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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Pallmann, Heinrich: Fritz Schwartz: Herausgeber der "Kunst für alle" und "Kunst" Generaldirektor des Verlags F. Bruckmann A.-G.; gestorben 12. Januar 1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0242

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FRITZ SCHWARTZ
herausgeber der „kunst für alle" und „kunst-'
generaldirektor des verlags f. bruckmann a.-g.
Gestorben 12. Januar 1914
Vierunddreißigjahre rastloser, erfolgreicher Aus der Fülle des von ihm Geschaffenen
Tätigkeit! Mitten in vollster Schaffens- sei nur noch der Klassische Bilderschatz
kraft der unerbittliche Tod! Fritz Schwartz, dem (1889 —1900) und der Klassische Skulpturen-
die Firma F. Bruckmann zum guten Teil ihren schätz (1897 —1900) von Franz von Reber und
Weltruf verdankt, ist nach kurzer Krankheit Adolf Bayersdorfer erwähnt, dann sein sehr
am 12. Januar aus dem Leben geschieden. Das erfolgreiches Bestreben, die Meisterwerke der
Glück, das ihm stets treu zur Seite stand, hat Kunst durch Vervielfältigungen allgemein be-
ihn in letzter Stunde nicht verlassen: er durfte kannt zu machen. Ich will hier nur hin-
ohne langes Leiden hinübergehen. weisen auf die meisterhaft ausgeführten Kunst-
Geboren am 23. August 1856 zu Altenplathow blätter nach Böcklin, Segamini, Thoma, Uhde
in der Mark, wandte er sich nach dem Besuch und fast aller zeitgenössischen Künstler. Nie
des Gymnasiums dem Buchhandel zu. Die ersten rastend, immer unermüdlich, ist es ihm ge-
Jahre führten ihn nach Gotha und Hamburg und lungen, den eigentlichen Kunstverlag der Firma
dann nach Berlin, wo er auch an der Universität F. Bruckmann so zu gestalten, daß er jetzt den
Vorlesungen hörte. 1880 kam er nach München. Ruhm genießt, einer der ersten in Deutsch-
Die „Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft land zu sein.
von F. Bruckmann", in die Schwartz eintrat, er- So viel dem Verleger und Geschäftsmanne !
kannte bald, welch' seltene Arbeitskraft sie in Ich möchte noch einige Worte dem Freunde
dem Manne gefunden hatte, dessen weiter Blick und Menschen nachrufen! Mir war er mehr
und feines Verständnis für die Bedürfnisse der als dreißig Jahre hindurch ein Freund in des
Zeit volle Würdigung fanden. 1885 entstand Wortes schönster Bedeutung; Ungezählten ein
auf seine Anregung „Die Kunst für Alle"; allezeit liebenswürdiger Gesellschafter und
als Leiter und Herausgeber dieser ersten Mün- fröhlicher Kamerad, jung geblieben den Jahren
chener illustrierten Kunstzeitschrift konnte zum Trotz, vielen der hilfsbereite Wohltäter,
Schwartzmit Stolz und Genugtuung auf die statt- ein Ehrentitel, den man ihm heute geben darf,
liehe Reihe der 29 Jahrgänge blicken und sie als denn zu Lebzeiten wollte er die Linke nicht
sein Lebenswerk betrachten, mit dem er der wissen lassen, was die Rechte tat.
zeitgenössischen, im besonderen der deutschen Sein Andenken wird lebendig bleiben.
Kunst unvergeßliche Dienste geleistet hat. Dr. Heinrich Pallmann

Die Kunst für Alle XXIX. 10. 15. Februar 1914

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