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Schumann, Paul: Französische Ausstellung in Dresden
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0523
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den Salons der 1830er Jahre wahre Stürme S. 475). Großartig in der Wucht der Erschei-
erregte. Er paarte in seinen Gemälden die nung und in der Kraft der reinen Farben,
Leidenschaftlichkeit malerischer Phantasie mit Gelb, Rot und Blau ist die Frauenfigur auf
der Vernunft einer wohlüberlegten Komposi- schwarzem Grunde, ein Bild rassiger stolzer
tion, sinnliche Kraft des Ausdrucks und höchste Kraft, für das wir kaum ein Gegenstück wüß-
Feinheit der Empfindung. Die sechs Bilder ten. Ungemein fein ist daneben wieder die
der Ausstellung, darunter die gewaltige Löwen- junge Griechin, die ganz in fein abgetöntes
jagd, das in großartigen Gegensätzen von hell Weiß gehüllt ist.
und dunkel aufgebaute Gemälde „Simson und Weiter war Honore Daumier (1810 — 79)
Delila" und die aufregende malerische Schil- nichtminderglänzend vertreten. Die ganze Fülle
derung des Todes des Sardanapal (Abb. S. 477), seiner tiefgründigen Ausdruckskunst sehen wir
nicht minder auch die „Braut von Abydos" — verkörpert in dem berühmten Bilde „Im Wagen
sie alle zeigen, welche Kraft des Ausdrucks dritter Klasse", einem Meisterstück der Hell-
Delacroix durch die Farben, durch das Hell- dunkelmalerei und eindringlicher Charakter-
dunkel, durch Erscheinung und Bewegung der Schilderung. Nicht minder bedeutsame Heil-
Kunst gewonnen hat. dunkelstücke voll tiefen seelischen Ausdrucks
Nicht minder bedeutsam war Camille Corot sind die beiden Atelierszenen „Der Maler und
(1796—1875) vertreten. Klassisch schön in der Bildhauer". Zwei Badebilder aber zei-
ihrem silberklaren Glänze, in ihrer feinmale- gen, wie der Künstler eine solche Szene vor
rischen, poetischen Geschlossenheit ist die der Natur aufnahm und wie er sie dann im
Landschaft mit dem Fischer aus der Samm- Atelier in den Linien vereinfachte und male-
lung v. Dietel, Dresden. Weit überraschender risch verarbeitete (Abb. S. 476). Nicht min-
aber sind einige Figurenbilder Corots. Da ist der köstlich in der edeln Farbgebung ist die
ein figurenreiches Konzert aus der Bieder- „Bäuerin auf dem Esel",
meierzeit, ein Kleinod an Fülle und Feinheit Der Bauernmaler Millet war nur schwach
der farbigen Werte, die sich vor dem einheit- berücksichtigt; um so großartiger trat uns
liehen grauen Hintergrunde zum geschlosse- Gustave Courbet (1819—77) entgegen. Aus
nen Gesamteindruck zusammenschließen (Abb. der Dresdner Galerie stammt das bekannte und
i H. DAUMIER BADESZENE f
( Französische Ausstellung in der Galerie Arnold, Dresden \
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den Salons der 1830er Jahre wahre Stürme S. 475). Großartig in der Wucht der Erschei-
erregte. Er paarte in seinen Gemälden die nung und in der Kraft der reinen Farben,
Leidenschaftlichkeit malerischer Phantasie mit Gelb, Rot und Blau ist die Frauenfigur auf
der Vernunft einer wohlüberlegten Komposi- schwarzem Grunde, ein Bild rassiger stolzer
tion, sinnliche Kraft des Ausdrucks und höchste Kraft, für das wir kaum ein Gegenstück wüß-
Feinheit der Empfindung. Die sechs Bilder ten. Ungemein fein ist daneben wieder die
der Ausstellung, darunter die gewaltige Löwen- junge Griechin, die ganz in fein abgetöntes
jagd, das in großartigen Gegensätzen von hell Weiß gehüllt ist.
und dunkel aufgebaute Gemälde „Simson und Weiter war Honore Daumier (1810 — 79)
Delila" und die aufregende malerische Schil- nichtminderglänzend vertreten. Die ganze Fülle
derung des Todes des Sardanapal (Abb. S. 477), seiner tiefgründigen Ausdruckskunst sehen wir
nicht minder auch die „Braut von Abydos" — verkörpert in dem berühmten Bilde „Im Wagen
sie alle zeigen, welche Kraft des Ausdrucks dritter Klasse", einem Meisterstück der Hell-
Delacroix durch die Farben, durch das Hell- dunkelmalerei und eindringlicher Charakter-
dunkel, durch Erscheinung und Bewegung der Schilderung. Nicht minder bedeutsame Heil-
Kunst gewonnen hat. dunkelstücke voll tiefen seelischen Ausdrucks
Nicht minder bedeutsam war Camille Corot sind die beiden Atelierszenen „Der Maler und
(1796—1875) vertreten. Klassisch schön in der Bildhauer". Zwei Badebilder aber zei-
ihrem silberklaren Glänze, in ihrer feinmale- gen, wie der Künstler eine solche Szene vor
rischen, poetischen Geschlossenheit ist die der Natur aufnahm und wie er sie dann im
Landschaft mit dem Fischer aus der Samm- Atelier in den Linien vereinfachte und male-
lung v. Dietel, Dresden. Weit überraschender risch verarbeitete (Abb. S. 476). Nicht min-
aber sind einige Figurenbilder Corots. Da ist der köstlich in der edeln Farbgebung ist die
ein figurenreiches Konzert aus der Bieder- „Bäuerin auf dem Esel",
meierzeit, ein Kleinod an Fülle und Feinheit Der Bauernmaler Millet war nur schwach
der farbigen Werte, die sich vor dem einheit- berücksichtigt; um so großartiger trat uns
liehen grauen Hintergrunde zum geschlosse- Gustave Courbet (1819—77) entgegen. Aus
nen Gesamteindruck zusammenschließen (Abb. der Dresdner Galerie stammt das bekannte und
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( Französische Ausstellung in der Galerie Arnold, Dresden \
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