Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur (29.1913-1914)

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W. LEIBL BILDNIS DES MALERS L. EYSEN
Mit Genehmigung der Photo^raphischen Gesellschaft, Berlin. — Im Besitz der Kunsthandlung p
Karl Haberstock, Berlin. — Text s. S. 286 V
um Viktor Müller sammelte, dem neben Eysen auch Leibis malerische Ausbeute des Winters 71/72 dar- Y
Thoma, Scholderer, Sattler, Haider u. a. angehörten, stellen, fügt sich ausgezeichnet das Eysen-Porträt *
und zu dem gelegentlich auch Leibi trat. In Paris ein. Es ist ein Brustbild, und die kompositioneile »
(1869—1870) sind sich die beiden Künstler wieder Anordnung ist ähnlich getroffen wie bei dem «
begegnet, aber nicht dort und damals entstand das Trübnerschen Porträt: Dreiviertelprofil nach links, y
Bild, sondern erst im Winter 1871 nach Leibis Pikant klingt in den feinen farbigen Akkord des G
Rückkehr nach München, wohin sich auch Eysen Bildes, der bestimmt ist durch das tiefschwarze P
wieder gewandt hatte. Es war das die Zeit, da Haar des Porträtierten, durch die blasse Farbe Q
Leibi in hartem Kampf mit dem Leben stand und des Gesichts, durch das Graugelb des Rockes und f
Porträts von besser situierten Kollegen sozusagen das Braungrau des Hintergrunds, der die weichen Y
um ein Trinkgeld malte; von Eysen erhielt er einige Konturen gleichsam verschluckt, der weiße Streifen n
von dessen Bildern in Tausch. Dazumal — in der des Hemdkragens herein: es ist ein Stück jener V
für Leibis Entwicklung bedeutungsvollen Zeit des unübertrefflichen Weiß-Malerei, in der keiner der JS
zweiten Münchner Aufenthalts (1870—73), vor der Mitstrebenden Leibi je erreichte. Die psycholo- y
Uebersiedelung auf das Land — malte Leibi u. a. gische Charakterisierung Eysens ist von über- G
das Porträt des Malers Kadeder (jetzt im Kölner zeugender Schlagkraft und die Persönlichkeits- C
Walraff-Richartz-Museum), das Porträt des Malers Stimmung geradezu packend: es wirken also alle {
Sattler (Neue Pinakothek, München), das Porträt Faktoren zusammen, das Leibische Eysen-Porträt fi
Trübners (bei diesem in Karlsruhe), das Bildnis zu einem Meisterwerk zu stempeln und ihm fortan Y
des Plastikers Schreibmüller (Moderne Galerie, nicht nur im Lebenswerk Leibis, sondern in der \
Venedig) — Werke, die untereinander in engem ganzen deutschen Malerei dieser Zeit einen bevor- V
Zusammenhang stehen: technisch und in der Stirn- zugten Platz zu sichern. «
/ mung. In diese Serie von Künstlerporträts, die C. J. VC. y

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