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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Von Ausstellungen - Neue Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0063

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NEUE ^ff*rl'^SPS^^9*^ Vorständen; bei demKup-
iy i imcti itctd ati id ^^^^^v. ferstichkabinett, über das
rSUlNo I LI I LKAIUrt y>T der Herausgeber selbst |
Die Stuttgarter ,■' schrieb, hätte die ener-
Kunst der Gegen- f . ^*^SflMV^ gische Tätigkeit des jetzi-
wart. In Gemeinschaft fix - x gen Vorstandes mehr be-
mit Max Diez, Eugen f * ?/ ;>&1 \ tont se'n können- Alles
Gradmann, Gustav f , ^\ in allem ein Werk, das '
Keyssner, Gustav " ■•' jf^t^K der Kunst des Schwaben- '
E. Pazaurek. Hein- / miSA landes auch im Ausland I
rieh Weizsäcker be- j manchen Freund gewin- |
Deutsche Verlagsanstalt. tV-- '\l JH Verhaeren, E.: j
Ein Werk, das um die VvSt» tragung von StefanZweig,
Hälfte der Herstellungs- V i' -\\ W 3 M. Leipzig 1912, Insel-
kosten dem Publikum ^B^RL verlag.
dargeboten wird, dürfte «j - Man liest diesen Pa- I
immerhin zu den Selten- fs^fc' ^* negyrikus des großen I
heiten auf dem Bücher- ^(J?^:, Belgiers auf das Genie |
markt gehören. Möglich XM'^^W1^?!^ Rembrandts mit größtem i
ist das nur geworden - Genuf!, streckenweise ;
durch die Unterstützung aber doch wieder mit et- ,
des Königs, verschie- f. h. füger Erzherzogin marie klementine was gemischtem Gefühle
dener Ministerien und durch. Diese Huldigung '
kunstfördernder Vereine, vor dem Künstler ist
vor allem aber durch das System der Stifter der selbst wieder ein bedeutendes Kunstwerk, abgewogen I
technisch ganz wundervollen Farbtafeln, Kunstdruck- und kunstvoll im Stil, gedankenvoll und vielgestal- I
tafeln usw. Eine gewisse Ungleichheit in der Ver- tig im Ausdruck, sowie kenntnisreich und prägnant |
teilung der Kunstbeilagen ist freilich durch die in den sachlichen Teilen. Aber, daß man den Ein- |
Wünsche der Stifter und durch den Umstand, daß druck nicht los wird, als sei der Autor bei der Nie- i
bei einzelnen hervorragenden Künstlern auf deren derschrift mehr von der Leidenschaft der artisti- ,
Wunsch von der Aufnahme von Abbildungen abge- sehen Gestaltung seines Stoffes beherrscht gewesen,
sehen werden mußte, unvermeidlich gewesen. Da- denn für dessen psychologische Vertiefung ist etwas, '
von abgesehen aber istdie Ausstattung dieses Werkes was doch gegen den absoluten Wert des Buches
mit seinen 39 Farbtafeln, 12 Gravüren, 36 Kunst- spricht. Beeinträchtigt wird dieser meines Erachtens I
drucktafeln und229Textillustrationen wahrhaftkönig- hauptsächlich durch Kapitel, wie das imübrigen glän- I
lieh zu nennen und auch die äußere Erscheinung zend geschriebene „Rembrandts Charakter", in dem |
dieses mächtigen Leinenbandes imponiert. — Ein ein etwas sophistisches Spiel mit dem Begriff Egois- |
endgültiges Urteil über die Stuttgarter Kunst der mus getrieben wird. Auch an anderen Stellen, so etwa i
letzten 20—25 Jahre in einem bei „Rembrandts Einfluß", wo ,
bleibenden Werke niederzu- ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ die Wirkung Rubens' auf die
legen, hat seine Schwierig- Um- und Nachwelt mit jener
keiten. Eine ganz bedeutende des Amsterdamer Meisters
Entwicklung ist zweifellos da; verglichen wird, überwiegt
sie aber zu erfassen und vor oft zu sehr das Geistreich-
allem in der Vielheit der Er- Spitzfindige. Das große Ver-
scheinungen die führenden ■ dienst dieser Essayfolge ist
Kräfte zu erkennen und sie dagegen in ihrer, auch er-
an den richtigen Platz zu stel- reichten Absicht zur synthe-
len, das ist nicht leicht. Man tischen Behandlung zu sehen,
kann nun gerne zugeben, daß H gegenüber aller bisherigen
im großen Ganzen diese heikle ^^^fc^SW^^^j^^B zergliedernden Darstellung
Gruppierung mit Takt vorge- wird Rembrandts Kunst hier
nommen und auch den be- • idi nämlich als Produkt seines

scheideneren Talenten die • J^F- . - X Talentes und aller seiner gro- G
beste Seite abzugewinnen ver- , T^f^SSm ßen menschlichen Vorzüge P
sucht worden ist. Und man 4HrjVl BPCftl^BH ur"^ Schwächen betrachtet. Q
bedenke, daß man keine Aus- / ' . > und der Verfasser sucht ihn, n
wahlder Besten unterunseren J,: ;--d& wie er selbst sagt, „nicht von V
Stuttgarter Künstlern getrol- * ~^HM»' \ "'^^■H außen, sondern von innen" zu
fen, nein, daß man alle, auch f Ä** ^B&t '^tuM^H erfassen. Freilich unterdrückt V
die Jüngsten, die Werdenden Verhaeren vielleicht allzusehr «
berücksichtigt hat! Schon als \t j «U ^Fl alles Kritische und übersieht C
Nachschlagewerk ist also die- 'V- % jj gegenüber der Helligkeit je- {
se Geschichte der Stuttgarter den, auch den geringsten P
Kunst von großem Wert. Dazu Schatten. Besonders gedacht {
kommen die klaren Übersicht- muß auch der Uebersetzung fi
liehen Abhandlungen über die ^^^mm^m Stefan Zweigs werden, die eine f
staatlichenKunstsammlungen UNBEKANNT MAX EMANUEL literarische Bijouteriearbeit j;
von deren oben genannten KURFÜRST VON BAYERN erster Güte ist. M. K. Rohe >

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