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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0311

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12. Darstellungen von Tieren

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Abb. 124/5. Vögel der Schnabelkannen 946 f. 952, nach Myk. Thong. Taf. IX/X.

eher Herkunft (Evans III 115 ff. Abb. 65 ff.; Bossert Abb. 184. 326 i; BSA. X 56
Abb. 19). Freilich geben diese die Tiere in Ruhe wieder.

Das im Spätminoischen so überaus häufige M e e r g e t i e r ist in den Schacht-
gräbern verhältnismäßig spärlich vertreten. Zu den Delphinen auf dem Gold-
becher 73, CHI und S. 226 Abb. 95, die sich zwischen Felsen oder Korallen tum-
meln, bieten ostkretische Vorratsgefäße aus MM. III und SM. I schlagende Paral-
lelen (Seager, Pachyammos Taf. 9. 14; Evans I 608 Abb. 447, vgl. auch das vergol-
dete Steatitsiegel 675 Abb. 495). Unsere Vase steht den kretischen Fresken und
Steingefäßen (Evans II 504 Abb. 308. III 379 Abb. 251; vgl. I 675 Abb. 495), von
denen die tönernen abhängen, wohl näher als diese; die verschiedenen Bewegun-
gen der Delphine sind hier besonders lebendig wiedergegeben. Dennoch muß der
Goldbecher nach seiner technischen Minderwertigkeit eine ziemlich frühe myke-
nische Nachahmung sein (vgl. Nat. Mus. Nr. 1035, Schliemann, Mykenae 148 Abb.
211), während das mit Delphinen aus Fayence besetzte Straußenei 828, CXLI
wohl aus Kreta selbst stammt. — Die Fische im Flusse des Dolches 765,
XCIII/IV finden ihre genauen Gegenstücke auf dem bekannten, aber noch nicht
würdig veröffentlichten Wandgemälde von Knossos (vorläufig Evans I 542 f. Abb.
394 f. III 379 Abb. 251; Bossert Abb. 64; Seager, Pachyammos Taf. 15).

Die oben besprochene Tritonmuschel aus Fayence (166, GXLVIII)
kann man eigentlich nicht zu den Tierdarstellungen rechnen; kommt doch nur die

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