Heidelberger Zeitung (44) (1902 (Januar bis Juni))

^rdelberger Otto Heinrichsbau zu demselben Resultat ge-
Und zwar ist ihzn der technische Nachweis gelungen. Er
°5igt nämlich, datz der schöne dunkelrote Sandstcin dcs Baues
. verhg^ Hauptgesimses aufhört, dah von da ab' cin

Mttxr Stein vön anderer Art beginnt. Ferner sind die
Lostamente der beiden Nischenfiguren oberhalü des^Hauptge-

^les nachträglich mittelst Klammern der alten Steinschicht
°rgesetzt. Auch sie bestehen aus auderem Gesteiu. Auherdem
Cohmann noch einen Teil des glatt abschliehenden, zur
RNaHme einer Balustrade bestimmten Hauptgesimses nach.

. -t Artillerie. HEe Morgen S Uhr passierten zwei Batte-
„ st des 14. Feldartillcricregiments von Karlsruhe-Gottesaue
»chlere Stadt, um sich auf dcn Artillericschiehplatz uach Gries-
zu begeben.

L ^ Ausgestellt. Jn dem Schaufenster der Firma Heisel,
östuptstrahe, ist der von dem Männergesangverein Heidelberg
dcm nationalen Gesangswcttstreit in Darmstadt crrungene
Preis ausgestellt.

„ Von der Stratzenbah». Nachdem mm die Bctouierungs-
Asphaltierungsarbeiteu vom Karlsplatz bis zum Haupt-
Mnhof fertiggestellt sind, wird der Strabenbahnbctricb wicder,
ost.srüher, unter abwechselnder Benützung beider Gleise durch-
Mchrt „nd zwar wird von morgeus 7 bis mittags
zf Hhr das nördliche Gleis und von 12 Uhr bis
A^riebsschlnß das südliche Gleis befahren werden.
Km Ausweichcn wird morgeus vou 7—12 Uhr, anßer dem be-
Wrenen uördlichen Gleis, daS sndliche Gleis vor deu Häusern Nr. 72
W,80. 13g his 148 und Nr. 210 bis östl. Eude bes Karlsplatzes
mittags von 12 Uhr bis Betriebsschluß, außcr dem befahrenen
Michen Gleis, das nördliche Gleis vor den Hänsern Nr. S3 lus
127 bis 141 und 191 bis 199 beniitzt werden.

-t Ter Allgcmeine deutsche Buchhandlnngsgchilfenverband,
W»se Badcn uud Elsah-Lothringeu, vcranstaltet in diesem
/N'rat drei Versammlungen und zwar in Heidelberg
.Otzotel Adler) am Samstag, den 14. Juni, abends 9 Uhr,
Karlsruhe (Palmengarten) Sonntag, den 22. Jum, nach-
"Otags 2 Uhr, in Freiburg (Burse) Samstag, den 28. Jum,
E>ends 8 Uhr.

Polizeibericht. Ein Kellner wurde wegen Nnhestorung
nd Un Taglöhner wegen Landstreicherei verhaftet. Wegen
"'Ugz kamen vier Personen zur Anzeige.

