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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0281

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-*=4sö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <£s^

A. BREWSTER-SEWELL ^^^^^^^B^P^^^^ BILDNIS

dem alten und zwischen den Impressionisten vom Detail stecken bleibt. — Liebmann, ein junger

Schlage eines Roll. Man glaubt, er hätte von seinem Dachauer, erweist sich als ein phantasievoller, lieb-

Vater die Palette übernommen und nur die Farben reicher Beobachter der Natur, dem es gelingt, ein-

um etliche Töne aufgelichtet. Er malt nicht mehr fachen, schlichten und malerischen Motiven die

in irgend einem dunklen Winkel des Ateliers, sondern rechte Stimmung abzugewinnen. — Geffcken zeigt

am offenen Fenster, manchmal auch im Freien. — in seinen kleinen Bildchen aus der Rokokozeit die

Ueber die Plastiker ist nicht viel zu sagen. Auch ganze Märchenwelt, die in alten Taxushecken, in

hier bei Fix Masseau eine große Geschicklichkeit, den Schlössern und in den rauschenden Fontänen

ja Virtuosität der Mache. — Ein weibliches Figürchen schläft. a. h.

in Bronze von Desbois erweckt durch die Art der

Bewegung und die Vorzüge der Modellierung echt FRANKFURT. Am 2. Februar ist Wilhelm Stein-
plastisches Interesse. Mit den eben erwähnten * hausen in Rüstigkeit und Schaffenslust 60 Jahre
Franzosen sind auch einige gute Deutsche bei alt geworden (vgl. die ausführlichen Würdigungen
Heinemann eingezogen. Zunächst zwei Dresdener des Meisters im XIV. und XIX. Jahrgang dieser
Künstler, von denen der eine, Hans Unger, sich Zeitschrift). Der Kunstverein hat darum eine um-
sehr an Böcklin und Klinger anlehnt und der andere, fassende Kollektivausstellung seiner Werke ver-
Richard Müller, mit etwas trockener Nüchtern- anstaltet und eine Fülle der Oeffentlichkeit sonst
heit abzeichnet, was er am Wege sieht und findet. entzogener Arbeiten ans Licht gebracht. Mit be-
Wie der eine ins Unnatürliche umschlägt, weil er sonderer Freude begrüßt man aus den Jugend-
seine Kräfte überspannt, so bleibt der andere zu Schöpfungen Steinhausens die wundervoll feinen,
hausbacken und trocken, weil er sich nicht um von echtem Gemüt und Humor romantischer Poesie
Haaresbreite von der Wirklichkeit entfernt und im erfüllten Zeichnungen, namentlich die köstlichen

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