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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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Mtttwch, 2!. Mai W)2.

Zweites BLülLL. 44. JahrgMg. — ^ir. 116.

br«t. täglich, Sonntags ausgenommen.

Preis mit Familienblüttern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

. zogen vierteljährlich 1.S5 Mk. ausfchlietzlich Zustellgebühr.

^'^^"prei s: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
^lchriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschlutz Nr. 82

Zu

^ Namcheimer landrvirLschaMchen -Aus-
stellung.

gty^^^Äerstmidnis der hervorragenden Bedeutung üei;
Ichast^ Eanderausstellung der Deutschen Landwirt-
reZ . öesellschaft, welche voni 5. bis 10. Iuni dieses Jah-
deZ ll-^aniiheim und damit zum erslenmale innerhalb

kviriiii ostherzogtums daden stattsindet, wird es will-

chirts^.lH-u,.einiges Allgemeine über die Deutsche Land-
stem ^llsgesellschaft und deren sogenannte WanderauS-
^sgen zu erfahren.

Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft — nicht zu
IpNdu- -N mit dem Bund üer Landwirte oder anderen
iiii ^^lichaftlichen Vereinen oder Gesellschaften — ist
durch den damaligen Ingenieur Max
ganz^bgründet morden. Sie umfaßt üas Gebiet des
sch^ s^Deutschen Reiches, hat Mitglieder in allen deut-
Igg-s chundesstaaten und im Ausland (auf 1. Qktober
^ Qesterreich - Ungarn, Nußland, Schweden,
sy^diz, Holland und anderen europäischen Ländern zu-
ttii nllsf 46z, in außereuropäischen Ländern 16) und ist
gräk,. "Igliederzahl, Vermögen und Einkommen der
lich? ^ und reichste aller zur Zeit bestehvnden wirtschast-
Vereinigungen.

Ztv„^^agraph 1 .ihrsis Grundgesetzes sagt über den
ges^.aar Gesellschaft: „Die Deutsche Landwirtschafts-
iil eine Vereinigung von Landwirten und
lich^ "uen des Lanübaues, die sich zum Aweck der sach-
zen ^ rtörderung der Landwirtschaft innerhalb der Gren-
sLllsi^bp Deutschen Reiches verbunden haben. Die Ge-
Mlt chat ihren Sitz in Berlin."

Zahl der BiitAlieder hat am 1. Januar 1884
lh gOy ^2an und ist llis zum 1. Oktober 1901 auf
gastiegeii. Da der jährliche Mtgliederbeitrag

2s) A.I'on Anfang an auf Len ziemlich hohen Betrag von
u'uk festaeseüt wurde. sa batte die Gesellsckiait sckion

ststgesetzt wurde, so hatte die Gesellschast schon
bo^ hr^us mehr als einjächrigem Bestehen bei einer Zahl
Mitgliedern auf 1. Oktober 1885, am 31.

Dch-2500

^elcfE, ein reines Kapitalvermögen von 55 000 M.,
Dlark Zmn 31. Dezember 1900 auf 1 411 771,63
lOg s>^Ugewachsen ist und von Jahr zu Jahr um über
lich ""0 itzgg ^f 1900 um 120 000 Mark

Z'Mekwthat.

rHeiv i iührliche Einnahme aus Mitgliederbeiträgen
°eitx' p^krägt bei 13 600 Mitgliedern und einem Jahres-
V? ?on 20 Mark jährlich etwa 272 000 Mark.
lchs ch,chaben betragen im Jahre 1900 die Einnahmen
Ihisp ^Otglieherbeiträgen 269 000 Mark, aus Kapital-
-Illwk 000 Mark, aus Betriebsüberschüssen 136 000
>' IUsammen 435 000 Mark, die Ausgaben für all-
' -°>i Derwaltung 127 000 Mark, für Herausgabe
Ich tz>Zristen 60 000 Mark, Ausstellungen 32 000 M.,
l'lh ychchiedene sachliche Zwecke 94 000 Mark, zusammen
Mark, so daß ein Einnahmeüberschuß von
> U^O Mark sich ergab.

sthätwx . outlichsten und nachhaltigsten offenbart sich dis
; p der Gesellschaft durch die von ihr veranstalte-
sb tzx^ Ijchen Ausstellungen, deren erste im Jahre 1887
Mr ,slurt am Main war, und welche seither, in jedem
.sogenannte W a n d e r ausstellung den Ort
'od. i^ solMuden Städten abgehalten worden sind:
Zchs fU Breslau, 1889 Magdeburg, 1890 Straßburg,
^^^nuneii, 1892 Königsberg, 1893 München, 1894

Auf abschüssiger Vahn.

Roman von B. Corony.
(Fortsetzung.)

