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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 75-100 (1. April 1902 - 30. April 1902)
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ten" und an der Ecke dcr Justusstraße. Besonders be-
Ulerkenswcrt war eine elektris-che Entladung, welche den
Kabelmast vor dem Hause Rosenthalerstraße 54 traf.
Trotzdem das Dach des Gebäudes den Mast um 12 Meter
Uberragt und zahlveiche Eisenteile enthält, ging der
Blitz entgegen dem bekannten Naturgesetze, nach welchem
dr dem höchsten Punkt zustrebt, nach dem kaum fünf
Meter vom Hause entfernten Kupferleitung enthaltenden
Cisenpfahl. Noch weit aufsälliger ist ein Vorfall auf
oer Tegeler Chaussee. Dort befindet sich ein Schalterge-
häuse von drei Meter Höhe und kaum zwei Meter ent-
ssrnt steht ein acht Meter hoher Kabelmast. Der Mast
wwie das Gehäuse werden t-m der Krone eines Baumes
überragt. Ein Blitzstrahl ging durch die Baumkrone
hindurch, ohne den Baum zu berühreil und drang unter
Bermeidung des Mastes in das Schaltergehäuse, dessen
lnnere Konstruktion allerdings aus zahlreichen Kupfer-
blatten und Kupferdrähtcn besteht. Jn mindestens 16
Aällen hätte der Blitz, falls die elektrische Oberleitung
in den Letreffenden Straßenzügen ni-cht vorhanden ge-
ivesen wäre, wahrscheinlich in die Wohnhäuser einge-
schlagen. Somit besitzt Berlin in den Telephon- und
Straßenbahnleitungen einen wirksamen Schutz gegen
jegliche Blitzgefahr. — Bemerken wollen wir noch,
datz eine Gefährdung von Straßsnbahnwagen durch
elektrische Entladungen nicht stattfindet, da jedcr Wagen
Ülit sicherwirkendem Blitzableiter ausgorüstet ist, der
stch bisher in allen Fällen bewährt hat.

-— Jn einer Menagerie in Wrexham (England)
steß sich jüngst ein Tierbändiger zu Schau-
Lwecken voil dem jungen Barbiergehülfen des Ortes
gegen ein hohes Entgelt im Löw-enkäfig r a-
! ieren. Der Gehülfe blieb kühl bis ans Herz hinan
ünd auch der im Käfig befindliche Löwe schenkte dem
Borgange keine Beachtung, gähnte vielmehr hin nnd
wieder aus langer Weile.

— Eine Scherzfrage aus Kalau. „Welches Tier kommt

Äeich als Großvater zur Wclt?" Lösung: „Der Frosch, denn
bringt gleich seine Frosch—enkel mit."

— Hypcrbel. „Du bist schon schrecklich bequem, Willyl
Jch glaube, du würdest dich nicht einmal im Grab umdrehen,
Mnn ich spätcr wieder heiratetcl"

Aas Mkatt im Wuche

Jch häb' eine alte Muhmc,

Die ein altcs Büchlcin hat;

Es liegt in dem alten Buche
Ein alt-es, dürrcs Blatt.

So dürr sind wohl anch die Hände,

Die einst im Lenz ihr's gepflückt;

Was mag doch die Alte haben?

Sie weint, so oft sie's erblickt.

Anastäsius Grün.

Weater- und Kunstnachrichten.

Jubiläumskunstausstcllung Karlsruhe 1902. Die ba-
dische Abteilung ist nun ebenfalls abgeschlossen. Sie um-
fatzt alles in allem, Malerci und Plastik, Graphik und
Kunstgcwerbe, in Baden geborene und in Baden früher oder
zur Zeit wirkende Künstler über 200 Nummern, also gut ein
Fünftel dcr gesamten Ansstellung. Wir nennen autzer den
Kollektionen von Thoma, Schönleber, Keller, Trübner, Wilh.
Volz tz, Wilh. Dürr tz unter anderen die Ramen folgender
Utaler: Baisch f, Feuerbach f, Karl Hofs f, Dill, Weishaupt,
Frau von Geiger-Weishaupt, Ritter, Kampmann, Volkmann,
Hein, Conz, Fehr, Haueisen, Stromeyer, S. Ley, Junkcr,
Nagcl, Propheter, Petzet, Kanoldt, Hörter, Hellwag, Wieland,
H. Eichrodt, Descondres, Biese, Lieber, Daur, M. Roman,
Frau Roman-Försterling, Hoff jun., Kallmorgen, Böhle,
Hoch, Alb. Lang, Karl Blos, Oskar Graf usw., von Bild-
haucrn Herm. Volz, Dietsche, Binz/ Dittler f, Bermann und
andere. Jn der deutschen P l a st i k wird sich namentlich die
Münchcner Kollektion: Hildebrandt, Hahn, Flotzmann, Stuck,
Wrba, Hinterseher usw. auszeichnen. Auch Klimsch und
Klinger haben Werke gesandt, Klimsch unter anderem seine
grotze Gruppe „Der Kutz", so datz sich die deutsche Bild-
hauerci neben der belgischen und französischen besonders in-
teressant repräscntieren wird.

Bon den dekorativen Einbauten sind jetzt auch die Wand-
brunnen von W. SLs, ausgeführt in der Grotzh. Majolika-
manufaktur, und 5lornhas nahezu fertig. Grötzere Kollek-
tionen keramischer Arbciten haben Frau Schmidt-Pecht (Kon-
stanz) und H. Muh (Altona) gesandt. Von den Pforzhci-
mern werden Wolber, Sautter, Kleemann u. a. mit Pla-
stiken und Metällschmuck vertreten sein.

Eine wichtige Bereicherung hat die deutsche Abteilung
noch in letzter Stunde dadurch erfahren, datz sich nachträglich
Leo Samberger (München) mit 3 Oelgemälden und Adolf
Mcnzcl (Berlin) mit ö Aquarellen angemeldet hat.

LitterarisöinS

—8 Znr Wilhelm Busch-Fcicr tragen wir gerne noch nach,
datz eine seiner berühmtesten Schöpfungen: „D e r heilige
Antonius von Padua" (Berlag von Moritz Schauen-
burg in Lahr i. B., Preis Mk. 1.60 und 10 Pfg. Porto)
soebcn in 14. Auslage erschicnen ist Mit Freuden iverden
gewitz auch alle Freunde der Busch'schen Muse die Nachricht
begrützen, datz diese Schrift kürzlich Gegenstand einer Jnter-
pellation im österreichischen Abgeordnctenhause wurde und
Aussicht vorhanden ist, datz diesclbe künftig auch in Oester-
reich ungehindert verkauft werden darf. Wer den „Hl. An-
tonius"' noch nicht kent, dem sei die Lektüre bestens cmpfohlen,
cr wird sich köstlich amüsieren._

Vcruritwortlich fm sen redatnonellen Tetl K. Montua, fnr- oe»
Inseratenteil Tti. Berkenbusch, beide in Heidelber,,

Forman — vorzügliches Schnupfenmittel k
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^eidelberg, den 2. April 1902.

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langen Foßwegs von Schlierbach
nach dem hohlen Kästevbaum,
sowie cr. 209 Mtr. ntcht funda-
mentierten Holzabsuhrweg bcim
ehemals Zechner'chen Anwcsen.

Zuiammkunft morgens 7 Uhr beim
Bahnhof Schlierbach;

2. Die Korrcktion und Fundamen-
tierung auf 683 Ifo. Mtr. des
KohIhöferwegs(Blockhaus-Leopold-
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Zusammenkunft morgens 8'/z Uhr
beim Blockhaus.

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