8 Wieblingcn, 9. Juni. (F a h n e n w c r h e.) Gestern
^Üttig der hicsige M ä n n e r g e s a n g v e r e i n „Lreder-
^anz" das Fest seiner Fahncnweihe. Am Vorabend fand
W musikalischer Zapfenstreich statt und danach cin Konzert im
^usthaus „Zur Rosc". Am Festtage selbst ertöntcn in aller
^(uhe Böllerschüsse und wurdc in allen Ortsstrahen Tagre-
Iille geschlageu. Trotzdem der Himmel ein unfreundliches
^stcht zeigte, da von Zeit zu Zeit der Regen in Strömen nie-
o^Uoh, hatten fich doch verschiedene auswärtige Vcreine ein-
Ist^uden, um zur Verherrlichung des Festes beizutragen.
^/schwittags 3 Uhr stellte sich der Festzug oberhalb des Ortes
^ t und durchzog verschiedene Ortsstrahen, worauf man sich
den Fcftplatz begab, der sich iu dem schönen Freiherrlich
„ !? La Rochesichen Garten befand. Nach einer kurzen Be-
^wtzungsrede des Vorstandes des „Liederkranz", Herrn
jchudner, und nachdem ein Lied gesungeu worden war,
^^ugab Fräulein Pfiöhler mit einer hübschen Ansprache
Fahne dem Fahnenträger Herrn L e p p, welcher sie dan-
u E entgegennahm. Hierauf erfolgte der Gesang des Weihe-
E, "es mit Musikbegleitung. Alsdann ergriff der Festreduer,
K.W Pfarrer Breinlinger, das Wort. Jn markigen,
s„Mlgen Zügen schildcrte er die Bedeutung und die Ge-
cWchte des dcutschen Gesanges, besonders des Volksliedes.
ibv i'uckender Weise ermahnte er die Sänger, immer trcu zu
? Fahne zu stehen, das deutsche Lied hochzuhalten und stets
„ Uchkeit in ihrer Mitte walten zu lassen. Er erwähnte, dah
de unser erhabener Kaiscr, ein groher Förderer der
s^uste, besouders für das Volkslied eingenommen ist. Rau-
.„^stder Beifall wurde dem Redner für seine herrlichen Worte
Alsdann trugen die anwesenden Vereine der Reihe
, N Lieder vor. Da die Sonne von Zeit zu Zeit auch wieder
w Vorscheiu kam, so entwickelte sich auf dem Festplatze bald
«<. regeZ lustiges Treiben. Abends war in verschiedenen
chhäusern Festball. Heute fand cin Volksfest statt, an
^chchem sich besonders die Jugend beteiligte, da Sacklaufen,
d°,. ^chnappen u. s. w. für dasselbe vorgesehen war. Da
Drt am heutigen Tage auch Einquartierung vom Feld-
he, e rch^egiment Nr. 14 erhielt, so läht sich denken, dah
' hier ein lustiges Leben und Treiben herrschte. Dem
chsiederkranz" aber wünschen wir ein ferneres Wachsen
" Gedeihenl

H . X Dossenheim, 9. Juni. (Ki r s ch e n e r n t e.) Heute
tzp -?1ber die Kirschenernte samt dem Versandt begonnen.
sew Ilcherer Preis ist bon den Unterkäuf'ern noch nicht festge-
gewöhnlich werden aber für die ersten Kirschen zwischen
schi lsnd 40 Pfg. für das Pfund bezahlt. Der Versandt ge-
"t infolge der stattgehabten nahaklten, regnerischen Wit-
jy ^ng sm ganzen Mai verhältnismähig spät; die Kirschenernte
Teü r" sonstigen Jahren bei anhaltend gutcm Wetter um diese
Eaii nereits vorüber. Es giebt verhältuismähig sehr we ni g,
die Hälfte des Ertrages vom vorigen Jahre, trotzdem
WEc im vorigen Jahre auch nicht glänzend ausgefallen ist.
hchsugdessen stvd bis jetzt noch keine Grohhändler aus Nord-
„ uchland eingetroffen, wie in sonstigen Jahren; die Kirschen
E,„sten durch Unterküufer aufgekauft, verpackt und versandt.
Niif ^ die schweren Gcwitterregen sprangen dieselben schon
gx/, llud ist es daher gut, wcnn die Ernte rasch von statten
tzch,' Die Einnahmen werden selbst bei den gröhten Baum-
^iekeine gewaltig grohen sein, wie in sonstigen Jahren.
Him Ächeren Gewitterregen der letzten Tage, zum Teil mit
Sii k tzrnchen vermischt, sind an der Bergstrahe, ohne Schaden
kxi„ ^wgen, glücklich vorubergegangen; wir haben bis jetzt
Hiobsnachrichten, wie sie leider aus anderen Gegenden
Landes gemeldet werden, zu berichten.

Mannheim, 9. Juni. (Die Zahl der Besucher
istii-» Lisidwirtschaftsausstellung) war an den verschie-
Fr?u laut „Gen.-Anz.", folgende: Donikerstag 2698,

"rag 7380. Samstag 147S6, Sonntag 57 824.
ieio Mnnnheim, 9. Juni. (Von den Festlich-
dlm Diner heute Nachmittag 2 Uhr im Marmor-

Sängerbundesfeste sind bisher 887 Vereine mit
10104 Sängern und 528 Bannwn angemeldet.

— Schweselregen. Jn der Grafschaft Somerset in
England bl eb nach cinem heftigen Platzrcgei, der Boden
mit einer ganz dünnen Keuste von Schwefel bcdeckt, was
offenbar nstt den vulkanischen Ausbrüchen in West-
indien im Zusammcnhange steht. Cornwall wurde am
Donn rstag von einem eine halbe Minuie danernden E rd-
beben heimgesucht, das die Bevölkerung in große Auf-
regung versetzte, da die Erschüiterung so stark war, daß
Kommoden umstürzten und Bildcr von den Wänden fielen.

