Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 4,3): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach) — Tübingen [u.a.], 1901

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1388#0180

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
172

KREIS MOSBACH.

Äffte- ^

§(

später dort im Pfarrgarten aufgestellt, 76 cm hoch, 60 und 55 cm breit und tief, aus buntem
Sandstein, stark beschädigt, befindet sich seit 1880 in der Grossh. Alterthümersammlung
in Karlsruhe. Auf seinen vier Seiten in roher Reliefdarstellung: 1) Neptun, in der Linken
den Dreizack haltend, in der Rechten eine Schildkröte (?); das rechte Bein steht auf
einem Seethier mit gewundenem Schwanz; 2) Victoria, geflügelt, auf den Schild schreibend,
den linken Fuss auf eine Kugel gestellt; 3) Apollo, der linke Arm auf der Lyra ruhend;
4) Juno, wahrscheinlich mit der Rechten opfernd, mit der Linken ein Scepter haltend. (W.)
Kirche Die evangelische Kirche, ein kleiner, einfacher spätgothischer Bau aus der

ersten Hälfte des XVI. Jhs., besteht aus einem flachgedeckten, einschiffigen Lang-
hause und einem kleinen, ungefähr quadratischen, plattgeschlossenen Chor im Osten,
über dem sich in üblicher Weise der Thurm erhebt. Spitzbogige Fenster ohne Mass-
werk, auch der Triumphbogen spitzbogig. Kunstformen fehlen vollständig.

Aussen an der südlichen Vorderecke beistehende,
sich wahrscheinlich auf den Gründer des Gotteshauses
beziehende Inschrift mit dem Berlichingen'schen Rade
im Wappenschilde daneben (vergl. oben und H. Bauer
a. O. S. 30). Die gleiche Inschrift mit demselben Wappen
und der Jahreszahl 1502 findet sich an der Eingangsthür zu der Mosbacher Friedhofs-
kapelle (s. folgende Abtheilung!).
Grabmaier An der südlichen Hinterecke des Langhauses ist eine Grabplatte der i.J. 1689

verstorbenen Maria Magdalena Charlotte Krepsin, Gattin des kurpfälzischen
Pfarrers S. A. Krepsy mit dem Wappenschilde (Krebs) oben, sonst schmucklos.

Im Chor der Kirche :

1) Grabstein (r. S.) des i. J. 1603 verstorbenen Friedrich Landschad
von Steinach. In der Mitte ein Kranz mit Allianz-Wappen, darüber eine Spruchtafel,
unten die Inschrift, ringsum Wappenfries.

2) Grabstein der i. J. 1593 verstorbenen Magdalena von Sternenfels,
geb. von Sickingen. In der Mitte grosses Allianz-Wappen, in den Ecken je ein Wappen,
ringsum Schriftband.

3) Barocke Grabplatte aus dem Jahre 1712 mit verwitterter Inschrift, Spruch-
tafeln und Wappen (bürgerlich).

4) Grabplatte (r. S.) mit Wappenschild oben in der Mitte und folgender Um-
schrift: anno • ijni • rniuc^imo • tat • lirtj • tcrtio • marrit • o&iit • no&ü$ •
öainina • fiungttnbig • b • taalmeriljaufen • olirn • fegittima • atmtgtri • ingiö
b • ttrfjeftsöem • txxxvA ■ etc.

5) Unverzierter Grabstein (r. S.), anscheinend eines Geistlichen, der i. J. 1616
verstorben ist. Die Inschrift durch die Treppe zur Orgelempore verdeckt.

6) Ebenso verdeckt ein Kindergrabstein vom Jahre 1752.

7) Gedenkstein mit einem Allianz-Wappen der Landschade von Steinach
in viereckiger Umrahmung, die oben und unten durch eine halbe Rosette eingefasst ist.
Ueber und beiderseitlich neben dem Wappen sind folgende Initialen eingemeisselt:

F.B.V. I • S • L •

Z • S • V • G • V • E ■

E •
Die Formen und Buchstaben dieses 90 cm hohen Steines weisen auf das XVI. Jh. hin.
 
Annotationen