Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (29.1913-1914)

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^ stischen, inhaltlich wie technisch fesselnden deren Wegen noch schöne Resultate gewinnen
Radierungen von Walter Rehn, in dem die lassen, beweisen neben zahlreichen tüchtigen
graphischen Künste sicher ein neues, starkes Porträtbüsten (z.B. von H. Geibel, H.Braun,
Talent hinzugewonnen haben. A. Rickert, C. Röhrer und vielen andern) Ar-
Die Stilisierungstendenzen, von denen weiter beiten wie der anmutige, sich nur zaghaft vom
oben, bei den Werken der Malerei, schon die Stein lösende Mädchenakt von Ludwig Eberle
Rede war, charakterisieren auch einen großen (Abb. S. 377) oder die originellen Arbeiten
Teil des modernen plastischen Schaffens. Man (Tiere und eine famose Statuette Pallenbergs
begegnet hier z. B. Arbeiten wie denen von als Mikado) von Fritz Behn. Noch viele
Alfred Lörcher, die von der ältesten, pri- Namen ließen sich natürlich hier, ebenso wie
mitiven griechischen Plastik abzustammen in den Abteilungen für Malerei und Graphik,
scheinen. Andere wieder wie die sehr inter- nennen. Aber es wäre nichts wesentlich Neues
essanten Versuche von Max Hoene, dessen mehr damit gesagt. Und das ist eben das
Eigenart sich am stärksten in Majolikaarbeiten Schicksal so vieler tüchtiger Könner: daß sie
ausspricht, stehen dem nicht ferne, was Hodler im Schatten eines Stärkeren oder einer leb-
u. a. in ihrer Malerei anstreben. Bernhard hafter interessierenden Richtung schaffen. Aber
Hoetger ist z. Z. wohl der bedeutendste unter ihr Werk geht deshalb nicht verloren,
diesen Stilisten. Daß sich aber auch auf an-
wiener ausstellungen
[eben den Frühlingsausstellungen der gro-
ßen Verbände, auf die wir noch in einem
besonderen Aufsatz zurückkommen werden,
i gibt es eine Anzahl kleinerer Darbietungen in
I den Kunstsalons: Bei Heller eine Ausstellung
| von Radierungen und farbigen Zeichnungen
_ , von max pollak, Porträts, Landschaften,
$ Figurenstudien, alles gleich geschickt und un-
persönlich gearbeitet; bei Halm & Goldmann
Radierungen von Willi geiger-Berlin, größ-
f ^^Hl tenteils bekannte Arbeiten ohne zwingende
Kraft, und Landschafts-Pastelle von dem Wie-
i /j t wm^^^t^ ner Leopold Blauensteiner, zumeist Mo-
( jfi f-Jk ef^^^m l've aus Melk in flimmernde Farbigkeit über-
| i^m^f setzend. Höhere Ansprüche stellt die Ausstel-
i / H lung fritzi Ulreich in den Räumen der bil-
I denden Künstlerinnen,nichtso sehr durch das
j 'Mi Geleistete als durch das Arrangement; die
Künstlerin hat, wie das ziemlich blümerant
geschriebene Vorwort zum Katalog zu ver-
stehen gibt, keine regelmäßige künstlerische
1 ^Eä\ filjf A-'iamWL jjä Ausbildung genossen und ist nur durch eigene
I £ / ^^SÜSf^L Arbeit zu einer Ausdrucksweise gelangt, die
* die konventionelle Durchschnittsmalerei viel-
| VJ V leicht an gedanklichem Ernst, keineswegs an
| B^B formalen Qualitäten übertrifft. Alles was ein
I solch unregelmäßiger Bildungsgang an Kraft
JuB und Unmittelbarkeit erwarten ließe, ist glück-
rY M^jiQl^H^^BH^^^K *~3^aMflF lich ausgetrieben und die Künstlerin dem
Ideal„jenes kunstbeflissenen Kreises desWie-
MIa; -ä^H^Ei^^^^l^l^^^Bf di^^^H ner Volksheims" angenähert, von dem die
i ^Bg 'S^^^K^^^^^K^^B^^^f '^^^^HHI Ausstellung ausgeht und in dessen Namen ein
i Schwall von Redensarten über die Malerin
| ^E&L^^^Bm^^^H^H^^1^^^B& SG^^^HSL ausgegossen wird; sehr zum Schaden dieser
| unzweifelhaften, wenn gleich engen Begabung,
^^I^^^^^^^^^^^^B^^^^^^Hnfifl^^^^^^^lE ganz aus Bahn
( ^^^^^^^^^^^^^^^B^^^^^^fit^^^^^^^^^^B man Unternehmen vor
! Monaten im selben Volksheim arrangierten
( historischen Ausstellungzusammen,sokommt
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^B man zu dem unter dem
) ^^^^^^^^B^^^^^^^B^I^Bi^^^^^^^^^^B
i ziemliche Brunnenvergiftung — oder sagen
j wir -Verzuckerung — getrieben wird. Wo
J ins Allgemeine gewirkt werden soll, ist Sinn
^^^^^^^^^^^^^^^H^^^H^^^^^^^^^^^^^H echte erste Be-
J ^^^^H dingung. Eine reinere Freude als dieses aus
jj r. Winternitz Violinspieler seiner Ruhe aufgehetzte Talent bieten die
< Frühjahrausttellung der Münchner Secession drei ungarischen Künstler robert berenyi,

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