Kandel und Aerkehr.

isrankfurt, 9. Juni. Effektensozietät. Abends 6'/« Uhr.
Credttaktien 216.60 b., Disconto-Commandit 187.60 b., Dresdner
Bank 147 b.. Bayer. Bank (München) 71.10 b. G., Getthard
169.80 B. 70 G.. Nordd. Lloyd 110 60 B. 50 G., IV^Proz.
Portugiesen 46.10 b. G, 3proz. Portugiesen 29 50 b. G., Laura
204 90 b., Gelser.kirchen 173 20 B. 10 G. Harpener 177.30 B.
20 G., Hibernia 173 30 B. 20 G-, Eschweilec 227.30 B. 20 G.
Sürther Maschinenfabrik 37.50 b., Wittcner Stahlröhren 52 50 b.,
Rhein.-Westf. Kalkwerke Dornap 108 b. G , Elektr-Ges. Helios
24.50 b.

8'/.-6V- Uhr: —

Bei ruhigem Verkehr zeigten die HauptspekulationSpapiere
gut behauptele Haltung. Von Fonds warcn Portugiesen etwas
schwächer.

WasserstandSnachrichtsn
Neckar. i Rhein.

Hetdelberg, 10., 1.63 gest. 0,03m Lanterburg. 9,5,06, gest. 0,03w
Heilbronn, 5., 0.82, gest. 0 02m Maxau. 9„ 5,18, gest 0,00w
Mannheim. 5,4.50, gest. 0,09m ! Mannheim, 9.. 5,02, gest. 0,02m

des Schlosses imhmen autzer mehreren Damen und
Hofstaates zahlreiche Herren der Mannheimer
zonw teil. Rechts bom Grotzherzog satzen die Grotzher-
und Bürgermeister Beck, links die Erbgrotzherzogin und
sei°„Oerichtspräsident Christ. Unter den übrigen Teilnehmern
heiiv,» ^chähnt Landgerichtsdirektor Zehnter, der Chef des Ge-
Pffs.^vinets Freiherr von Babo, Geh. Oberregierungsrat
die Bürgermeister Martin und von Hollander, Bür-
«olgj ffter Ritter, Geh. Regierungsrat Lanz, Präsident Ni-
itzos.-' Kommerzienrat Reitz, Graf Andlaw, Jntendant Dr.
^ann, Kommerzienrat Ladenburg und Kommerzienrat
Nach dem Diner besuchten die höchsten Herrschaften die

der^^ausstellung. Abends 8.23 Uhr erfolgte die Abreise
belx^Ssten Herrschaften nach Heidelberg, um dort der Schlotz-
Lqch ^wig beizuwohnen. Der Erbgrotzherzog ist Soimtag
hent»^^^nz zurückgekehrt, die Kronprinzessin von Schweden
Ii^ stach^Karlsruhe. Am Mittwoch wird der Kronprinz von

Herrschaften einen
Zu Ehren desselben findet am Abend Hof-

Ves,,^ Karlsruhe den Grotzherzoglichen
^aser"dstatten. Zu Ehren desselben fiw

Staalsmirüster und Kammermestrheit in
Mayern.

München, 7. Juni. Die „Allg. Ztg." schreibt: Mit
einiger Spannung haben wir abgewartet, wie die Zentrums-
presse sich zn der Kammerdebatte vom letzten Donnerstag
über die Petition wegen des „KindeSraubs" stellen würde.
Wir waren auf mancherlci gefaßt, müssen aber gestehen,
daß unsere Erwartungen übertroffen worden stnd; das
Facit lautet:

Dr. Heim zerpflückte gründlich die Darlegungen des
Justizministers, die sehr viel an aufklärender Sachlichkeit, an
kränkender Derbheit daaeaen nichts zu wünfchen übrig lietzen.
Scheute sich doch derselbe nicht, dem Referenten Einseitigkeit
borzuwerfen. Die Exzellenz mutzte sich hierfür übrigens nach
einem verunglückten Beschönigungsversuche eine unzweideutige
Zurechtweisung durch den Abgeordneten Dr. Pichler gefallen
lassen.

So das Münchener Fraktionsorgan, dem es anscheinend
nicht einmal schwer geworden ist, daS geradezu skandalöse
Verhalien per genannten klerikalen Wortführer zu über-
bieten.

Jeder weiß, daß der Justizminister katholischer
Konsession ist; die Gläubigkeit diescs Ministers, eines Bru-
ders des Bischofs von Eichstält, Frhrn. v. Leonrod, ist
bisher von Niemanden angefochten worden. Der Minister
ist überdies eine Persönlichkeit von anerkannter Konzilianz,
von einer so höflichen Sprechweise, daß ihm daraus sogar
der Vorwurf zu großer Nachgiebigkeit gemacht wird. Die
Rede am letzten Donnerstag enthielt auch nicht den leisesten
unsachlichen Vorstoß; sie war lediglich eine aktenmäßig be»
legie, wahrheitsgetreue Darstellung der Thatsachen in
Ausübung dcr ersten Pflicht eines Justizministers, die Ge-
richte, die die Gesetze richtig gehavdhabt haben, vor Herab-
setzungen in der Volksvertretung zu schützen.

