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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 125-149 (2. Juni 1902 - 30. Juni 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#1030

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Ii,^*n?^Srerung an auf der GrunLlage herzlichen Vertrauens
^°^e gehandelt habe. Dieser Grundzug der Zähringer
Großherzog Friedrich geradezu zur Staatsmaxime
worden. Redner berührre ferner die Thätigkeit der
<^?oherzogin als Helferin in der Not und Unterstützerin der
"Mvachen. Der Grotzherzog antwortete sodann, er sei stets
ü rne nach Freiburg gekommen. Wenn der Herr Oberbürger-
^lter des Jubiläums gedacht und die Zahl Fünfzig genannt
10 müsse er, der Grotzherzog, an die schweren Verhält-
erirrnern, in denen er einst hier gelebt habe. Der
des Friedens und der Ordnung in Staat und Ver-
^mtung habe aber geholfen, die ernste Erinnerung durch das,
öcfolgt sei, zu einer freudigen zu machen. Er gedachte
b"er des Aufblühens der Hochschrile und sagte, wenn man
bge. styie kann der kleine Staat Baden drei Hochschulen in
e-^^wstch nehmen, so antworte er, es sei ein Vorzug, so viel
l, s, wildung und Erziehung zu thun. -—- Vom Rathause be-
gaben sich dsx hohen Herrschaften nach dem Münster. Dovt
^tvarteten auher dem Erzbischof und dem Weihbischof die
^omkapitulare und Domgeiftlichkeit das hohe Paar. Der
rtsoischgs sprach die Begrühungsworte, worauf der Groh-
r, 56vg dankte. Es erfolgte sodann die Vorstellung der Geist-
k^wit. Ms das Fürstenpaar den Dom betrat, ertönte Ge-
rT'g des Domchors. Vom Münster fuhren die hohen Herr-
iwaften nach der Universität, wo in der Aula der Begrühungs-
^ durch den Prorcktor erfolgte. Später stattete das
^,^>ßherzogspaar noch der protestantischen Christuskirche einen
^ ^such ab. Von hier begcllien die fürstlichen Gäste stch nach
w den Bergen gelegenen einsamen Orte St. Ottilien, wo
Dhee eingenommen werden sollte. Noch am Abend kehrt?
^^^rohhe^ogspaa^viede^mö^KaÄsruh^zurück^^^^

^er Ariedensschluß zwischen Kngkand und

den Muren.

. London, 2. Jukii. Untcrhaus. Das Haus ist
^7^süllt. Kriegsmnister Brodrick, der erste Lord des
^chatzes Balfour und Kolonialminister Chamberlain
^erden mit lautem Beifall begrüßt. Balfour verlas
unterzeichnele Abkommm über die Uebergabe der
^ das von der britischen Regierung ge-
^igt worden ist.

. Artikel 1 lautct: Die Burghers im Felde legen
iofort die Waffen nieder u«d übergebeu alle Ka-
donen, Waffcn und Kricgsmunition, die iu ihrem Besitze
uuter ihrer Kontrolle stnd, und stehen von weilerem
^iderstaud gegen die Autorität des Königs ab, den sie
^ gesetzlichen Souverän anerkenneu.

^ Artikel 2: Alle Burghers im Felde außerhalb der
^rrnzen von Transvaal und der Oranjekolonie und alle
^riegsgxfuugencn, die jetzt außerhalb Südafrikas und
"^urgherz stnd, werden, sobald sie Slnnahme der Stellung
^Unterthanen desKönigs Eduard erklärten,
surückgeb racht, sobald die notwcvdigen Besörderungs-
Subsistenzmittel beschafft und geficbert sind.

Artikel 3: Die auf diese Weise sich crgebenden und
oUrückkehrenden Burghers werden ihrcr pcrsönlichen Frei-
^eit oder ihres Eigentums nicht beraubt.

Artikel 4: Wedcr ein Zivil- noch ein Strafverfahren
gegen sich ergebende oder zurückkehrende Burghers
'"gcleitet für Handlungen im Zusammenhange mit dem
Uege. Diese Klausel bezicht sich jedoch nicht auf gewiffe
^andlungen, welche den Kricgsgebräuchen widersprechen.
..'kfe sollen sofort nach Schluß dcr Feindseligkeiten vor
^ acm Kriegsgericht verhandelt werden.

