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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
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Gerard Dou. Des .Meisters Gemälde in es gelingen, das Wunder des deutschen .Märchens
247 Abbildungen. Herausgegeben von Professor in plastischen Formen zu verkörpern und es so
Dr. \V. Martin. In Leinen gebunden M 9.—. vor uns hinzustellen, daß auch der Skeptischste
(Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben, Band 24.) es als volkstümliche Poesie empfindet. Was er
Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt. dann durch feine Schmuckplastik, die eine im
Beim Durchblättern dieses neuen Bandes der architektonischen Sinne eminente tektonische Wir-
prächtigen Monographienserie geht es einem wohl kung entfaltet, zu der guten Wirkung von Messels
zunächst wie dem, der Bilder Dous in größerer und Hofmanns Bauten beigetragen hat, bedürfte
Zahl oder zusammen mit Werken seiner Schule einer ausführlicheren Darlegung. Verständlich
sieht: der Eindruck ist etwas monoton. Gibt man wird das wiederum nur, wenn man weiß, wie
sich aber die Mühe, die Abbildungen einzeln zu Taschner ein Haus baute. Seit Violett-le-Ducs
studieren, so eröffnet sich einem der ganze große köstlichem Buche ist das so nicht mehr in die
malerische Reiz und dieFeinheitdieserWerke, Eigen- Erscheinung getreten. Unendlich berührt hat er
schaffen, die aus Dou einen der besten Vertreter der die Kleinplastik. Und nicht nur mit köstlichen
holländischen Feinmaler machen und seine Wert- gegenständlichen Motiven, sondern auch durch seine
Schätzung in Sammlerkreisen erklären. Professor Formgebung. Auch hier hat er in Zinn, Messing,
Martin, der Direktor der Haager Galerie, hat Bronze, Silber schlechthin Vorbildliches geschaffen,
nicht bloß eine den Kunstfreund gut orientierende Vorbildlich wirkte er auch als Zeichner, Gra-
Einleitung geschrieben, phiker, Illustrator und
sondern dabei auch eine Buchkünstler. Ein ganz
kritische Verarbeitung großer Künstler, wett-
des Materials geliefert, eiferte er mit jedem

I


die dem Kunstgelehrten ^— Handwerker an Ge-
gute Dienste leistet. Die schicklichkeit und Kön-
illustrative Ausstattung _4l nen- Auf allen Gebieten
ist die bekannte vorzüg- des Kunsthandwerks hat
liehe. er unendlich viele und
fruchtbare Anregungen
hinausgegeben und un-
PERSONAL- erschöpflich wie seine
..,_,._._..__„ Erfindungs- und Gestal-
NACHRIcHTEN tungskraft war seine Ar-
beitslust bis ihr der Tod
IGNATIUS TASCHNERf. ein allzu frühes Ziel
Mit dem jähen Hinschei- setzte. Mit ihm ist nicht
den von Ignatius Tasch- nur einer der begabtesten,
ner hat die deutsche "V geschicktesten und tech-
Plastik einen herben nisch vielvermögend-
Verlust erlitten. Es ist sten, sondern auch einer
in ein paar Zeilen zu -1t ' .&\ ^er innerlich reichsten
sagen, was Taschner der - Künstler dahingegangen.
Plastik gewesen ist. . „,, c™ . „.
Taschner bedeutet in der Dl ,°
deutschen Bildhauerei ^ T^ nfv™ n
so viel als ein Typ. - ^ lLLNHER in ^rm-
...„„ Stadt wurde vom Oroß-


Das seltenste was es
gibt, eine künstlerische * P^f fso "ernannt. ^
Persönlichkeit von aus- :
gesprochener Originali- /GESTORBEN in sei-
VJ ne

tat, schuf er originelle,
charakteristische Werke, Schwarzwald-Aufent-
die, so unterschiedlich haltsorte Gutach der be-
sie ihrer Bestimmung kannte Schilderer des
nach sein mögen, doch < Schwarzwaldes, Profes-
allesamtechte Taschner .f sor Wilhelm Hase-
sind. So originell und - :. I mann, geboren in Mühl-
echt waren schon seine berg an der Elbe 1850.
Früharbeiten, Holzfigu- Der namentlich durch
ren,die als Schnitzarbei- | : seine Illustrationen zu
ten so ausgezeichnet wa- i '* Berthold Auerbach,
ren, daß, will man einen \ ' \, Wilh. Jensen und Theo-
Maßstab daran anlegen, ' _'jt dor Storm, sowie haupt-
man auf die alten Mei- $ ff sächlich durch die des
sterwerke zurückgreifen Schwarzwaldes, seiner
muß. Nicht weniger Natur und seiner Be- (j
werkgerecht war seine J wohner weithin bekannte u
Steinbildhauerei und Künstler besuchte ur- R
vollends groß war er in sprünglich als Schüler V
der tektonischen Plastik von Gussow die Aka- /[
in Brunnen, Monumenten demie in Berlin und V
und Architekturplastik. ^^Mi^^^^^B^^^^^B^^^^B^^^^^^^^M Weimar und war «
Ihm allein nur konnte e. de FIORI ursula (TERRACOTTA) 1880 in Gutach tätig. t

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