DOI Artikel:
Rauter, Gustav: Ein neues Material für kunstgewerbliche Verarbeitung: (Galalith)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12313#0334
326
INNEN-DEKORATION
es daher nicht zu solchen Zwecken
verwenden, in denen es mit Flüssig-
keit in Berührung kommen könnte.
Die Einwirkung des Wassers besteht
indessen nicht in einer Auflösung des
Galaliths, sondern nur in einem Auf-
quellen. Läßt man das Galalith nach-
her trocknen, so nimmt es seine frühere
Beschaffenheit wieder an.
Da bei der Herstellung von Gala-
lith Säuren oder Riechstoffe nicht an-
gewendet werden, so greift es weder
Metalle an, noch besitzt es einen
eigenen Geruch.
Das Galalith kommt in Platten
von 2 — 16 mm Stärke und in Stäben
von 5—25 mm Durchmesser in den
Handel, die in größerer Farbenauswahl
vorrätig sind, während die Herstellung
nicht vorrätiger Stücke je nach der
gewünschten Stärke etwa 8 Tage bis
ein halbes Jahr dauert. Dies kommt
daher, daß die Vorgänge, die das Er-
härten dickerer Stücke bewirken, nur
sehr langsam in deren Kern hinein
oder Druck entwässert wird, bis er
fest und durchscheinend geworden
ist; alsdann wird die Masse durch
Formaldehyd gehärtet. Indem man
beim Ausfällen gefärbte Metallsalze
oder anderweitige Farben zusetzt,
kann das Erzeugnis in jedem ge-
wünschten Ton hergestelt werden.
Es kommen sowohl einfarbige, wie
auch gemusterte und marmorierte
Massen in den Handel, insbesondere
Schildpatt- und Marmornachahm-
ungen. Das Material wird ferner
sowohl seiner eigentlichen Natur
entsprechend in durchscheinendem,
wie auch in undurchsichtigem Zu-
stande geliefert.
Galalith ist in seinen äußeren
Eigenschaften dem Horn, auch dem
Zelluloid ähnlich. Es kann überall
da benutzt werden, wo man sonst
Horn, Zelluloid, Elfenbein oder der-
gleichen verwendet. Vor dem Zellu-
loid hat es insbesondere den großen
Vorzug, nicht feuergefährlich zu
sein, während es mit Horn die
Eigenschaft teilt, von Feuchtigkeit ^ .. , /n „ , „, .,
° a ARCHITEKT MC. LACHLAN. Entwürfe {Bett und Kleiderschrank)
angegriffen zu werden. Man darf für Hasü & Hahn—Stuttgart.
INNEN-DEKORATION
es daher nicht zu solchen Zwecken
verwenden, in denen es mit Flüssig-
keit in Berührung kommen könnte.
Die Einwirkung des Wassers besteht
indessen nicht in einer Auflösung des
Galaliths, sondern nur in einem Auf-
quellen. Läßt man das Galalith nach-
her trocknen, so nimmt es seine frühere
Beschaffenheit wieder an.
Da bei der Herstellung von Gala-
lith Säuren oder Riechstoffe nicht an-
gewendet werden, so greift es weder
Metalle an, noch besitzt es einen
eigenen Geruch.
Das Galalith kommt in Platten
von 2 — 16 mm Stärke und in Stäben
von 5—25 mm Durchmesser in den
Handel, die in größerer Farbenauswahl
vorrätig sind, während die Herstellung
nicht vorrätiger Stücke je nach der
gewünschten Stärke etwa 8 Tage bis
ein halbes Jahr dauert. Dies kommt
daher, daß die Vorgänge, die das Er-
härten dickerer Stücke bewirken, nur
sehr langsam in deren Kern hinein
oder Druck entwässert wird, bis er
fest und durchscheinend geworden
ist; alsdann wird die Masse durch
Formaldehyd gehärtet. Indem man
beim Ausfällen gefärbte Metallsalze
oder anderweitige Farben zusetzt,
kann das Erzeugnis in jedem ge-
wünschten Ton hergestelt werden.
Es kommen sowohl einfarbige, wie
auch gemusterte und marmorierte
Massen in den Handel, insbesondere
Schildpatt- und Marmornachahm-
ungen. Das Material wird ferner
sowohl seiner eigentlichen Natur
entsprechend in durchscheinendem,
wie auch in undurchsichtigem Zu-
stande geliefert.
Galalith ist in seinen äußeren
Eigenschaften dem Horn, auch dem
Zelluloid ähnlich. Es kann überall
da benutzt werden, wo man sonst
Horn, Zelluloid, Elfenbein oder der-
gleichen verwendet. Vor dem Zellu-
loid hat es insbesondere den großen
Vorzug, nicht feuergefährlich zu
sein, während es mit Horn die
Eigenschaft teilt, von Feuchtigkeit ^ .. , /n „ , „, .,
° a ARCHITEKT MC. LACHLAN. Entwürfe {Bett und Kleiderschrank)
angegriffen zu werden. Man darf für Hasü & Hahn—Stuttgart.