. Ueber den weiteren Jnhalt dcs Abkommens sührte Bal-
aus: Die holländische Sprache wird in den
llcntlichen Schulen Transvaals und der Oranjekolonie
^ khrt, mo die Eltcrn dies wünschen. Sie wird in den
elichtshöfen gestattet, wenn nötig, für eine wirksamere
ZUmzverwaltung. Der Besitz von Gewehrcn wird gestattet
. Transvaal und der Oranjekolonie den Personen, die
"stlben zu ihrem Schuge bedürfen, wenn sie ein gesetz-
. aßiges Pateut dafür erlangen. Die militärische Ver-
^ "ituiig soll baldmöglichst durch eine Zivil-
^ ^ ttung ersetzt werden und sobald die Umstände es ge-
p ZEN, sollen rcpräsentative Jnstitutionen, die zur Selbst-
^ waltung führen, eingeführt werden. Dic Frage, ob den
^-"^borenen das Wahlrecht zu gewähren ist, soll erst nach
sh "!^t>rung der Selbstverivaltung entschieden werden. Eine
^ Kelle Steuer zur Zahlung der Kriegskosten soll auf den
r-..^abesitz in Transvaal und der Oranjekolonie nicht ge-
at werden.

Sobald die Verhältnisse es gestattcn, wird in jedem
ain, ^ eine Kommission 'ernannt, in der ein Bc-
den Vorsitz hat und die Eiuwohner des Distrikts
jh beten stnd, um den Leuten bei Wiedere insetz u n g in
tnfns" Heimstätten Beistand zu leisten und denen, die
z« M von Kriegsverlusten außer Standc sind, sich damit
Hzj?rsehen, Nahrung, Obdach, Saatgut und Anderes zur
ljxf ^raufnahme normaler Beschäftigungen Nöttges zu
Die cnglische Regierung wird der Kommission drei
aile Pfund zur Verfügung stellen und gestatten, daß
vffjf aten, die unter dem Gesetz von 1890 in der Süd-
fchen Republik emittiert wurden, und alle von Offi-
eine? °ber ihre Ordre gegcbenen Empfangsscheine
«in?.taridischen von der Regierung ernannten Kommission
dex bandigt werden. Wenn solche Empfangsscheine von
eine ^"""tfston als berechtigt zum Ersatz und als für
svlsti?sttvolle Gegenletstung ausgegeben befunden werden,
fßrrsg als Beweise von Kriegsverlust gelten, welche die
Älnße?^ rrlitten, denen sie ursprüngltch gegeben wurden.
ivirp erwähnten frelen Dotation von drei Diillionen
für d°'s Regierung bereit sein, Vorschüsse als Darlehen
^teseip btben Zweck zinsensrei auf 2 Jahre zu gewähren.
tände^ mit drei Prozent rückzahlbar. Kein Aus-

su vrnn°. b Rebell wird berechtigt sein, von dieser Klauscl
!» "teren. (Lauter Beifall bei den Ministeriellen.)
^ukte erklärt dann, es gibt gewisse wichtige

Tnnisj' 1" bem verlesenen Schriftstück welches das am
4uit^ I Abend unterzeichnete Dokument ist, nicht ent-
TepxsZ^d- Lord Milner richtete an Chamberlain eine
r es s,' "Elche die verlesenen Schriftstücke ergänzt und in
fchrjft bcrßt: Nachdem ich den Burengelegierten eine Ab-
tas j^ °cs Entwurfs des AbkommenS eingehändtgt,
^ chnen folgende Erklärung vor, und gab ihnen