" warcn nur Herberts Sinne vorübergehend erregt
^ jungc Mann gehörte nun einmal zu den slotten
küisi^r ^?°tzstadt nnd versagte sich nichts, was ihm er-
tzfsii si'»- ja, er betrachtete es sogar als Erfordernis des
galante Abenteuer zu haben^ und hinter seinen
sihe'-' ietzi s b"". m dieser Hinsicht nicht zurück zu bleiben.
„s'Ee sich ewe andere Empfinduug iu scin Herz, ge-
^s>s so inniges, holdes —. ein ihn bisher fremdes
s» lieh er sich von dem schmeichelnden neuen

kox Hchsi/EeN' Was fesselte und bannte ihn denn eigentlich
ttzsi v>el Cs ggtz picl berückendere Schönheiten als Mar-
lisi.'°vf , "^ressautere und geistreichere Frauen. Das junge
dsiiMeit nichts von Kokctterie, sondcrn war dic Na-

.1' 3" diesem kindlichen, holleu Weseu, in

'ieiis s ei„ sisiche lag wohl ebcn ihr unwiderstehlicher Zaiwer.
sdy^iitx jungfräulicher Reinheit und keuscher Her-

^ , aus dem lieben Gesichtchenl Welcher Schatz
tzch^Mheben,

sldp auch immer der dunkle, unheimliche
Idyh -svcis tz "üanzens dazwischen drängen? Er würde wer
vbx'"!>»uig Svgeben habcn, wenn er die bciden Stunden
»ei,-,,>eiu N s^-Dorheit hätte rückgängig machen tonnen —
chtpnn hatte ihn in Fesseln geschlagen, die unzer-
nicn — fiw Euiigkeit.

c've^" üan u. Neuntes Kapitel.
c"vd>>sllviucn «nM'Irvn vor der Ankunft deines Freun§es
^>» Be -. ^>ännungszwiespalt mit Konstanze? llm was
lEchwano!. stagte Frau von Fclsing, als sie mit


^ E°'n war."

dvst in seinem Gedächtnis, klopftc sie dann

Berlin, 1895 Köln, 1896 Stultgark, 1897 Hamburg,
1898 Dresden, 1899 Frankfurt a. M., 1900 Posen,
1901 Halle a. S. Jn diesem Jahre ist wie gesagt die
Ausstellung in Mannheim, im nächsten Jahre wird sie
in Hannover sein.

Der Wahl der Ausstellungsorte ist eine von der Ge-
sellschaft selbst sestgesetzte Einteilung des Deutschen
Reiches in zwölf Gaue zu Grund gelegt. Diese zwölf
Gaue stnd: 1. Ost- und Westpreußen, 2. Posen und
Schlesien; 3. Brandenburg mit Berlin und Pommern,
4. Mecklenburg^ Schleswig-Holstein, Fürstentum Lübeck,
Hamburg und Lübeck, 5. Hannover, Oldenburg und
Bremeu, 6. Provinz Sachsen, 7. Hessen-Nassau und die
mitteldeutschen Staaten; 8. Westfalen, Rheinprovinz,
nnd Lippe, 9. Königreich Sachsen, 10. Königreich Bayern,
11. Königreich Württemberg und Hohenzollern, 12.
Baden und Elsaß-Lothringen.

Auf diesen Ausstellungen sind jeweils Geldpreise
in großer Zahl und.hohen Beträgen vergeben worden,
zum Beispiel schon in Frankfurt a. M. (1887) 46 750
Mark., in Straßburg (1890) 62 270 Mark., in Berliu
(1894) 112 642 SNark, iu Stuttgart (1896) 103 157
Mark, in Franksurt a. M. (1899) 110 099 Mark; außer-
dem sind durchschnittlich jeweils noch 241 Ehrenpreise
ausgeteilt worden. Auch für die diesjährige Ausstellung
in Mannheim sind außer der von der Gesellschaft selbst
dafür ausgeworsenen Summe von der badischen Regie-
rung, deni Kreis Heidelberg, der Stadt Mannheim, Be-
hörden, Vereinen und einzelnen Gönnern der Landwirt-
sichast hohe Geldbeiträge und wertvolle Ehrengaben gestif-
tet worden.

Die Bedeutung der auf diesen Ausstellungen errun-
genen Preise liegt aber nicht in ihrem Geldwert, sondern
in der Anerkennung durch die berufmen unbefangenen
Richter, welche aus den Reihen der tüchttgsten Fachmän-
ner des ganzen Deutschen Reiches ausgewählt sind und
ihr Amt als reines Ehreuamt evfüllen.

