Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0927

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
»Das ist wohl der Ur-Hülsen!" — Zu Stadtbaurat Genzmcr
gewendet, meinte er nicht ohne eine kleine wehmütige Fär-
bung in der Stimme: „Sie als Künstler können sich Jhres
Werkes freuen, weil es Jhnen nur Lob einbringt, wenn
aber — Andere was erschaffen, ernten fie oft nur das
Gegenteil von Lob.« — Zu Frau Leffler, der Darstellerin
ber „Armide", äußerte der Kaiser: „Bald stnd Sie die
«ste dramatische Sängerin, die ich kenne". Bet dieser Ge-
legenheit sprach er stch auch darüber aus, warum er die
Muck'sche „Armide" in's Herz geschloffcn habe: sie sei
vamlich an seinem Hochzeitstage aufgeführt worden. — Zu
»"«r Grube, der bekanntlich in der zweiten Festvorstellung
Shylock spielte, sagte der Kaiser: „Was mir von Jhrem
^hhlock namentlich gefiel, war, daß Sie Jhrer Darstellung
^nen vornehmen Zug gaben; der Shylock ist ein schlechter
^erl, aber doch ein großer Kerll"

Aus Rheinhessen, 9. Mai. (Die Räucherung der
Wernberge zum Schuye gcgen Frostgefahr) hat sich in
unserer Provinz, nach allen Nachnchten darüber. ganz
borzüglich bewährt, selbst bei einer Kälte von 5 Grad 0.,
solche mehrfach konstatiert worden ist. Verschiedentlich
Ueht man vor der Thatsache, daß in Gemeinden mit ciner
Morganisierten Räucherwehr, die energisch in
7-hatigkeit trat, die Weinberge gar nicht gelitten haben,
umhrend ii, den Weinbergen der rundum liegenden Gc-
meinden, wclche ohne Raucherung blieben. Triebe und
^lättec toial erfroren sind. Der in unserer Provinz
°«ursachte Frostschaden läßt sich jetzt noch nicht völl'g
^urtellcn; er ist aber zweisellos sehr bedeutend.

Aus der Jnstruktionsstundc. Feldtvcbel: . Ge-

Michcl, was verskchcn Sic also untcr thcorctischem
— Gcfreiter: „Einen Untcrricht, wclchcr nicht

srener

tisch isj.'

* q- *

Begehrst du Trank aus mehr als einer Onelle,
Dann mußt dn dich verschiedene Male bücken,
llnd lüstet's dich, viel Beeren abzupslücken,
Dann such' nicht immer an der gleichen Stelle.

Litterarisches.

—Die Glücklichen, die das Wundcrland des Orients
schautcn, warcn vordcm nur Gelehrte, besonder. Archäologen,
die dort die Vcrgangenheit studierten. Das hat sich geändert
seitdcm die Reisen auf dem bequemeu Seewege zurückgelegt
werden können und zwar auf Dampfern, deren Ausstattung
nichts verinissen lätzt, was dcm verwöhntesten Reisendcn das
festc Land zu bieten vermag. Besonders ist es die Deutsche
Levantc-Linie, die auf diesem Gebiete Ueberraschendes
lcistet durch ihre Mittelmeerfahrten. Nicht jeder, der sich zu
ciner Orientreise entschlietzt, hat Zeit und Lust, Vorstudien
zu machcn, die zum richtigen Verständnis unerlählich sind. So
splendid auch die einzelnen Kompartiments der Dampfer aus-
gestattet sind, eine Bibliothek kann der Bewohner darin nicht
unterbringen. Und doch wird der Teilnehmer an der Fahrt
erst auf so manches, was ihm hohen Genutz bereitet, aufmerk-
sam wcrden, ivcnn er gehörig informiert ist. Studium und
Bibliothek wird indessen gänzlich überflüssig machen das soeben
erschiencne Werk:. „Eine Mittelmeerfahrt von Hamburg über
Gibraltar nach dem Bosporns". Von Professor Dr. Vogel
(Hamburg, 1902, Verlagsanstalt und Druckerei A.- G., vorm.
I. F. Richter). Dr. Vogel hat an einer solchen Mittelmeerfahrt
teilgenommen, dic im März ein Extradampfer der Deutschen
Lcvante-Linie ausführte. Jn seinem Buche giebt uun der
Verfasser auf Grund cigencr Erfahrung dem Oricntreiscnden
uicht nur die genaueste Anweisung Lber alles Wissens- und
Sehenswertc, auch die mit grohem Fleitze gemachten und von
tiefcm Studium zeigenden historischen, geographischen, ethno-
gaphischen und naturwissenschaftlichen Belehrungen werden da-
zu führen, ein volles Verständnis für das^ Gesehene herbei-
zuführcn. Das Buch mit seinem reichen und tiefdurchdachten
Jnhalte dürfte indessen nicht nur als Berater auf der Reise
diencn, sondern auch noch in späteren Jahren geeignet sein,
die Crinnerung wach zu crhalten an herrliche Genüsse. Dazu
wird noch Lesonders beitragen die grotze Anzahl von Jllustra-
tioncn der bcmerkcuswerten Punlte. Die Ausstattung des
Werkes zeugt wiederum von dem vortrefflichen Geschmack und
Kunstsinn, die dic Verlagsaustalt bei allen ihren Erzeugnissen
bcthätigt.