eine Abschrift derselben, nämlich: Die Behandlung der Kap-
und Natalkolonisten, die im Aufstande waren und sich jetzt
ergeben, wird, wenn sie zu ihren Kolonien zurückkehren,
von den kolonialen Regierungen gemäß den Gesetzen
der Ko l onie entschieden. Britische Unterthanen, die sich
dem Feinde anschlossen, werdcn dem Gerichtsverfahren der
Teile des britischen Reiches unterworfen, dem sie angehören.
Die britische Regierung wurde von der Kapregierung be-
nachrichtigt, daß ihre Ansichten hinsichtlich der Bedingungen,
die denjenigen der britischen Unterthanen, die jetzt im Felde
stehen oder sich ergeben haben oder seit dem 12. April
gefangen wurden, gewährt werden sollen, folgende sind:
gemeine Soldaten sollen, nachdem sie sich ergeben und die
Waffen ausgeliefert haben, vor dem Magistrate des Distriktes,
wo die Uebergabe erfolgt, ein Schriftstück unterzeichnen, worin
sie sich des Hochverrats schuldig bekennen. Jhre
Strafe soll, vorausgesetzt, daß sie nicht des Mordes oder einer
Handlung schuldig sind, die gegen die Gebräuche derzivilisterten
Kriegsführung verstößt, darin bestehen daß sie lebenslänglich
nicht berechtigt sind, in die Wählerlisten eingetragen zu werden
oder bei Parlaments-, Provinzialrats, oder Munizipal-
wahlen zu stimmen. Friedensrichter, Feldkornets, übcr-
haupt alle Personen, die eine amtliche Stellung bszw. ein
Kommando bei den Rebellen- oder Burghersstreitkräslen
hatten, sollen wegen Hochverrates vor die gewöhnlichen
Gerichtshöfe des Landes oder vor solche Gerichte ge-
stellt werden, die hierfür gesetzlich gebildet sind. Jhre Be-
strafung soll diesen Gerichlen mit der Maßgabe überlassen
sein, daß unter keinen Umständen die Todes-
strafe zu verhängen ist. Die Regierung von Natal ist
der Ausicht, daß die Rebellen gemäß dem Gesetze der Ko-
lonie zu behandeln sind. Balsour fährt dann fort: das
Abkommen ist unterzeichnet worden von Lord Kitchener
und Milner im Namen der englischen Regierung, von
Stejn, Dewet, Olivier, Hertzog namens der
Oranjeregierung und Schalk Burger, Reits, Louis
Botha und Delarey im namen der Transvaalregierung.

Nach Balfour ergreift Campbell-Bannerinann das
Wort. Er beglückwünscht den König und das Land zu
dem Abkommen und erklärt, er behalte stch jeden Kommen-
tar vor, bis die Schriftstücke vorgelegt würden. Auf die
Frage Lockwoods, ob das Haus nicht bis morgen vertagt
werden solle, .erwidert Balfour, er könne diese Anregung
nicht unterstützen und fügt hinzu, er werde baldigst ein
Dankesvotum für Kitchener und das Heer beantragen.

London, 2. Juni. Jm Oberhause gab Lord
Salisbnry dieselbe Erklärung ab, wie Balsour im
Unterhause. Lord Rosebery beglückwünscht die Regie-
rung herzlich zu dem Friedensschlusse und hofft, daß von
nun an eine neue Epoche des Friedens und Woblstandes
und der kommerziellen Entwickelung für Südafrika begtn-
nen werde.

.* *

Die Bedingungen des Friedensschlusses siud nach
Obigem für die Engländer günstiger, als man bisher an-
nahm. Jnsbesondere haben die Buren nicht die allgcmeine
Amnestte der sog. Kaprebellen durchgesetzt. Vielmehr wer-
den alle Kaprebellen bestraft werdeu; zwar keiner mit dem
Tode, die Kämpfer ohne Charge nur mit Entziehung des
Wahlrechts, die Chargierten aber möglicherweise mit
empfindlichen Freiheitsstrofen. Außerdem müssen sie sich
alle schriftlich des Hochverrates für schuldig bekennen. Das
tst recht bitter. Vermutlich werden viele Kap- und Natal-
buren auf die englischen Bedingungen nicht eingehen und
sich anderwärts eine Existenz suchen, vielleicht im deutschen
Teil von Südafrika.

