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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 125-149 (2. Juni 1902 - 30. Juni 1902)
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Montng. 16. Jimi 1902.

l^rstes Blatt.


44. Jahrgang. — 137.

^ rscheint täglich Somitags ausgenonmieii. Preis mit Familienblättern uionatlich SV Pfp. in's Haus aebracht, bei der Expedition nnd dcn Zweigstellen abgeholt 4V Pfg. Durch die Post be-

g. , zogen bierteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

ss u z e i g c n pr ei s: 1V Pfg. für die Ifpaliige Petitzcile oder deren Rauw. Rcklaniezcilc 40 Pfg. Für hiestge Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahrne von Auzeigen an bestimmt
vvrgeschriebencn Tagen wird keine Verantwortlichkeit überuommen. — Anschlag dcr Jnserate auf dcn Plakattafcln dcr Heidelberger Zeitnng und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschlnß Nr. 82

Krankreich anf den Mahnen Deuischlands.

Nach de'ii Ertlärunge'ii, die dcr französische Minister-
^rüsidenl Eennbes nenlich in der Depntiertenkainmer ab-
stegeben hat, beabsichtigt die jetzigc französische Regie-
rinig f ii n f Reforinen einznfiihren. Zie beschreitet da-
>uit einen Weg, ans dein Tentschland znm Teil schon
?or einiger Zeit, znni Teil vor Kurzein vorangegangen
'lt. An erster Stelle wurde der OÄedanke, gewisse Ab-
llaben dnrch eine allgeineine E i n k o in in e n st e n e r
äu ersetzen, ausgesührt. Eine Einkoniuienstener haben
^ahezu alle deutschen Staaten. Als zweite vom neuen
Ministerium angestrebte Reforni nannte Ministerpräsi-
vent Eombes die Einsiihrung des z w e i j ä h r i g e n
i l i t ä r d i e n st e s; in Teutschland bestcht die zwei-
-ahrige Tienstzeit seit 1893. Trittens will das neue
tRiiiisterium die M i l i ä r g e r i ch t s b a r k e i t aus
Grundlagen der modernen Gesetzgcbnng ausbmien;
^as jst in Deutschland schon 1899 geschehen, und der
^unibinner Prozeß darf als Beweis dasür gelten, daß
wir e'ine brauchbare ueue Militärgerichtsbarkeit auf
Nioderner Grnndlage besitzen. Viertens will sich das fran-
sasische. Ministerium mit der V e r st a a t l i ch u n g der
i s e n b a h n e n beschäftigen; damit ist bei nns noch
n> den 70er Ialirdn des 19. Jahrhunderts begonnen
warden, und was in dicser Beziehung noch aussteht, ist
nicht von Velang. Endlich will das franzLsische Ministe-
^Uini an die A l l e r Sversiche r u n g der A r b e i-
/fr denken; in Deutschland besteht die Altersversicheruiig
wit deni Iahre 1889. llebcrblickt nian alle die Aufgaben
wii dem Gebiet der inneren Politik, deren Lösnng das
:Aiiiisterinm Eombes versnchen wird, so muß man ge-
'.when, daß es sich um die wichtigsten Angelegenheiten
bwidelt. In sämtlichen dieser Angelegenheiten den
lUsanzosen voraus zu sein, dars unS Teutsche wohl
wit einiger Betriedigung erfüllen.

W K Deutsches Reich.

Die einzige noch lebende Schwägerin des Feldmarschalls
?rafen Moltke, die Witwe seines 1871 in Lugano ver-
Üorbenen Bruders Adolf, Frau Auguste v. Moltke,
^borene v. Krohn, die am 5. Mai ihr 88. Lcbensjahr
^ollendet hatte, ist, wie die „Köln. Ztg." meldet, in Kreisau,
wo jhr der Feldmarschall unweit seines Schlosses eine hübsch
^legene Villa als Witwcnsitz eingeräumt hatte, am 9. Juni
?^storben. Sie hinterläßt drei Söhne und drei Töchter;
^ älteste Sohn ist der Fideikommißbesitzcr von Kreisau,
^Neralleutnant Wilhelm Graf v. Moltke, Kommandeur
°r 20. Division in Hannover, der zweite Sohn, Helmuth
Moltke, der letzte persönliche Adjutant des Feldmarschalls,

