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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0839

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Heute findet man deu Fcigenbaum iwch im Bereichc des Golf-
ftromes an der französischen Mste und in Siidengland. Der
Feigcnbaum bildet einc schöne prachtvollc Krone, die Aestc lau-
fen horizontal vom Stamm ab. Die Blätter sind gelappt, rauh.
Dcr Durchmesser des Stammes erreicht in dcr Heimat des
Baumes cine Stürke bis zu andcrthalb Meter. Der Feigen-
baum verlangt hier bei uns sorgsame Pflege. Bcdingung
ist vor rauhen Windcn geschühtcr Standort. Er wird als
Spalierbaum, als Busch, als Bäumchcn im Kübel oder Topf
gepflegt. Die Feigenbaumfrüchte sind nicht das, was wir ge-
wöhnlich darunter verstehen. Es sind vielmehr die Fruchi-
böden. Geh. Hofrat Pfihcr zog hier cinen Vergleich mit der
Sonnenblume, besprach im weitercn den überraschenden Vor-
gang dcr Blüteentwickelung beim Feigenbaum, die Ncrbin-
dung der wilden mit der kultivierten Fcige bei dcr Aufzucht.
Der Feigcnbaum ist auszerordentlich dankbar. Unterscheidet
man nuu an dcn Früchten die verschicdenen Farbenspielartcn
Weitz, grau, violett und schwarz, so giebt es in Bczug auf
den Geschmack auher den faden und sühlichen Früchten solche,
die säuerlich sind. Uebcr die Pflege des Feigenbaumes, die
Fortpflanzung usw. gab Redner weiter noch verschiedene
Winkc. Von den Ficus-Arten hob er dann als erste den
Gummibaum (Ficus elastica) hervor, ein als Zimmerpflanze
sehr beachtetes Gewächs. Jn der Heimat, die sich in Jndien
an den Abhängen des Himalaha befindet, nimmt der Gummi-
baum ungeheurc Dimcnsionen an. Sein Stamm erhält meh-
rere Meter im Durchmesser. Der eigentümlichen Bildung
der Blätterwurzeln dieses Baumes widmete Geh. Hofrat
Pfihcr eine intercssante Besprechung und schloh daran eine
nicht minder lehrreichc Schilderung der Ficus bengalensis
mit der grohartigen Luftwurzelbildung. 500 Meter nimmt
eine solche Banianengruppe ein und bildct einen kleinen Wald
für sich. Weniger friedlich als diese Ficus-Nrt ist eine andere,
deren Samen auf andere Bäumen übertragen, diese ganz
umsckilingt, im Wachstum rasch überholt und sie so erstickt.
Selbst Palmen fallen der Vernichtnng anheim, wenn die er-
wähnte Ficus-Art sich dort entwickelt. Als vierte Art führte
Redner dann noch die kleinblättrige in Ampelform gepflegte
Ficus stilpulata, ihr Klettern und ihre überraschendc Blatt-
verändcrnng, wenn sie eine gewisse Höhe, Licht und Luft er-
reicht hat. Die Shkomore odcr ägyptische Feige, deren Wider-
standsfähigkeit, Härte des Holzes usw., bildete den Schluh
des anregenden Vortrages, nachdem der Redner zuvor die Auf-
merksamkeit der Anwesenden auf die sonderbare Entwickclung
er Strepto-Carpus, die nur ein Blatt, aus desscn Rippen
öie Blütenstengel wachsen, bildet. Eine lebhafte Besprechung,
wobei vorzügliche Fiscusarten vorgezeigt wurden, nebst der
üblichen Verlosung schlossen sich an den Vortag an.

Eingesandt.

Heidclberg, 1. Mai. Die Entgegnung auf das Eingesandt
in Nr. 99 diescs Blattes trifft nicht den Kern der Sache.
Es handelt sich nicht um die gewöhnlichen Konzerte, wie wir
sie abends im Stadtgarten hören, sondern um die Meister-
oder Symphoniekonzcrte der Streichmusik, die schon wegen der
mangelnden Akustik, Eisenbahn- und Straheulärm nicht im
Stadtgarten zur Geltung kommen würden. Anch werden
diese Konzerte nicht in geschlossenen Räumen, sonderu im
Garten des Schlohrestaurants gewünscht, wo sie auch im
Jahre 1900 abgehalten wurden. Jmmerhin bemerkteu wir
gern, daß nicht wieder wie im vorigen Jahre das Jntcresse
dcr Fremden obenan gestellt wird. Also nochmals die freund-
liche Bittc, die so schr beliebten Meisterkonzerte wieder in der
wärmeren Jahreszeit im Schlohrestaurant und zwar im Gar-
ten ausführen zu lassen. Nn einem bankbaren Publikum
wird es nicht fehlen.

