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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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daß es gelingen wird, unsere Ratschreiber zu so tüchtigen
Hilssträfren heranzuziehen, dasz sie auch in Zukunfi bei üer
Führung der Grundbücher verwendet werden können. Jeden-
falls müsse man vorerst Erfahrungen erwarten, ehe man sich
zu Aenderungen nach der einen oder anderen Richtung enr-
schließt. Dem Entwurf könne man unbedenklich die Zustim-
mung erteilen.

Ab. Blümmel (Centr,) führt aus, daß nach dcm Be-
kanntwerden des Entwurfs Bedenken laui geworden seien,
Man glaubt, derselbe bezwecke die Zentralisierung des Grund-
buchwesens. Wenn nun dies auch nicht zutreffe, so sei doch
der Wunsch gerechtfertigt, dasz die Regierung mit größter
Schonung vorgeht, Die Ratschreiber werden zweifellos bald
rm Stand sein, die Grundbuchgeschäfre zur allgemeinen Zn-
friedenheit zu führen.

Ministerialpräsident Freiherr bon D u s ch bcrsichert, daß
die Regierung bei Ausführung des Gesetzes mit größter .Scho-
riung zu Werke gehcn werde, Die Befürchtung, datz hinrer
dem Entwurf mehr steckt, als er besagt, sei durchaus unbe-
gründet, Mit den Aenderungen der Äommission sei die Re-
gierung einverslanden, wenn sie auch den Strich des § 8a be-
Lauere, Der Entwurf wird sodann cinstimmig angenommeü,
Schluß der Sitzung 146 Uhr, Rüchste Sitzung Mittwoch
8 Ühr, Tagesordnung: Petitionen,

Bayern.

— Jm F i n a n z a u s s ch u ß der Abgeordneten-
kainmer stellte gestern bei der Beratung des Ilultus-
etats der Berichterstatter Abgeordneter Dr, Schädier
(Zeutr,) eine Frage nach der Konfession dex
Lehrer der bayerischeu Hochschulen,
Schädler wies, uach dem Bericht der „Allgemeinen Zei-
tung", darauf hin, daß die Katholiken ein Jnteresse
daran hätten, zu wissen, wie viele Angehörige ihres
Bekenntnisses in der Wissenschaft vertreten seien. Zn
Preußen sei durch den Königsberger Professor Lossen
eine solche Konfessionsstatistik mit Unte,rstützung der
Staatsregierung vorgenommen worden. Kein Zwei-
fel sei, daß das katholische Bekenntnis gegenüber den
anderen auf den Universitäten ins Hintertreffen getöm-
men sei. Das sollte sich vor allem die Seite merken,
die ins Hintertreffen gekommen sei, und sich darnach
richten, Es werde aber behauptet, daß einzelne Fakul-
täten eiueu förmlichen Ring bildeten, in den einzu-
Lringen sehr schwer sei. Auch Verwandtschaftsrücksich-
ten und politische Gesinnung sollen, wie man sagt, nicht
ohne Bedeutung sein. Kultusminister Dr. v, Land-
mann gab die Konfessionen der Hochschullehrer be-
kanut,' Darnach sind in Biünchen Katholiken, 87
Protestanten und 11 Jsraeliten, in Würzburg 38 Katho-
tholiken, 60 Protestanten und 1 Israelit, in Erlangen
>12 Katholiken, 63 Protestanten und 2 Jsraeliten. Das
Verhältnis werde auch in uächster Zeit für die Katho-
likeu uicht güustiger werden, weil die Zahl der katho-
lischen Privatdozenten zu gering sei. Es sei nicht zu
leugnen, daß die Katholiken in geringerer Zahl die
Nkittelschillen besuchen als die andesten Konfessionen.
Koterieen und Cliguewesen werde er entschieden entgegen-
treten, Die Behauptung über Zurücksetzung der Ka-
tholiken sei unbegründet, auch katholische Gelehrte von
hervorragender Bedeutung seien angestellt worden und
cinch die Akademie der Wissenschaften habe ihnün den
Zutritt nicht verweigert, Wissenschaftliche Leistung und
Fähigkeit im Lehramt seien die Hauptsache. Es werde
Rücksicht darauf genommen. daß die verschiedeneu wis-
senschaftlichen Richtungen in den verschiedenen Fakul-
täten ihre Vertretung finden. Die Erörterung brachte
keine neuen Gesichtspunkte.