. Kommandeur der 1. Gaidedivision, und der dritte Sohn
der Regierungspräsident Fritz v. Moltke in Potsdam.
k — Ein ernstes Wort an einen engltschen
^°rrespondentc n hat auf dem letzten Empfang bei
^osadowsky der Staatssekretär des Auswärtigen gerichtet.
Mr. Saunders, Korrespondcnt dcr „Times", Frei-
v. Richthofcn ansprach, sagte dieser ihm, wie das
^ogebl.« meldet, scharf und deutlich: „Niemand hat zur
^giftung der öffcntlichen Meinung in England gegen
, EUtschlantz mehr beigetragen als Sic. Jch habe es auch
^rrholt Jhrem Herrn Botschaflcr gesagt, daß bei dem

Einfluß der „Times" in England und dem Wiederhall
ihrer Aeußerungen in Deutschland Jhre tendenziöse, ver-
giftende Berichterstattung gcradezu als Unheil für beide
Länder zu betrachten ist." Das Londoner Blatt wird dies
freilich nur als Reklame auffassen.

Baden.

— Jm Nachtragsetat werden 150000 Mark aus-
geworfen als Beitrag zu den Kosten der Erstellung eines
neuen erzbischöflichen Kanzleigebäudes, 30 009 Mk. für
bauliche Herstellungen am Seminargebäude und der Kirche
in St. Peter und 20 000 Mk. als Beitrag zur Tilgung
ker Schuld dcs Konvikts und des Seminarfouds, sowie
15 000 Mark jährlich zur Bestreitung der Kosten des
Eonvikts und Priesterseminars. Betont wird in dcr Be-
gründuug, daß eine Verpflichtung für die Regierung nicht
vorliege. Diese Anforderungen werden vermutlich nicht un-
angefochten bleiben. So fragt der „Volksfreund", wozu
man die Kirchensteuer eingeführt hätte, wenn der Staat,
obgleich nicht verpflichtet, Lasten auf diese Art auf sich
nehme.

— Um das Verhältnis der Zahl der Professoren zu
jener der nichtelatmäßigen Lehrer (Praktikanten) etwas
günstiger zu gestallen und um den Notstand, welcher durch
den Uebertritt unserer jungen Lehrkräfte in auswärtige
Zchuldienste unscrem Mittelschnlwesen droht, durch Er-
möglichnng frühzeitigerer etatmäßiger Anstellung der
Praktikanten entgegenzuwirken, sollen 16 weitere
Pro fes soren stellen errichtet werden, und zwar je 3 an
Oberrealschulen in Freiburg und Pforzheim, je 2 an jenen
in Karlsruhe und Konstanz, je 1 an den Realgymnasien
zu Kärlsruhe, der Oberrealschule zu Baden und der Real-
schule zu Singen, so an den höheren Bürgerschulen zu
Achern, Bühl und Schwetzingen. Der staätliche Aufwand
fiir dicse neuen Stellen beziffert sich auf 36 000 Mk.

Bayer«.

— Herzog Siegfried in Bayern, der bekannte
Herrenrciter, hat sich in Wien mit Erzherzogin Maria
Annunciata, der 1876 geborenen Tochtcr des ver-
storbenen Erzherzogs Karl Ludwig, verlobt. Der Herzog
steht im 26. Lebensjahre.

Arrs der Karlsruher Zeiturrg.

— Sciue Köiiigliche Hvhcit dcr Großhcrzog haben
nachgcnannten Personen im Gefolge dcs jlronprmzen von
Siam die folgcndcn Ordcnsauszeichnungen verliehcn nud zwar
dem Köuigl Siamesischcn Gesandten in Berlin P h y a V i-
sutr Kosa das Großkrcnz dcs Ordens vom Zähringer
Löwen; dcm Oberstsn nnd Flügeladjutanten Phha Raja-
v a l l a b h - A n u s i s h t a das Kvmmandeurkreiiz zweiter
Klasse des Ordcns Berthold des Ersten und dem Hauptmann
nnd Fliigeladsutanten Luang Sarasliddhy-Anu-
kara des Nitterkreuz erster Klasse dcs Ordens vom Zäh-
ringer Löwen.

Ausland.

Frankrcich.

