DOI Artikel:
Schulze, Otto: Zur Lage des Kunst-Handwerks
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0259
INNEN-DEKORATION
M5
PROFESSOR
BRUNO PAUL
BERLIN.
MUSIK- UND
EMPFANGS-RAUM
JN PAL1SANDER.
FLÜGEL: ERNST
KAPS-DK ESDKN.
ein ruhiger, dem Ziele der Bewegung »angepaßterer«
sein. Mit Schreien allein ist nur in seltenen Fällen
etwas zu erreichen; der ehrlichste Kampf wird
mit Waffen gleicher Art gekämpft.
Es scheint mir durchaus gerechtfertigt, daß die
von großen wirtschaftlichen Verschiebungen Betroffenen
darauf aus sind, Schädigungen von sich möglichst ab-
zuweisen. Nicht immer ist das möglich; das Neue
wird stets eine Entwertung des Alten herbeiführen.
Fragen wir alte Vergoldermeister, was ihnen von der
früheren Herrlichkeit ihres Gewerbes geblieben ist, oder
den Hauderer, der von der Eisenbahn, den Droschken-
kutscher, der seine Rosinante der »Elektrischen« hat
opfern müssen ! Hat auch sonst jemand der Ersterbung
der Gußeisenseuche eine Träne nachgeweint, nachdem
wir wieder gelernt hatten, das Eisen im Feuer durch
Hammer und Ambos zu adeln! Und wie vielen Surro-
gaten und Imitationen sind wir bis aufs Messer zuleibe
gegangen. Dadurch sind wirtschaftliche Verschiebungen
in der Art und Weise des Geldverdienens eingetreten,
aber doch keine Notlagen für ganze Menschenklassen.
Man kann ja auch nicht auf ein und demselben Acker
jahraus-jahrein Getreide bauen; man muß Kartoffeln,
Rüben und dergleichen dazwischen wechseln lassen, um
den Acker ertragsfähig zu erhalten.
Da werden Klagen laut: die moderne Bewegung
M5
PROFESSOR
BRUNO PAUL
BERLIN.
MUSIK- UND
EMPFANGS-RAUM
JN PAL1SANDER.
FLÜGEL: ERNST
KAPS-DK ESDKN.
ein ruhiger, dem Ziele der Bewegung »angepaßterer«
sein. Mit Schreien allein ist nur in seltenen Fällen
etwas zu erreichen; der ehrlichste Kampf wird
mit Waffen gleicher Art gekämpft.
Es scheint mir durchaus gerechtfertigt, daß die
von großen wirtschaftlichen Verschiebungen Betroffenen
darauf aus sind, Schädigungen von sich möglichst ab-
zuweisen. Nicht immer ist das möglich; das Neue
wird stets eine Entwertung des Alten herbeiführen.
Fragen wir alte Vergoldermeister, was ihnen von der
früheren Herrlichkeit ihres Gewerbes geblieben ist, oder
den Hauderer, der von der Eisenbahn, den Droschken-
kutscher, der seine Rosinante der »Elektrischen« hat
opfern müssen ! Hat auch sonst jemand der Ersterbung
der Gußeisenseuche eine Träne nachgeweint, nachdem
wir wieder gelernt hatten, das Eisen im Feuer durch
Hammer und Ambos zu adeln! Und wie vielen Surro-
gaten und Imitationen sind wir bis aufs Messer zuleibe
gegangen. Dadurch sind wirtschaftliche Verschiebungen
in der Art und Weise des Geldverdienens eingetreten,
aber doch keine Notlagen für ganze Menschenklassen.
Man kann ja auch nicht auf ein und demselben Acker
jahraus-jahrein Getreide bauen; man muß Kartoffeln,
Rüben und dergleichen dazwischen wechseln lassen, um
den Acker ertragsfähig zu erhalten.
Da werden Klagen laut: die moderne Bewegung