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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0771

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StaatSbahnvcrwaltung wohl kein anderer Ausweg blei-
ben, als daß sie an ihre Bediensteten das Kontcrjei des
Kannnerpräsidenten verteilt, wie ja auch die Rekruten
in Blünchen mit den Bitdnissen der königlichen Prinzen
usw. bekannt geniacht werden, dam.it sie die vorgeschriebe-
nen Ehrenbezengungen nicht versäumen.

Braunschweig.

B r a u n s ch w e i g, 22. April. Die I u st i z-
k o ni m i s s i o n des braunschweigischen Landtages be-
antragt eiiistimmig, die Eingaben der welfischen
Parteien unberiicksichtigt zu lassen, in dencn verlangt
wird, daß den Eingangsfornieln der braunschweigischen
Gesetze hinzugefügt werde: „Im Namen des Herzogs
Ernst August". Die Kommission sührt aus, daß der
Herzog von Cumberland nicht Landesherr sein könne, da
er nicht zugleich Bundessürst sei. ss-erner werde die
Regentschaft nicht in scinem dtamen gesührt, sondern
nur in scinem Iliteresse, um seinen dauernden Ausschluß
vom Thron zu vermeideii.

Ausland.

England.

L o II d o II, 20. April. Jn dcn Klostergängen der
altchrwürdigen Wcstminster-Abtci kann inan jetzt täg-
lich eine cbenso interessante wie eigcnartige Lzenc beob-
achten. llngefähr hundert Arbciter, die an den Vor-
bereitiingen zur Krönungsfeierlichkeit in dem Gottes-
hausc beschäftigt sind, versammeln sich nach ihrcr Mit-
tagsmahlzeit zu einem kurzen, von Archidiakonus Wil-
berforee geleiteten Gottesdiensle. Vor einigen Tagen
machte der Geisttiche den Arbeitcrn den Vorschlag, täg-
lich nach dem Esscn zwanzig Miiinten einer solchen An-
Lacht zu widmen. Er schenkte jedem der Leute cine
tlnze Tabak und sagte, sie könnten sich gemütlich dabei
hinsctzen und ihrc Pseise rauchen. Diese Bethätigung
von „Praktischem Christentum" sand bci dcn Arbeitern
Anklang und cs ist nun ein eigenartigcr Anblick, die
Leute mit ihren Pfeisen auf den Steinbänken im Kloster-
gange sitzen zn sehen, wührend der Geistliche cine kurze,
allen verständliche Ansprache hält, der ein gemeinsamer
Gesang n»d ein Naterunscr folgt. Rur.während dös
Gebets nehmen die Leute ihrc Rcützen ab nnd stellen
das Raucheii ein.

Nußland.

.Kicw, 22. Slpril. DaS hiesige Polytechnikinn
entsendete aus Verfüguiig des Tiimnziniiiisters 72 Stu-
denten sür den Sommer nach der Bi a n t s ch u r e i zu
Praktischen Arbeiten an der chinesischen Bahn. Die
Stndenten treten dic Reise am 2ll. April an.