London, 2. Juni. (Frankf. Ztg.) Kitchener'wird
so bald wie möglich nach Hause zurückkehren dürfen. Eine
Zeit lang wird eine militärische Kommission Milner in der
Verwaltung der nenen Kolonieen assistieren. Es hcißt,
General Lyttlcton werde die militärischen Anordnungen
leiten. Die Truppen wird man sehr allmählich zurück-
ziehen; einige werden sich diese Woche einschiffen, um an
der Krönungsfeier teilzunehmen. Jn Pretoria, Ploemfontein
und anderen Orten werden zeitwillige Garnisonen eingesetzt,
und die Gesamtzahl der vorläufig in Südafrika ver-
bleibenden Truppen wird nahezu 100 000 betragen. Die
„Westminster Gazette" schreibt: Von vielcn Seiten wird
hente sehr der Wunsch ausgedrückt, Botha und DeWet
möchten doch in Stand gesetzt werden, alS Güste des KönigS
zur Krönung zu kommen.

London, 2. Juni. Die Nachricht von dem Friedens.
schluß erregt in London eine große Freude, die sich
äußerlich in lebhafter Weise kundgab. Ueberall wird ge-
lärmt und mit kleinen Fahnen und Mützen und Bändern
in den Nationalfarben demonstriert. Der Jubel giebt
heute dem Mafeking-Lärm nicht viel nach. Die Omnibusse
und Droschken sind mit Fahnen dekoriert und manche
Eisenbahnzüge kamen heute früh mit bekränzten Lokomotiven
an. Auf der Börse herrschte heute der größte EnthusiaSmus.
Die Straßen um die Börse worett unpassierbar. Abends
artete der Siegesjubel zum allertollsten und größten
Karneval aus. Viele Hauptstraßen sind unpassierbar. Es
herrscht auch sehr viel Betrunkenheit.

London, 2. Juni. Die Einstelliing der Feind-
seligkeiten wird, wie schon erwähnt, im ganzen Lande
mit großem Jubel gefeiert. Jn mehreren Städten ent-
ljießen die Polizeirichter die ihncn vorgeführten
Verhafteten. Viele Fabriken und Schulen wurden
geschlossen.

London, 2. Juni. Die Morgenblättek besprechen
den Abschluß des Friedens mit Genugthuung und zollen
den Buren sowohl wie den englischen Soldaten Anerkennung.
Der „Standard" nennt die Buren den tapfersten Feind,
dem entgegenzutreten, den britischen und Kolonaltruppen
jemals zugefallen sei; i „Moruing Post" erachtet es als
etne glückltche Fügung, daß der König zu einem Zeitpunkt
gekrönt werde, wo das Reich, das er regiere, stärker sei

denn je zuvor. „Daily News" sagt, es liege eine
größere Aufgabe als der Krieg vor dem britischen Volke,
nämlich die Aufgabe, Eintracht und Wohlfahrt in das
zerrüttcte Land zu bringen und den Buren zu zeigen, daß
England sich im Frieden wie im Krieg auszeichnen könne.
„Daily Telegraph" hält es für gut im Jnteresse
Englands, daß die Krisis zu der Zeit ausgebrochen sei,
da es der Fall war; später wäre es zu spät gewesen.
Die Gefahr, worin England geraten sei und die es über-
wunden habe, sei eine tötliche Gefahr gewesen.
Die „Times" sagt: Wir können nunmehr, da der Krieg
beendet ist, unseren imperialistischen Aufgabcn mit
erneuten Kräften nachgehen, kräftiger im Bewnßt-
sein unserer Macht, hoffnungsreicher denn jemals, als die
tapferen Feinde, die uns jetzt als Reichsgcnosscn will«
kommen sind, uns den Krieg aufzwangen."

Utrecht, 2. Juni. Präsident Krüger ließ einem Ver-
treter des Reuterschen Bureaus, der ihn über seine Meinung
bezüglich des Friedensschlusses befragen wollte, mitteilen,
er könne ihm gegenwärtig keine Unterredung gewähren.
Dr. Leyds befindet sich gegenwärtig in Paris, die Buren-
delegierten Fischer, Wcssels und Volmarans sind nicht in
Utrecht. Der Friedensschluß wird von allen hiesigen Buren,
auch von den Delegierten, mit einer beispiellosen Ruhe
und Erregungslosigkeit aufgenommen und besprochen.
Mehrere, zum Teil einflußreiche Buren, wünschen nach
ihrer Angabe nichts sehnlicher, als in die Heimat zurück-
zukehren, sei eS auch als englische Bürger. Viele ließen
einen großen Gutsbesitz zurück, der ihrer bedarf, so Wessels
zum Beispiel.