Elsaß-Lothringcn.

Urville, 26. Mai. Heute früh 7" Uhr unteinahm
der Kaiser einen längeren Spazierritt in die
Umgebung nordwestlich von Urville. Jn der Straße bei
Rayß fiel dem Kaiser der große militärisch stramme
Straßenwärter auf, den er anredete und fragte, ob er
Soldat gewesen sei und wo er gedieni habe. Er war
sichtlich erfreut durch die kurzen prompten Antworten des
Mannes, der von 1883 bis 1886 beim Kaiser Alexander-
Regiment gedient hat. Kurz vor 10 Uhr kehrte der Kaiser
nach Schloß Urville zurück und arbeitete bis 11 Uhr in
seinem Kabinet. Er nahm hierauf die militärische Meldung
deS neu ernannten Rittmeisters L la. suito des Knrasfier-
regiments Graf Geßler, rheinischen, Nr. 8, Baron von
Schmid eutgegen und ließ sich sodann vom Chef des
Zivilkabinets Dc. v. Lucanns Vortrag halten. Um 1 Uhr
fand Frühstück zu 23 Gedecken statt. Die Abreise nach
dem Neuen Palais erfolgt heute Abend 8 Uhr. Bischof

sicht die Meldung, daß der Meeresboden iu der Um-
gebung der kleineu Antillen sich zum Teil um mehr als
600 Meter gesenkt haben soll. Dies würde anzeigen,
daß sich imter dem Meeresboden Hohlräume befanden,
die mit dem Vulkan in Verbindung sind und deshalb
wohl zum Teil mit Lava angefüllt sind. Entsteheu hier
nun Risss in diesen Senkungeu des Meeresbodens,
durch welche das Wasser zu den glühend flüssigeu Ge-
steinsmassen gelangeu kann, so werden bei dem fürchter-
lichen Kampfe zwischen Feuer und Wasser möglicher-
weise ebenso gewaltige Explostoneu eintreten, wie da-
mals iu der Sundastraße, welche auf die beschriebene
Art entstanden. Fast die ganze Jnsel wurde damals bis
in die Wolken hinauf geschleudert. Hätte man dem
ersteu Ausbruch im Mai 1883 bereits wissenschaftliche
Beachtung geschenkt, so würde man wahrscheinlich gleich-
falls eiue Senkung des Meeresbodens wie jetzt bei Mar-
tinique konstatirt haben; nachträglich ift dies geschehen.

Eine andere Frage ist, ob die Wetterverhältnisse des
kommenden Sommers nicht von jenen VulkanausVrü-
chen beeinflußt werden könuten. Sind auch diesmal
oder werden noch bedeutende Staubmassen in die Luft
geschleudert, wie beim Krakatoa-Ausbruch, und werdeu
dieselben von den regelmäßigen Winden der höheren
Luftschichten zu uns herübergetragen, so können sie die
Ürsache besonders reicher Niederschläge werden, weil
jedes Stäubchen in der Luft der Keim eines Regentro-
Pfens ist. Staubreiche Lust ist zur Nebelbildung wesent-
lich geneigter als reine; daher die größere Häufigkeit
der Nebel über großen Städten. Rauch wirkt dabei
ebenso wie Staub. Treffen alle jene Voraussetzuugen
zu, was wir nicht wünschen wollen, so wäre leider ein
besouders feuchker Sommer vorauszusehen.

Benzler hatte 'an dsr gestrigen Abendtafel nicht teiz-
genommen; er befindet sich zur Znt auf der Firmungs-
reise und hatte sich entschuldigt.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Expeditionsassistent Heinrich Wießler in Baden
wurds nach Durlach versetzt.

