Heidelberger Zeitung (44) (1902 (Januar bis Juni))

Wekanntmachung.

Das Oberersatzgeschäft pro 19V2 betr.
Nr. S140L1. Das Oberersatzgeschäft im AushebungSderirk
Heidelberg für daS Iahr 19b2 findet am

SamStag, den 2l. Juui, beginnend vorm. 8V? Uhr,

Montag,
Dienstag,
Mittwoch,
DonnerStag
Freitag,
Samstag,
Montag,

23.

2».

23.

26.

27.

28.
30.

8'/-

8

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8'/-

im Gasthaus zum Prinz Max, Marstallstraße dahier statt.

Es haben zu erscheinen:

1. Samstag. den 2i. Iuni:

s) sämtliche von dcr Ersatzkommission als dauernd untauglich er-
klärten Militärpflichtigen,

b) sämtliche von der Ersatzkommisfion zum Landsturm in Vorschlag
gebrachten Militärpflichtigcn.

2. Montag. den 23. Iuni:

s) sämtliche von der Ersatzkommission zur Ersatzreferve in Vorschlag
gebrachten Militärpflichtigen,

b)i dicjenigen Militärpflichtigen, die sich dieses Jahr beim Musterungs-
geschäft „sreiwillig" gemeldet, also auf die Vorteile der Losung ver-
zichtet haben und von der Ersatzkommission für tauglich befunden
worden sind,

e) die vorweg einzustrllenden Militärpflichtigen.

3. Dirnstag, den 24. Iuni: Die für tauglick erklärten Militärpflich-

tigcn srührrer Jahrgänge, sämtlicke deS IahrgangS l88v
und dirjenigen des Iahrgangs 188l auS den Gemeindrn
Altenback bis mit Heddesback

4. Mittwoel', den 23. Iuui: Die für touglich erklärten Militär-

pflichtigcn des Iahrgangs 1881 der Stadt Heidelberg nnd der
Gemeinden Heiligkreuzsteinack bis mit Ziegelhausen

5. DonnerStag, den 26. Iuni: Die für tauglich erklärten Militär-

pflichtigen des IahrgangS l882 mit der LoSnummer l bis mit 465.

6. Freitag, den 27. Iuni: Der Rest der für tatzglich erklärten

Militärpflichtigen des Jahrgangs l882.

7. SamStag den 28. Iuni:

s) die znr Disposition der Ersatzbehördeu entlassenen Mannschaften,

b) die z. Zt. noch vorläufig beurlaubten Rekruten,

e) die von den Truppen- bezw. Marineteilen als untauglich abgewiesenen
Einjährig-Freiwilligen.

8. Montag, den 3V. Iuni:

a) sämtliche Gestellungspflichtige, welche nach der im lauscnden Jahre
hier stattgehabten Mniterung zugezogen sind und sich anderwärts vor
den Ersatzbehörden gestellt haben,

b) diejenigcn Militärpflichtigcn, welche sich in diesem Jahre noch nickt
gestelli habcn, soweit sie von der Gestellung zur Aushebung nicht
ausdrücklich entbunden wordcn sind.

Am 21., 23., 24., 26, 27. und 28. Juni habcn auch die auf diese Tage
vorgeladenen Personen des Beurlaubtenstandes zu erscheinen.

Die Verdescheidung der Zurückftellungs und BesreiungS-
gesucke durch die vcrstärkte Obcrersatzkommission findet am

Montag, den 3V. Iuni vormitragS 9 Uhr,
statt. Hierzu habcn sich die Beteiligten einzufinden.

Jm übrigen wird noch besonders bemerkt:

1) Sämtliche Stellungspflichtigen haben sich jeweils eine halbe Stunde
vor Beginn des Geschäfts bei dem Musterungsranme einzufinden.

2) Die Militärpflichtigen haben genau an dcm Tag zu erscheinen, auf
welchen sie geladen sind, und zwor pünktlich zur festgesetzten Zeit in reinem
und nü chternem Zustande und ihre Losuugsscheine (bezw. Berechtigungs-
scheine) oder sonstige Militärpapiere mitzubringen.

3) Wcr durch Krankheit am Erscheinen verhindert ist, hat ein ärztliches
Zeugnis einzurcichcn; dasselbe ist durch die Ortspolizeibehörde zu beglaubigen,
sofern der ausstellende Arzt nicht amtlich angestellt ist. Gemütskranke, Blöd-
flnnige, Krüppel rc. köiinen auf Grund eines derartigcn Zeugnisses von der
Gestellung überhaupt besreit werdcn. Versuche Militärpflichtiger zur Täuschung
unterliegen der Strafbestimmung des 8 113 des R.-St.-G.-B. Die Militär-
pfli chtigen, wclche an einem Gebrcchen zu leiden behaupten, werden noch aus-
drü cklich daraus aufmerksam gemacht, daß es sich empfiehlt, ein Zeugnis eines
Spezialarztcs oder des behandeluden Arztes hierüber beizubringeu. Derartige
Zeugnisse müssen von der Ortspolizeibehörde beglaubigt sein, falls der aus-
stcllende Arzt nicht Bezirksarzt ist.