Diese Rede hat Dr. Pichler zunächst wiederholt mit
ungchörigen Zwischenrufen unterbrochen. Als der
Prästdent dann eingriff, da half Herr Abgordneter Pichler stch
damit, daß er, ostentativ zum Minister gewandt, der bei
nicht ganz wohlerzogenen Leuten beliebten Gebärde stch
bediente und mit dem Finger auf die Stirn wies!
Der Minister beschränkte sich vornehm auf die wenigen
Worte, er brauche es sich nicht immer gefallen zu laffen,
daß ihm einer der Herren Abgeordneten Vorwürfe durch
Zeichen mache. Er wäre berechtigt gewesen, zu sagen,
daß eine solche Aufführung nicht dem entspreche, was an
guten Manieren von einem Domherrn, Doktor des kanonischen
Rechtes, Prosynodalexaminator u. s. w. erwartet wird, und
daß cin solches Verhalten in der Kammer der Abgeordneten
den Beauftragten der Krone gegenüber nicht nur beleidigend,
sondern geradezu eine leichtfertigeGefährdung des
Konstitutionalismus ist.

Kleine Zeitmrg.

9. Juni. Zum sechsten

Deutsch en

Neueste Nachrichten.

Sibyllenort, 9. Junr. Heute Abend 6 Uhr wurde
folgender Krankheitsbericht ausgegeben. Ueber Tag
war allgemeine Unruhe wieder vorherrschend. Jm
übrigen ist cine wesentliche Aenderung im Befinden des
Königs nicht zu verzeichnen.

Bremen, 9. Juni. Der Schnelldampfer des Nord-
deutschen Lloyd „Kronprinz Wilhelm" stellte einen
neuen Ozeanrekord auf. Das Schiff verließ letzten
Dienstag Nachmittag New-Aork und traf heute Vormittag
10.05 Uhr in Plyrnouth ein. Die auf der Mise erzielte
durchschnittliche Geschwindigkeit betrug 23,53 Seemeilen
in der Stunde. Bisher hielt der Hamburger Dampfer
„Deutschland" mit 23,51 den Ozeanrekord, welcher nun-
mehr durch den „Kronprinz Wilhelm" geschlagen ist.

London, 9. Juni. Nach ciner Depesche Kitcheners
wurden gestern und Samftag Nachmittag trn Ganzen 2500
Gewehre üb erge b e n. wovon 448 den Kapaufständischen,
die übrigen hauptsächlich den Leuien Tewrts gehören.

London, 9. Juni. (Frankf. Ztg.) Jm Gebände der
Allgemeinen Elcktrizttätsgesellschaft in der Queen Victoria
Street in der City, dessen obere Stockwerke der Firma
Murdoch u. Nephew gehören, brach heute Nachmittag
Feuer aus. Oben arbeiteten viele Mädchen. Obwohl
das Gebäude, iu welchem der Brand stattfand, äußerlich
ziemlich unversehrt geblieben ist und abends um 8 Uhr nur
leichte Rauchwolken aus den Fenstern stiegen, war das
Brandunglück doch erheblich. Als der Brand airsbrach,

schrieen mehrere Mädchen aus dem fünften Stock er-
barmungsvoll um Hilfe; verschiedene schrien, sie müßten
hinunterspringen, um nicht zu ersticken. Die Feuerwehr
breitete dann ihre Tücher aus. Fünf Mädchen sprangen
herab; zwei sprangen beinahe gleichzeit^g, kollidierten mit
einander und verletzten stch schwer. Vier Mädchen
und ein Mann sind verletzt; mehrere andere Mädchen
wurden bewußtlos aus dem brennenden Gebäude gerettet.
Jm Schutt sind heute Abend die Leichen von acht
Mädchen und einem Jungen aufgefunden worden.
Man befürchtet noch weitere Leichen im glühenden Schutte.