Karlsruhe, 26. Mai. Der Großherzog und die
Großherzogin nahmen gestern Vormittag an dem Gottes«
dienst in der Schloßkirche teil, wobei Hofprediger Fischer
die Predigt hielt. Zur FrühstückStafel erschienen die
Herzogin von Cumberland mit ihrem Sohne und ihren
Töchtern, die Prtnzessin Max und die Fürstin Sophie zur
Lippe. Prinz Max war bei seiner Mutter, der Prinzesstn
Wilhelm in Baden-Baden. Abends besuchten die Höchsten
Herrschaften die Oper im Großherzoglichm Hoftheater.
Heute Vormittag von 11 Uhr an nahm der Großherzog
den Vortrag des Staatsministers von Brauer entgegen.
Nachmittags erhielten der Großherzog und die Großherzogin
den Besuch des Prinzen Karl und seiner Gemahlin, Gräfin
von Rhma. Später hörte der Großherzog die Vorträge
des Geheimerats Dr. Freiherrn von Babo und des Legations-
rats Dr. Seyb. Am Abend besuchen die Höchsten
Herrschaften die Theatervorstellung des Personals dss
Stuttgarter Hoftheaters.

Karlsrulie, 26. Mai. Der Verkehr über die Schiffbriicke
bei P litt e rsd o rf - S e lz, der am 21. d. M. wegen
Ueberflutung der rechtseitigen Zufahristratze und infolge der
Beschädigung des Brückenunterbaus beim Durchfahren eines
Schleppzuges eingestellt worden ist, konnte gestern Abend nach
dem Zuriickgang des Wassers und nach Ausbesserung des
Schadens wieder aufgenommen werden. — An der Schiff-
brücke bei G r e f f e r n - D r u s e n h e i m ist gestern Morgen
bei der Durchfahrt eines zu Thal fahrenden Schleppzuges das
linksseitige Landjoch und ein Landhebeständer weggerissen
worden, so datz der Fuhrwerksverkehr über den Rheinüber-
gang bei Greffern eingestellt iverden mutzte.

AusLand.

Belgien.

* Brüssel, 26. Mai. Die neue Kammer wird
torbehaltlich einer Richtigstellung des bisherigen Ergebnisses
durch die amtltche Feststellung des Resultats 94 regierungs-
freundliche Katholiken zählen. Die Opposition wird sich
zusammensetzen aus 2 christlichen Demokraten, 35 Liberalen,
34 Sozialisten und einem Unabhängigen und im ganzm
72 Mitglieder aufweism. Die ausscheidenden Mitglieder
der katholischm Partei sind sämtlich wiedergewählt worden.

Dänemark.

Kopenhagen, 25. Mai. Bei der Frühstückstafel
zu Ehren des Präsidenten Loubet im Königlichen Schloß
richtete Se. Maj. der König an den Präsidmtm fol-
gende Ansprache:

Herr Präsidentl Unendlich erfreut, daß Sie mich und
mein Land mit Jhrcm freundlichen, licbenswürdigen Be-
such beehren, drängt es mich, Jhnen dafür meinen aufrich-
tigsten Dank auszusprechen und, anfs innigste die Kürze
des Aufenthalts ber uns bedauernd, trinle ich auf Jhre Ge-
ftmdheit Herr Präsident, sowie auf die Wohlfahrt Jhres
schönen Vaterlandes, dessen erster würdigster Vertreter sie
allenthalben sind.

Die Musik spielte die Marseillaise. Präsident L o ub et
crwiderie:

Nichts hütte mir bei der Rückkehr aus dem uns in so
hohem Matze theueren Lande angenehmer sem können, als
den verchrten Souvcrän einer Nation zu begrühen, für
welche Frankreich nur Achtung und Sympathie hegen kann.
Jn voller Dankbarkeit für den mir zu Teil gewordenen
Cmpfang erhebe ich mein Glas zu Ehren des Königs und
der ganzen Königlichen Familie und trinke auf die Wohl-
fahrt dcs tapferen dänischen Volkes.

Nach der Frühstückstafel unternahm der König und
Prästdent Loubet eine Spazierfahrt durch die innere Stadt.
Kurz nach 4 Uhr ging Loubet wieder in See.

Jtalien.

