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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Die dritte Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Weimar
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https://doi.org/10.11588/diglit.12156#0504

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DRITTE AUSSTELLUNG DES DEUTSCHEN KÜNSTLERBUNDES IN WEIMAR

darstellt. Eben dieses in die Arbeit Vertieft- Selbstbildnis von 1898 von Bernhard Pan-
sein ist mit vollendeter Meisterschaft zum kok, eine tüchtige Leistung von Alfred
Ausdruck gebracht; aber in Bezug auf ma- Schmid „Vor dem Spiegel" und eine Porträt-
lerischen Reiz reicht dieses Selbstporträt büste von Karl Donndorf. Von H. Liese-
doch nicht an manche seiner früheren Bilder gang in Düsseldorf erfreut ein feines Bild-
heran. Seine Landschaft, im Katalog als chen „Gehöft in den Dünen" und Alfr.
„Schneesturm" bezeichnet, überzeugt nicht Sohn-Rethel sandte die vortreffliche Zeich-
von dem Heranbrausen eines mächtigen Na- nung eines jungen Mädchens. Genannt sei
turereignisses. Wie ganz anders wirkt da- noch Otto Ackermann mit einem farben-
gegen Hans Peter Feddersen (Kleiseer-Koog) kräftigen Bilde „Platz im Schnee"; Adolf

Schönemann mit seinem „Feier-
abend" und endlich Peter Beh-
rens mit seinem Holzschnitt „Bild-
nis von Hartleben". Von den Wei-
marern muß zunächst Theodor
Hagen angeführt werden mit zwei
frischen Hafenbildern aus Ham-
burg, welche ihn auf der Höhe
seines Könnens zeigen; sodann
Hans Olde und Max Thedy mit
vorzüglichen Porträts, insbeson-
dere nennen wir des ersteren Bild-
nis im Gebirge und des letzteren
Porträt seines Sohnes. Sascha
Schneider bringt einen sehr feinen
jugendlichen Männerakt „Baal Ze-
bub, der Gott der Zerstörung", um-
geben von einer Anzahl dunkelfar-
biger Scheusale. Ludwig v. Hof-
mann sandte „Badende Jungen" in
flimmerndem Sonnenlicht und die
Entwürfe zu seinen vortrefflichen
dekorativen Malereien, welche jetzt
in Dresden ausgestellt sind. Es
seien ferner genannt Emil Feigerl
mit seiner „Abendsonne", sowie
die Radierung von Alexander Ol-
bricht „Am Schweriner See" und
von Rudolf Stumpf Porträt; auch
Arno Zauche mit seiner Brunnen-
figur. Aus Karlsruhe ist Ludwig
Dill erschienen mit zwei feinge-
stimmten „Moorbildern", und von
hans v. h'ayek die Windmühle Hans von Volkmann nennen wir

Sommer-Ausstellung der Münchener Sezession 1906, einen du ftigen „ Frühlingstag" . Wl l-

helm Trübner sandte einen flotten
mit seinem „Regenschauer in der Einöde" „Postillon", Rudolf Hellwag ein nicht un-
und seiner „Seestimmung". Hier stehen wir interessantes „Straßenbild", und Peter Bayer
einem Stück Natur in ihrer ganzen Herbheit eine kräftige „Landschaft mit Baum". Von
und Größe gegenüber und werden, wie von den übrigen Einsendern nennen wir in erster
etwas Selbsterlebten, mit unheimlicher Macht Linie Ferd. HoDLERmit seinem „Rückzug von
gepackt. Carlos Grethe bringt in seinem Marignano". Welche Fülle von Kraft spricht
„Abend im Hamburger Hafen" wieder eine aus diesen famosen Kerlen mit ihrem verbisse-
seiner prächtigen Beleuchtungseffekte, die so nen Grimm und ihrem herrlichen Trotz. Von
gewaltig wirken, weil sie allem Gewaltsamen Otto Greiners Werken geben wir einem aus-
fern stehen. Robert von Haug ist mit einer serordentlich feinen Frauenkopf den Vorzug,
getonten Zeichnung „Die Fahne der 61 er" Max Klinger ist mit einer „Galathee" nicht
vertreten. Ferner sind zu erwähnen das so günstig vertreten, wie man erwarten durfte.

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