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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Herbstausstellung der Wiener Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0183

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h. düll figur am hause ballin IN münchen
( zuliebe ausgeschieden worden; den Vorzug der Ein- Stellung vom Standpunkt seiner persönlichen Em-
il heitlichkeitbesitztsie,derallerdingsleiderdurchEin- Wicklung vielleicht am interessantesten ist. Seine
l tönigkeit erkauft ist. Es sind fast durchweg sehr sorg- Oelstudien gleichen in der Auffassung völlig den
» fältige Studien nach der Natur, die tunlichst viel zu Bildern, die er vor fünf, sechs Jahren auszustellen
/ geben bemüht sind und eine dem Bilde möglichst nahe pflegte; durch den geschickt gewählten Standpunkt,
) kommende Wirkung anstreben; brave Leistungen von durch die poetische Empfindung ausgezeichnete
) guten Durchschnittskünstlern, die keinen Augenblick Arbeiten. Was ihm damals Endziel war, ist später
) — auch der Natur gegenüber nicht — vergessen sein Ausgangspunkt geworden; denn die ausge-
) können, daß Bilder zu liefern, ihr Beruf ist. Studien führten Bilder der letzten Jahre zeigten viel mehr
( und Skizzen, die die Phantasie kaum anregen, weil bewußte Umgestaltung, eine Durchtränkung des
ij sie so fertig sind, merkwürdiger--oder charakte- Naturausschnitts mit einem intensiveren Leben.
I ristischer- — weise von solchen Künstlern, deren Etwas von diesem enthalten die Zeichnungen, in
r ausgeführte Bilder dann vielfach so unfertig aus- denen Stadtganze und Einzelbauten tief verstanden
( sehen, als wären sie erst das Rohmaterial zu geistiger und beseelt sind. Die Pastellstudien Jarockis,
) Umschaffung. eine oder die andere Guasche von roux, alois
) Aus dieser ebenmäßig anständigen, weder im Haenischs sorgfältige Studien aller Art, Leopold
3 Guten noch im Schlechten erregenden Durchschnitts- stolbas sauber aquarellierte Blumen und Schmetter-
j leistung, an der sich die meisten ständigen Aussteller linge, Carl Thiemanns leichte und wirkungsvolle,
J der Secession beteiligen, müssen nur wenige be- wenn auch wenig bedeutende Kohlezeichnungen,
ä sonders hervorgehoben werden: hermann grom- Klemms und kolbes Studien zu Radierungen, ein-
< rottmayer,der in seinen breit angelegtenOelstudien zelnes von josef stoitzner, Maximilian LlEBEN-
i eine wirkungsvolle Einfachheit anstrebt und in seinen wein, vlastimil hofmann, MAX Esterle bringen
i Karikaturen einem harmlosen und lustigen Humor spärliche hellere Töne in diese Ausstellung, die sich
0 durch richtigen Illustrationsstil zur Geltung verhilft; sonst einer uniformen akademischen Trockenheit
0 Richard Harlfinger, dessen Anteil an der Aus- und handwerklichen Solidität befleißigt. h. t.

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