DOI Artikel:
Schoenfelder, Lothar Bruno Karl: Hygiene und Innen-Kunst, [1]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12313#0202
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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT JOSEF RINGS—DARMSTADT. Entwurf zu einem Kinder-Zimmer im Dachraum.
HYGIENE UND INNEN-KUNST.
Von Stadtbaurat Schoenfelder-Elberfeld.
Wenn wir zunächst einmal herausschälen, was
für Forderungen die Hygiene ganz allgemein
inbezug auf das »Wohnen« stellt, so springen uns
folgende drei wichtigen Thesen in die Augen:
Zunächst sagt die Hygiene:
1. Lasset das Licht ein in eure Zimmer, damit ihr
sehen könnt, und damit die Sonnenstrahlen ihre
wärmenden und desinfizierenden Wirkungen
ausüben können. Die lebenfördernde Kraft der
Sonne, ihre mikrobenzerstörende Kraft ver-
gesset nie!
2. Weiter sagt die Hygiene: Gedenket der Heil-
wirkung der Luft und ihres Sauerstoffes! Schlürfet
die Luft wie ein köstliches Getränk! Sie ist
mehr wert als Speise und Trank.
3. Schaffet den Schmutz und Staub weg, so oft
und so gründlich ihr könnt! Im Staube voll-
ziehen sich ununterbrochen Zersetzungsvorgänge.
Der Staub ist der Abraum des menschlichen
Lebensprozesses. Hinaus mit ihm aus euren
Wohnungen!
»Das sind Binsenwahrheiten, die unseren
Urahnen schon bekannt waren«, wird man sagen,
und ich erwidere: Die Grundsätze sind nicht neu,
nur die Intensität, mit der sie jetzt das Leben
durchdringen und beeinflussen. Nur die Schale
der Nuß kannte man, nicht den Kern. Die
Wissenschaft ist auch hier in die Tiefe gegangen,
Daß die Erkenntnis ihrer Wahrheiten schon in
jede Hütte zu dringen beginnt, ist ein ungeheurer
Erfolg. —
Die Macht der hygienischen Forderungen ist
heute so groß, daß sie auch in das Schaffen des
Innenkünstlers bestimmend eingreifen. Wir wollen
nun untersuchen, wie sich dieser Einfluß auf den
verschiedenen Gebieten der Innenarchitektur äußert.
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT JOSEF RINGS—DARMSTADT. Entwurf zu einem Kinder-Zimmer im Dachraum.
HYGIENE UND INNEN-KUNST.
Von Stadtbaurat Schoenfelder-Elberfeld.
Wenn wir zunächst einmal herausschälen, was
für Forderungen die Hygiene ganz allgemein
inbezug auf das »Wohnen« stellt, so springen uns
folgende drei wichtigen Thesen in die Augen:
Zunächst sagt die Hygiene:
1. Lasset das Licht ein in eure Zimmer, damit ihr
sehen könnt, und damit die Sonnenstrahlen ihre
wärmenden und desinfizierenden Wirkungen
ausüben können. Die lebenfördernde Kraft der
Sonne, ihre mikrobenzerstörende Kraft ver-
gesset nie!
2. Weiter sagt die Hygiene: Gedenket der Heil-
wirkung der Luft und ihres Sauerstoffes! Schlürfet
die Luft wie ein köstliches Getränk! Sie ist
mehr wert als Speise und Trank.
3. Schaffet den Schmutz und Staub weg, so oft
und so gründlich ihr könnt! Im Staube voll-
ziehen sich ununterbrochen Zersetzungsvorgänge.
Der Staub ist der Abraum des menschlichen
Lebensprozesses. Hinaus mit ihm aus euren
Wohnungen!
»Das sind Binsenwahrheiten, die unseren
Urahnen schon bekannt waren«, wird man sagen,
und ich erwidere: Die Grundsätze sind nicht neu,
nur die Intensität, mit der sie jetzt das Leben
durchdringen und beeinflussen. Nur die Schale
der Nuß kannte man, nicht den Kern. Die
Wissenschaft ist auch hier in die Tiefe gegangen,
Daß die Erkenntnis ihrer Wahrheiten schon in
jede Hütte zu dringen beginnt, ist ein ungeheurer
Erfolg. —
Die Macht der hygienischen Forderungen ist
heute so groß, daß sie auch in das Schaffen des
Innenkünstlers bestimmend eingreifen. Wir wollen
nun untersuchen, wie sich dieser Einfluß auf den
verschiedenen Gebieten der Innenarchitektur äußert.