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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Wallsee, Heinrich Egon: Alfred Lichtwarks Erbe
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Die neue Secession in Berlin
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Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0341

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er hinweggestorben, knapp bevor die Bauleute das suchen des Hinausgehens über diese Grenzlinie
neue Haus unter Dach gebracht haben, zugleich wird er vorbereitet sein müssen, dem Schatten
aber auch ohne Hinterlassung der leisesten An- seines Vorgängers zu begegnen — was ihn freilich
deutung, die seinem Nachfolger die Schwere der von diesem Weiterhinausgehen nicht wird abhalten
seiner harrenden Aufgabe, den Ideengang seines dürfen. Denn davon abgesehen, daß jenseits dieser
Vorgängers so in sich aufzunehmen und zu ver- Grenzlinie das Werk Lichtwarks solche Lücken auf-
arbeiten, daß er restlos, wie erwartet, zur Erschei- weist, daß er selbst sich ihnen in dem neuen Hause
nung gebracht zu werden vermag, erleichtert hätte. unmöglich auf die Dauer hätte verschließen können,
Zwar hat sich dieser Nachfolger, DR. PAULI, der bis- ist gerade hier dem Nachfolger der eigentliche
herige Leiter der Bremer „Kunsthalle", sowohl in Spielraum zur Eigenbetätigung geboten,
seiner bisherigen Art des Sammeins, wie in seinen h e. Wallsee
kunstliterarischen Veröffentlichungen, unumwunden
zu den Anschauungen Lichtwarks bekannt, und DIE NEUE SEGESSION IN BERLIN
die ihm auferlegte Verpflichtung, die Hamburger
Kunsthalle im Sinne der von Lichtwark vorgezeich- l^\ie seinerzeit mit Liebermann und Cassirer aus
neten Richtlinie zunächstals Hamburger Kunstinstitut LJ der Secession ausgetretene Künstlergruppe hat
weiter auszugestalten, dürfte ihm keine Schwierig- sich zu einer neuen Vereinigung „Freie Secession1-,
keiten bereiten. Doch schon bei den ersten Ver- Verein von Künstlern und Kunstfreunden, zusam-
mengeschlossen, die im Ausstel-
lungshaus am Kurfürstendamm aus-
stellen wird. Die Jury wird hierbei
aus den 40 Gründern ausgewählt.
Jeder Gründer muß innerhalb drei
Jahren einmal Juror gewesen sein.
Neben den -Gründern" hat die Ver-
einigung noch „Mitglieder",die,nach-
dem sie dreimal ausgestellt haben,
ebenfalls Gründer werden. Der für
dieses Jahr ausgeloste Vorstand setzt
sich aus 15 Künstlern zusammen.
Neben Slevogt, Trübner, van de
Velde, Weiß, Gaul erscheinen Bar-
lach, Beckmann, Breyer, Berneis,
Lehmbruck, Rößler u. a. Alles in
allem ist es die alte Garde der Se-
cession, deren Oberhaupt sich frei-
lich mit einem Ehrenamt begnügt hat,
während Paul Cassirer jede Wieder-
wahl abgelehnt hat. Im Vorstande
trifft man die Mehrzahl der Veran-
stalter der Herbstausstellung 1913
wieder an, die die jüngeren Künst-
ler in stärkerem Maße heranziehen
wollte. Es ist zu hoffen, daß die
neue Vereinigung aus dem damali-
gen Versuche ihre Lehren gezogen
hat und auf eine stärkere Einheit-
lichkeit der Ausstellungen, deren
erste bereits im Frühjahr 1914 statt-
finden soll, bedacht ist. Einstweilen
fehlen freilich auf der Vorstandsliste
die jüngeren Künstler fast ganz, ihr
Zusammenschluß um die ältere Or-
ganisation ist aber im Interesse des
Berliner Kunstlebens wie der Seces-
sion insbesondere sehr wünschens-
wert. Vielleicht ermöglichen die
neuen sehr liberalen Statuten diese
Konzentration. Nie aber wäre wohl
eine starke, unabhängige und ein-
flußreiche Persönlichkeit mehr am
Platze als jetzt, um den unerquick-
lichen, auch durch die neue Grün-
dung einstweilen noch nicht geklär-
ten Wirrnissen ein Ende zu machen.
NEUE KUNSTLITERATUR
Hans Tietze. Die Methode der i
Kunstgeschichte. Ein Versuch. Leip- \
I h.hahn figur in der a. e. g. in Berlin (1908) zig, E. A. Seemann. 1913.
f Nach Phot. von O. Anschutz, Berlin Tietzes Buch gibt der Kunstge- f
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