Deutsches Reich

— Die 1891 geschlossene Ehe des 60jährigen Fürsten
Günther vou Schwarzb-urg-Rudolftadt ist
bis jetzt kinderlos geblieben. Der Fürst hat zwei Schwe-
stern. Als nächster Thronerbe kommt der 42jährige
Prinz Sizzo in Betracht, ein Enkel vom Bruder
des Großvaters des gegenwärtigeu Fürsten. Prinz Sizzo
ist der Sohn einer zur Prinzessin von Anhalt eriiannten
Gräfin Rheina, wurde aber als ebenbürtiger Angehöri-
ger des Fürstenhauses anerkamit und für den Fall des
Aussterbens des Mannesstammes in der gegenwärtig
regierenden Linie des Hauses Schwarzburg-Rudolstadt
diirch Erklärung der Agnaten beider Schwarzburgischer
Linien im Jahre 1896 zur Succession berufen. Bei der
Erörterung eines neuen Einkommensteuergesetzes im
schwarzburg>-rudo!städttschen Landtag knüpfte am Sams-
tag der freisinnige Abgeordnete Liebmann an die Erör-
terung der Steuerfreiheit der Mitglieder des fürstlichen
Hauses den Wunsch „unser Erbprinz, Seine Durch-
laucht Prinz Sizzo möchte seinen Wohnsitz im Lande bei
nns nehmen. Diesen Wunsch wies aber der Staatsmini-
ster von Starck als imberechtigt zurück. Er erklärte nach
der „Rudolstädter Zeitung", er wisse nicht, wie dieser
Antrag mit dem Gesetzentwurf im Zusammenhang stehen !

freundlich auf die Schultern und erwiderte lachend: „Betrachte
die Sache als beigelegt, Melitta. Mir schotz da eine dumme
Jdee durch den Kopf. Jch habe mich aber von der Unhaltbar-
keit dcrselben überzeugt. Lassen wir die Sache auf sich be-
ruhen."

„Jm -Gegenteil, sprechcn wir darüber. Jch dächte, wir
beidc wären nns volle Aufrichtigkeit schuldig."

„Jn crnsten Angelegenheiten gcwitz, aber über jede flüch-
tige, dumme Einbildung brauchen wir doch nicht zu reden."

„Mir ist nicht das geringste gleichgültig, wenn es Kon-
stanzc betrifft."

„Mir ebenso wenig. Jch täuschte mich aber, wie du soeben
hörtest."

„Ja, was meintest du denn eigentlich? Habe ich kcin
Recht, darnach zu fragen?"

„Wozu denn auf einen Gedanken zurückgreifen, der sich
ebenso schnell verflüchtigt, wie er mir kam?"

„Warum mutzt du ihn mir verbergen? That oder sagte
meine Tochter etwas Unpassendcs?"

„Nein, ncin — latz das doch, Melitta. Jch versichere
dir nochmals, es war meinerseits nur eine dumme Einbildung."

„Weshalb scheust du dich dann aber, offcn darüber zu
sprechcn?"

„O über die Neugier dcr Frauenl"

„Neugier war nie mcin Fehler. Jch habe dein Vcrtrauen
niemals zu erzwingen gesucht — dieses Zeugnis wirst du
mir nicht verweigern können. Aber was mein einziges Kind
angeht — und wäre es nichts als cine Thorheit — das ver-
langc ich zu wissen. Also welcher Gedanke schotz dir durch
den Kopf?"

„Nun, wenn du durchaus darauf bestehst —"

„Das thue ich!"

„Jch äußerte einen bcrechtigten Tadel über meinen Sohn,
woranf Konstanze so entschieden seine Partei nahm, datz mir
der Einfall kam, es könne sich zwischen den jungen Leuten
etwas angesponnen haben."

solle. Es sei ihm auch gänzlich neu, daß Se. Durchlaucht
Prinz SiUo der Erbprinz sei. Derselbe bezöge
übrigens sein Einkommen zum größten Teile aus dem
Auslande, von Rudolstadt nur eine kleine Apanage. Der
vom Abgeordneten Liebmann ausgesprochene Wunsch sei
gegen die Praxis aller anderen deutschen Länder und
überdies frage es sich auch, ob es Seiner Durchlaucht
dem Fürsten zugemutet werden könne, dem Prinzen eine
Wohnung einzuräumen. Auf die Bitte des Ministers,
den Antrag zurückzuziehen, ging Abg. Liebmann nicht
ein. Hierauf erklärte der Minister, daß ein solcher An-
trag erst dem Fürsten unterbreitet werden müsse. Von
anderer Seite wurde hervorgehoben, daß im Publikum
oft dem Befremden Ausdruck gegeben werde über die
Abwesen'heit des Prinzen. Bei anderen fürstlichen Per-
sonen sei verschiedentlich eine bestimmte Zeit der Anwe-
senheit besttmmt vorgeschrieben. Der Präsident des
Landtages, Abgeordneter Lüttich, erklärte, daß Prinz
Sizzo von Schwarzbiirg-Rudolstadt nicht als Erbprinz
bezeichnet werden könne. Er sei zwar der Präsumtive,
aber noch nicht der definitive Thronfolger. Der Mini-
ster erklärte nochmals, er müsse sich gegen den Ausdruck
„Erbprinz" durchaus verwahren. Schlietzlich wurde der
Antrag Liebmann mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Württemberg.

