielen dem Kommando, das für das Kommando Dewet
gehalten wurdc. in die Hände.

a. London, 23. April. Aus Pretoria wird gcmeldet:
General Brucc Hamilton hat unter Mtwirkung von fünf
Kolonnen cinen Streifzug längs der Delagoabaien be-
gonncn. Das bisherige Resultat der Operationen ist noch
imbekannt.

L. Johanesburg, 20. April. Der Obcrkommissär Lord
Milncr ist nach Kapstadt abgereist.

Veiaiitwortltch fiir »en redakiioneilen Tetl F. Montua sür den
Inserai-nteil Tb. Verkenbusch beide i,i Heid-lbera

oye i'ie'siritr Mruer

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0ä«I-2»IillpnIv6r.

N-ui p (3I r. Heiätzlll 61' ^.ücke>1äirgä85f"

LeeLsi', üMptstr. 153

smpüsült 8IIder-, Llksnbein-, llorn- nnä diaturstöelce, kkelkeo,
Llxarrenspltrisu in Lerusteln nnä Aeersvlmllin.

_ WsrlLStStts rUi> Kspsr-ntui'sn._

k/Int»L8SlioIi»8 Wvitor »m 24. «. 25. üpril.

(8ssbärllsk vsrdstsll.)

Hsbsr äsr odsrsll Ostsss anä äsm uöräliodsll lliuulallä lisgt
llvod sin Uoodäluok von 775 mm, übsr Lodvsäsu rmä äsr mitt-
Isrsa Ostsso sill solodsr von 770 mm. Ilsbsr Lüäasssin uoä
äor MllüSll Lalkalldalbillssl ist äss Laromstsr ulltsr Äittsl ru-
rüokgsgsngsll. Lll äsr tVsstküsto Irlaaäs ist sia Lgusr Uukt-
virbsl vvll 740 mm sillgstrokksll; vszsa äss noräisodsn Uood-
äruoks droitst siod äsrsslbs in süädodsr unä süäöstliodsr
RiodtllnZ »lls, llm siod mit äor Osprsssion im Süäostsa Larop»»
üll vsrsilligsll. Oomgswäss ist kür Oonllsrstag u. krsitag
grösstslltsüs bsvölktos unä suod ra vsrsioügltsll «isäsrsodlszoir
zsllsiztss Vsttsr ru srvsrtsn.
 
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