— lleber dic letzten Augenblicke T. S.
S s i P j ä g i n s schreibt der „Tswet": AIs der schwer
verwundete Biinister von den Herbeieilenden aufgehoben
wurde. sagte er: „Helfcn Sie mir, ich möchte aiisstehen."
Als ihm erklärt wnrde, daß er liegen müsse, erwiderte
er: „Ich werde wohl sterben. Mein Gott, wie gern
würde ich den Kaiser sehcn!" Darauf verlor er das
Bewußtsein. Der erstc, der ihm ärztliche Hilie zu Teil
wcrdcn ließ, war der Arzt des Reichsrats Dr. Petrow,
Iind gleichzeitig wnrde IIM 1 llhr 10 Biiiinten der de-
jouriiierende Arzt des Marimilian-Hospitals Doktor
Dmitrijew herbeigerufen. Die Aerzte fanden den Kran-
ten in beängstigeiidem tjustande, mit attssetzendem Pnls-
schlaqe. llm die Herzthätigkcit zu erhöhen, wurde cinc
subkutane Morphium- und Aethereinspritziing gemacht,
und Tr. Pctrow ließ den Verwuiideten Sauerstofs ein-
atmen. Als D. S. Ssipjagin das Bewutztsein wiedcr
erlangt hatte, sagte er: „Bitten Sie einen Geistlichen.
Ich inöchte das Heiligc Abendniahtz nehmen." Ter bc-
reits eingetroffene Geistliche reichte ihm das Abeiidmahl.
Ringsumher weintc alles. Telephonisch lietz man aus
dem Marimjlianhospital eine Sanitätsequipage Lom-
mcn. in welcher der Sterbende ins Hospital gebracht
wurde, wo dcr Leibchirurg Profcssor Weljairiiiiow als
bald eintraf. Nach Anlegung des Vcrbandes wurde
der Blinister im oberen istockwerk des Hospitals in
ein Krankenbctt gelegt. Nach einiger Zeit kam der
Vcrivundete zu sich. Er bat dic llnlstehenden, unter
denen sich seine Gemahlin. scine Verwandten nnd näch-
sten Z-reunde befanden, welche von dcm Nnglück in
Kenntnis gesetzt waren, und ins Hospital hatten kom-
men können, nochnials nach cineni Geistlichen zu schicken.
Dieser wahrhaft christliche Wunsch war tief rührend.
Es starb ein wahrer Russe, ein orthodoper Christ von
hohcr Sittlichkeit. Als man nach dcm Geistlichen ge-
schickt hatte, bat dcr Sterbende, man möge seine Hand
ausheben. dainit er sich bekreuzigen könne. Der Ster-

heimlc ihn nlles so an; und dcr junge Kollegc miisse schon
crlaubcn, dasz cr sich cin wcnig umschauc.

Wic mcrkwürdig unbcrändert hicr alles war! Nur daß
cs jctzt kräftig nach Terpcntin roch, währcnd frühcr der fade
Gernch dcs fcuchtcn Thoncs ben frostigcn Raum noch frostiger
gcmacht hatic. Grosz, kahl, weif; gctuncht war das Atelier,
abcr durch das breitc Fcnstcr, däs hoch übcr dcm Boden ganz
nahc dcr Dcckc angebracht und desscn untercr Tcil mit eincr
graucn Lcinwand vcrhangcn war, strahlte dcr blaue Himmel
uud uicktcn grünc Büsche, vom Windc bcwcgt. Fast an dcr-
fclben Stellc wic chcdcm ftand dcr vicrcckigc Mahagonitisch,
dcr ihm als Schrcibtisch, Esztisch, Zeichcntisch, allcs in einem
gedicnt hattc. Ob es wohl noch dcr gleichc war? Jn der
Ecke links hing die Gardcrobe dcs Künstlcrs, nicht rcichhaltiger
als die scinigc gcwcsen war: cin Schlapphut, ein Rock, ein
Havclock; ach, nnd dcr Havclock schillcrtc in dcmselbcn unbe-
stimmtcn grünlichen Ton, in dcn nach langjähriger Abnutzung
dic schönstcn und vcrschicdenartigstcn Farbcn fricdlich einzu-
münden pflcgcn.

Hinter cincm Wandschirm stand das Bctt und ein wackliger
kleincr Tisch mit cincr winzigen wcitzcn Waschschüssel. Alles
wic damals.

Wic oft hattc cr sich frostgeschüttclt schon abends um acht
Uhr ins Bett gcworfcn, weil cr kcin Holz besatz, um zu heizen,
und wcil sein Lichtstümpfchcn herabgcbrannt war. Mit geball-
tcn Fäustcn hatte cr sich in dic dünne Dcckc srostklappernd
gchiillt und dabci dcn kühnsten Entwürfcn nachgehangcn. Dic
Jdecn slogcn ihm nur so zu, und cr war zu arm, sie auch
nur in Gips und Thon festzühalten. Jmmcr kamcn solche
erbärmliche handwcrksmäszige Arbcitcn dazwischcn, wie er sie
ausfiihrcn musztc, um nicht zu verhungcrn, dankbar noch, datz
sie ihm übcrhaupt zu teil wurden. Währenddcm trockneten
scine Skizzcn cin; unablässig muhte cr dic fcuchtcn Lappen,
in die er sie gchüllt hatte, wcchseln, damit sie nicht ab-
brachen, und schlictzlich zerficlcn sic doch. Noch jctzt vcrmochte
er die namenlosc, nagcndc Bittcrkeit scincr Jünglingsjahre

