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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Ostini, Fritz von: Albert von Keller: zum siebzigsten Geburtstag des Künstlers
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Wolf, Georg Jacob: Die Zukunft der Münchner Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0404

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< und Bühnenkünstlerinnen, die in den beiden Alte. Die Welt ist für ihn anscheinend uner- )
j\ letzten Jahrzehnten zwischen anderen Werken schöpflich an Motiven und Anregungen und
J aller Arten entstanden — sie fesselten immer auch das gehört zu seinem Ruhm: es hat wohl J
J durch Ausdruck und originell gesehene Bewe- selten einer soviel des Malenswerten in seinem
3 gung und meist verband der Künstler da mit Leben auf allen Seiten entdeckt und künst-
j den Zwecken des Bildnisses eigenartige kolo- lerisch bewältigt. Man macht das Kompliment,
v ristische Probleme und Beleuchtungen. An die daß er sich die Jugend bewahrt habe, so ziem-
< Bilder der Traumtänzerin Madeleine, der Schau- lieh jedem, einigermaßen rüstigen Siebziger —
i Spielerin Camilla Eibenschütz als Myrrhina sei hier stimmt es aber mit der Wahrheit überein,
J besonders erinnert. und der beste Beweis dafür ist das, daß Keller,
) Noch sprudelt die Malerphantasie Albert der nie selber mittat, wenn neue Schlagworte
) von Kellers in alter Frische und mit jedem aufkamen in der Kunst, für alles Gute und Horf-
) Jahr überrascht er die Welt, indem er wieder nungsvolle im Schaffen der Jungen stets noch ein
) neue Seiten seiner glänzenden Kunst zeigt, mit warmesHerzhat — auchwennderMostsichnoch
( den Jungen wetteifernd, aber immer sich selber so absurd gebärdet! Und wer nicht aufgehört
( Treue haltend und in diesem Sinne immer der hat, die Jugend zu verstehen, ist selber jung!

DIE ZUKUNFT DER MÜNCHNER SECESSION
Die Münchner Secession muß aus dem lungsgebäude verlegt werden sollen, Platz
Marmortempelbau am Königsplatz schei- machen. Zwar hat König Ludwig I. das Haus
den. Noch nicht heute und nicht morgen, sie mit allem Nachdruck den lebenden Künstlern,
wird ihre Internationale Sommer-Ausstellung nicht den Werken der Vergangenheit gewid-
1915 noch dort veranstalten können, aber met, aber die Kgl. Staatsregierung glaubt wohl,
dann muß sie dem Antiquarium und der Vasen- daß sich die Verhältnisse inzwischen geändert
Sammlung, die aus der Neuen, bzw. aus der haben und hält an ihrem Plan, die Sammlun-
Alten Pinakothek in das Kgl. Kunstausstel- gen antiker Kunst gegenüber der gleichfalls


A. v. KELLER KREUZIGUNGSVISION (1905)
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