Neueste Nachrichten.

Berlin, 3. Juni. Mit 30000 Mk. Verbands-
geldern ging der Vorsitzende des Verbandes deulscher
Lederarbeiter, Beißwenzer, durch.

Berlin, 2. Juni. Das Abgeordnetenhaus nahm
trotz der Erklärung des Reichskanzlers v. Bülow (>. erste
Seite) den konservativen A itrag betr. die landw. Zölle
M(t^18 3 gegen 79 Stimmen an.

London, 2. Juni Der Kaiser übersandte dsm Earl
Cadogan, Lordleutnant und Generalgouverneur von
Jrland, folgendes Telegramm: „Jch bitte Ew. Excellenz
meinen aufrichtigen Dank entgegenzunehmen, für den
meinem Bruder und seinem Geschwader berciteten glänzenden
Empfang und gütige Gastfreundschaft. Möge der Besuch
sich als noch ein Band meyr in den Bcziehungen bcider
Länder erweisen.

llsnvtstrssss 120, 2 Irsppsv.

lastitut rum 6vs 8tuäiums ts-smllgr 8p«-soko«s

kür Lrvsobsslig, üsrrsil rulck Osirlsii,
uiltsr Obsrlsitrwg äss Horrv kroksssors 2l. v. Lsrlttr.

Lwsl golelsns ÜLsclslllsn »uk rlsr ^»rl»«r
ZHM' 8lt»o»«1s11rrng.

krsnröslssll, Lnxllsoli, ltllllenlsvk, Rnsslsok, 8p»nisoll,
veutsok kilr 4uMuäsr. Lskrer äer detrsllsnäsn Xatlon

Oonvsrsstion K Oorrssponäonr lättorstur.

W S vrospskts grstrs nnä krsniio. A G

Kxri!MIkgr>i««k drr HrideII>rt,rrIritm>g.

Paris, 3. Juni. Als der Polizeipräfekt Lepine
gestern Vormittag das Krankenhaus verließ, wo er einen
Polizeibeamten besucht hatte, der bei den Straßenkrawallen
verwundet worden war> wurde aus einer gegenüber dem
Kransenhause stehendett Gruppe nach ihm geschosseu.
Der Präfekt wurde nicht getroffen, die Angreifer flohen.

London, 3. Juni. Der König erhielt aus der ganzen
Welt anläßlich des Friedensschlusses G l ü ck w u n s ch-
depeschen. Auch Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz
Josef sandten solche.

v London, 2. Juni. (Unterhaus.) Giöson Bowles
richtet die Frage an die Regierung, ob sie wisse, daß eine
deutschc Streitmacht stch im September 1901 cines Teils
des Gebietes des Kongostaates bemächtigt und die
belgischen Streitkräfte von ihrem Posten vertrieben habe.
Unterstaatssekretär des Aeußern Cranborne erwidert, die
Mitteilungen, die wir von der deutschen Regierung erhalten
haben, erwähnen keinen solchen Zwischenfall, sondern sagen,
daß eine deutsch-kongostaatliche Kommisston mit den Bor-
arbeiten sür die Fesisetzung der Grenze zwischen den deutschen
Besitzungen und dem Kongostaate am Ktvusee beschäftigt sei.

^ Grenoble, 3. Juni. Vier deutsche Studierende
der Universilät Grenoble machten am Freitag früh einen
Ausflug nach dem Kloster Grand Chartrcuse. Zwei von
ihnen, Strötzel und Wasum, unternahmen die B-steigung
des Berggipfels, wobei sie stch verirrten. Stcötzel kam
am nächsten Tage früh allein ins Kloster zurück. Nach
dem anderen Gefährten wurden unverzüglich Nachforschungen
angestellt. Man fand ihn tol und schwer verstümmelt
auf. Er war mehrere Meter abgestürzt._

Vera,itwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua» für den

Jnseratenteil Tl>. Berkenbufch, beide in Heidelberg.

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(Ksoliäiilolr vsrbotso.)

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psrstor, sbsr snob dlsizmig eo vorsisssltsll OsvrittsrstörullKsrr.
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