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Karlinger, Hans [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0280
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240

I B.-A. Oclisenfurt.

Ehem.Frauen-teilweise zugesetzt. An der Ostseite nördlich vom Bogenansatz der Doppelfenster
ktrche. Kragstein in Form einer zusammengekauerten, knienden Figur, deren Kopf ab-
geschlagen ist. Achteckshelm. An den Turmecken regelmäßige, verzahnte Quadern;
H. 0,30—0,40 in; das übrige Mauerwerk aus unregelmäßigen Quadern.
An der Nordwand der Kirche außen Pieta. Spätgotisch vom Anfang des
16. Jahrhunderts. Sandstein. H. ca. 1,20 m.
Ehem. EHEM. FRIEDHOFBEFESTIGUNG. Die Kirche wird ringsum von
t-efe'sO^gun^ einer Mauer umgeben, die in die Befestigungsmauer des Marktes eingegliedert ist. Die
beträchtliche Höhe der Mauer — über 6 m — sowie die Anlage eines mit der Mauer
gleichzeitigen Torturmes lassen darauf schließen, daß es sich hier wohl um eine starke
Befestigungsanlage handelte, die den Zugang vom Main her zum Ort sperren konnte
Der zweigeschossige, jetzt gänzlich verbaute Torturm hat rundbogigen Durchgang.
Ein zweiter rundbogiger Eingang führt auf der Ostseite, nördlich vom Kirchturm, in
den umgrenzten Bezirk. Um die ganze Mauer liefen innen gemauerte Bogen, die in



etwa 2,50 m Höhe über dem Boden einen Wehrgang trugen. Jetzt, an vielen Stellen
zerstört oder verbaut, noch gut erhalten an der Nordseite, wo die Mauer gegen die
vom Main her laufende Straße steht. An der Südseite führt eine Treppe aus vor-
gekragten Steinen auf den Wehrgang. Die Anlage dürfte im wesentlichen dem
14. Jahrhundert angehören.
Friedhof. FRIEDHOF. Nördlich vom Ort, mit hoher Mauer umgeben. Auf der Ost-
seite hölzerne Arkaden mit Schieferdach, die ursprünglich auch südlich und nördlich
bis zur Mitte des Friedhofs sich erstreckten.
Kanzel. In dm* Mitte der Ostseite unter den Arkaden Sandstein kanzel mit hübschem
Kuppeldach. Rechteckiger Schaft mit Totenkopf unten, am oberen Ende das Lim-
purgische und das Sommerhäuser Wappen. Sechseckiger Korpus mit Reliefs, vorne
das Jüngste Gericht, zu beiden Seiten Engel mit Posaune, dann die allegorischen
Figuren der Fides und Spes. Am unteren Gesims bürgerliche Wappen mit den
Namen darüber. Am oberen Gesims die Jahreszahl AQp.
In den Arkaden vier Betstühle mit einfach geschnitzten, gefälligen Dorsalien.
16. Jahrhundert.
 
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