DOI Artikel:
Heilmeyer, Alexander: Von Münchner Plastik, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0167
Gl
i
g) h. düll und g. pezold anlage mit gartenplastiken
VON MÜNCHNER PLASTIK
Von Alexander Heilaieyer
II (Schluß)
Wenn man heute in Deutschland von „Na- sehr nahe; besonders in seinen Porträtbüsten,
turnähe" in der Plastik spricht, denkt Sie sind in ihrer subjektiven Auffassung der
man allgemein nur an die Franzosen. Von den Natur, wie in dem malerischen Esprit ihrer Dar-
I
Franzosen läßt man sich auch Stellung unnachahmlich. Aber
in der Plastik den krassesten es hat gar keinen Zweck, sie
Naturalismus gefallen. Die ba- immer mit unseren heimischen
nalste Naturdarstellung findet \ , Schöpfungen in der Porträt-
bei uns immer noch ihre Be- plastik zu vergleichen — so
wunderer. In jedem Tonklum- jM etwa, daß man dem Franzosen
pen, den uns französische Bild- wj^Kr mehr „Natur" und dem Deut-
hauer vorsetzen, wittert der X sehen mehr „Plastik" zubilligt.
DeutscheGenialität.Daskommt i Auch Rodins Büsten zeigen
zum Teil daher, daß viele \ gerade so viel „Kunst" wie
9 neuere Kunstschriftsteller nur „Naturform". Im übrigen un- P
9 durch die Schule des Impres- terscheiden sie sich als Er- G
9 sionismus gegangen sind und Zeugnisse eines anderen Tem- y
3 ihnen daher die Form ein Ge- peramentes und einer ganz an- Jj
J heimnis blieb. Am Ende ist H deren Rasse grundsätzlich von >
§! es für den Schriftsteller doch dem, was wir zurzeit in der «
H nur das Gegenständliche, das Kunst wollen. Es hieße auch £
gj ihn „literarisch" anregt. Er unser Kunstwollen mißver-
Q empfindet auch bei Rodin nur stehen, wenn man in der deut- J
9 „Esprit"; aber nur selten das H sehen Plastik nur formale Be- C
5 künstlerisch Wertvolle, die w nida.romelin strebungen sieht. Im Grunde |
j| Form. Rodin steht der Natur holzfigürchen wollen wir nichts anderes, als |
Die Kunst für Alle XXIX. J. i. Januar 1914
145
19
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g) h. düll und g. pezold anlage mit gartenplastiken
VON MÜNCHNER PLASTIK
Von Alexander Heilaieyer
II (Schluß)
Wenn man heute in Deutschland von „Na- sehr nahe; besonders in seinen Porträtbüsten,
turnähe" in der Plastik spricht, denkt Sie sind in ihrer subjektiven Auffassung der
man allgemein nur an die Franzosen. Von den Natur, wie in dem malerischen Esprit ihrer Dar-
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Franzosen läßt man sich auch Stellung unnachahmlich. Aber
in der Plastik den krassesten es hat gar keinen Zweck, sie
Naturalismus gefallen. Die ba- immer mit unseren heimischen
nalste Naturdarstellung findet \ , Schöpfungen in der Porträt-
bei uns immer noch ihre Be- plastik zu vergleichen — so
wunderer. In jedem Tonklum- jM etwa, daß man dem Franzosen
pen, den uns französische Bild- wj^Kr mehr „Natur" und dem Deut-
hauer vorsetzen, wittert der X sehen mehr „Plastik" zubilligt.
DeutscheGenialität.Daskommt i Auch Rodins Büsten zeigen
zum Teil daher, daß viele \ gerade so viel „Kunst" wie
9 neuere Kunstschriftsteller nur „Naturform". Im übrigen un- P
9 durch die Schule des Impres- terscheiden sie sich als Er- G
9 sionismus gegangen sind und Zeugnisse eines anderen Tem- y
3 ihnen daher die Form ein Ge- peramentes und einer ganz an- Jj
J heimnis blieb. Am Ende ist H deren Rasse grundsätzlich von >
§! es für den Schriftsteller doch dem, was wir zurzeit in der «
H nur das Gegenständliche, das Kunst wollen. Es hieße auch £
gj ihn „literarisch" anregt. Er unser Kunstwollen mißver-
Q empfindet auch bei Rodin nur stehen, wenn man in der deut- J
9 „Esprit"; aber nur selten das H sehen Plastik nur formale Be- C
5 künstlerisch Wertvolle, die w nida.romelin strebungen sieht. Im Grunde |
j| Form. Rodin steht der Natur holzfigürchen wollen wir nichts anderes, als |
Die Kunst für Alle XXIX. J. i. Januar 1914
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