— Der Schah von Persien hat nach der Mcldung
römischer Blätter auf einen Besuch beim Papst
verzichtet, dmn man habe von ihm verlangt, er solle
sich von der belgischen oder preußischen Gesandtschaft oder
von einem anderen Orte als vom Quirinal oder von der
perflschen Gesandtschaft nach dem Vatikan begeben. Der
Schah habe sich geweigert und die im Gang befindlichen
Unterhandlungm abgebrochen.

— Ueber die That des Bäckergesellen Guerriero wird
noch berichtet: Guerriero warf einen Ziegelstein gegen den
Zug des Königspaares, traf aber nur den Wagen, der
vor dem Salonwagen des Königspaars fuhr. Er wieder-
holte den Wurf mit einem anderen Steine, ehe er verhaftet
werden konnte. Die Polizet mußte mit Waffengewalt den
Attentäter vor der Lynchjustiz durch die erbitterte Menge
schützen.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 27. Mai.

** Jhre Majestät die Königm von Württemberg traf ver-
gangene Nacht 12 Uhr 35 Min. aus Bad Nauheim hier ein
und setzte 12 Uhr 43 Min. ihre Reise nach Friedrichshafen
fort.

» Veileidsbezeugungen. Wie Se. Majestät der Kaiser, so haben
auch Jhre Majestät die Kaiserin, Jhre Königl. Hoheiten der
Großherzog und die Großherzogin und der Reichskanzler
Graf Bülow Herrn Geh. Hofbaurat Jhne ihre Teilnahme
an dem Hinscheiden seines Vaters des Herrn Prof. Jhne ausge-
drückt.

7 Todesfall. Jm Alter von 6V Jahren ist gestern Nacht an
einem Gehirnschlag Herr Stadtbaumeister a- D. Schaber plötz-
lich gestorben. Der so unerwartet aus dem Lebcn Abberufene stamwte
aus Heiligenberg. Jm Jahre 1874 trat er in städtische Dienste
als Leiter des Stadtbauamts, das damals sowohl den Hochbau
wie den Tiefbau umfaßte. Als später die Geschäfte zn umfang-
reich wurden und eine Zweiteilung dcs Amtes eintrat, behielt
Herr Schaber den Tiefbau. Jm Jahre 1900 trat der nun Ver-
blichene in den Ruhestand.

Parteiversammlnngen. Eine am letzten Sonntag hier in
der Turnhalle abgehaltene Zentrumsversammlung war nach dem
„Pfälzer Boten" von 1200 Personen von Nah und Fern besucht.
Der Hauptredner Redaktcur Erzberger ermahnte die Katholiken auf
sozialpolitischem, politischem und konfessionellem Gebiete recht regsam

zu wirkm. Bemerkmswert war folgender Satz in seiner.R^^

Man rechne es zur Zeit den Jcsuitm zum Vorwurf an, daß -'..x
dcr Jhrigm, der Kirchmrechtslehrer Luca, für die Todesstraft
Kstzer plaoiert habe. Es sei aber unstatthaft, für diese TborV ^
eines Einzelneu dm ganzen Orden zur Rechenst-aft zu MeW „
Die Sozialdemokraten haben in einer vorgestern hier
haltmen Versammlung als Kandidatm für die nächste Reichs>»i>»„
wahl im 12. Bad. Wahlkreise wieder Herrn P fei ff le-ManNb^
aufgestellt.

^ -i- Zuin Andenken. Die Eltern der vier Kinder, dtt
Tage der Einweihung der Johanneskirche dori getaufr,
das junge Paar, das dorr getrant wurde, erhielten vo».A„
G r o sz h e r z o g E r i n n e r u n g s b e ch e r mit sH'"
Bild und dem Datum des Einweihnngstages. nj

** Lorv Roderts hat, wie wir hörm, vor emigm TageN An
einigen englischm Offizierm hier geweilt. Er habe im H"
Metropole gewohnt. .