bcudv machte das Kreuzeszeichen, waudte sich zu seiner
Uingebuug uiid sagte: „Nur deu Illigläubigen fällt das
Sterben schwer. Gott sieht es, daß ich niemandem
etwas Vöscs gewollt habe." Tas waren seine letzten
Worte. Er verlor das Bewußtsein. Der erste Geist-
liche der Jsaaks-Kathedrale Protohierei I. H. Ssobo-
lew, der darauf eintraf, begann das Sterbegebet zu
sprechen, da die Agonie ihren Anfaiig nahm. Alle knieten
nieder. Um 2 Uhr 30 Minuten ist der Minister sanft
eiitschlafen."

Aus Stadt und Land.

e. Kirchlicim, 20. April. (Die Baugenossen-
schaft Bezirk H e i d e l b e r g e. G. m. b. H.) hielt heute
Nachmittag auf dem Rathaus dahier ihre erste Generalver-
sammlung ab. Eröffnet wurde dieselbe von dem Vorsitzenden
des Aufsichsrats, Herrn F. S ch w c ig e r t, mit ciner kurzen
Bcgrüßung. Der crste Vorstand, Herr Hauptlehrer
Gricse r hicr, berichtetc hierauf in längcren Aus-
führungcn Lbcr den Geschäftsgang im verflossenen Jahre. Nach
seinen Ausführungen wurde die Genossenschaft auf Anregung
dcs Herrn Medizinialrat Dr. Kürz in Heidclberg im März
vorigeu Jahres gegründet und verfolgt den Zweck, den in der
Mchrzahl aus Arbeitern bestehenden Mitglicdern gesunde,
gcräumigc uud preiswerte Wohuungen zu schaffen, sie zur
Sparsamkcit anzuregen und den gcnosscnschaftlichen Geist zu
weckcn und zu Pflegen. Trotzdem das Unternehmen ein rein
gcmciunütziges ist, hatte es doch zu kämpfeu mit Verdächrigun-
gcu uud Vcrläumdungen, die teils der Uukeuutuis, teils egoisri-
schcn Motiven cntsprangen. Aber trotzdcm hal sich die Ge-
nosscnschaft aufs beste entwickelt. Obwohl im Anfange nur
ganz gcringe Mittel zur Verfüguug standcu, konuten doch Dank
dcr uneigcnnühigen Unterstützung von Seitcn einiger wohl-
habendcr Mitglicdcr, sowie der hiesigcn Vorschutzkafse schon
im crstcn Jahre fünf Wohnhäuser mit zusammen 13 Wohnun-
gcu crstcllt Ivcrden. Dicse Wohniiiigcn entsprechcn allcn
hygienischen Anfvrdcrungcii und siud mit klciucn Gär-
tcn vcrschcu. Dic Häuscr siud teils Eigcntum, tcils
Mictshäuscr. Für dieses Jahr ist der Bau von weiiercn 7
bis 8 Hänsern geplaut und die Bauplätze bereits angekauft
und zwar bicr bis füuf hier, 1 in Rohrbach und zwei in Hand-
schuhshcim. Dcn Kassenbericht erstatrete der Kassier Herr
M. Trciber hrcr. Nach dernsclben zählte die Genossen-
schaft am 1. Jauuar 1902 70 Mitglieder mit 74 Stamm-
anteilcu uud einer Haftsumme von 14 800 Mark. Der Bau-
wcrt der Häuser beläuft sich auf 43 297 Mark. Da die Ver-
waltung durch die Vorstandsmitgliedcr uncutgcltlich geführt
wurde, touiite cin Rciiigcwiuu von 750 Mark erzielt und dem
Rescrvefvuds der Bctrag vou 1000 Mark zugctvicsen wcrdcu.
Dicscs güustige Resultat bewcist, datz dic Gcnosscuschaft lebens-
fähig uiid cincm wirklichen Bedürfnissc entspruiigcn ist, sowie,
datz sic ihrc» Zweck, mit beizutragen zur Lösung der sozialen
Frage, vollständig erfüllt. Möge sie daher zum Nutzen der
Allgcmciuhcit wcitcr wachsen und blühen und gedeihen und
mögc sic auch fcruerhiii die Unterstützung aller derer finden,
dic es wohl mcincu mit ihren Nebeumenschcn, namcntlich mit
dencn, die uicht mit Glücksgütern gesegnet siud.

