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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0186
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Öiberg-

St. Michaets-

tg2 I.B.-A. Ochsenfurt.
Glocken, r. Umschrift in romanischen Majuskeln. AAWO-Z/Od/YA//-
dA- UU-WOWUUAAAdAO- AAWAU (— 1296). (Fig. 104.) Dchm. 1,02 m. Die
älteste Glocke im Bezirk. 2. Umschrift in gotischen Minuskeln: /7777-dA77"7*77-
277 - T?7*7*77 - 7^7*77 - 7*7"/ - ^7*77777777/ - .S'77777*/ - 77777/7T77 - 77777/ - 7^77^*7777^* - Z/77777/ - 7777 7" - /GIT/7777/ -
rA - - ?^//<77* - 77 - 777 7 7" - 77 - 777777*777 - ZCWTA - ^/7'7777/ - T77777T7 - 7/777777*777 - 777 - 7/ - TT - Z'777 -
(= 1518). Auf dem Alantei Reliefs der Madonna, Wolfgang und Andreas. Dchm. 1,57 m.
— 3. Umschrift. 7/7 77777777-7*777 7/7*7' 77//. 777777)7. 7*/ A. ^77^77777777^.* OA7777 - A7777 77 U^7*A// vdjd -
//777V/A Ah777*7" A/77i /rZ - JA fFh^*7777j 7A7//7 U7777 Wz77*77/7'7y U77i dA*7*Z - Dchm. 1,00 m.
— 4. Umschrift: yL 7777/7 ^7777/7*77^ AA/A y^r/7 77777 //^z'/zj/T?// vdpo. ^7*77777777/777*77, AT7777*/T7i
7^7777777*77, 7*77/^777*77 W<A*A/o. Dchm. 1,30m. — g. Umschrift: A77// 7/7*77 y/777'7'77 - vygy.
Dchm. 0,38 m. (Umschriften 2—g nach KESTLER, S. 134—13g.)
OL BERG KAPELLE. Zwischen den beiden Strebepfeilern am Chorhaupt
eingebaut. Nach außen durch drei Rundbogen auf Säulen geöffnet. Kappengewölbe
mit gekehlten Rippen auf Profilkonsolen. Reich gearbeitete Brüstung mit Blend-
nischen. Um ig 10—ig20. Figuren drei viertel lebensgroß; wohl spätes 16. Jahr-
hundert. Handwerksmäßig. Sandstein.
KATH. KAPELLE ST. MICHAEL. Realschematismus W., S. 4g6. —
KESTLER, S. 141 ff.
Geschichte. Wie überall im Mittelalter, so lag auch in Ochsenfurt der
Friedhof um die Pfarrkirche. Er hatte eine eigene Kapelle, die wie gewöhnlich
St. Michael als Patron geweiht war. Die älteste Nachricht über ihre Erbauung scheint
sich in dem Kopialbuch Nr. 1 des Ochsenfurter Stadtarchivs (fol. g) erhalten zu
haben, wo im Jahre 1426 von einer Hausschenkung die Rede ist »an den kemter«
(wohl = Karner); »wuerde aber der kemter gebawt, ee dann sie beide abe gegangen
weren, so solt danach daz haws gefallen an das gotzhuß sant Andres.« (Mitteilung
des Herrn Kaplan DR. HEFNBR.) Der Kapellenbau begann aber erst 1440. Am
Strebepfeiler des nördlichen Westecks befindet sich nämlich folgende Bauinschrift
in spätgotischen Minuskeln: A777//7 - 7/77777/77/ - 777 - /r/T - jvjrjrjr (= 1440) - 7*777* - ^77/ -
7777777 - 7/// - ^77/A^F 7777 - ^/%7?// - 2Z* - /AwTV/. (Vgl. unten.) Da 1473 eine ewige
Messe in die Michaelskapelle gestiftet wird (Kreisarchiv Würzburg, Domkapitl.
Salbuch, Nr. 64°), scheint diese damals so ziemlich fertiggestellt gewesen zu sein.
Die Einwölbung ist aber später vollzogen worden, wie aus der Jahreszahl Ty<?.2
an einem Schlußstein hervorgeht. (Vgl. unten S. ig4-) 150g—igo6 wird eine neue
Tür in den Kemter gemacht. Jedenfalls ist darunter die untere Tür zu verstehen,
denn die obere mit dem reichen Tympanon (vgl. S. ig4) kann nicht so spät ent-
standen sein. Gleichzeitig* wurde auch eine Stiege, wohl die zur oberen Tür
gebaut. Die Ausführung dieser Arbeiten hatte Meister Lienhart Trach (Rach?).
(Kreisarchiv Würzburg, Gotteshausrechnungen, Nr. 1382p.) Im selben Jahr wird der
Kemter geweiht. (Ebenda.)
Ais Erbauer der Kapelle nennt KESTLER (S. 142) den Steinmetz Hans Baur,
ohne über die Herkunft dieser Notiz etwas anzugeben. Vermutlich basiert sie auf
der Mitteilung bei K. S. ScHAROLD, Würzburg und seine Umgebungen, Würzburg
1836, S. gyg. (SiGHART, S. 488, bringt die oben zitierte Bauinschrift mit dem Zusatz:
»Steinmetz hans baur hat die kapellen gebaut«. Der Zusatz ist nicht vorhanden und
beruht vermutlich auf einem Irrtum.) Ein »Hanns Pauer von Ochsenfurt«, der zweifel-
los mit dem genannten identisch ist, war 1438 Palier am Bau der St. Lorenzkirche
in Nürnberg. (Vgl. C. W. NEUMANN und H. GRAF VON WALDERDORFF, die drei
Dombaumeister Roritzer, Verhandlungen des hist. Vereins von Oberpfalz und Regens-
 
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