— Jn der W ü r tt e mb e r g i s ch e n Tarif-
kommission unterzog Abgeordneter Konrad Hautz-
mann die Berechnungen der Generaldirektion über dis
finanziellen und techmschen Folgen der Tariser-
mätzigung einer Besprechung und kam zu dem
Schluß, daß nicht in Betracht gezogen wurde, wie viel
von der zu erwartenden Frequenzsteigärung noch mit
dem vorhandenen Material bewälttgt werden könnte. Da
für die angenommene Verkehrszunahme von 7 600 000
Personen im Jahre durchweg eigene und neue Aufwen-
dungen für Lokomotiven, Wagen und Geleise in die B«-
rechnungen eingestellt worden seien, so können diese Be-
rechnungen und der in denselben erwähnte Mehrbedarf
von 4 900 000 Bkark nicht als zutreffend und einwand-
srei angesehen werden. Da jedoch bei der gegqnwärttgen
Finanzlage des Landes eine Mehrheit für den Haupt-
antrag dctr Kommission, die PAsoiPntarife auf der
Grundlage von 2,4 und 6 Pfennig aufzubauen, kaum
zu erreichen sein werde, so wäre er, um etwas zu Stande
zu bringen, geneigt, den Eventnalantrag der Kommission,
nur für die dritte Klasse den 2 Pfennig-
Tarif einzuführen, die Tarife der beiden anderen
.Klassen aber zu lassen, wie fie sind, zum Hauptantrag
zn machen und den bisherigen Hauptaiitrag daim als
Eventualantt'ag in zweite Linie zu stellen und denselben
bei Eintritt besserer Verhältnisse zur Durchführung zu
empfehlen. Minister Freiherr v. S o de>n erklärte: Der
Eventtialantrag komme dem Standpunkte der Regie»
rung schon wesentlich näher als der seitherige Hauptan-
trag und unter gewissen Modalitäten-' imo Gewäh-
rung des wünschenswerten Spielraumes, namentlich auch
bezüglich der Zeit der Durchführnng dieser Maßregel,
werds sich wohl eine Verständigung erzielen
lassen. Der Zentrumsabgeordnete v. Kiene bean-
tragte, falls der Eventualantrag abgelehnt werden sollte,
dieEinführung der vierten Klasse mit
2 Pfennigi-Tarif für alle gewöhnlichen Personenzüge,
in deneii dann dic erste Klasse nicht mehr zu führen

„Du meinst eme mehr als verwcmdtschaftliche Neigung?
Und weim dcm sv wäre — würdest du etwas dagegen einwen-
den?"

„Sehr viel, Melittal"

Kaum waren diese raschen Worte gesprochen, als der
Oberförster sie auch schon bereute, denn ein ihm wohlbckanntes
Zuckcn um die Augcnwinkel seiner Schwägerin verriet, datz
Fran von Felsing sich tief gekränkt fühlte. Und eine solche
Krnnkung hatte sie, die seit langen Jahren mit-seltener Pflicht-
trcne seinem Hause vorstand, nicht verdient. Deshalb becilte
er sich hinzuzufügeii: „Das heißt, verstehe mich recht! Deine
Tochter ist mir so lieb nnd wcrt wie eines mcincr eigenen
Kinder, aber nun und nimmermchr würde sic mit ihrer stren-
gen Sinnesrichtnng, mit ihrcm schroffen, verschlossenen Wesen,
mit ihrcm Hang, alles ernst und schwer zu nehmen, für den
leidcr nur allzu leichtlcbigcn und oberflächlichen Herbert pas-
sen. Aus diesem Grunde sagte ich und sagc ich noch —
ich hätte sehr viele und nnübcrwindliche Einwendungen."

„Nur aus diesem Grunde?"

„Du betonst deine Frage mit so sonderbarcm Nach-
druck —"

„Weil ich noch etwas anderes hinter der abgegebencn
Erklärung vcrmntc."

„Also dann heraus mit der Sprache! Jch bleibe niemand
einc offene Antwort schuldig."

Solltcst du nicht von dcr Erwägung ausgehen, datz
Konstanzcns Vater geistcsgestört ist?"

„Abcr Mclitta! Was fällt dir ein?"

Der Oberförster sprang empor nnd begann auf- nnd ab-
zuschreiten, wie es in Angenblicken grotzer Errcgung seine
Gewohnheit war. „Die Konstitution, das Nervenshstem der
Mnttcr spricht doch auch mit! Ilnd ich habc selten einen klare-
rcn, schärfercn Gcist, als der deinige es ist, kermen gelernt."

(Fortsetzung folgt.)
 
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