-s-s^> MODERNE AMERIKANISCHE MALER <^^-
und breiter Technik zeugen
Cecilia Beaux' Porträts —
sie haben eine gewisse Ver-
wandtschaft mit denen von
Charles W. Hawthorne.
Eine ganze Anzahl bedeu-
tender Porträtmaler müßten
außerdem noch genannt wer-
den, wenn dies im Rahmen
einer solchen Skizze ge-
schehen könnte.
Noch einer Gruppe sei
hier besonders gedacht,
deren Mitglieder wohl auch
Bildnisse malen, aber de-
nen die individuelle, scharfe
Wiedergabe der Personen
nicht im Vordergrunde steht,
sondern in einer Art Nebel-
atmosphäre, aus der heraus
sich die Hauptformen und
die den Ausdruck und den
Gedanken verkörpernden
Linien lösen. So malt Louis
Loeb Bilder von unendli-
chem Schmelz und doch ge-
dämpfter, nie verschleier-
ter Farbenpracht. An jene
eigenartigenVerquickungvon
Realismus und Mystizismus,
die uns auch in der moder-
nen Dichtung oft entgegen-
bayard h. tyler der achtziger tritt, gemahnen sie. In
Landschaft, Bildnis und my-
thologischer Komposition
Douglas Volk, der zugleich ein Versenken liegt Loeb's Kraft. Ed. A. Bell ist in seiner
in Amerikas Vergangenheit liebt und mit Auffassung noch mystischer als Loeb. Die
Glück jene Gestalten wieder hervorzaubert, Perlmuttertöne des ersteren ersetzt er durch
die einst unsere Städte belebten zur ruhigen ein ungemein duftiges Grau. Seine Bilder
Kolonialperiode (siehe das Bild „Eine Schön- wirken wie Erscheinungen, die vor allem
heit aus der Kolonialzeif). William M. das innere Auge erschaut hat. — Deming
Chase mit seinen kraftvollen Gemälden, gehört ebenfalls dieser Richtung an.
Alphonse Yongers, der sehr fein empfun- Sehr verschieden sind unsere Maler, die
dene und durchgeführte Bilder malt. Dann sich die Urbewohner Amerikas als ihr Gebiet
dürfen nicht übersehen werden die schwung- erkoren haben und alljährlich einige Monate
vollen Mädchengestalten von J. W. Alexander im Indianergebiet zubringen. Da sind Reming-
(siehe „Eine ruhige Stunde"), die sehr ele- ton, der Illustrator von Präsident Roosevelts
ganten Porträts von J. R. Wiles, Frau Büchern, E. U. Dening, De Cost Smith und
Amanda Brewster-Sewell's vornehme E. Irving Couse, die Momente aus dem
Frauen- und Kinderbildnisse, welche ver- Indianerleben darstellen. „Der Kriegstanz",
raten, daß die Malerin eine verständnisvolle zu dem sich die streitlustigen Elemente des
Verehrerin der Engländer Sir Joshua Reynolds Stammes vereinigen, ehe sie hinausziehen,
und Lawrence ist. Ihr Gemahl Robert Sewell den Feind anzufallen oder zu belauern, bildet
ist unser bester Maler im dekorativen Fache. den Gegenstand von Couses hier reprodu-
Unter den Bildnissen seien die flotten Dar- ziertem Bild. Eine kräftige, bräunliche Fär-
stellungen Caroll Beckwith's nicht ver- bung ist charakteristisch für Couses Arbeiten,
gessen. Auf Lenbach und den Holländern Eine andere Rasse, mit der wir den ameri-
basiert Schwill. Von großzügiger Auffassung kanischen Boden teilen, hat sich der jugend-
250
und breiter Technik zeugen
Cecilia Beaux' Porträts —
sie haben eine gewisse Ver-
wandtschaft mit denen von
Charles W. Hawthorne.
Eine ganze Anzahl bedeu-
tender Porträtmaler müßten
außerdem noch genannt wer-
den, wenn dies im Rahmen
einer solchen Skizze ge-
schehen könnte.
Noch einer Gruppe sei
hier besonders gedacht,
deren Mitglieder wohl auch
Bildnisse malen, aber de-
nen die individuelle, scharfe
Wiedergabe der Personen
nicht im Vordergrunde steht,
sondern in einer Art Nebel-
atmosphäre, aus der heraus
sich die Hauptformen und
die den Ausdruck und den
Gedanken verkörpernden
Linien lösen. So malt Louis
Loeb Bilder von unendli-
chem Schmelz und doch ge-
dämpfter, nie verschleier-
ter Farbenpracht. An jene
eigenartigenVerquickungvon
Realismus und Mystizismus,
die uns auch in der moder-
nen Dichtung oft entgegen-
bayard h. tyler der achtziger tritt, gemahnen sie. In
Landschaft, Bildnis und my-
thologischer Komposition
Douglas Volk, der zugleich ein Versenken liegt Loeb's Kraft. Ed. A. Bell ist in seiner
in Amerikas Vergangenheit liebt und mit Auffassung noch mystischer als Loeb. Die
Glück jene Gestalten wieder hervorzaubert, Perlmuttertöne des ersteren ersetzt er durch
die einst unsere Städte belebten zur ruhigen ein ungemein duftiges Grau. Seine Bilder
Kolonialperiode (siehe das Bild „Eine Schön- wirken wie Erscheinungen, die vor allem
heit aus der Kolonialzeif). William M. das innere Auge erschaut hat. — Deming
Chase mit seinen kraftvollen Gemälden, gehört ebenfalls dieser Richtung an.
Alphonse Yongers, der sehr fein empfun- Sehr verschieden sind unsere Maler, die
dene und durchgeführte Bilder malt. Dann sich die Urbewohner Amerikas als ihr Gebiet
dürfen nicht übersehen werden die schwung- erkoren haben und alljährlich einige Monate
vollen Mädchengestalten von J. W. Alexander im Indianergebiet zubringen. Da sind Reming-
(siehe „Eine ruhige Stunde"), die sehr ele- ton, der Illustrator von Präsident Roosevelts
ganten Porträts von J. R. Wiles, Frau Büchern, E. U. Dening, De Cost Smith und
Amanda Brewster-Sewell's vornehme E. Irving Couse, die Momente aus dem
Frauen- und Kinderbildnisse, welche ver- Indianerleben darstellen. „Der Kriegstanz",
raten, daß die Malerin eine verständnisvolle zu dem sich die streitlustigen Elemente des
Verehrerin der Engländer Sir Joshua Reynolds Stammes vereinigen, ehe sie hinausziehen,
und Lawrence ist. Ihr Gemahl Robert Sewell den Feind anzufallen oder zu belauern, bildet
ist unser bester Maler im dekorativen Fache. den Gegenstand von Couses hier reprodu-
Unter den Bildnissen seien die flotten Dar- ziertem Bild. Eine kräftige, bräunliche Fär-
stellungen Caroll Beckwith's nicht ver- bung ist charakteristisch für Couses Arbeiten,
gessen. Auf Lenbach und den Holländern Eine andere Rasse, mit der wir den ameri-
basiert Schwill. Von großzügiger Auffassung kanischen Boden teilen, hat sich der jugend-
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