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die beiden großzügig und ungezwungen modellierten,
leider in Gips ausgestellten Büsten der Kroatin
Baronin Renee Vranvczany. In den übrigen Sälen
sind die Werke der serbischen, slovenischen, bul-
garischen und kroatischen Maler aufgestellt. Die
Bulgaren sind gut, die Slovenen diesmal schwach,
die Kroaten weitaus die fortgeschrittensten und gleich-
mäßigsten, die Serben individuell die stärksten, aber
merkwürdig heterogen. Sonst kennen wir von früher
schon fast alle die Künstler: die Kroaten Csikos
CrnCic, Ivekovic, TiSov, Kovacevic und Krizman;
unterdenSerben TjRoSPREDic,das Ehepaar Vukano-
vic und der Ragusaner Marko Murat; die Slovenen
Vesel, Frau Santel und Vavpotic; und die Bulgaren
VeSin, Mihailow und andere. Besonders gute Fort-
schritte zeigt der junge kroatische Maler Krizman.
Bisher ungekannte Namen unter den bemerkens-
werten Bildern sind nur wenige zu entdecken, und
diese sind fast ausschließlich auf die bulgarische
Abteilung beschränkt; so gehören unter die besten
Bilder der ganzen Ausstellung eine >Sofija«-Land-
schaft von Petrow und das reizende kleine Gemälde
> Kucovalachische Hütten« von ZELESKOw.Ein Selbst-
porträt der Malerin Karamihailowa ist auch lobend
hervorzuheben. Sonst dominiert unter den südslavi-
schen Malerinnen die in München geborene Beta
Vukanovic. Den neuesten Beweis für ihre fort-
schrittliche Entwicklung liefert ein reizender licht-
durchströmter »Sommertag«.
Hinterden Skulpturen, in einem halbkreisförmigen
dreiteiligen Räume, hängen Pastell- und'Aquarell-
eduard VON gebh ar dt l stu die. aus der
bergpredigt •
eduard von gebhardt studie
maiereien, Lithographien und Radierungen. Ausge-
zeichnete, feine Leistungen blühen hier im Verborge-
nen, da ist sozusagen die Zukunft der südslavischen
Kunst. Der Wiener Serbe Danilovac dürfte hier mit
seinen ernsten Kupferstichen und Lithographien wohl
die erste Geige spielen, wozu dann ergänzend die
köstlichen Aquarelle der Bulgaren Morozow und
Malinow und die Karikaturen Bozinows diesem
Räume frischen und heiteren Reiz verleihen.
Fürs nächste Jahr wurde bereits Ljubljanaals Ort der
vierten südslavischen Ausstellung bestimmt, womit
zugleich der erste Rundgang dieser Manifestation der
südslavischen Kunsteinheit seinen Abschluß nimmt.
Dann wird sich vielleicht die auf solche Weise mündig
gewordene südslavische Kunst auf Gastrollen bege-
ben können, um auch vor dem großeuropäischen
Publikum die Prüfung zu bestehen. München käme
dann zunächst für die Feuerprobe in Betracht, m. c.
AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
A ACHEN. Die ca. 40 Nummern umfassende Aus-
stellungdes Verbandes Münchner Künstlerinnen im
Museumsverein bietet durchschnittlich Werke guter
Qualität. Koloristisch reizvolle Stilleben rühren von
H. Schattenmann, H. Fürther und A. v. Amira
her. Das figürliche Fach repräsentieren A.Slocovich-
Salmone mit einem delikaten Damenporträt, V.Zim-
mermann mitdem meisterhaft gemalten »alten Manne
und dem realistischen »lachenden Mädchen«, Ph.
v. Mor mit der trefflich modellierten »lettischen
Bäuerin«, sowie A. v. Amira mit der farbenfrohen
»Blumenverkäuferin«. T. Elster, Fr. Klemm-Jäger
und E. Richter haben gute Landschaften, A. Ache-
lis den > Blick aus einem Atelierfenster« geschickt.
Markante Köpfe in Bleistift bringt E. Mehrle, Ra-
dierungen A. Duering und A. Ritzerow. Auch
ein jugendlicher Knaben-Halbakt von T. von Wal-
denfels ist bemerkenswert. e.V.