Rom 9. Juni. (Frankf. Ztg.) Jm heutigen geheimen
Konsistorium, in dem d.r Papst den im letzten Konsi-
storium kreierten Kardinälen den Hut aufsetzte, hielt er die
gewohnte Ansprackie, in der er die alten Klagen über die
Unerträglichkeinn der jetzigen Zustände eraeuerte. Er be-
klagte heftig die Unmoral Neuroms, den Ansturm gegen
die Religion durch das heidnische Palilienfest anf dem Pa-
latin rc., sowie das Streben nach konfessionslosen Schulen
und die dreiste Preßfreiheit. Dabei wnrde auch die pro-
testantische Propaganda in Rom wieder berührt. Der
Papst freut sich nnr über die Huldigunzen zahlreicher
Jubiiäumspilger.

Washington, 10. Juni. Das Repräsentantenhans hat
das Gesetz gegen die Anarchisten mit 175 gegen
38 Stimmen angenommen. Den Antrag, daß die Er-
mordung fremder Botschafter und Gesandter mit dem Tode
bestraft werden soll, zu streichen, ivurde abgelehnt.

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Oonvsrsstion Oorrssponäsnr ^ Uittsratnr.

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MiiltklcgrWAk der HcidkldergkrZkit»«g.

r Berlin, 10. Juni. Das „Berl. Tagebl." meldet:
Jn dem Zuchthaus an der Lehrterstraße in dem sogenannten
Zellengefängnis überfielen gcstern Nachmittag 10 Sträf-
linge einen Aufseher, stecktcn ihm ein Tuch in den Mund,
knebelten ihn mit Handtüchern, lcgtcn ihn dann in eine Ecke
des Saales, wo er hilflos l>egen blieb. Dann nahmen sie ihm
die Schlüffel ab, schlossen die übrigen Gefangenen und die
Aufseher in den Saal ein und zerschnitien die elektrische
Lärmläutleitung. Es gelang jedoch nur zwei, zu ent-
wischen, die übrigen wurden teils bei dem Fluchtversuch,
teils kurz darauf wieder dingfest gemacht.

0 Toulon, 10. Juni. Ein der Luftschifferabteilung
der Marine gehörender Ballon, der den Bewegungen zweier
Torpedo folgte und in dem sich ein Marineleutnant befand,
stürzte in's Meer. Der Leutnant crtrank.

1 London, 10. Juni. Bei dem Brande in der
Königin Victoriastraße sind insgesamt 8 Mädchen und ein
Knabe umgekommen.

Berantwortlich für den redaktionellcn Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beide in Heidelberg.

W «IILSzd - kvklikterAvk

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8peria!g68vkM ieinvi' l.eäepvval'en u. keigeeffslttvki.

Gebetsgottesdienft.

Mittwoch, 11. Zunt.

Peterskirche: 5 Udr: Herr Stadtpfarrer v. Hö nig.

alll 10. flnlli 1902, morAklls 7 Ilstr:

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Osn 9. Inni tagsnbsr rsitv. Usgso, rsitv. Lonnsvsvbsin.

ösromotorstkmü morgons 7 Uhr:

Wottorborivllt

äsr äsntsotiSQ Lssvart« vs»
9. ämii, morxvLS 8 VLr.
(^VLrmsxraä in Osls., ^Visü
iuiä ^Vottsr.)

Lopnb. -j- 10,dM1V, 8s.
8tookb. -si 7, 80, 8sg.
8ign si- 14, 8, 8sqsn.
kstsrsb. -si 8, 0, 8s§.
Sorknm si-11,881V. bä.
Ilsmbe. -j- 11, 81V, bock.
UsmsI-j-13, 881V, bsä.
ösriin -si 12, IV, wolkg.
Lrsnkkrt. -j- 12,81V,vkg.
Lsrlsr. -j- 12, 81V, bsä.
Ilüaobsll -j- 12, IV, wtkg.
IVisn -j- 14, IV, bsit.
Miiob -j- 11, 81V, beä.
önMllo -j- 15, 80, bsit.

IVIutmLSZIiollSS Vkottvr LM II. uncl 12. !uni.

(8nobärnok vorbotsr. >

IVis soZsknlläigt, wsnäsrt äsr lotrts önktvirbsl ostvärts nnä
Usgt mit 750 mm nuomsbr nbsr vänswsrk, 8orääsntsobi»llä,
äor snäöstliobgll 8orä8os nnä äsr ulltsrsn Ostsso, sovis nbsr
8näsksnäillnvisn. Ois Vorpostsa sillos osnsll öoobärnoks ans
äsm IVvston sillä in Irlsoä naä 8obottlsllä bsrsits sillgstrokkss
Nllä snob im 8nävs8toll rvirä äsr Onktäiuek rssob v^isäsr rn-
llobmsll. 1'ilr Llittvoob ist soob vorvisgooä gsvvittsrbskt bs-
vöiktss rmä Ln vsrsinrsltsll 8törnnZso gsllsigtss IVsttsr, knr
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