Schöffengertchtssttzung vom 26. Mai. 1) Wegm KorP
verletzung erhielt Martin Böhler von Sanihausen 15 Mk. Est»,
strafe oder 3 Tage Gefängnis, Johannes Petri und WiMrt,
Hilbert von da je 5 Tage Gefängnis; 2) Karl Gottlieb BraNv.
von Maner erhielt wegen Körperverletzung 7 Tage Gefängw"z
3) Wilhelm Weidner von Doffenheim wegen JagdvergcheN^,
Tage Gefängnis; 4) Otto Arnold hier wegen BeleidignNg
Mk. Geldstrafe oder 8 Tage Gefängnis; 5) wegen KörpeE ,,
letzung erhielt Philipp Keller, in llntersuchungshaft hier, 6 M«,
Gefüngnis, Bernhard Wetzel, gleichfalls in Untersuchungshaft h'o,
6 Wochen und 5 Tage Gefängnis, Karl Reller hier wurde st«
gesprochen; 7) Friedrich Max Günther aus Leipzig in E.
suchimgshaft hier, erhielt wegen Unterschlagung 5 Tage GeE.
nis; 8) Theobald Reichert hier wegen Beleidigung 30 Mk.
strafe oder 6 Tage Gefängnis ünv 1 Tag Haft. .

— Polizeibericht. Zwei Taglöhner wurden wegen
friedensvruchs und ein weirerer Taglöhner wegen Landß^
cherei v e r h a f t e t.

** Ncckargemünd, 27. Mai. (Verhaftet)
gestern in Kleingemünd zwei etwa 18 Jahre alre Bniwj,'
wegen eines am verflossenen Donnerstag begangenen
brechens im Sinne des Z 176 Z 1 R.St.G.B.

Birkenau, 23. Mai. (F a h n e n f I ü ch t i g ?) K>>',

lich nahm cin Soldat — 110er aus Heidelberg — >»
Gasthause „Zum Birkenauer Thal" dahier Nachtcsuarticr.
dessen Weggang am andern Morgen war, dem „Maniih- 'ä»ost
zufolge, aber auch ein Zivilanzug des in demselben GasEst
wohnenden Landbriefträgers - verschwunden. RätselW
Weise lietz der Soldat seine Zwillichjacke, ein Hemd,
Briistbeutel, den Spindschlüssel und zwei Notizbücher Z>'
Noch an demselben Tage will man nun den Soldate»
Mumbach in Militürkleidung und einige Stunden spä»'''.x<
Vöckelsbach in Zivilkleidung und zwar in dem abhande»
kommenen Anzug gesehen haben. Allem Anfcheiii nach
man es hier Mit einem Fahnenflüchtigen zu thun und M»» ,
die bereits eingeleiteten polizeilichen Nachforschunge» "

i-il'

ein^

rüber bald die nötige Aufklärung bringen.

r. Wahlen bei Waldmichelbach, 26. Mai. (Odenchstst
der Jndustrie.) Die Verarbeitung des Odenw».^-
Syenits hat nun auch hier cine Stätte gefundeii. Der 1

sanie Steinmetz Valtin Emig hat in letzter Zeit so st
Grabdenkmäler aus Shenit gefertigt, datz man erwcrrlen
datz das Geschäft bäld an Ausdehnuiig gewmnen wird- . ^»
noch nicht Gelegenheit hatte, die schmucken, marmor>»1...,>-
Odenwälder Syenitsteine zu bewuiidern, der kann
derselben auf dem Waldmichelbacher Friedhofe besichtige»- „p
in den letzten Wochen Denkmäler für die Familien ^
Emig und M-ichel aufgestellt wordcn sind-

Älannheim, 26. Mai. (D e r Anfenthalt ^
Grotzherzogs) in hiefiger Stadt soll sich, wie der
Anz." hört, auch noch auf den Montag Abend ausdehnen.
Grotzherzog wird autzer der östlichen Stadterweiternaö
landwirtschaftliche Ausstellung, die Gewerbeausstellung' ^
Ausstellung des Alterthumsvereins, die Hundeausstellunö
sichtigen. Die gleichzeitige Anwesenheit des Königs ^,,»
Württemberg und Prinzen Ludwig
Bayern gilt nunmehr als gesichert. Auch der Jnd»sttzp
hafen soll eingehend besichtigt werden. — Entgegen der fOst>>
ren Gepflogcnheit will die Grotzherzogin auf > si»
Besuchen ihren Gemahl begleiten. Am 7. Juni wi»st^ck
Grotzherzogin der feierlichen Eröffnung des neu erb»
Krippenhauses über dem Neckar anwohnen. Es ist
wie wir hören, Aussicht vorhandcn, datz auch die K> pr'

prinzessin von Schweden und N o r w e g e » -§>>

Grotzherzogspaar nach Mannheim begleiten wird.
Flottenparade dürfte angesichts des günstigen s»
standcs zu einem imposanten Schauspiele sich gestalte»'„>S
nahezu sämtliche Schiffahrtsgesellschaften durch
von Booten sich darcm betheiligen werden.

