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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0168

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160

II. Beschreibung der Fundstücke

Abb. 78. Bleikessel. Abb. 79. Bleikessel.

Im Magazin des Museums vonNauplia liegen noch Reste weniger großer Kupfer- oder
Bronzegefäße, aus alten Schliemannschen Beständen, die alle oder teilweise den Schacht-
gräbern entstammen könnten. Näheres ließe sich vielleicht durch eine Überführung nach
Athen und Versuche der Anpassung an die Bruchstücke dort feststellen. Sicher den
Schachtgräbern zugehörig, und zwar den Bronzerändern Nr. 492 ff. (oben S. 109) sind
6 mächtige Bleikessel im Magazin des Museums von Nauplia (Abb. 78/79). Alle sind
sehr stark verbogen und zerdrückt, so daß nur wenige Maße genommen werden konnten.
Aber die bauchige Form mit dem kleinen, flach eingedrückten Fuße ist klar erkennbar,
a) Abb. 78. Jetz. Br. 78 und 84. Umfang der Mündung 140 (= Dm. 45—46). Wandungsd. 0,2—0,3.
Fußdm. ca. 18. Aufgebogener Mündungsrand (Br. 15) mit Fischgrätenmuster, daran noch Spuren
von Bronzeoxyd. — b) Abb. 79. Ganz zerdrückt. Jetz. L. 98. Br. 50. Fußdm. ca. 20. Rand glatt.—
c) Desgl. H. 53. L. 91. Mündungsrand wie a, Br. 1. Fußdm. 20. Wandungsd. 0,2. — d) Noch
schlimmer beschädigt. Gr. Br. ca. 75. Randbr. 1—1,2. Spuren eines Spiralmusters. Fußdm. 20. —
e) Ganz zerdrückt. L. ca. 107. Fußdm. 24. — f) Desgl. Kleineres Format. Randbr. 1,5; kein
Muster erkennbar. — Dabei liegt ein großes Bruchstück eines Kesselrandes. Gr. Dm. 64; etwa
ein Drittel fehlt. Um einen dicken Bronzestab ist ein quergerieftes Bronzeblech gelegt und fest"
geschweißt. Vgl. Nr. 179—181 und 492, oben S. 65, 109.

GRAB VI.

902. Taf. XCVI. Lanzenspitze. L. 37,5. Br. 4. Tüllendm. 3.

Die gerade, stark erweiterte Tülle größtenteils ergänzt. Lange, blattförmige Schneiden mit star-
ken, gerundeten Mittelrippen. Sehr abgefressen.

903. Taf. XCVI. Lanzenspitze. L. 27,7. Br. noch 2,9. Tüllendm. 2,3.

Arg zerfressen, Tülle z. T. ergänzt. Schmale Schneiden mit flachen, runden Mittelrippen.

904. Taf.XCV. Dolch. L. 30,5. Br. 7.

Aus 3 Stücken, stark zerfressen, aber vollständig bis auf die Spitze. Flache Klinge mit ganz
schwachen, runden Mittelrippen. An Heft und Griff sind die Ränder hoch aufgebogen und leicht
eingebogen, zur Aufnahme der beiden Hälften der Verkleidung, deren runde Umrisse am Heft
sichtbar sind. Spitze, aufwärts stehende Heftenden. 3 Heftnägel, der mittelste größer. Auf der
 
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