e. Kirchhcim, 22. April. (Eine Feier d e s I u b i-
länms ) des Slrotzherzogs Friedrich wird auch hicr began-
gcn wcrdcu. Am Frcitag Vormittag soll eine Schulfeier
abgehaltcu uiid nn die Schulkiuder Brctzeln verteilt werden.
Am Sonutag fiudet vormittags Kirchenparadc sämtlicher hie-
sigeu Vcreiiie uud nachmittags eiu Baukett im Gasthaus
zum Hirsch statt, bei welchem die Kapclle Heitizcrling, sowie
dcr Mäuiiergcsaugpcrciu uud dcr Sängcrbuud mitwirken wcr-
den. Die Festrcdc hat Herr Pfarrer Schmidt üüernommen.
Da dic Einladung hierzu vom Gemcinderat ausgcht, darf auf
cinc rccht zahlreiche Beteiligung sicher gerechnet werden.

U. dl. Konstnnz, 21. April. (Dcfizit.) Jn dcr Ge-
ncralvcrsammluug dcs Konsum- und Sparvcreius wurde vor-
gcstcrn mitgctcilt, dasz die nachträgliche Rcvision der Bücher
cincu Fehlbctrag vou ctwa 1200 M. ergcbcn hättc, der durch
den frühcrcu Gcschäftsführer iu deu Jourualeii quittiert, aber
ius Kassabuch uicht cingetragcn wurdc. Auch vcrschicdcuc Be-
lcgc iind Aktcustückc aus dcu frühercu Jährgäugen seien ab-
handcu gckommcn. Aus Rücksicht auf dic Familie dcs Be-
trcffendcn habc man von einer Anzeigc bei dcr Staats-
aiiwcrltschaft abgesehen und den Zivil-Prozctzwcg bcschritten.

l3. E. Vom Bodcnsce, 21. April. (Dic letzten
IIeberreste dcs ZeppcIi n's ch c n Luftschiff es),
Aliimiiiiumtcilc, Nahmcn, Gitterwcrk, Gondelu. Propellcr-
schraubeu n. s. !v., zusammeu etwa 5000 Kilo, wurden laut
„Koiist. Ztg." in cinem Bahnwagcn vcrladen, um als cnt-
bchrlich iviedcr iu einc Aluminiiimfabrik zuriickzukehren. Ob
ein Wicdcraufbau des Luftschisfes in kleincrcm Mähstab statt-
fiudct, ist uoch unbcstimmt.

Kundeschan in Aretlen.

ll. Brcttcu, 13. April. Auf dicscr Schau waren 193 Hunde
borgeführt worden, dic sich wie folgt verteilten:

LanghaarigcBcrnhardiner. 7 Rüden, Beste:
„Cäsar", Besitzer Louis Kicfcr, Kärlsruhc, „Mentor", Bes.
Konrad Bernecker, Karlsruhe; „Mars", Bcs. Karl Walter,
Karlsruhe; „Roland", Bes. Tillmauu Mattern. Mannheim.

nachzufühlcn; andcre durften ihre Gcdanken tn Marmor und

Erz vcrcwigcn — auch wcnn sic keine hattcn, und crl-

Dazwischcn wicdcr Tage höchsten Glücks, wenn ihm etwas ge-
luiigen war, so recht aus cincm Wurf, weuu kciue Kluft
blicb zwischcn Wollcn uud Könncn — eigcncm Könncn. eige-
ucm Wollcul Jetzt mutzte er sich meist nach dcm Wollen
seiucr Auftraggcber richtcn, und das Glücksgefiihl blieb aus.
Ja, damals war cr ciu Küustler gewcscu, ob cr auch huugern
muhte. Bcsondcrs der Wintcr war schwer. Arbeitcn in dcr
Voraussicht, das Vollcndetc nicht aubriugcu zu künucn, ar-
bcitcn in dcr bcständigen Angst, an dic Luft gcsetzt zu werdcn.
Eiu Tag stand ihm noch besonders dcutlich in der Erinnerimg.
Er hatte scinc Miete schon langc nicht mchr zahlcn könncn;
am Aücnd !var die Frist verstrichcn, die scinc Wirtin ihm
noch gutmiitig gewährt hatte. Sie hattc sclbst zu wirken
mit ihrcu füuf Kindern. Er konnte natürlich nicht zählen;
und niiu war also Alles zu Ende —

