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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 23.1907-1908

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Fechter, Paul: Noa Noa
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Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Literatur - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12504#0286

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-sr4^> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <3=^~

fast feierlich: „Cette nuit fut divine comme besser noch, zur Lektüre des Originals selbst
tant d'autres, plus que toutes les autres — et verführte. Denn außer den Tagebüchern
le jour se leva radieux." — Delacroix', den Briefen van Goghs und dem
Fast zwei Jahre hat Gauguin auf Tahiti zu- Vermächtnis Feuerbachs, gibt es nicht viel,
gebracht. Dann rufen ihn Familienrücksichten, was sich diesem „Malerbuch" an die Seite
wie er sagt, zurück — er nimmt Abschied von stellen kann — und vielleicht übertrifft es
der Insel, die ihm das gegeben hatte, was er die andern sogar noch, weil es in der Haupt-
brauchte, „vieilli de deux ans, rajeuni de sache — vor allem heute — nicht nur von
vingt ans, plus barbare, qu'ä l'arrivee et bien artistischer, sondern von allgemein kultureller
plus instruit." Am 30. August 1893 landet Bedeutung ist.
er wieder in Marseille — mit vier Franken in
der Tasche und doch voll stolzer Zukunfts-
hoffnung. Das Ergebnis ist bekannt — das aiiccTcri i iimtcn
tiefste, was er zu sagen hatte, blieb völlig yuri AUOOiLLLUNULN
unverstanden; außer ein paar Freunden, die UND SAMMLUNGEN

selbst Maler, fand er nirgends auch nur das —,r%.„„T,w,n~. ^ , <■

„ ? , . FRANKFURT a.M. Frankfurt steht jetzt unter dem
leiseste Verständnis. Seinem Buche erging r Zeichen Fritz Bohle's! In den Ausstellungs-
es nicht anders. Charles Morice erzählt in räumen des Städelschen Instituts ist eine Ausstellung
der Einleitung nicht ohne Bitterkeit, wie für von Gemälden Böhles veranstaltet worden, die zum
eine ganze Reihe von Verlegern schon die ersten Male einen Einblick in das malerische Schaffen
,. „ . , , , «r j i-. des Kunstlers gewahrt. Seitdem spricht ganz Frank-
bloße Abwechslung von Vers und Prosa ge- furtvon Bühle, und man kann die Beobachtung machen,
nügte, um das Werk abzulehnen. Zuletzt er- daß die in künstlerischen Dingen sonst so apathische
schien es in „La plume" — der gleiche Ver- Stadt von dieser Ausstellung wie von einer Sensation
lag brachte auch die Buchausgabe heraus, von ergriffen ist! Im Automobilklub und in der 'Aeppel-
,ö , . . ,. ■ » p, ,. , wein--Kneipe muß derselbe Bohle, der der Oeffent-
der bis heute die zweite Auflage vorliegt. Jetzt lichkeit abnoid ist und in bewußter Zurückhaltung,

endlich ist eine deutsche Uebersetzung, wenig- in der Stille arbeitet, als allgemeiner Gesprächsstoff
stens der von Gauguin selbst herrührenden dienen. Der Eindruck, den diese Vereinigung von
Teile des Buches im Erscheinen begriffen. Zu "wa 30 Gemälden des Künstlers bietet, ist in der
... .. , 0 , Tat ein gewaltiger. Denn wie auch der einzelne dieser
wünschen wäre, daß sie eine dem Werte des Kunst gegenüber stehen mag, ablehnend oder be-
Werks entsprechende Aufnahme fände — oder wundernd, — vor dieser Klarheit des künstlerischen

bel! roner kunstschule « entwurf zur elisabeth-gedächtniskirche zu wien (1897)

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