DOI Artikel:
Ostini, Fritz von: Die Lenbachausstellung in München
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0013
■**fcÖ> DIE LENBACH-AUSSTELLUNG IN MÜNCHEN <ösi=^
folge des Entstehens
ist nicht die Rede.
Wer nun diese Reih-
enfolge erkennen
will, — und wem
sollte nichts daran
liegen, wenn er wirk-
lich in Lenbachs Ent-
wicklung einzudrin-
gen strebt — der hat
an der Hand des Ka-
taloges die denkbar
mühsamste Nach-
schlagearbeit zu lei-
sten, und dieser Ka-
talog, der trotz sei-
_I_H nes recht erhebli-
chen Preises auch
franz von lenbach studie (1858) vollkommen unge- a
ordnet Altes und 1*--^-y-Y ~^>-
Neues nebeneinander bringt, in dem nicht einmal die 3&sivoX. ^
Bilder chronologisch geordnet sind, macht solche Arbeit
nicht eben leicht. Von einer Anzahl der bedeutendsten ^^^v^ jL
Werke sind überhaupt nicht einmal die Entstehungs- s/S^ / /Prv
daten angegeben! Das soll uns aber die Freude am //^y.
Ganzen nicht schmälern!
Wir sehen in den ältesten Arbeiten die Seele rote Schirm", ein sonniges Aehrenfeld mit
des Künstlers noch als unbeschriebenes Blatt Erntearbeitern, aus dem ein roter Sonnen-
vor uns. Er sucht noch genau zu malen, was er schirm als starke Note herausleuchtet, zeigt
sieht, und kommt sicher die Einwir-
so, da er eben von kung jener, jetzt
Anfang „sehr gut
sah", zu einem un-
bewußten Impres-
sionismus, der man-
chen staunen ma-
chen wird. Da ist
(von 1856) eine
Studie „Dorfstraße
in Aresing", so
breit und leicht und
doch fest hinge-
setzt, daß sie einem
der großen Impres-
sionisten Ehre ma-
chen würde. Und
eine Reihe kleiner
Landschaftsstudien
aus jener Zeit wirkt
ebenso, auch man-
ches Figürliche.
Dann spürt man den
Einfluß Münchens,
Pilotys, überhaupt
der ganzen damals
„modernen" Zeit.
immer mehr nach
Wert geschätzten
Münchener Land-
schafterschule, die
inLierundSchleich
gipfelte und mit den
Meistern von Bar-
bizon parallel ging.
Die Sonne, die kräf-
tigste, ja bis zur
Härte kräftige Be-
leuchtung spielt
überhaupt von nun
ab eine immergrös-
sere Rolle in Len-
bachs Arbeiten. Pi-
loty mag dahinter-
stecken. Von sei-
ner Persönlichkeit
zeugt die Studie zu
dem Bilde „Land-
leute vor dem Ge-
witter flüchtend",
zeugt das berühmte
Bild mit dem Titus-
Eine Landschaft bogen in grellem
von 1860 „Der franz von lenbach alter mann und kind (ism» Sonnenschein, zeu-
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folge des Entstehens
ist nicht die Rede.
Wer nun diese Reih-
enfolge erkennen
will, — und wem
sollte nichts daran
liegen, wenn er wirk-
lich in Lenbachs Ent-
wicklung einzudrin-
gen strebt — der hat
an der Hand des Ka-
taloges die denkbar
mühsamste Nach-
schlagearbeit zu lei-
sten, und dieser Ka-
talog, der trotz sei-
_I_H nes recht erhebli-
chen Preises auch
franz von lenbach studie (1858) vollkommen unge- a
ordnet Altes und 1*--^-y-Y ~^>-
Neues nebeneinander bringt, in dem nicht einmal die 3&sivoX. ^
Bilder chronologisch geordnet sind, macht solche Arbeit
nicht eben leicht. Von einer Anzahl der bedeutendsten ^^^v^ jL
Werke sind überhaupt nicht einmal die Entstehungs- s/S^ / /Prv
daten angegeben! Das soll uns aber die Freude am //^y.
Ganzen nicht schmälern!
Wir sehen in den ältesten Arbeiten die Seele rote Schirm", ein sonniges Aehrenfeld mit
des Künstlers noch als unbeschriebenes Blatt Erntearbeitern, aus dem ein roter Sonnen-
vor uns. Er sucht noch genau zu malen, was er schirm als starke Note herausleuchtet, zeigt
sieht, und kommt sicher die Einwir-
so, da er eben von kung jener, jetzt
Anfang „sehr gut
sah", zu einem un-
bewußten Impres-
sionismus, der man-
chen staunen ma-
chen wird. Da ist
(von 1856) eine
Studie „Dorfstraße
in Aresing", so
breit und leicht und
doch fest hinge-
setzt, daß sie einem
der großen Impres-
sionisten Ehre ma-
chen würde. Und
eine Reihe kleiner
Landschaftsstudien
aus jener Zeit wirkt
ebenso, auch man-
ches Figürliche.
Dann spürt man den
Einfluß Münchens,
Pilotys, überhaupt
der ganzen damals
„modernen" Zeit.
immer mehr nach
Wert geschätzten
Münchener Land-
schafterschule, die
inLierundSchleich
gipfelte und mit den
Meistern von Bar-
bizon parallel ging.
Die Sonne, die kräf-
tigste, ja bis zur
Härte kräftige Be-
leuchtung spielt
überhaupt von nun
ab eine immergrös-
sere Rolle in Len-
bachs Arbeiten. Pi-
loty mag dahinter-
stecken. Von sei-
ner Persönlichkeit
zeugt die Studie zu
dem Bilde „Land-
leute vor dem Ge-
witter flüchtend",
zeugt das berühmte
Bild mit dem Titus-
Eine Landschaft bogen in grellem
von 1860 „Der franz von lenbach alter mann und kind (ism» Sonnenschein, zeu-
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