ausderfrohjahr-ausst;ellung der wiener sezession
DIE FRÜHJAHR-AUSSTELLUNG DER WIENER SEZESSION
Von Karl M. Kuzmany
Das stolz bewehrte und mit neuer guter neswegs in einen ruhigen Hafen der Be-
Fracht beladene Schiff, wie es seit Jahren quemlichkeit eingelaufen. Ihre 26. Ausstellung
unter der Flagge des „ver sacrum" segelte, weist aber kaum irgend welche Spuren der
hält auch weiterhin sicher den Kurs. Es unmittelbaren Vorgeschichte auf, vielmehr
brauchte nicht seine Fahrtrichtung zu ändern, bedeutet sie ein Erstarken der Vereinigung,
als im vorigen Frühling ein Teil der Mann- Die Rumpfsezession, so wurde sie mit einem,
schaft abfiel und dem eben ange-
man vielleicht glau- i^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^Ml deuteten ähnlichen
ben konnte, die Sinnbilde bald ge-
Masten seien ge- ^""-Jl nannt, machte die
kappt. Man war an ■ *» "^1© herabsetzende Be-
Bord von jeherge- HH Zeichnung gleich in
wöhnt, gegen herr- ihrerersten Veran-
schende Gewalten H&f --■ , ir^_ t J* staltung zuschan-
widriger Kunst- £ ^^^^^ ^en- Es war ein
meinungen kämp- *'~ triebkräftiger Ge-
fen zu müssen; \ danke, die moder-
schienen jetzt die 'm * nen Bestrebungen
Gegenmächte er- ^L^^- au^ ^em Gebiete
stärkt, so faßteman BHl der religiösen
mit desto festerer Ifc Kunst dem Publi-
Hand das Steuer, 4 kum zu zeigen; die
um den trotz alle- Benediktiner von
dem nicht gefähr- mt Beuron und Monte
deten Bau ohne jm Cassino verließen
Schwanken ans gegen die bisherige
Ziel zu führen. Regel ihre engen
Ein jugendfrohes Klosterbezirke, um
Unternehmen, ist durch erstaunlich
die „Vereinigung 1^- gefestigte Leistun-
bildender Künstler karl ederer n ixe un d seeh u n d gen für ihre, wenn
Oesterreichs", kei- Frühjahr-Ausstellung der Wiener Sezession das Wort gestattet
Die Kunst für Alle XXI. 17. 1. Juni 1906.
385
49
DIE FRÜHJAHR-AUSSTELLUNG DER WIENER SEZESSION
Von Karl M. Kuzmany
Das stolz bewehrte und mit neuer guter neswegs in einen ruhigen Hafen der Be-
Fracht beladene Schiff, wie es seit Jahren quemlichkeit eingelaufen. Ihre 26. Ausstellung
unter der Flagge des „ver sacrum" segelte, weist aber kaum irgend welche Spuren der
hält auch weiterhin sicher den Kurs. Es unmittelbaren Vorgeschichte auf, vielmehr
brauchte nicht seine Fahrtrichtung zu ändern, bedeutet sie ein Erstarken der Vereinigung,
als im vorigen Frühling ein Teil der Mann- Die Rumpfsezession, so wurde sie mit einem,
schaft abfiel und dem eben ange-
man vielleicht glau- i^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^Ml deuteten ähnlichen
ben konnte, die Sinnbilde bald ge-
Masten seien ge- ^""-Jl nannt, machte die
kappt. Man war an ■ *» "^1© herabsetzende Be-
Bord von jeherge- HH Zeichnung gleich in
wöhnt, gegen herr- ihrerersten Veran-
schende Gewalten H&f --■ , ir^_ t J* staltung zuschan-
widriger Kunst- £ ^^^^^ ^en- Es war ein
meinungen kämp- *'~ triebkräftiger Ge-
fen zu müssen; \ danke, die moder-
schienen jetzt die 'm * nen Bestrebungen
Gegenmächte er- ^L^^- au^ ^em Gebiete
stärkt, so faßteman BHl der religiösen
mit desto festerer Ifc Kunst dem Publi-
Hand das Steuer, 4 kum zu zeigen; die
um den trotz alle- Benediktiner von
dem nicht gefähr- mt Beuron und Monte
deten Bau ohne jm Cassino verließen
Schwanken ans gegen die bisherige
Ziel zu führen. Regel ihre engen
Ein jugendfrohes Klosterbezirke, um
Unternehmen, ist durch erstaunlich
die „Vereinigung 1^- gefestigte Leistun-
bildender Künstler karl ederer n ixe un d seeh u n d gen für ihre, wenn
Oesterreichs", kei- Frühjahr-Ausstellung der Wiener Sezession das Wort gestattet
Die Kunst für Alle XXI. 17. 1. Juni 1906.
385
49