Jn stumpfcr Vcrzweiflung brütcte cr vor sich hin. Jns

Wasser gehcn-er sah die beeiste Elbe, die unweit seincr

Wohuung halb zugcfroren durch die bräunliche Dämmerung
lcuchtcte — hu — odcr erfrieren — vcrhuugcrn da drauhen
auf dcr Laudstratzc, wo sie sich ruhig mit ihrer dichten Schnee-
dcckc zivischcn dcn bcschneiteu Feldcrn hindurchwand, iu der
grotzcn uiihcimlichcu Stille.

Fcstcr hüllte cr sich in den düuncn, grünlichen Mantel,
dcn er auch im Zimmcr nicht auszog. Da pochtc es an seine
Thür. Jetztl sagte cr sich und rührte sich nicht, wic der Ver-
urteilte, der das Fallbeil über scinem Hauptc schwirrcn hört,
Es pochtc noch einmal. Dann öffnetc sich lcise die Thür.
Er wandtc dcn Kopf nicht und sah ganz starr vor sich hin.
Schrittc l aber nicht die derben, dröhnendcn dcr Wirtin, leichte,
jugendliche Schritte. Endlich blickte er auf. Annal

Sie schien von eincm längeren Gang im Frcien zurück-
gckoinmcu zu seiu. Jhr ganzer Körper hanchtc Kälte aus,
und daS braune Haar, das unter dem wollnen Kopftuche her-
vorquoll, war bceist.

5 Hündinncu, Beste: „Berui", Bes. Bernhard Herman»'
Bruchsal; „Flora", Bes. Jakob Wielaud, Karlsruhe; „Hilda -
Bes. Karl Leicht, Bauschlort. (Die besten Hunde vou hr^
konnten nicht ausgestellt wcrdeu, da dercu Besitzer Preisricht^
waren.)

Stockh. B e r n h a r d i u c r. Rüdeu 3 Stück. BeP
„Sepp", Bes. Emil Stiefel, Heilbronn; „Bruno", Bcl
Karl Köuig, Pforzhcim. Hündimien 2 Stück. „Flora", Bel
Fritz Kicfer, Karlsruhc, 2. Preis; „Wally", Bes. August
mer, Stein.

D e ut sch e D o g g e n. 5 Rüdeu. Beste: „Wotan-Bä
den", Bes. Utz, Hcidelbcrg; „Cäsar", Bes. Otto Müller, Karl^
ruhe; „Jvo", Bes. Zahn, Heidclberg. 2 Hündimicn, beid/
erstklassig, „Santa vom Fuii", Bcs. Utz, Heidclberg. „Faimy '
Bes. Düball, Heidelberg.

Leonberger. 4 Rüden. Beste „Lord", Bes. Wil^
Kögel, Mauuheim, „Lord", Bes. Robert Seifcrt, Heidclbergj
„Zampa", Bes. Friedr. Hofmaun, Eppiugen; „Leo", Bei
Hermann Burger u. Cie., Fricdrichsfcld. Hündin: „Minca '
Bes. Karl Keller, Knittliugcn, 2. Prcis.

Pudel. 4 Rüden. Weitaus bester: „Sultau" vo"
Schwaigcru, Bes. Karl Feanz, Schwaigcru. 1. Preis. „PP
scha", Bcs. Friedrich Dotur, Karlsruhe, und „Karro", Bei-
Otto Audersohu, Bretten, 2. Preis. „

Rottwciler. 2 Huude. Beachtcuswert ist nur „Leo''
Bes. Hcinr. Golduer, Mühlbach.

Richicr vorstehcuder Rasseu: dic Hcrrcu Prof. Trcibcl'
Plankstadt uud Architekt Trunzer, Karlsruhc.

