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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0249
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Röttingen.

209

Apsis und dem einschiffigen Langhaus steht der Turm. Zu beiden Seiten des Turmes
gotische Anbauten. Sakristei nördlich vom Langhaus.
Die Chorapsis umfaßt sieben Seiten des Zwölfecks. Kappengewölbe mit
schweren, wulstförmigen Rippen, die auf halbrunden Diensten mit Blattkapitellen
ruhen. Rosettenförmiger Schlußstein. Das Turmuntergeschoß öffnet sich nach den
vier Seiten in hohem Spitzbogen. Es ist mit einem gotischen Rippenkreuzgewölbe
eingewölbt, dessen Rippen einfach gefast sind. Die Ostmauer des Langhauses zu
seiten des Turmöffnungsbogens ist durch große Rundbogen gegen die Kapellen zu
durchbrochen, wodurch der Eindruck eines Querschiffes hervorgerufen wird. Die
Anbauten sind wie das Langhaus flachgedeckt.
Die Sakristei nördlich vom Chor in der Tonne gewölbt. Sie scheint später
angebaut zu sein.



In das Langhaus ist jetzt eine doppelte Empore eingebaut. Kragsteine an der
West- und Südmauer innen; vermutlich ehedem für eine Empore.
Die drei östlichen Fenster an der Apsis sehr schmal, spitzbogig geschlossen;
aus der Erbauungszeit. Die äußere Leibung des mittleren ist am Scheitel und an
den Bogenansätzen mit je einer Lilie besetzt. (Vgl. Fig. 149.) Unter diesem Fenster
eine rechteckige Nische mit Rundstab in der Leibung. Die übrigen Fenster im Chor
spätgotisch, wohl um 149g. Aus derselben Zeit dürften die beiden zweiteiligen Spitz-
bogenfenster mit Maßwerk im südlichen Anbau stammen. Am Langhaus östlich
beiderseits ein romanisches Fenster. Die übrigen Langhausfenster rundbogig ge-
schlossen, zweiteilig, mit gotisierendem Maßwerk, von der Renovation um 1614.
Fenster südlich über dem Olberg rechteckig, wohl von 1662. An der Westseite
über dem Portal zwei einfache Rundfenster mit sechs radialen Schlitzen, spätromanisch.
Auf der Südseite des Langhauses kleeblattbogiges Portal mit gerader Leibung;
auf der Nordseite rundbogige Tür, beide spätromanisch. Westportal mit geradem
Sturz, darüber Inschriftplatte, derzufolge das Portal anläßlich der Kirchenreno-
vation (vgl. oben S. 108) auf Kosten des Pfarrers Johannes Klein hergestellt wurde.


Heft t.

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