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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Benrubi, Isaak: Jacques Emile Blanche
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0146

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J. E. BLANCHE BILDNIS DER HERREN RICKETTS UND C. SHANNON >
empfangen, die die russischen Balletts vor sei- immer die Fallen vermeiden, welche die Neu- fl
nen Augen ausbreiteten (Abb. geg. S. 121 u. gier den Neophyten stellte. '
S. 122). Die glänzendsten Werke von J. E. Der Einfluß, den er ausüben wird, sobald C
Blanche, dem leidenschaftlichen Koloristen, un- er wirklich bekannt sein wird, läßt sich nicht G
endlich sicheren Zeichner und scharfen Beob- voraussehen. Da er von der Reklame unbe- \
achter des Lebens und der Dinge, stammen einflußt blieb, bewahrt er noch heute eine !j
eigentlich aus den letzten fünf Jahren; es sind Reinheit, um die ihn manche seiner Kollegen f
in der Hauptsache die hier abgebildeten. beneiden würden, die mit 25 Jahren plötzlich fi
Es ist unmöglich, in einer so kurzen Skizze zu Genies gestempelt worden sind. J
auch nur die geglücktesten aus der Reihe von _ P
Londoner (Abb. S. 129) und venezianischen „„„ „„,,>,r.^ «
Ansichten, aus den überaus modernen Deko- GEDANKEN UBER KUNST
rationen in Wasserfarben (Abb. S. 121), aus Jeder ist um so tüchtiger und wirksamer, je mehr G
jenen Ballett- und Dramenszenen oder aus e\au^ dem tiefsten Wesen seiner Gegenwart heraus C
j_„ „,-• j r» » r-t- n/l c Schafft. Hermann Hettner l
den glanzenden Portrats anzuführen. Man fin- >,
det darin ebensoviel Kühnheit und Moderni- Gesegnet sei die Stunde die mich Herr der Tech- \
.... ....... . „ . mk werden ließ, um letzt dem Ueiste unbeirrt nach- <i
tat wie bei den jüngsten seiner Zeitgenossen. gehen zu könn^ Anselm Feuerbach i
Was man aber bei Blanche nirgends findet, „ . .. - . . „ ,, £
- , „,__ ,. , „ , . , . .. °_ , . Kunstwerke sind die feinsten historischen Quellen. >
ist eben die Affektiertheit, die Sucht nach Kan Fnedr. sZainkei C
Verrücktheit und Exzentrizität. Sein balan- Porträts zeigen das Verhältnis eines bildenden \
zierter und doch stets wachsamer Geist wird Künstlers zur Natur am reinsten. Hermann Grimm )

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