P aris, 14. Iuni. Die Aussührungen I a u r «'s
über E l s a sz - L o t h r i n g e n sinden auch ihrcn Wider-
hall in der öffentlichen Meinnng. Ani lautesten klingt

er ans dem LAunde Don Ouirotes. Herr DsrouIäde
telegraphiert seinem Freunde, dem nationalistischen AL-
geordneten Pugliesi-Conti: Dieser ganze Absatz der Reds
des anerkannten Führers der Sozialisten ist nnr die
Ilmschreibung ihres so ost gehörten Losnngswortes:
„Rieder mit dcr Armee! Nieder mit dem Vaterland!"
Aber diesmal erschalll es nicht auf der Straße oder im
Versammlungsranm, sondern mitten im Parlameiit wa-
gen sie, es vorzubringen, nnd Delcass6 schweigt dazu nnd
der Ministerpräsideiit schlägt die Augen nieder und der
deutsche Botschafter trinmphiert. Nur der Kammerprä-
sident nnd ihr Nationalisten habt gesagt, was zn sagen
war. Tank aus Herzensgrund, daß ihr diesem freiwillig
Annektierten, diesem Rechtsverachter nnd Halbverräter
enre ganze Entrüstnng und Verachtung ins Gesicht ge-
schlendert habt!" Tie Geftihle DÄouIödes teilt der
schanmschlagende „Figaro". Er giebt ihnen Ausdruck in
Bildern, die deutlich an sein Gewerbe erinnern, indem er
schreibt: „Tie Pille Ianres' war zu bitter, man hat sie
nicht heriinterschlucken können und sie dem Redner zurück-
gegeben. Er hatte zu sehr auf das Vergessen gerechnet,
er wcckte, ohne es zn wollen, unruhig schlnmmernde Ge-
fühle, ^er stach ats Ehirurg ein Geschwür auf, das die
Zarte Hand einer barmherzigen Schwester hätte verbinden
müsseii. Die Galerie that sehr wohl daran, diesen Wund-
arzt abzuweisen. Die Kundgebung der Käinmer ist ein
gutes Zeichen, sie beweist den Ueberlebenden der grotzen
Verstümmelnng, dasz sie noch zahlreich genng sind, um
anf die Eindrnck zn machen, die, weil sie jene Verstüm-
melnng nicht gesehen haben, sich mit ihr absinden. Die
Knndgebung zeigt, daß nian die Trauer jener achtet und
ihre edlen Hoffnnngen niemals ermatten lassen wird."
Wenn es also nach Däroulede und „Figaro" gehen soll,
so werden ihre Landslente sortfahren müssen, wie hyp-
notisiert nach dem Vogesentoch zu stierem Jndes erhebt
sich anch eine Stimme dagegen. Ter sozialistisch-rädikale
Abgeordnete Maret stimmt im „Radikal" den Aus-
ftihrungen Ianrees' Pollkommen bci, indem er schrcibt:
„Iaures hat den seltenen Biut gehabt, aus der Redner-
tribüne zu sagen, was alle Welt denkt, nnd gerade des-
wegen hat er ein Gewitter von Flüchen über stch ent-
laden, dcnn sagen, was alle Welt denkt, heißt gesunden
Plenschenverstand besitzen, aber nichts ist gcfährlicher als
dieses Besitztnm. Was sollte wohl aus den Monarchieen,
ans den Retigionen, ans den Gerichtsbehörden und aus
den sünfaktigen Trauerspielen wcrden, wenn die Blen-
schen gesunden Verstand hätten? Zeigt mir doch in der
Welt ein einziges Ting, das gesnnden Sinn hat, nicht
einmal die Erde in höchst eigener Person hat ihn; denn
hat es Sinn nnd Verftand, sich ewig nm stch selbst zu
drehen, ohne znm Ziel zu gelangen und ohne zu wissen,
warnm man sich dreht? Und da hat dieser nnglückselige
Ianrös noch die Anniasznng, gesunden Meiischeiiberstand
zu zeigen!"

England.