Verantwortlich für den rcdaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratentcil Th. Bcrkenbusch, beide in Heidelberg.

ki!m. vvll LviriT8 Lllll8t8ll!vll,

briugt ststs ckas dlsussts snk äsm Osbists cksr Lunst!
Llnrsdinrrrngsr» ia siotrolisr.soivis üc>LllavartsrL.asküti!un>r

VMlsis krels« chc k'rompte keilienunis.

Forman-Watte (Dose 30 Pf.)
vorzügliches Schnupfenmitttel — angenehme Anwendung.

tt !. 4. 'lsispbon 1945 Ni»»i,>lsi»i v. t, 4.

_ Wkintesiaui-anl _

jstrt (kritlier rnw nsisssn Löss'I) sstrt

v. s, 4k o. s, 4.

v :r, 1. Isisxllon 1945 Ii»»»i>st>»

Wemgroßhandlung,

Heidetberg,

- Telephon401. »—>

Vorteilhafte Bezugsquelle für
fälzer, Rhein-, Mosel-, und bad. Wetne, weiß und rot,
Schaumweine — Südweine.

Proben und Preislisten frei.

i. F. HVklkert,

P

^vii. 6dr. Lvv8, kvllüitvrvi, iimiMti'. M,

§1113100: 8opkIsn8krii88S 13 unck irokrbaoksr8trL88S 2.
väokst cksm Lslintio! nnck äsn Lliniksn.
vao»» Sarottl. Vnvso SrioNarS.

Isksl- unck Vs88srts-0iiooolsäsll äsr ronomisrtsstsn läbriüsn.

Uslnsts vLrllMSllSll <1. Ll3.ll8-I.ools.

n/l. llvmme!, I>rsct. r-knzrü,

SauMr. 44. ttöiltslksi-g 44.

_8i»r«vli8tnii«i«it r Ä 12, 2-1».

ill LvASll llllä RoIIkll

svsivarris uuä arbi§s ssillsosis, sovis allo 2siosillSll-
llmtsrialisll oillptioiilt

l»l. ^Vottstoi» XutlilolMi'.

Amts- «uv KreissBerkünVtguugsblatt.

Aekanntmachung.

Ausbruch der Jnfliienza unter
dem Pferdebestand des Jokann
Fellmaim in Kloster - Lobenfeld
betreffend.

dqk,'"'^9 566. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kcnnlnis,
Pferdebestand des Johann Fellmann in Kloster-
Z„ die Jnfluenza (Brustseuche) aufgetrcten ist.
der s, ^ fügen wir eine Belehrung über die Erscheinimgen
^Ütel ""Eheit die gegen dieselbe zu Gebote stehenden

^^chrung über die Jnftuerrza der Pferde:

j"-' Sammclname „Jnfluenza" umsaßt drei verschicdene

^Nstect.
^Ugei,

Te

Pfcrdekranlheitcn, bei welchen hauptsächlich dic
uud das Brustfell ergriffen sind.
j'^ch Vcrlauf und Krankhcitserscheinungen bczcichnet

odxx ^i^Krankheiten als 1. „Brustscuche", 2.

Pfcrdestaupe'

talma".

rr Brustseuchc gehen iu der Regel während eiuigcr

^.^orboteu voraus.

Pferde zeigen wcnig odcr uur abwechselud Frctzlusi.
abgespannt uud geratcn lcicht iu Schivcitz, die
4l »j ^ jeht mtt hohem Fieber ein. Es kommt zu 40 uud
^rifag' Bluttoärmc. Die Ticre crscheineu danu auffallcud
stnd stützen dcn Kopf auf die Krippc. Die Auacn tbräncii.

