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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 21.1905-1906

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Kunstliteratur - Personal- und Atelier-Nachrichten
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-ö=4=g> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <ö*-«-

Schubring, Paul, Das Kaiser Friedrich-
Museum. Mit 276 Abbildungen und 2 Grundrissen.
Stuttgart, Union, Deutsche Verlagsgesellschaft. Preis
geb. in Leinen M. 4.50.

Die vielbekannten Sternchen im Baedeker, die
den Galeriebesucher vor einzelnen Kunstwerken
länger als vor anderen aufhalten sollen, haben künst-
lerisches Genießen gewiß nicht gefördert. Sie sind
mit Recht schon vielfach angefeindet worden —
aber eigentlich besser wird's erst mit dem freudigen
Genießen unserer Kunstsammlungen, wenn Bücher,
wie das vorliegende, fleißig gebraucht werden. Schub-
rings Art und Weise als Galerieführer ist hier schon
öfters gerühmt worden. Da auch dieser Band seine
besondere Gabe für die nicht leichte Aufgabe deutlich
offenbart, kann von einer eingehenderen Empfehlung
abgesehen werden;

PER5ÖNXL- UND

ATELIER-NACHRICHTEN

DERLIN. Der Geheime Regierungsrat
*-* Dr. W. Bode ist nunmehr unter Be-
förderung zum Wirkl. Geheimen Ober-
regierungsrat endgültig zum General-
direktor der kgl. Museen ernannt wor-
den, nachdem er schon am 1. Dezem-
ber 1905 als Nachfolger des Geheimrats
Schoene die Geschäfte der Generalver-
waltung kommissarisch übernommen
hatte. Es ist ihm zu seiner Entlastung
in nicht speziell künstlerischen Ange-
legenheiten in der Person des Geh. Re-
gierungsrats Boße ein Verwaltungs-
direktor zur Seite gestellt.

pvÜSSELDORF. Am 3. Juli d. J. sind
25 Jahre verflossen, seitdem die
Städtische Kunsthalle ihrer Bestim-
mung übergeben worden ist. Aus die-
sem Anlaß fand mittags in dem reich
dekorierten Gebäude eine Festfeier statt.
Herr Hempel, welcher seit 1883 die Ge-
schäfte der Kunsthalle in ausgezeichne-
ter Weise geführt hat, erhielt den Direk-
tortitel. Am Abendwurdeim »Malkasten«
ein Gartenfest veranstaltet, das einen
würdigen Abschluß des Tages bildete.

h.

V/TÜNCHEN. Professor Hermann
1"1 Kaulbach feierte am 26. Juli sei-
nen 60. Geburtstag. Sein echtes Künst-
lerblut — er ist bekanntlich der Sohn
Wilhelm von Kaulbachs — wies ihm
den Weg, den er mit so schönem Er-
folge beschreiten sollte, von Anfang an.
Und so hat er denn fortschreitend durch
die Jahrzehnte sich und sein Werk in
schönster Weise vertiefen können, bis
beide heute in einer herzbezwingenden,
vollendeten Anmut dastehen, die aus
dem Innersten hervorstrahlt. Es wird
schwerlich viele liebere Menschen ge-
ben als ihn; und wo gibt's herzgewinnen-
dere Bilder als seine? Die ergreifende
Symbolik der >Vita humana« (19051, oder
die weinende Madonna von 1896; oder
die »letzten Tage Mozarts« von 1876; der
ehemalige Pilotyschülei- ist da schon
ganz ein Eigner geworden. Die illustra-
tiven Werke, wie die G. Freytag- und die
G. Ebers-Galerie haben seinen Namen
in die weitesten Kreise getragen, und

die große Zahl seiner Kinderbilder und Kinderpor-
träts nicht weniger dazu beigetragen, ihn beim ganzen
deutschen Volke beliebt zu machen. Auch hat früh-
zeitig der Reigen der Anerkennungen bei ihm be-
gonnen; seit 21 Jahren Ehrenmitglied der Münchener
Akademie, erhielt er 1891 den Titel Professor; die
ihm zuerkannten Medaillen gelegentlich der Kunst-
ausstellungen sind zahlreich — Berlin, Wien, Mün-
chen, Barcelona, Chicago u. a. m. haben Hermann
Kaulbachs Verdienste um die Kunst gewürdigt.

MÜNCHEN. Am 15. Juli vollendete Reinhold
Begas in Berlin sein 75. Lebensjahr. Mit Begas
beginnt eine neue Phase in der deutschen Plastik
des 19. Jahrhunderts. Sein erstes Auftreten fällt in
die Zeit des Absterbens des von Thorwaldsen und
Rauch inaugurierten klassizistischen Kunstideals.

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