Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Oechelhäuser, Adolf von; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 8,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Sinsheim, Eppingen und Wiesloch (Kreis Heidelberg) — Tübingen, 1909

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1226#0173
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
EICHELBERG

Schreibweisen: Eichelberc iiör; Eichelnberg 1344; Eychelberg 1437.

Geschichtliches. Der Ort gehörte bis 1803 zum weltlichen Gebiete des Hochstifts Geschichtiici
Speier und war eine Besitzung des nahe gelegenen Ritterstifts Odenheim, dem der
Ort wohl auch seine Entstehung verdankt.

Die zum Jahre 1437 bereits urkundlich erwähnte S. Jakobskirche ist möglicherweise Kirche
dieselbe, die sich heute noch im Orte befindet; sie ist verschiedene Male renoviert (1711)
und neuerdings wieder in so guten Zustand versetzt worden, daß ihr Alter schwer mit
Sicherheit zu bestimmen ist- Sie erscheint als ein kleiner schmuckloser spätgotischer
Bau, einschiffig, mit plattem Chorschluß, an den neuerdings eine kleine Sakristei angebaut
ist. Das Schiff ist flach gedeckt; Fenster und Türen sind rundbogig, erstere in der Mitte
durch einen Pfosten geteilt. Hinter dem Altar befindet sich eine einfache kleine
Sakramentsnische mit altem Gitter davor.

Von der ehemaligen Burg auf dem Eichelberg, die Widder (a. a. O. II, 147) Ehemalige81
erwähnt, ist nichts mehr vorhanden.

Die alte, auf dem Scheitel des Berges stehende S. Michaelskapelle ist ein um Kapelle
scheinbarer, neuerdings ebenfalls restaurierter, schmuckloser gotischer Bau ohne Kunstwert.
Der dahin fuhrende Weg führt im Volksmtinde den Namen »Götzenweg«, möglicherweise
in Erinnerung an die dort oben gefundenen römischen Reste.

ELSENZ

Schreibweisen: Alsenzen ad a. 791; Elesence superior et inferior 1137 ; Elsencze
*3a7. *344 etc.

Geschichtliches. Das schon in der Lorscher Chronik erwähnte große Dorf, das Geschichtliches
von dem an ihm vorbeifließenden Bache den Namen führt, scheint im 12. Jh. in Ober-
und Unterelsenz geschieden gewesen zu sein. Auch eine Burg soll daseibst (nach
Widder II, 161) gestanden und Pfalzgraf Ruprecht I. schon i. J. 1365 die Hälfte
davon an sich gebracht haben, doch scheint dies eine Verwechslung mit der bei Krieger
angezogenen Urkunde desselben Jahres zu sein, in der nur vom »halben Dorf« die Rede
ist. Jedenfalls erscheint der Ort früh unter pfälzischer Oberhoheit, unter der er bis 1803
(Kellerei Hilsbach, Oberamt Mosbach) geblieben ist. 1803 bis 1806 leiningisch.

Die alte i. J. 1496 urkundlich erwähnte, dem Deutschorden unterstellte Pfarrkirche Pfarrkirche
(tit. Maria Virg.) ist verschwunden und durch einen kleinen kunstlosen Barockbau, der
Bauinschrift über dem Hauptportal zufolge i. J. 1766, ersetzt worden. Außer einer
einfachen Empirekanzel und einem hübschen durchbrochenen Rokokogeländer von Holz
an der Emporentreppe nichts bemerkenswertes im Innern; außen fällt die schön geschnitzte
Rokokotür des Hauptportals auf.

Einige ältere Fachwerkhäuser im Ort verstreut, ohne besondere Eigentümlichkeiten. Fachwerkhause
 
Annotationen