DÄRMEN. Zum 100jährigen Stadtjubiläum von
*-* Barmen veranstaltet der Barmer Kunstverein in
der Ruhmeshalle eine Ausstellung Altbergischer In-
nenkunst und moderner Kunstwerke aus Barmer Privat-
450
die beiden großzügig und ungezwungen modellierten,
leider in Gips ausgestellten Büsten der Kroatin
Baronin Renee Vranvczany. In den übrigen Sälen
sind die Werke der serbischen, slovenischen, bul-
garischen und kroatischen Maler aufgestellt. Die
Bulgaren sind gut, die Slovenen diesmal schwach,
die Kroaten weitaus die fortgeschrittensten und gleich-
mäßigsten, die Serben individuell die stärksten, aber
merkwürdig heterogen. Sonst kennen wir von früher
schon fast alle die Künstler: die Kroaten Csikos
CrnCic, Ivekovic, TiSov, Kovacevic und Krizman;
unterdenSerben TjRoSPREDic,das Ehepaar Vukano-
vic und der Ragusaner Marko Murat; die Slovenen
Vesel, Frau Santel und Vavpotic; und die Bulgaren
VeSin, Mihailow und andere. Besonders gute Fort-
schritte zeigt der junge kroatische Maler Krizman.
Bisher ungekannte Namen unter den bemerkens-
werten Bildern sind nur wenige zu entdecken, und
diese sind fast ausschließlich auf die bulgarische
Abteilung beschränkt; so gehören unter die besten
Bilder der ganzen Ausstellung eine >Sofija«-Land-
schaft von Petrow und das reizende kleine Gemälde
> Kucovalachische Hütten« von ZELESKOw.Ein Selbst-
porträt der Malerin Karamihailowa ist auch lobend
hervorzuheben. Sonst dominiert unter den südslavi-
schen Malerinnen die in München geborene Beta
Vukanovic. Den neuesten Beweis für ihre fort-
schrittliche Entwicklung liefert ein reizender licht-
durchströmter »Sommertag«.
Hinterden Skulpturen, in einem halbkreisförmigen
dreiteiligen Räume, hängen Pastell- und'Aquarell-
eduard VON gebh ar dt l stu die. aus der
bergpredigt •
eduard von gebhardt studie
maiereien, Lithographien und Radierungen. Ausge-
zeichnete, feine Leistungen blühen hier im Verborge-
nen, da ist sozusagen die Zukunft der südslavischen
Kunst. Der Wiener Serbe Danilovac dürfte hier mit
seinen ernsten Kupferstichen und Lithographien wohl
die erste Geige spielen, wozu dann ergänzend die
köstlichen Aquarelle der Bulgaren Morozow und
Malinow und die Karikaturen Bozinows diesem
Räume frischen und heiteren Reiz verleihen.
Fürs nächste Jahr wurde bereits Ljubljanaals Ort der
vierten südslavischen Ausstellung bestimmt, womit
zugleich der erste Rundgang dieser Manifestation der
südslavischen Kunsteinheit seinen Abschluß nimmt.
Dann wird sich vielleicht die auf solche Weise mündig
gewordene südslavische Kunst auf Gastrollen bege-
ben können, um auch vor dem großeuropäischen
Publikum die Prüfung zu bestehen. München käme
dann zunächst für die Feuerprobe in Betracht, m. c.
AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
A ACHEN. Die ca. 40 Nummern umfassende Aus-
stellungdes Verbandes Münchner Künstlerinnen im
Museumsverein bietet durchschnittlich Werke guter
Qualität. Koloristisch reizvolle Stilleben rühren von
H. Schattenmann, H. Fürther und A. v. Amira
her. Das figürliche Fach repräsentieren A.Slocovich-
Salmone mit einem delikaten Damenporträt, V.Zim-
mermann mitdem meisterhaft gemalten »alten Manne
und dem realistischen »lachenden Mädchen«, Ph.
v. Mor mit der trefflich modellierten »lettischen
Bäuerin«, sowie A. v. Amira mit der farbenfrohen
»Blumenverkäuferin«. T. Elster, Fr. Klemm-Jäger
und E. Richter haben gute Landschaften, A. Ache-
lis den > Blick aus einem Atelierfenster« geschickt.
Markante Köpfe in Bleistift bringt E. Mehrle, Ra-
dierungen A. Duering und A. Ritzerow. Auch
ein jugendlicher Knaben-Halbakt von T. von Wal-
denfels ist bemerkenswert. e.V.
DÄRMEN. Zum 100jährigen Stadtjubiläum von
*-* Barmen veranstaltet der Barmer Kunstverein in
der Ruhmeshalle eine Ausstellung Altbergischer In-
nenkunst und moderner Kunstwerke aus Barmer Privat-
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