NaÄstK».

wird mitgeteilt, dah anch das Erbgrohherzogspaar von ^ ->>
Prinz Max von Baden, die Königin von Württemberg »l-„l>>>
Prinzeffin Ludwig von Banern hier eintreffen. Jm E1'i>>,
des Großherzogs werden sich bei seinem Mcmnheimer -stZ/
halte ca- 130 Personen befinden- Es wird ein Wag>'^Z
von 18 Hofeqnipagen mit 30 Pferden des Karlsruhe»
ställes in den Junitcrgen nach Mannheim übersiedeln. . .s>!.

Karlsruhe, 26. Mai. (D i e Eröffnung des R >h F.
hafens) am Dienstag dürfte ein ebenso intereffantst';!>>'
fur die Karlsruher neues Schauspiel gcben. Um 1.0^
morgens besteigen in Maxau der Grohherzog, so^At^
Prinzen Max nnd Karl mit dcn Festgästen die drei dcr ,^sss
Karlsruhe zur Verfügimg gestellten reichgescbmückten Fcsti ;>
Auf dem bayerischen Ufer halten ctwa 20 Dampfsck»Uff,-ff'
verschiedenen Gesellschaften in Paradeanfstellung und
sich sodann, nachdcm die drei Festschiffe an ihnen voj F»
fahren sind, dem Festzug an. Die Festschiffe werden »)!-. >.-
lutschüssen begrüßt. Um 111b Uhr landen die Sclmst
Hasen, worauf sodann die Besichtigung der Anlagen >»
städtischen Elektrizitätswerkes folgt. >,»

Karlsruhe, 26. Mai. (Z u r Karlsruher B»„»!
hoffrage.) Aus dem Gutachten des Oberbaurats 'M»!,
meister dürfte noch die Schlußzusammenstellung de» HF'.
teile der bciden Entwürfe von Jntereffe sein. Die
des Gegenstandes rechtfertigt die wörtliche Wiede^st»!
„11. Nachteile der Verlegung hinter den

1. Wertverminderung bei vielen Geschäften und

2. Wegverlängerung für die Reisenden; 3. Wegverläffg^c»
für Eil- rmd Expretzgut; 4. Kosten neuer Stratzen und Emzgh,
bähnen; 6. Zerstörung des Lautersees nebst

8. Nachteile der Hochlegung an jetziger Stelle: 1- A-»»'

sichtliche Wegverlängerung für Frachtgut; 2. mangclnvc ?
setzung der Marienstraße zur Altstadt; 3. Lichtmangctz
Stratzennnterführungen; 4. Anblick des Eisenbahndamme-' ^
halb der Stadt; 5. Anschneiden des Stadtgartens » ZO
Beierthcimer Anlage; 6. Störungen der Musik in »» -E,
halle und im Stadtgarten; 7. Versetzen der Ausstellu»g. s> ..
Oberbaurat Baumeister fügt hinzu: „Jn der Grupp» ^c».»
den sich hauptsächlich wirtschaftliche, in 8 ästhetische Z./»
Zu I ist in dem Ministerialerlatz vom 6. Februar
lesen, datz Privatintereffen hinter den öffentlichen L» qW
zurückstehen mützten. Sicherlich wollte damit nicht »» kolA
meine Rechtsgrundsatz angetastet werden, daß in einer» ;
Falle die Privatinteressen zu entschädigen
dem es aber schwer rmd namentlich im Voraus zu ^
ist, in welchem Umfauge Wertverschiebungen erfom
scheint es als'eine Aufgabe der Gemeinde, dieselben
zu verhüten. Noch weniger als dieser Gegensatz >
 
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