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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Münchner Ausstellungen
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Markus, Stefan: Die XII. Nationale Kunstausstellung der Schweiz in Bern
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0551

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waren seine Themen und er hat sie in großzügiger ein Hodler, sondern vielmehr weil soviel Streben,
Weise als Stimmungslandschaften gestaltet, nament- Hoffnung und Können bei ihnen ist. Weil diese
lieh von 1810 ab, wo er ganz selbständig wurde, Basler, Berner und Genfer die Zukunft unseres Lan-
und alle technischen .Mittel mit voller Meisterschaft des verkörpern. Der achte Saal mit den Werken
zu gebrauchen gelernt hatte. Gerade von seinen der paul BARTH, eugen ammann, heinrich
reifsten Arbeiten findet man viele in der gegen- mcller, eduard NlETHAMAlER, paul altherr
wärtigen Schau und so wird diese nicht wenig da- und Arnold FlECHTER gehört zweifellos zum
zu beitragen, die klare Vorstellung von dem Künst- Schönsten der gesamten Landesausstellung. Die
ler Georges Michel zu erweitern. m. K. r. Bildnisse, Akte, Landschaften und Kompositionen
dieser hochbegabten Jünger eines Cezanne, zu denen
nie vil WATinwAi r i/nwcxAiiccxri i um/- sich' als weitaus gestaltungsmächtigster, numa
DIE All. NATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG donze gesellt, sind Verheißungen, die nur ein
DER SCHWEIZ IN BERN Blinder übersehen und verkennen darf. Die Berner
haben nach wie vor Amiet und Buri, Boß und
Die XII. nationale Kunstausstellung der Schweiz Cardinaux, neben Hodler, gegen den und Amiet die
hat ihren Platz im Rahmen der Schweizerischen Zungen und Anstrengungen der Reaktion wohl in
Landesausstellung angewiesen erhalten. Das hat erster Linie gerichtet sind, einzusetzen. hodlers
zur Folge, daß ungeheure Menschenmassen ihre „Unanimite" mangelt es an Distanz. Amiet vermag
Bekanntschaft machen, die sonst mit Kunst wenig den Vorwürfen leider nur mit seinem Bildnis der
oder gar nicht in Berührung kommen. Was Wunder, „Madame Rodo" wünschenswert zu begegnen. buri
wenn sie vor allem, was nicht die wohlbekannten überrascht mit einem Kostümbild „Politiker von
Züge von Oel- und Farbendruck trägt, kopfscheu 1847", boss mit einer ungemein delikaten Arbeit
werden! Aber die Reaktion gegen die unabhängige „Billardspieler", die mit seiner sonstigen Art wenig
neue Kunst hat auch noch andere Kreise ergriffen. gemein hat. Die Genfer interessieren hauptsächlich
Sie reicht bis in die Redaktionen und die Spitzen durch die aparte Gruppe, an deren Spitze Emile
der eidgenössischen Behörden. Ihnen allen ist die bressler und die Brüder gustave francois und
„moderne" Schweizerkunst zu kühn, zu extrem, zu maurice Barraud stehen. Bressler vor allen hat
spielerisch, zu wenig echt. Leider werden keine schnell Schule gemacht. Seine stimmungsmächtigen,
Namen genannt. Man würde damit auch kaum sehr fein abgetönten Kompositionen symbolischen Cha-
weit kommen. Von den wenigen kubistischen Ver- rakters verraten einen eminenten Farbensinn, den
suchen abgesehen, die wohl nur ihrer farbigen De- die beiden ihm stark verwandten Barrauds mit ihm
likatesse und der Vollständigkeit halber zugelassen teilen. Ihnen am nächsten stehen GUSTAVE buchet
worden sind, dürften beim Kenner höchstens jene und lucien jaggi. Ausgezeichnet ist otto Vau-
in den ausgetretenen Bahnen der Konvention saft- tier vertreten. fernand blondin imponiert durch
und kraftlos Dahinvegetierenden Anstoß erregen. die großzügige Fassung seiner im Kolorit sehr
Auf den Rest sind wir Schweizer stolz. Nicht weil schönen Kompositionen. Ein neues, von Paris in-

ALBIN EGGER-LIENZ DIE MAHLZEIT }
Sommerausstellung der Münchner Secession \
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