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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Glaser, Curt: Von Alt-Berliner Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0102

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VON ALT-BERLINER KUNST sizistisch kann man diese Blättchen finden. Sie
geben nichts vom Leben des Tanzes, sondern ledig-
Alt-Berlin ersteht für kurze Zeit zu neuem Leben. lieh seine Pose. Und der frühe Schadow, in dem
Das Königliche Kupferstichkabinett zeigt aus noch die Tradition des Rokoko lebendig ist, wird
seinen Beständen die graphischen Werke der drei manchem lieber sein als der ausgezeichnete Aka-
Hauptmeister, des Baumeisters Schinkel, des Bild- demieprofessor, dem eine gravitätische Würde
hauers Schadow und des Malers kröger. Ein besser ansteht als der Humor, in dem er sich zu-
paar Blätter nur von dem ersten, ein zierliches weilen gefällt.
Selbstporträt, auf den Stein gezeichnet, romantische Neben den zierlichen Radierungen der Frühzeit
Landschaften und Architekturphantasien. Von an- stehen ebenbürtig nur die einfach klaren Porträts,
deren~wurden nach seinen Vorlagen die Theater- die Schadow auf den Stein zeichnete. In diesen
dekorationen gestochen, die ein Stolz der Berliner wenigen, ganz eigenhändigen Arbeiten übertrifft
Oper und des Schauspiel- ' er ohne Frage auch den
hauses waren. Es kann Maler Franz Kroger,
nicht mehr sehr lange _______-^^^ dessen besonderes Betä-
dauern, bis unsere Bühne Wi % ^5n. tigungsfeld das lithogra-
sich dieser Entwürfe .^^^ä*. \ < JV^ phische Bildnis wurde,
wieder annimmt und an- 4& ^\ ^as J'e Ph°tograPh'e
statt Ernst Stern «uch / -g§jrir 3^^10ä^>-»£io 5 \ heut geworden ist, war
wieder karl friedrich -"ä\. ^wäB^fer^3*^« \ die Lithographie damals.
schinkel als Zeichner ijBMßSr ' -XxS^&ftm Krüger entfaltete einen
auf den Programmen er- f^^fw^ t-^P'LJ^SS&f *^bP«^\ wahrhaften Großbetrieb,
scheint. / " JLjMjT *«jjff~>,. ''-V'" Äw£Jt!Bte4 \ Es war unmöglich, daß
Auch in Schadows / dKf/~ SK'a*^^^**~^ &V&&3$em\ er alles se"5St auf den
Werk taucht ein Stück / j/W [ .-j^j&f^Vll Stein zeichnete. Berufs-
Alt-Berliner Theaterle- f Jiii^^, ■ \ |1 lithographen übernah-
bens aus der Vergessen- I ki\ J$aiS?5Mr i> men seine Vorlagen und

heit empor. Das Tänzer- K f j P übertrugen sie auf die
paarVigano, dessen Auf- %h/ \»s. /S^^-y ^ffSSsaTiAr/ Druckplatte, nicht ohne
treten im Jahre 1796 all- \ ■' / ^^/^ /^^^^^:™^^33^^^ die Feinneiten des °ri-
gemeines Aufsehen er- wJ'%*r7l?= ^^^~y^fMjwB^...tfEffl*%/wLär&F ginals empfindlich zu
regte, hat er in einer verletzen. So läßt es sich
Folge von Radierungen Yj^ffi^lffi'^mij ^^^^^^^^^■n%J^VrT ^j*^/ schließlich doch erken-
verewigt. Es ist ein Pas Nr- ~_ — S *\, "S I- — -~f nen> w0 Krüger selbst
de deux, und der Künst- '3/0 [TAI ~J? den Stein herstellte, und
ler gibt das Zueinander- 1 gk I& j - -=^r die feinsten Arbeiten er-
streben und Sichvonein- IsSft n »Sv weisen sich auch durch
anderlösen des Paares in ^^JfcSsi ~* ftw1 X^**^ d'e deutlichen Unter-
einer Reihe anmutiger . **«aR ft«iliQrn/»cD Schriften als seine eige-
Stellungen. Nur ein ganz EX Li BR. IS LEO j^JoArlDCKC*tl^ nen Werke. Die Ausstel-
klein wenig trocken klas- j^hS^ lung beschränkte sich

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