— Generallentnant N. G. Lyttteton, der an Stelle
General Viscoiint zlitcheners ernannte künstige britische
Oberbesehlshaber sür Südasrika, ist — es verdient dies
besonders hervorgehoben zii werden — ein überzeugter
Anhänger liberaler Parteipolitik, nnd als solcher war er
längere Zeit Privatsekretür des Prcmierministers Mr.
William Eward Gladstone, dessen „schwacher" Haltnng
in der Majnbasrage zu Beginn der 80er Jahre die kon-

Wom germanischen Wuseum.

"»s Germanische Muscum in Nürnbcrg vegeht gegeu-
pas Iubiläum sciues 50jährigen Bestehcns. Hcute, am
8c,i P8- ist dcr Hauptfcsttag. Das Programm für deu gUfti-
o n u t a g sah vor: Halb 11 Uhr vormittags : Fest-
lft.-dcr nenen Waffenhaklc des Germauischen Muscums:

Eröffuung der ueue» Waffenhalle durch deu ersten
fts^llor dcs Museums; Begrüszungsreden. Festrede von Pro-
Dr. Lichtwark aus Hamburg. Gesaug. Eröffuuug der
8k,^ugerichtetcu Bauerustubeu und Gaug durch die Sammlun-
Äs,.-°es Muscums. — Um 1 Uhr: Frühstück im Hofe des
hlgPUrns — hci schlechtcm Wetter iu dcr Waffcu-'
gcgcbcu vou der Freiherrlich vou Tucherscheu Brauerei.
ftd-a Uhr nachmittags: Konzert der kgl. bayerischen Vokal-
lp, ^ N Lorcnzkirche. 7 llhr abends: Festmahl

Mel Strausz.

^»iks Ute Montag ivaren für den Vormittag ivegen des
tz'P?"8es der an dem Fest teilnehmenden deulschcn Fürsten
uer daran sich anschlicszenden Parade im Museum keine
>>!,s Ptaltungen vorgeschen; um 11 Uhr soll uur cin Frühstück
M Ludwigstorzwinger stattfinden. Um 2 Uhr nach-
^l„si,8s crfolgt dcr festliche Empfang der Fürstlichkeiteu im
ftftsftun; „ach der Bcgrühnng die Verlesung des Stiftungs-
ikftlesr ''Eier die von Sr. Majestät dcm Kaiser gestiftete
°c,„ uhe Sammlung von Kaiscrsiegeln von Pipin bis Franz
oweitcn; hieranf folgt ein Nundgang dnrch die Samm-
ö> d-,. 6 Uhr nachmittags, sowie um halb 7 Uhr findet

^di^^Patharinenkirche cinc Aufführung der Haus Sachsschcn
fttt.' Tic ungleicheu Kiudcr Evae uud Der Krämerskorb
> A 5 soürgermeister Jäger hat hierzu cin Vorsprel gedichtct.

d» "äl nachmittags findet eiu den Gästcn des Museums
. gcgcbcnes Fest im Stadtpark statt.

^»rn», ^^?iser bleibt zwölf Stundeu iu Nürnbcrg, von 0 Uhr
^ bis g izhr abends. Um diese Zcit erfolgt die Abreise

uach Bouu; die Aukuuft iu dieser Stadt ist aus Dienstag 8 Uhr
früh augesetzt.

Der zweite Dircktor des Gcrmauischeu Museums, Herr
Haus Bosch, ist dieser Tage vou eincm leichtcn Schlaganfall
üetroffen worden und wird infolgedcssen zum groszen Be-
dauern aller, die dic groszeu Verdieuste dicses üortrcfflichen
Beamte» zu Ivürdige» wisseu, au dcu bevorsteheude» Festlich-
keitcu uicht teiluehmeu köuueu.

Der Prinzrcgeut fuhr heute, Montag, früh 5 Uhr 15 Miu.
mit zahlreichem Gefolge, daruuter Prinz Ludwig, Prinz und
Prinzessin Leopvld, mit Hofzug nach Nürnberg; Dicustag
6 Uhr früh trifst der Negent Ivieder iu Müncheu ciu; der Hof-
zug besteht aus sieben Salonwagen, für die Rückfährt werdcu
iu Nüruberg uoch zwei Schlafivagcu beigestellt; es werdcu für
mehr als 30 Persoueu Schlaflager im Hofzug bereitet, da die
Fahrt vou Nüruberg uach München von 10 Uhr nachts
bis 5 Uhr morgeus dauert.

