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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 101-124 (1. Mai 1902 - 31. Mai 1902)
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Zweites Blatt.

44. JahlMz. — Hr. 121

Dicuslag, 27. Mai M2.


^scheint täglich, Sonntags ausgenounnen. — Preis mit Familienblättern monatlich Sv Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellm adgeholt 4V Pfg. Durch die Post be-
H zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausfchließlich Zustellgebühr.

."^igenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefigc Geschäfts. und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
^Scschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen- — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeituug und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82


In immer veitere Kreire

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bituuA tür äsll Rsst äissss Novuts unbsrsebnst.

ver VerlrrZ,

I7»tsrs k4s«L:Lrs1i7»sss L1.

^ deutsche ZSesiedel'ung der östtichen Alpen-
länder.

lvq,.^'? twutsche Besiedelung der sstlichen Alpenländer
Dx. Gegenstand einos Vortrages, den Professor
tzch..^angl von der Berliner Univcrsität auf der
ge,r,^"rter öffentlichen Hauptversaminlung des All-
t'lyx^ deutschen Schulvereins hielt. Der Gang seiner
ziert ^ eingehenden Darlegungen sei hier t'urz skiz-
Hesi' > ^on den germanischen Stämmen, die in früher
östlichen Alpenländern austauchten, wa-
hcrsichr - ^ Bajuvaren, die sich dort zu dauernder Seß°
Ttg^rert niederließen. Jhnen nach aber drängten die
solcher Macht, datz mit Ausnahme von
d. sPrd Salzburg die österreichischen Alpenländer im
^nrr,r ^""dert s" gut wie vollständig deren Beute
Trsi"'.. Crst im 7. Jahrhundert setzte von deutscher
e Abwehr ein, zunächst noch schwach genug, im
Ivitit! Mundert aber sich stcigernd zn kräftiger Wirk-
Avrd,., ruid übergehend zum Angriff und siegreichem
Rni-^.PllM. Die> Grundlage zu solch zielbeivußtem



^ schuf die Reichsorganisation Karls des Gro-

blühten dem
Schon scheint

Laufe des 9. Jahrhunderts
schönsten Erfolge auf.

Auf avschüssiger Bahn.

Roman von B. Corony.
t,.. (Fortsetzung.)

,,Nfle, 'j!" ^ott, ich meine, ioenn ich mich auf Sie bcrufen
">»e u>i Sie bcstätigen wollten, daß alles auf eine ge-
j» ."U»sere hinauslüuft —"

z>, Bckanntschaft ift doch zu oberflächlich. Jch kann

f!' datz ich Jhnen mcinerseits gar keinen Vorwurf
"Tau. "°bc, aber —"

" Am;^..Pützte ebcn aus Jhrem Muude hörcn, dah ich
P "Dag s'".iaienhändler nnd nichts wciter bin."

uin^ r ' ich soll sagen und verbürgen, Sie hütten über-
"bn Celd zu hohen Zinsen verliehen? LVenn ich
Gla,,k,"'i"ch sagen wollte, würde mir Jhr Herr Sohn
Aesi'ssih deni» jä,enken?"

»b "icht "e wohl. Obgleich er unter Bauern lebt — oder
f»n »»vci-idcshalb crscheint ihm cin altes Wappen
Siegel der Wahrhcit. Wenn Sic ihm
teli,.?^ssen B^aue und schätze Jhren Vater als Ehrenmann,
" aicht dcr gcringste Makcl haftet," dann

"Ddxx n b^6t und beruhigt auf dcn Pfarrhof zuriick."
"Herx m^i nach wie vor Zweifel."

"Nkxin sc?on, sobald Sie Jhr Ehrenwort gebe» —"

"I»n ^Lstwort? - Auf was?"

"^?ra»s hörten doch eben —"

H»-,'.'^enn tz Sie niemals Wuchergeschäfte trieben?"
k° s ^eferci^ »wj»n scharfen Ausdruck gebrauchen wollcn,
»»d i" berwsi'isi »un ja, daraufl Dadurch würdcn Sic mich
Sel„iti"c»n datz ich Jhnen nichts abschlagen könnte,

P a"'je»d vii demnächst um drei — fünf oder sogar
'l'ie'Kibert »suchen sollten."