Die Augcn thränen,
Die Lider sind geschwollcn.

kaiinsi^ Eierc schwankcn in der Hinterhaud und können sich
den Beinen haltcn. Die Atmung geschicht rasch uud

Bekanntmachung.

V»: . Eirquartierung betr.

stern>i htermit die einquar-

Äenm°k?str-btigen Einwohner in
ÄUM daß vom 22. Mai bis 4.

^evilN» 5 Unteroisiziere und 50
Äerkff^ des hiestgcn Bataillons ohne
Akuegung einquartiert werden.
stanj,st-^°^en belegt Neuenheimer
strnüj und Unke Seite der Berg-

^ von Nr. 1 bis Nr. 47.

'bre '""äen Quartierträger, welche
ausquartieren wollen,
äEbeten, dtes dem städtischen
vdex ^ristir Henny beim Ansagen,

?st'. 5 j,,dEssen Wohnung Krcimerqasse
ststen längstens 19. d. M. mit-

augestrcngt 20—40mal in der Minute. Es stellt sich ein
.urzcr, schmcrzhaftcr Huftcn ciu. Die Pferde legen sich metii
nicht zu Bodcn, sondcrn bleibcn stehcn und lehnen sich au.

Die 51raukheit crrcicht in 5 bis 9 Tagcu ihre Höhe und
geht cntwcder in vollständige vder iu unvollständrge Genesung
oder in Tod aus.

2. Dic Pferdcstaupc verbrcitet si.ch rascher als die Brust-
seuche uud herrscht daher meist seuchenartig. Die Krankheit
entwickerr sich gewöhusich iuucrhalb zwölf Stunden, ohne datz
Vorbotcu vorausgchcn.

Dic Pferde zeigen dic Erscheinungen hochgradigen Ficbers.
Grotze Mattigkeit. Uiiaufmcrksamkeit auf die Umgebung. Der
Körper fühlt sich heitz au. Die Beine sind meist kalt; der
Hcrzschlag ist pochend. Die Augen sind autzerordentlich licht-
cmpfiudlich und wcrden dcshalb geschlossen. Die Augenlider
siud dick aufgcschwollen.

Schleimhäutc geschwolleu und gerötet. Die Btaulschleim-
haut ift trockcu und heitz, die Zunge belegt. Aus der Nase
flieht wässerigc, oder grauweitze, schleimige Flüssigkeit. Da-
neben bcsteht Husten und der Appctit ist sehr gering, während
grotzcr Durft geäußert wird. Die Glisdmaßen schwelleu mehr
odcr miudcr an.

Obglcich die Krankhcit eine rasche Abmagcrimg der Pfcrde
zur Folge hat, geht sie bei richiiger Behandluug uud Pflege der
Paticutcu meist rn Gcnesuug über.

3. Tie ansteckende Halsentzündnng — Skalma — befällt
uicht immer sämtliche Pferde eiues Bestandes, wie dies bei den
beidcn vorausbeschrrcbcncu jlrankheitsformerr gewöhnlich der
Fall ist.

Ncbcn ciner auffallcnden Ermüdung bekunden die erkrank-

ten Pferde zunächst einen kurzen, rauhen, nicht selten schmerz-
haftcn Husten. Später stcllt sich zäüer, dickslüssiger Nasenaus-
flutz ein, der 6 bis 8 Tage dauert und manchmal Terlchen von
zerkautcm Futter enthält. Die Atmung ist regelmäßig; die
Schleimhäute des 5topfes sind blatzgelb und trocken.

Fretzlust rst in der Regel vorhanden, das Futter wird aber
langsam aufgenommeu und gekaut.

Jm Gefolge der 5trankheit stellt sich brsweilen eiue Brust-
fellentzündung ern; es' treten heftige Fiebererscheinungen auf,
die Atmung ist sehr angestrengt und die Patienten bekunden
beim Druck auf die erkrankte Brustseite Schmerzeu.

11m sich gegcn diese ansteckendeu und seuchenhaft auftreten-
den Ltraukheiten zu schüHen, empfiehlt es sich für Pferdebesitzer,
das Einstellen in fremden, besonders Gast- und Händlerstallun-
gcn thunlichst zu vermeiden; frisch zugekaufte, zumal aus
Haudelsställen kommende Pferde sind einige Zeit getrennt vom
übrigcn Pferdebestand aufzustellen und einer aufmerksamen
Beobachtung zu uuterziehen.