Schäferhundc, d c ut s ch e. 6 Rüdcu. Bcste: „D^
wct vou Karlsruhe", Bcs. Schmidt, Karlsruhe. „Rex", Bei-
Ed. Mctz, Ludwigshafcn; „Rcx", Bcs. Wilh. Schmidt. Jsprin'
gen; „Caro", Bcs. Adolf Kirschbaum, Glötzingcu; „Wächter '
Bes. Jakob Geigcr in Stcppach. 5 Hüiidinucn, sämtlich g"h
„Flora", Bcs. Gcorg Schollmcier, Sandhauseii (bei dej-
Herde aktives Tier), 1. Preis; dauu folgeii: „Wauda", Bci
Jsidor Vögelc, Ersingcn; „Stclla", Bcs. Erust Jrschlinger''
Schwctziugen; „Nora", Bes. Gcorg Waltcr, Karlsruhe;
ra", Bcs. Karl Müller. Brettcn.

Collics (schott. Schäferhuude). 8 Rüdcu: „Do^
Carlos", Bcs. Karl Granget, Sölliugcn; „Rcx", Bcs. WÄ'
Schmidt, Jspriugen; „Hektor", Bcs. Karl Rcichlc, Sölliuge".
„Collie", Bes. Jos. Singcr, Brctteu. „Collie", Bes. KonM«
Gern, Sulzfeld; „Pascha", Bcs. Jakob Vortisch, GrötzingeN'
4 Hüudinucu. Beste: „Mary", Bes. Joscf HülsmaM''
Brettcn; „Miuni", Bes. Joh. Wcber, Hcidclbcrg, 1. Preist-
„Laura", Bes. Paul Kaub, Knittlingen, 3. Preis.

Dalmatiner 2 Stück. „Sultau", Bes. Grcgor Bok'
Karlsruhe, 1. Preis; „Bello", Bcs. Friedr. Amann, Brcttc"-
2. Preis.

Foxtcrricr. 5 Rüden nud 2 Hüudinncn. WeiwP
Bcstcr: „Flock", Bes. Düball, Hcidelberg, 1. Preis; „Lottc -
Bes. Hcrmann Jung, Gochshcim, 2. Prcis.

Airdales-Tcrriers. 2 Rüdcn, 2 HündiiineM
alle beachtcuswcrt. „Tyras", Bcs. Johann Rcinhard, Heidest
berg; „Wildshek", Bes. Wilhelm Simon, Pforzheim; „NellY '
Bcs. Adolf Glöckleii, Hcidclbcrg; „Uugciianiit", Bcs. WiM'
Simon, Pforzhcim.

Jrish Terriers. 3 Huudc. „Joe", Bcs. Richaed
Böhringcr, Hcidclberg; „Strick", Bcs. Nobcrt Bleichcr, Karl^
ruhc, „Wildfang", Bes. Utz, Hcidclbcrg.

S ch n a u z e r. 11 Rüden. „Scppcl", Bcs. Nägele-
Mannhcim; sicgt leicht. Dauu folgcn „Alcx", dcssclben Bc-!
sitzcrs und „Fausr", Bes. Hch. Diüllcr, Schwaigcru; scrnee
„Racker", Bcs. Emil Rupp. Karlsruhc, mit 2 PrciseM
„Schuauzer", Bes. Wilh. Richtmaun, Brctteu; „Petcr", Bei
Emil Rupp, .Karlsruhc, 3. Prcis. 0 HLndiuiicii: „Adda^-
gciiannt „Rickclc-Fidelitas", Bcs. Gartncr, Karlsruhe; „UteO
Bcs. Kuauf, Heidelberg; „Uugcnannt", Bcs. Wilh. Stierlc-
Pforzheim.

Glatth. Schnauzer. Hch. Müllcr iu Schwaigcll«
stcllt in seiucm „Nisscl" dcn cinzigeu Vertretcr, 1. Preis.

S p i tz e. 3 Rüden. „Felix", Bcs. Worzcl, Hcidclber'g-

1. Prcis; „Flock", Bcs. Joses Frcy, Riukliugcn, 2. Proi^-
„Petcr", Bcs. Chr. Naumann, Hcitbroun, 3. Prcis.

B u l l d o g g c n. 3 Vertrcter. „Karry", Bes. Clst-
Eberhard, Karlsruhe; „Tokko", Bes. Jakob Maycr, Hetdclbcrg!
„Luzi", Heidclberger, Heidelberg. (Hüudiu). ,

Boxer. 4 Vcrtrcter. Schr gut. „Bär", Bes. Pa"«
Thoma, Karlsruhc, und „Ncro", Bcs. Jakob Fchr, Karlsruhe-

2. Preis fällt an „Nickcl", Bes. Ant. Wcitzhaar, Ettlingeu.

D o b e r m a u i! - P i u s ch e r. 2 Vcrtrctcr. „SieS^

fricd", Bcs. Aug. Hofuer, Karlsruhc. „Vclla", Bcs. Jng^
nicur Rciuhardt, Heidclbcrg.

