Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

DOI Artikel:
Laban, Ferdinand: Die deutsche Jahrhundert-Ausstellung, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0336

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-5^> DIE DEUTSCHE JAHRHUNDERT-AUSSTELLUNG <^=v-

ersieht man aus der „Mutterliebe",
einem kleinen, ganz in weißen Tönen
gehaltenen Bilde von einer Breite und
einem Flusse des Vortrags, die bewei-
sen, daß hier nur des Malens und nicht
des Gegenstandes wegen gemalt worden
ist. Intensiv gegenständlich dagegen ist
„Liszt am Klavier", Liszt, umgeben
von Freunden. Wir erblicken Dumas,
George Sand (in Männerkleidung), Ros-
sini, Paganini. Immerhin kommen im
Beiwerk, das ebenfalls gegenständlich
sehr interessant ist, bemerkenswerte
malerische Feinheiten zur Geltung. Dan-
hauser war übrigens, meines Wissens,
niemals in Paris; und wo anders sonst
hätte er diesen Kreis malen können,
wenn er ihn nach dem Leben gemalt
hat? F. v. Amerlings „Braut" ist ein
allerliebstes Wiener Köpfchen, das unter
dem gewölbten Hutdach ebensoviel treff-
lich gelöste malerische Helldunkelpro-
bleme birgt als es neckische gegen-
ständliche Rätsel aufgibt. Amerling ist
späterhin recht konventionell geworden.
A. v. Pettenkofen füllt ein kleines Ka-
binett. Wie der Kleinmaler Spitzweg in
München, so war der Kleinmaler Petten-
kofen in Wien unter den malenden Zeit-
genossen eine Rarität für sich, jeder
unzugänglich auf seine Weise. Und eduard gärtneb « « innenhof des kgl.

beiden scheint das allgemeine Wohl- (isoi-1877) Schlosses zu Berlin

Wollen Über ihren Tod hinaus treu ZU Deutsche Jahrhundert-Ausstellung Berlin 1906

bleiben. Bei Pettenkofen ist in der

Mache wohl viel Pa-
riser Einfluß. Es ist
viel Pußta-Melancho-
lie in seinem Wesen
und wenig Sonnen-
schein auf seinen Bild-
chen. Auch er schei-
tert bei Staatsaktionen,
von denen hier zwei
zu sehen sind, wobei
er zudem zu einem
für ihn gewiß recht
fatalen größeren For-
mat greifen muß.
(Die Fortsetzung folgt)

SPRÜCHE

Man erlerne erst das
Handwerk der Kunst!
wisse bevor und dichte
dann! , Schadow

Nie ist das Richtige
das, was ihr macht, son-

j. e.hummel (1769-1852) die granitschale in berlin dern wje inr<s macnt.

Deutsche Jahrhundert-Ausstellung Berlin 1906 Feuerbach

306
 
Annotationen