4) Die ohne genügende Entschuldigung Ausbleibenden werden gemäß 8.26
Z. 7 W.-O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft,
auch können ihnen die Vorteile der Losung entzogen und sie als vorweg Einzu-
stellcnde behandclt werdcn.

5) Wer sich der Gestcllung böslich entzieht, wird als unsicherer Dienst-
pflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemustert und sofort bei einem

Truppenteil eingestellt werden.

6) Diejeuigen Militärpflichtigen, wclche zu spät körperlich iinrein oder an-
gctrunken erscheinen, haben Ordnnngsstrafeu zu gewärtigcn, ebeuso wird jedc
Störung der Ruhe uud Ordnuug währeud dcs Aushcbungsgeschäfts an den

aran bcteiligten Militärpflichtigen mit Strafe geahndet.

7) Gesnche uni Besreiung oder Zurückstellung vom Militärdienst infolge
bürgerlicher Verhältnisse, welche nicht rechtzeitig eingereicht worden sind, können
bei der Reklaniationstagfahrt nur dann berücksichtigt werdeu, wenn die Ver-
anlassuna zur Neklamatiou erst nach der Musterung entstanden ist.

8) Jn denjenigen Fällcn, in denen zufolge der weiteren Anshebung mehrere
Brüder gleichzcitig in dcn Militärdienst gelaugen bezw. im Militärdienst stehen
würdcu, kaun dic Zurückstellung des jüngeren beantragt werden. Ein derartiger
Antrag wäre rechtzeitig vor der Reklainationstagfahrt zu stellen.

9. Die Nichtannielduug zur Stsmmrolle entbindet nicht von der Gestel-
lungspflicht; jeder Militärpflichtige, welcber zur Zeit des Aushebungsgeschäfts
im diessciligcn Bezirk seiuen daucrndeu Aufcnthalt odcr Wohnsitz hat, ist des-
halb zur Gestellung verpflichtet, wenn ihm auch cine besondcre Ladung hierzu
nicht eröffnet werdcn sollte.

10) Jeder in den Grnndlisten des Aushebungsbezirks enthaltene Militär-
pflichtige ist berechtigt, im Aushebuiigstermiu zu erscheinen und der Ober-
Ersatzkommission etwaige Anliegcn vorzutragen.

Die Bttrgermeisterämter (Stabhalterämter) werden beauftragt, Vor-
stehendes durch Anschlag an der Ortstafei und mittelst der Schelle alsbald
Sffentlich bekannt zu machen, außerdem aber auch alle Pflichtigen noch per-
sönlich vorladen zu lasscn, zu welchem Zweck den Bürgermeisterämtern Ladungs-
listen zugehen werden. Jeder Pflichtige hat die Eröffnung der Ladung auf der
Ladungsliste unterschriftlich zu bescheinigen; kann die Vorladung demselben
nicht persönlich eröffuet wcrden, so hat dies unter Angabe des Gruudes an die
Eltern, Lehr- oder Dieustherrn zu geschehen. Die mit Eröffnungsbescheinigung
versehenen Ladiiiigslisteu sind sofort hierhcr wieder vorzulegen. Sollteu sich
nachträglich Plililürpflichtige anmeldeu, so ist sofort (mittelst Formulars) An-
zeige hierher zu erstattcn; eventuell ist der Losungsschein des Pflichtigen anzu-
schließen.

Nur diejenigc» Herren Vttrgermeister. aus dercn Gemeinden Nekla-
«ationsg.suche vorliege», haben am letzien Aush buugstage zu erscheinen.

Die Kenulnisnahirie und dcr Vollzug diejer Vcrfüguiig ist umgehend
anher auzuzeigen.

Heidelberg, den 2. Juni 1902.

Kroßy. Mezirksamt.

Dr Dvlderer.

Großh. .«dilchc StMlSkiseiiliilllilen

Montag, 7. Juli d. I.. wird eiu Souderzug von Vasel
(bad. Bahnhos) uacy B rlm und Hon burg abgeheu, zu welchcm im
Preis sedr crmäßigte, 45 Tage güliigc Ni ckfahrkarlen ausgegeben
werden. Näheres desagcn die ans den badischcn Slationen angeschlagenen
nnd in dcn Slusku .flsburcaus aufl egcndeu Plakake.

Karlsruhc, den 15. Juni 1902.

Kr. Keneratdireklion.


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