Zeigcn sich au eiuem Pferde die oben beschriebenen Krank-
hcitscrscheinungen, so ist es sofort autzer Arbeit zu stellen und
von den ubrigen Pferdeu zu trennen; der Stall mutz gründlich
gereinigt und desinfiziert, sowie anhaltend gelüftet werden.

Den krauken in möglichst hohen, luftigeu Ställen unterge-
brachten Pferden, verabreicht man schmackhaftes, leicht verdau-
liches Futter, sowie häufig frisches Trinkwasser.

Bezüglich weiterer sachgemätzer Behandlung dürfte tier-
ärztliche Hilfe in Änspruch zu uehmen sein.

Heidelberg, den 13. Mai 1902.

Kroßk. WezirksamL:

Heß.

zv wollen.

de^cienkeit entbindet nicht von
--^auartierungSpflicht.

^idelberg. den 10. Moi 1902
^tädtischc Kommission sür
>_Militärsachen._

Ndlischks Orchrkn.

Stelle deS Herrn R. Wollweber
VuDs. w'r heute d em Herrn Fred
iür u ! Amt des GeschästSsübrers
^rLester übertragen.

Aufträge srnd daher on
tzu °"ch^diesst Hauptstraße Nr. 222

^A'lberg. den 2. April 1902.
^tadt. Musik-Kommissiou.

UrdlMl-zeberträhü7

dorsch-zeberthran.

k " U"d '/> Flaschen billigst bei

' I'komas Uaokfolgei',

Lnrl Uiillor,

^rvgenhandluug,

__Sauptstrahe 1K9._

x^w fleitziges, reinlrches Aüeinmiirsi
Äinde?!^ iür kleine Familie, ohne kl:
Prys ^ufvrt gesucht. Zu melden be'
-iynr. Neuenheimerlandstr. 38'

jlnrere

1L886U 1111-6 litviüer 16iltig6I1

nur boi

Mr. Mg. ?rün.

Lauptstraess s 5,

100,

„ 192 (Nsrkt).

llslspüon 108.

Mein Bureau deftndet sich

ftelndolü fiemnann,

Hypotheben-, Finaufterungs- uud §aud-Commisßons-Geschast.
Gefl. Aufträge für mich, werden auch im Hause der Fra«
A. Weruer Ww., Schiffgasse S, entgege« genommen.

Lehrverträge

für Handwerkslehrlinge und für Handlungslehrlinge (letztere auf-
gestellt vom Deutschen Verband Kaufmännischer Vereine), sind im Ver-
lag unseres Blattes zum Preise von 20 Pfg. für 1 Stück zu haben.

K Mk" Kaflee "WL

A in eigener Kaffeebrennerei ftets frisch zubereitet.

H, 12 garantiert reinschmeckende Müchunqen das Pfund von

H 80 Pfg. bts Mk. 1.80.

L — Rvhe Kaffee s —

L von 70 Pfq. an bis Mk. 1.60 das Pfund emvfiekilt 2

Carl Sommer. F. Lukan's Nachs., G

iH,_Telepho» Nr. 89, Plöck 3. M

TM" Cacao, Chocolade, Thee in reicher Auswahl. "ME M
H, Versand nack auswärts. Hj,

«SSKSSSKKKKSSS ^('KulrP'IIlÜlut. SSSSSSSSSSS«««

»II«I ^«»8L«II LLLI'

mit Osrtsn uack Vsrsvcka äiislct am üsaksr. Usnsion ülü. 3.50—4 — Läcksr.
Oigr vom llaas, isnommisrts llüobs. UöZitrsr: !3vKr8«Lsi-.

S68V



!


M LtMorbiiosizr

W Lri6koräa6v,

Vsrvallriua.pp-

kür sücksn Lsckark
siisksrt sollnsll unä

btlligm

kapisrüauälull»,

tckolbsrg,

Lsr°


VsrS


W: -xLl0s>V0»

qsdr.
287.

iu Xartou- uuä Lri6kkoriu

80V16

Ie5uck5karten

kür

verlodte

empfölilon

Me>«Pk

VUlDAItlSlltl.IIrMtMj

M rning L kerkenbuaok)

Illltsrs ReolrarstrasZO 21.

Dr. E' WeberS Familienthee,
Harzer Gebirgsthce, Niederlage bei
Hartnig Nachf-, hauptstraße 219.
 
Annotationen