>bej?'eten lliang empor. „Was fällt Jhncn cin? Wclches
Welchj, sp-si,^ie mir zn machcn? Jhr Sohn also
>„Uchtcn ein alter, vornehmer Name seinem

nicht nur das Alpengebiet, sondern auch ganz West-
ungarn dem deutschen Einslutz unterworfen, als sich
seinem Siegeslaus durch die politische Organisation des
slaventums und besondaxs durch diej islavenmission
von Cyrill und Methud schwere Hindernisse in den
Weg stellen. Notdürstig und bereits unter Verlusten
unü Einbutzen wird diesen Feinden gewehrt. Da ver-
nichtet der Ungarneinsall mit einem L-chlag die Kultur-
arbeit zweier Jahrhnnderte. Erst der große Sieg Qttos
des Ersten schasst der Wiederaufncchme der Germanisie-
rung im Südosten neue Bahn. Was von da an über-
haupt erreicht wird, ist bis zum 14. Jahrhundert dem
Zusammenwirken des Territorialsürstentums und der
kirchlichen Kreise zu verdanken. Die Folgezeit brachte
an den Sprachgrenzen keine wesentlichen Fortschritte, in
den Sprachinseln empsindliche Verluste. Die kühnen
Hoffnungen, die man nm die Mitte des 9. Jahrhunderts
noch hegen konnte, wurden nie verwirklicht. Die Ger-
manisierung des Südostens bewegte sich in verhältnis-
mäßig bescheidenen Grenzen. Den Vergleich mit dem
diordosten, wo die wprachgrenze in mächtigem Sieges-
lauf- von der Elbe zur Oder und von da bis zur Weich-
se! nnd Memel vorgeschoben wurde, hält sie nicht aus.
Dennoch hat das Deutschtum sich aus die Länder der
östlichen Alpen, auf seinen natürlichchi Zugang zur
Adria durch lange Kulturarbeit oin Recht erworben,
das wir nicht aufgeben dürfen, wenn die stellung un-
seres Volkstums dori hente anch aufs Aeußerste be-
drängt erscheint. Denn, um hier mit den eigenen Wor-
ten der prächtigen Rede zu schließen, „wie vor einem
Fahrtausend sind auch gegenwärtig schlimme Tage über
die Deutschen in Oesterreich hereingebrochen, und es
sind die gleichen Feinde, die damals drohten: Die
Slavennot, die Ungarnnot und die Wühlarbeit der un-
garischen Klerisei. Heute wie vor tansend Jahren ist
der Ersolg zunächst wider uns. Gebiete, die noch vor
weistgen Jahrzehnten als leidlich gesichcrt gelten, sind
heute so gnt wie verloren. Jn Krain, im Küstenland,
anch in einzelnen Teilen des sstdlichen Steiermark ra-
gen nnr noch kleine Sprachinseln aus der slavischen
Hochflut empor. Sie zn erhalten und zu kräftigen,
darf keine Anstrengung gespart werden. Die Deutschen,
die dort Wacht an der Drau halten, sind sich der Ge-
fahr, aber auch ihrer nationalen Pflicht bewnßt. Sie
stehen zn Abwehr nnd Angriff bereit. Wohl ihnen,
wenn sie dabei der Teilnahme und der werkthätigen
Unterstützung durch die Stammesbrüder im ganzen
alten weiten Reiche versichert sein könncn!

Deutfches Reich

— Die Uniform des o stasiatisch en Be-
satzungskorps soll nach dem „Reichsb.* von Grund
aus umgestaltet wcrdcn. „Weder die Sommer- noch die
Winter-Uniform hat sick beim Felddienst in China besonders
bewährt. Namentlich hält es auch schwer, die seinerzeit in
Zehntausenden von Exemplaren für die Chinakrieger be-
stellten Katzenpelzevor Mottenschaden und dcn Einflüssen
des Klimas zu bewahren. Aber auch die anderen
Montierungsstücke, namentlich Futzbekleidung und Rock,
sind für die ostasiatischen Verhältnisse nicht besonders
praktisch. Die deutsche Heeresleitung sei zu der Ansicht

Träger aufcrlegt, und ich —- ich sollte es nicht Ivisscn? Ich
sollte mein Ehrenwort verkanfcn? O nein, so weit ist cs dcnn
doch noch nicht mit mir gckommen und dazu bringt mich
auch nichts auf der Welt, weder jetzt uoch fpäter. Snchen
Sie einen anderen für Jhre Plüne zu gewinnenl Jch ver-
wahre mich ganz ausdrücklich gegen derartige Zumutuugen
und wcise sie als nicdrige Delcidigung zurück. Lassen Sie
fich das gesagt sein, Hcrr Breuer und hüten Sie sich künftig,
einem Edelmann, der diesen Titel überhanpt noch zu führen
verdient, einen solchen entwürdigenden Antrag zu machen.
Jch empfehlc mich Jhnenl"

Der Alte sah ihm mit einem böscn, hcimtückischen Blick
nach und murmclte zwischcn dcn Zähncn: „Das gedenkc ich
dir! Dafür rechnen wir schon noch ab. Du bist nicht zum
lctztemnale hicr gewesenl"

Elftes Katipel.

