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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Burger, Fritz: Ludwig Hertrichs Darstellungen der Pietà
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Das Projekt des Münchner Galerieneubaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0088

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1(2X9 G>^Q>3SXS (2X9 £X9 2X9 QXSGXSS^^
J Sphäre an, sondern ähnlich wie Cezanne bringt Bilder sind es,
) er das Licht auf seine einfachste Formel, die Adam zu el"
( , , , ,, ,. .„ . nem der besten
i durch deren Abwandlung er die spezifische lebenden Tier-
) Geistigkeit seiner Darstellung gewinnt. Viel- maier gemacht
J leicht liegt hierin die geschichtliche und prin- haben; und auch
ij zipielle Bedeutung der Herterichschen Kunst. die gr°ße Lie-
.1 ~. „ .... . . . — benswurdigkeit,
i Das Gemälde hegt in zwei Fassungen vor, die den Künstler
( von der die eine in Stuttgart von der Staats- auszeichnete,
) galerie erworben wurde (Abb. S. 69). Das spricht aus die-
( Münchener Bild (Abb. geg. S. 49) hat meines f.e» unübertreff-
< , j, _ ,. „ , ,. liehen Schilde-
) Erachtens den Vorzug, daß die Gruppe, hell rungen. Außer
5 gegen dunkel gestellt, in einer in sich geschlos- den Katzenbil-
/ seneren monumentaleren Form auch den gan- dem sind von
; zen Bildcharakter bestimmt und gegenüber Adam auch ei-
I . , -T- , j ^ nige Genrebil-
I manchen panoramatischen Tendenzen des Ge- de^ die er in
l genstücks den transzendentalen Grundgedan- früheren Jahren
( ken viel mächtiger und packender hervor- gemalt hat, in
) treten läßt. Es gibt übrigens Skizzen, die weiteren Krei-
i j i ,„, , , ,, sen bekannt ge-
) das langsame Wachstum der ganzen Kompo- worden, so „Mit- prof.julius adam, f23. September
) sition bis ins Einzelne verfolgen lassen. Doch telalterlicher Phot dösz, Mönchen
5 diese Naturstudien dienten Herterich nicht Maitanz", „Mär-
J wie so vielen zur Bildvorlage, er macht aus chenerzählerin'S
\ . „ .. , . . • „Der getreue Eckart", „Der bezwungene Herku-
^ seinen Studien keine Bilder, sondern seine les« Kinder beim Beerensuchen".
j Einzelstudien dienen nur dem gewissermaßen ^y/EIMAR. Anstelle von Prof. Albin Egger-Lienz,
i programmatisch feststehenden Bildgedanken. W der schon vor einigen Monaten den Abschied
( Deshalb dienen ihm wie den alten deutschen genommen hat, um wieder in seiner Heimat schaffen
j Meistern die Naturstudien zunächst zur Be- zu können, ist Prof. Robert \Veise an den Lehrkör-
I . , j • ,. , tt •< . per der Hochschule für bildende Kunst berufen wor-
J reicherung des sinnlichen Vorstellungsbesitzes, den Außerdem wirkt seit 1. Oktober an der Hoch-
) der dann frei nach der Bildnotwendigkeit in schule der Bildhauer Prof. Richard Engelmann.
) einem einfachsten logischen Aufbau die Kom-
j position sich erarbeitet. In dieser gedächt- DAS PROJEKT DES MÜNCHNER
{ msmaßigen Verarbeitung der Naturstudien auf
1 Grund eines kindlich einfachen aber klar, groß


GALERIENEUBAUS

und schlicht denkenden sinnlichen Bewußt- CJs verlautet, daß dem bayerischen Landtag sei- £
!■ ^ j- r^-- f » .. , _ . , tens des Kultusministeriums ein Entwurf zum V
sems hegt die Starke und die künstlerische Neubau eines Kunstsammlungsgebäudes in Mün- G
Bedeutung der Herterichschen Bilder über- chen zugehen wird, das an der Prinzregenten- C
haupt. Er ist von dem Artistentum der „Könner" Straße, gegenüber dem K. Nationalmuseum, er- {
ebensoweit entfernt wie von der frei aus der stehe" sfo11- °^AVPlä"e des Neubaus stammen P
_.„,...... „ von Professor E.manuel von SEIDL. Das Kunst- l
Vorstellung konzipierenden jüngsten Genera- sammlungsgebäude soll umschließen das K. Münz- r,
tion. Es kann nicht schaden, wenn sie von kabinett, die K. Graphische Sammlung (bisher im >
den Prinzipien dieses Mannes zu lernen ver- Erdgeschoß der Alten Pinakothek) und eine Mo- ^
sucht, der mit solcher künstlerischen Selbst- dern^ ^a}.erie' di.e alf ^nt'as'ung cde^ ^ Neuen f,
' , , . . . . , ., Pinakothek gedacht ist. Daß diese Entlastung vor- «
zucht und doch auf eigenen Pfaden dem ihr dringlich und unaufschiebbar ist, wenn München C
selbst vorschwebendem Ziele zustrebt. seinen Ruf als hervorragende Pflegestätte zeitge- G
G) nössischer Kunst bewahren will, kann keinem Kunst- P
~j freund zweifelhaft scheinen. Ueberdies ist die Neue Q
1 PFR90IMAI NAPHRIPHTFN Pinakothek Besitz der Kgl. Familie, während die fi
j 1 tiiouiiHLUH^ni-vi^n 1 seh 18g6 regeimäßig jn die Sammlung geleiteten >
MÜNCHEN. Am 23. September ist hier im Alter künstlerischen Neuerwerbungen Staatsgut sind. In /■
von 61 Jahren der Maler Professor Julius welcher Weise der Besitzstand, bzw. der jetzt in \
i Adam gestorben. Einer alten Münchner Künstler- der Neuen Pinakothek vereinigte Gemäldekomplex «
3 familie entstammend, in der die Tiermalerei von geteilt werden'soll, ist noch nicht entschieden. Auf y
3 jeher zu Hause war, verdankte auch er der Tätig- alle Fälle dürfte es sich empfehlen, den Gemälde- C
J keit auf diesem Spezialgebiet, und zwar der Katzen- schätz, der gegenwärtig mehr als 1000 Kunstwerke P
5 maierei, einen weit über die Grenzen Deutschlands umschließt, gründlich zu sieben und nur das Aller- l
i) hinausgehenden Ruf. Nie war vor ihm dieses Stoff- beste in die geplante Moderne Galerie zu über- f
f gebiet mit gleichem Erfolg, aber auch in größerer nehmen. Der von Dr. Braune zusammengebrachte )
; künstlerischer Qualität von einem Künstler ge- und arrangierte Leibl-Courbet-Saal der Neuen Pi- J-
J pflegt worden. Nicht nur die absolute Naturtreue, nakothek gibt ja einen Fingerzeig, nach welcher 1
9 sondern auch die in der Schule von Wilhelm Seite hin die Möglichkeiten dieser Modernen Ga- *
D Diez erlernte außerordentliche Tonschönheit seiner lerie sich bewegen können. y

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