Kleine Zeitung.

Bvnn, 29. April. Senmmrdirektor H u m p e r-
d i ii ck, der Vnter des Komponisten Engelbert Humper-
dinck, ist im Alter bon 76 Jahren in Poppelsdorf ge-
storben.

— Aus der Schweiz, 26. April. Die Arbeiten am
Simplantunnel waren, wie erinnerlich, vor etwa einem
halben Jahre auf der Südseite ins Stocken geraten,
weil die Bohrer einen großen unterirdischen Strom er-
schlossen hatten, dessen gewciltige Wassermassen mit einer
Krast von 1000 Sekundenliter auch heute noch unge-
schwächt zutage fließen. Die Gewässer richten jetzt aber
keinen Schaden mehr an, nur daß die Wärme im Bohr-
loch von 30 auf 10 Grad Celsius infolge des eiskalten
Wassersturzes gesunken ist. Me Arbeiten zur Sicherung
gegen die Wasserkraft sind jetzt beendigt. Mehrere
Duellen in der Nähe sind versiegt. Tie „Basler Nach-
richten" melden noch: Ein noch größeres Hindernis als
das Wasser bildete die 20 Meter mächtige Kalkstein-
schicht, welche von Hand unter gleichzeitiger Versteifung
der Stollenwände mittels einer eisernen Armatur be-
arbeitet werden mußte, und in welcher täglich nur um
15—16 Centimeter vorgevückt werden konnte. Vier
Monate ist daran gearbeitet worden und erst in den
letzten Tagen haben die Pickel den Bohrmaschinen
weichen müssen.

Die Kemcnatc dcr Landgräfin Elisabcth. Man

schreibt der „Frankf. Ztg." aus Eisenach, 29. April:
Bei der diesmaligen Anwesenheit des Kaisers präsentiert
sich die Kemenate der heiligen Elisabeth im Erdgeschoß
des Landgräfinnenhauses der Wartburg, ein neben der
sogenannten Schankküche gelegenes Gemach, zum ersten-
mal in der neuen Ausstattung, den der Raum durch den
Berliner Maler August Oetken im Auftrage des Kaisers
erhalten hat. Die hochgewölbte Decke des Gemaches, in
welchem nach der Ueberlieferung die Landgräsin Elisa-
beth mit ihren Dienerinnen den häuslichen Pflichten
obgelegen hat, ist in ihrer ganzen Ausdehnung mit Mo-
saiken aus Glasstiften und verstreuten Perlmutterstücken
geschmückt worden. Heitere Rankengewinde mit phan-
tastischen Blättern und Blumen bedecken die einzelnen
Felder der Gewölbe und der mächtigen breiten Gurt-
bogen, die in der Mitte auf einer alten romanischen
Säule zusammenstoßen. An der einen Wand unterhalb
des Gewölbes steht die Widmung: „Seinem unvergeß-
lichen Großoheim dem Großherzog Karl Alexander Wil-
helm II. I. R. 1902." Oetken, der im Austrage des
Kaisers auf einer längeren Studienreise die Mosaiken
der alten Jtaliener erforscht hat, hat auch zwei Rund-
bogen des Gemaches mit der Darstellung von Szenen
aus dem Leben der heiligen Elisabeth geschmückt, welche
vorläufig aus Karton ausgeführt sind. Die Mosaiken
stammen aus der Anstalt von Puhl u. Wagner in Rix-
dorf. Durch die neue Stiftung des Kaisers, die, wie
verlautet, einen Kostenaufwand von 30 000 M. erfor-
derte, ist die Kemenate der heiligen Elisabeth zu einem
der kostbarsten Prunkräume geworden, die in neuerer
Zeit geschaffen sind.

Kandek und Merkeyr.

Die Besteucrung der Walzmiihle in Ludwigshafcn. Jn

der gestrigen Sitzung der Steuerberufungskommission in
Speyer wurde die Berufung des Vertreters des königl. Staats-
ärars in Sachen der Walzmühle abgelehnt. Die Walzmühle
wird sonach nicht nach dem vermahlenen Quantum, sondern
nach dem Erträgnis besteuert; ihr Fortbestehen in Ludwigs-
hafen ist somit gesichert.

Verantworilich für dcn redacitonellen Teil F. Montua für deu

Juseratentcil Th. Berkenbusch, betde in heidelverg.

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