Mit Just's GLtchcn giug es mehr und mehr bergab. Viele
Monate warcn scit dem Vogelschietzen verstrichen, abcr der
Ritz, den es damals zwischon dcm Ehepaar gegebcn, ivollte
sich nicht zuziehen. Die Eifersucht branute wie cine unheil-
bare Wunde iu Reiners Seele. Hattc cr früher schon an
Gertruds Ltcbe gezweifclt, so that cr es jetzt mehr den» jc.
Selbst das erst wenige Wochen alte Söhnchcn, welches in dcr
buntbcmalten Wiege lag, machte ihm kcine Frcude, wenu
scin junges Weib so stnmm nnd regnngslos daneben satz und
mit dcn schwarzen Augen tränmerisch in dic Ferne blickte.

„Worcm denkt sie denn? Nicht an mich und nicht au
unscr Kind" sagte er sich bestündig und fuhr die -Schweitzende
oft roh an, bald dieses, bald jencs verlangend. Dann ging
sie mit trotziger Miene hinaus, holtc das Begehrte und nahm
schweigend ihrcn Platz neben dem Kleincn wicder ein. Schla-
gcn, an den üppigcn Haarcn wegreißen hätte er sie mögcn.
Die Arbeit wurde ihm »achgerade znr Last. Oft lag er halbe
Tage hindnrch auf dem Bctt, dcn Kopf in dic Kisfen gcwühlt,

gelangt, datz die Ausrüstung der englisch-indischen Truppen
für den Dienst in Asien sehr zweckmäßig ist. Das Kriegs-
ministerium hat daher bei der indischen Regierung je eine
Garnitur der Sommer- und Winter-Ausrüstung der indischen
Kavallerie und Jnfanterie bestellt. — Die indische Regierung
hat diesem Wunsche des preußischen KriegsministeriumS
entsprochen. _

ZSadischer Landtag.

— Wir lassen hier nunmehr einen ausführlichereu
Bericht über die Samstags-Sitzung der Ersten Kammer
folgen, in welcher über den Staatsvertrag für die Main«
Neckarbahn beraten wurde.

Graf v. B c r ck h e i m beantragt namens Ler Kommission
Annahmc dcs Vertrages.