Nürubcrg, 15. Juui. Die Feicr des 50jährigeu Jubilaums
des Germanischeu Museums begauu hcutc Vormittag mit eincm
Festakt iu dcr grotzen neucu gotischeu Waffeuhallc des
Museums, Ivo das Geschcuk des Kaisers, ein kostbarer Schrcin
im altdeutschen Stil mit der Siegelsammluug der deutschen
Kaiser bereits Uufstelluug gefuiiden hatte. Dabor stauden die
Büsten des Kaisers uud des Prinzregenteu. Gesang lcitete
die Feier eiu. Dcr erste Direktor des Museums von Bezold
begrützte alsdann die Gäste und dankte dem deutschen Volke
sür die Föröeruug des Muscums. Reduer gedachte des Grüu-
ders Freiherru von uud zu Aufsetz uud daukte iusbesoudere
dem Protektor Prinzregenten Luitpold. Der bayerische Kul-
iusminister Dr. von Laudmann versicherte hierauf das Museum
her weitereu regen Anteilnähme der baycrischeu Regierung uud
teilte mit, der»Prinzregent habe dem Museum als Gescheuk
die Origiualpartitur dcr „Meistersingcr" überlasseu, soivie
eiue grotze Anzahl Nürube.rger Origiualdrucke aus der Staats-
bibliothck. Der Miuistcr kimdigte feruer eiue Rcihe vou Aus-
zeichnuugen an.

Vcrliehcu wurdeu dem ersten Bürgermeistcr der Stadt
N'ürnberg Dr. v. Schuh der Raug eiues Gcheimeu Hofrats»
Geheimrat Prof. Dummler-Berlin der Michaelsordcu zweiter
Klassc, dcu Museumsdirektoren von Bezold uud Bösch der
Michaelsordeu drirter Klasse, ebenso dem Profcssor Alwin
Schulz-Prag. Der geheime Oberregieruugsrat Lcivald ver-
las alsdaun ciu Schreiben dcs Staatssekrerärs Grafen von
Posadowsky, in dcm dicser namens der Reichsregieruug auch
ferucr dic Ziele uud Zwccke der natioualen Austalt zu fördern
versprach. Erster Bürgermeister Dr. v. Schuh sprach uamcns
der Stadt Nüruberg. Der prcußische Kultusministcr Doktor
Studt überreichtc uamcns der prcutzischen lluterrichtsverwal-
tung eiue Sammlung von Lichtüilderu nach den Deukmälern
dcr Baukunst iu den preutzischcu wcstlichen Provinzen.

Es folgte eine grotze Reihe vou A n s p r a ch c u, dar-
untcr die des Professors Erich Schmid-Berlin für dic prcußische
Akademie der Wissenschaftcn, dcs Geheimrats v. Wcber für
die Niüucheuer Akademie, des Profcssors Wilmauns-Boun für
die nicht-bayerischen llnipersitätcu, des Professors von Heigl
uamcns dcr Univcrsitäteii Müncheu uud Würzburg, des Pro-
fessors Frauk-Bostou, des Generaldirektors der Berlincr Mu-
seeu Dr. Schüuc-Berliu, des Professors Schulz-Prag. Mit be-
souders starkem Beifall wurde die Rede des Professors Schwiud-
Wieu aufgcuommeu, der sehr wnrm im Namcu der österreichi-
scheu und Wieuer Gelehrteuwelt sprach, feruer die Ausprache
dcs Schwcizcr Professors Vetter-Beru, soivie die Wortc des
Stadtrates Dr. Wesselsky, dcr die Stadt Wieu oertrat. Zahl-
reiche Adressen uud Ehreugcschenke wurdeu Uberrcicht. Dircktor
von Bczotd danktc für dic ausgesprocheueu Wüusche und
crwähnte die vou der lvüritemüergischen und der badischen
Regieruug gcschcukten Gipsabgüsse, sowie mit besoudercr
Freude die Fabersche Stiftuug im Betrage von 500 000 Mark
uud die Stistung eines uugeiianuteu Nürubergers im Bctrage
vou 10 000 Mark.

Hierauf hiclt Professor Licht w ark - Hamburg ciue
F c sr r e d e über den uiederdeutscheu Künstler Meister Ber-
 
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