Russ. Windhuude. „Sclma", ^öcs. Adam Hubec-
Eppingeu; crhält 2. Preis.

Eugl. W i n d h u n d c. „Mädi", Bcs. Lcopold Mcev-
Karlsruhe, 1. Preis; „Laschl" dcsselbcn Bcsitzers, 2. Prei^'

Wiudspiele. „Miuka", Bcs. C. FliegelskaMt''
Maiinhcim 1. Preis, „Amic" dcsselbcn Besitzcrs, 2. Prcis-^

Z w e r g p i u s ch e r. 7 Rüdcu. „Greichcn", Bes. E
Koch, Fraukfurt, 2. Pr.; „Liescl", Bcs. Alois Schreiber, Kai'^j
ruhc, 3. Prcis Dcr Rest gering. Wcitaus bcsscr sind 3
4 Hündiiincn diescr Klassc. „Bctty", Bcs. Georg Ungcr'ej-
Heilbroun a. Neckar; „Bella", Bes. Philipp Koch, FraiiksrM
am Main; „Ungenannt", Bes. Karl Schccr, .Karlsruhe.

Rauhhaarige A f f c n p i ns ch c r. „Bümper", Äei
Alfous Bergcr, Ehingen a. D., 1. Preis; „Spätzle", Bes. Fe^'
Baumgärtner, Ludwigshafcn, 2. Preis. „

Was sie nur wollte? Sie hattcn bisher kaum miteinande
gcsprocheu, cr und das Wirtstöchtcrchen. Sie war nre^
auherhalb des Hauscs beschäftigt, und er — nun, er
immcr ciu etwas stcifer, uud zugeknöpfter Patron gewesen.

Wic sic so neben ihm am Tischc staud, ein Pakctchen i
den rotgefroreucn Häuden, warcu sic einer so verlegcn
der anderc. :

Endkich kam's hcraus. Sic bringc iym Gcld. Und dab?
drückte sie ihm das Paketchen in dic Hand. Er sah sic vri
gauz bcrstäudiiislos au, ohne zuzugrcifcn. — Er möge es
nehmcn, abcr sic nicht vcrraten; sie habc das Gcld dcm SpjjV
kasseubuchc eutnommcn, das ihre Patiu ihr gcschcnkt häU.
Sic drängte es ihm förmlich auf; und er — uun, nachdc
er's einmal gefaßt hatte, das Unfatzbarc, Uumöglichc, daä..
cr gar nicht mehr daran, srch zu sträuben. Er nahm es ^
gierigcn Händen und vergaß fast, sich zu bcdanken. -

Seitdem waren sie gute Freuudc, cr und die Auna.
wohl aus ihr geworden sein mochtc? Er konnte sich E
einmal mehr besinucn, ob er ihr das Geld zurückgcgebcn hw
— „Wcnn der Herr Professor viclleicht dies Bild —. ^
Der Professor sah betroffen auf. Er haiic die Anwese
heit des Malers, der seine Mappen nach Skizzen durchkrarrr
ganz vergessen.

Langsam strich er sich über dic Stiru, als wollc er
Baun der Erinncrung lösen. Dann bat cr dcu juugcu Mnj -
er möge ihm, was cr au Skizzen fiudc, morgcn früh U,,
Hotel bringcu. Er, dcr Profcssor, wolle iiun noch eimnar
den Gartcn gehen.

Ueber dcn Garten hattc sich Fcieiäbciidruhe gescnkt ^
ringsum noch Leben und Bewcgung, aber riicht laut "
hasteud mehr wie am Tage, sondcrn sanft und gedämpft. -z
Hofe rauchte ein Arbcitcr seinc Pfcifc, cin paar Fraucu Uv ^
ten am Treppengeländcr; die Kinder spicltcn auf der >sri'
mit Mrirmcln. Jm Gartcu war nicmand.

(Fortsetzung folgt.)
 
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