Zreiherr v. Neubrorin ist nicht gesonnen, dem Gesctz-
entwurf zuziistimmen. Der Entwiirs sei kcineswegs eine so
harmlose Sache; es handle sich um ein Hoheitsrecht, das man
nicht ohiie Wcircrcs aufgeben sollte. Hätte „nan wenigstens
das Küildigungsrecht vorbehalten, dann könnte man wcnig-
stens mir gmcm Gcwisscn der Probe zustimmcn. Leider sei
das nicht gcschehcn. Baden habe sich dadurch den Rückzug ab-
geschnittcn. Wcnn Preutzcu sindet, Latz der Vertrag vor-
teilhafr ist, dauu wird es einer Aenderung nicht mehr zu-
stimrnen. Der Vertrag habe eine sehr ernste politilche ^eite.
Wir stehcn vor cinem Schritte, der zu sehr eriistcn Konse-
quenzen führeu kann, zumal unscre Eisenbahnschuld ständig
im Wachscn bcgriffen ist. Jetzt ist jeder Staat Eigcnthümer
seines Teils und wir beziehen von unserem cine Rente V.Tt
10 Prozent. Wie kaim man denn davon reden, daß der Ee-
tried nicht mchr wirtschaftlich ist? Weiter wird operirt mit
dem grotzen Beti-iebstoeffizienten, trotzdem dersclbc uiedriger
ist, als der badische. Es liege also auch in diescr Hinficht kein
Grund zur Aenderung vor. Mit welchem Recht will man
dcnn später einmal den Zumutungen, der preuhisch-hessischen
Gemcinschaft beizntreten, begegnen, wenn man hcute cine
Bahn ausgiebt, dic einen niedrigereu Kocffizieuteii aufweist.
als die übrigcn Bahuen? Dcr Vertag sei nichts weiter als
ein plaumätziger Schritt Preutzens auf dem längst bctretenen
Wcg, Lie übrigeu Staatcn dem preutzischen Betriebe zu-
gäuglich zu macheu. Das Reich hätte Handhaben gcuug, auf
einc Verciuheitlichung der Bahnen hinZuwirkeu, weun ps
wollte. Es sei indcsseu kein blotzer Zufall, datz das Reichs-
eisciibahuamt eiu so bcschcidcnes Dasein führt. Preutzen will
cbcn kcinc Besserimg und Vcreinheitlichung des Bcrkehrs,
sondcrn cs geht auch hier deu Wcg, den es bei den Militär-
konventionen eingeschlagen hat. Sein Vorgehcn zwccks Er-
lniignng der politifchen Macht in allen andcren Staaten
sei cin planmätziges. Mcrkwürdigerweise finde fich in jedem
Parlamcnt cin Redner, dcr für die preutzische Politik ein-
triit; anch im Reichstag habc cin Abgeordnetcr dcr Hoff-
nung Ansdruck gegeben, datz nicht Bayern, sondern das Reich
die Pfälzischen Bahnen ankanft. Der bayerische Bundesrats-
Bcvollmächtigte sei zwar dcrartigen Aspirationcn ent-
gegcngetreten, abcri wcmi man sich erinncrc, wie es mit
dem Reichsmilitärgcricht gegangen ist, so wcrde man dem
Widerstand keinen grotzen Wert beilegen. Jm anderen Haus
sei zwar cine voreilige Stimme vom Parteichef znr Ord-
nimg gcrnfen worden, aber man habe aiich dort dem Vertrag
dic Deutung gcgeben, daß er nnr ein weiterer Schritt sci, nm
dcn badischen Bctricb an Prcutzen überzuleitcn. Die Er-
fahrungen in Hessen solltcn uns von diesem Schritt abhal-
ten. Dort klage man hentc schon über die fiskalische, wenig
eutgcgenkommende Art, wie Prentzen die Bahnen verwaltet.
Die,Begründung des Vertrages sci nicht ftichhaltig. Den Be-
trieb könnte man auch auf andere Weise vercinfachen. Man
dürfe doch nicht deswegen, wcil Preutzen darauf drängc, das

schlicf abcr nicht, sondern dachte und grübelte, uud fcine Gc-
danken wurdcn immcr wilder nnd erregter.

Dazu kam, daß er seit seincm lctzten Erfolg als Schütze
von einer uuübcrwindlichen Schnsucht nach dcm aufgegcbcncn
Bcruf gcquält wurde. Gar oft schlich Just mit sciiicr Büchse
hinaus nud schotz nach Spcrlingen, Krähcu und audcren
Vögcln.

„Pfui, schäme dich, dic halb verhuugerteu Tiere zu
röten, dcnen ich Futter streucl" rief Gertrud cines Abends.
„Währcnd sic im Scynee herumpicken oder fricrend auf dcn
Bäiimcn sitzcn, zielst du aus Mutwillen und Grausamkeit
nach ihnen."

„Jch thue, was mir beliebt!"

„Gelt ja, sobald eincr nus Not eiu Stück Wild schietzt»
hcrnach wird cin Aufhebens davou gemacht; aber du knallst
immcr ohuc Grund und Ursache darauf los, nur weil's mir
leid ist um dic armcu Diugcr."

„Nicht deswcgcn."

„Warum deim sonst?"

„Weil ich mit Leib und Seele Jäger gewcscu biu, und
iveil mir manchmal gerade ist, wie weun mir einer das Ge-
wchr iu dic Hand zwingen thät'."

„Hättest aiich lieber bleiben sollen, was du warstl Jch
wollte, du wärst heute noch in dcr Oberförfterei!"

„Trudc, das sag' nicht zum zweitenmale!"

„Jch sng' was wahr ist."

„Und nm deinetwillen -—"

„Um meinctwillen? Hab' ich dir etiva zugeredct? Nciiil
Du abcr, vcrsprachst mir das Blaue vom Himmel herunter —-
und wie ist's geworden? Lieber gar kein Lebcn, als ein
solches!"

Sie hatte die letzten Worte leidenschaftlich herausgcstotzcu.
umschlang nun mit bcidcn Armen die Wiege nnd schluchzte
lant auf.

Jnst stand neben ihr und murmelte: „Alles hätt' audcrs
kommeu können — gauz anders, mit etwas gutem Willen
 
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